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Schiffsmodell.net

Drehmoment bei ein und zweischrauben - Schiffen


Ike

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Mir ist da letztens ein Gedanke gekommen. (jeder hat mal einen hellen Moment). Ich habe bei der Nautilus das Problem, dass sie dank des starken Motors beim fahren immer um die Längsachse dreht.

 

Ist ein bekanntes Phänomen bei Einschraubern und hat mich auch nicht weiter gewundert.

 

Diese Krängung lässt sich durch genügend Ballast im Kiel in gerade noch erträglichen grenzen halten. Das Ballastgewicht würde ich aber liebend gerne für sinnvolle Einbauten verwenden.

 

Daher habe ich jedoch zwei andere Lösungsansätze um die Krängung zu verhindern.

 

1. ich baue einen 2 Schrauben Antrieb (ja ich weis das die Dinger Propeller heißen!) ein. Da ich diesen Winter das Heck sowieso komplett umbauen muss, könnte ich das realisieren. Die zwei Propeller würden dann im Durchmesser kleiner sein und auch weiter von der Wasseroberfläche entfernt sein, dies würde ich als Vorteil werten.

 

Den Antrieb würde ich mit einem Motor und Verteilergetriebe auf zwei Wellen ausführen.

 

Aber: woher kommt das Drehmoment welches die Krängung verursacht. Von dem Propeller oder vom Anker in dem E-Motor ? Sollte das Drehmoment von dem Anker kommen, dann dürfte ich mit den zwei Propellern das Problem nur teilweise gelöst bekommen.

 

2. ein anderer Lösungsansatz: es beleibt bei einem Propeller. Nur wird jetzt zwischen Motor und Propeller ein 1:1 Getriebe eingebaut. So drehen Propeller und Motor in entgegengesetzte Richtungen und die Drehmomente heben sich größtenteils gegenseitig auf.

 

Alle Klarheiten beseitigt? Kann mein Denkprozess nachvollzogen werden ?

 

Welche Lösung scheint euch plausibel ?

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Guest Loeffel

Das Du eine Kränkung hast ist ja, wie Du schon sagtest, klar. Keine Kraft ohne Gegenkraft. Überlegen wir mal welche Kräfte wirken worauf bei Deiner Nautilus.

 

a) Da wäre der Motoranker, der bewirkt z.B. eine Rechtsdrehung.

 

b) Die Welle, welche mit dem Motoranker eine Rechtsdrehung vollführt

 

c) Der Propeller, welcher wiederum durch die Welle eine Rechtsdrechung vollführt.

 

d) Dein Motorgehäuse, welches als Gegenkraft, eine Linksdrehung vollführt.

 

e) Der Rumpf, welcher durch das Motorgehäuse eine Linksdrehung vollführt.

 

Was wirkt worauf?

 

a) Nur auf die Welle

 

b) Nur auf den Propeller

 

c) Auf das Wasser

 

d) Auf den Rumpf

 

e) Auf das Wasser

 

Also können wir a,b,d vernachlässigen, da ihre Kräfte durch c und e wirken. Ich vernachlässige natürlich auch Reibung und Trägheit.

 

Läuft also die Schraube an, läuft sie rechts rum und drückt den Rumpf, weil sie sich am Wasser "abstößt" nach links. Der Rumpf wird auch schon nach links gedrückt. Also eine insgesamt starke Drehung nach links.

 

Was passiert jetzt bei zwei Propellern mit einem Motor?

 

Die Linksdrehung sollte abgeschwächt werden, da ein Propeller als Gegenkraft zum anderen Propeller wirkt und nur noch die Drehung des Motors wirkt.

 

Was passiert bei einem Propeller mit gegenläufigem Propeller?

 

Hier sollten sich die Kräfte aufheben, da der Propeller als Gegenkraft zum Motor wirkt. Vollkommen aufheben wahrscheinlich nicht, da der Propeller wahrscheinlich eine stärkere Wirkung als die Rumpfdrehung durch den Motor hat.

 

Richtig? Irgendwelche Einwände?

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Hallo Ike,

 

für mich ist diese Krängung ein gutes Beispiel des Satzes von Actio gleich Reactio.

 

Hier zwischen Wasser und Antrieb, vorrangig dabei an Propeller und Wasser.

 

Das Gegendrehmoment durch den Motoranker sollte bei einigermaßen dimensioniertem Antrieb und ausreichender Rumpfgröße zu vernachlässigen sein (Gegendrehmoment durch Stabilitätskräfte am Rumpf sind viel größer als das Drehmoment des Ankers). Zum Test mach den Propeller ab und lass denn Motor laufen, dann kannst du die Wirkung sehen.

 

Das bedeutet, beim Einschraubenantrieb versucht der Rumpf eine Drehung entgegen der Propellerdrehrichtung durchzuführen und wird dabei von den Kräften begrenzt, die den Rumpf stabil im Wasser halten. Es stellt sich ein Gleichgewicht mit Krängung ein.

 

Dagegen heben sich bei gegeneinander laufenden Doppelantrieben die beiden Drehmomente auf und der Rumpf wird nicht krängen.

 

Als Gegenmaßnahme am Modell könnte man aktiv gegensteuern. Wenn ich richtig liege ist Nautilus ein U-Boot und hat Tiefenruder. Dann könnte man versuchen rechtes und linkes Tiefenruder wie ein Querruder einzusetzen und dessen Ausschlag abhängig der Drehzahl einzumischen..

 

Übrigends als Modellflieger weiß ich, daß dort ja der gleiche Effekt am Propeller auftritt und man da einen sog. Seitenzug einbaut. Das heißt, der Motor wird mit einem kleinen Winkel (2-5 °) zur Längsachse eingebaut. Ob das am Modellschiff auch geht oder gemacht wird, ist mir nicht bekannt. Ich habe die Welle bisher immer fluchtend in der Längsachse eingebaut

 

Also: deine Lösung 1 wird funktionieren mit hohem Bauaufwand und ist keine Lösung bei vorbildähnlichen Modellen.

 

deine Lösung 2 wird nach meiner Meinung zu nicht wesentlicher Verbesserung führen.

 

Eine deutliche Krängung hervorgerufen durch den Antrieb bei Modellen von vorbildähnlichen Schiffen deutet für mich auf einen zu hohen Schwerpunkt (also eh schon kippeliges Modell) oder aber auf eine deutliche Übermotorisierung hin.

 

Soweit mein hobbymäßiger Versuch einer Erklärung. Der Schiffskonstrukteur kann da wesentlich detailierter antworten.

 

Grüße Odlanir

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Was passiert jetzt bei zwei Propellern mit einem Motor?

 

Die Linksdrehung sollte abgeschwächt werden, da ein Propeller als Gegenkraft zum anderen Propeller wirkt und nur noch die Drehung des Motors wirkt.

 

 

Ich glaube nicht. Beide Propellerwellen geben gegensinniges Drehmoment an das Getriebe. Dort wird es zu Null. Das Motordrehmoment stützt sich gegenüber dem Getriebe durch den Rumpf ab. Folge: keine Krängung.

 

Überhaupt würde ich den Motor gar nicht in die Betrachtung einbeziehen. Das Wasser erzeugt am Propeller ein Drehmoment, das letztendlich der Rumpf per Krängung abfangen muss. Der Rumpf ist also eine "black box".

 

Wie das Drehmoment von den Propellerblättern zur Krängung kommt, ist gleichgültig.

 

Zur Verdeutlichung: man blockiere den Propeller und versuche ihn am schwimmenden Modell mit der Hand zu drehen. Folge: das Modell krängt. Bei zwei gegenläufigen Propellern krängt es nicht.

 

Viele Grüsse

 

Harry

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Zusammengefasst: die zwei Propeller Lösung sollte funktionieren.

 

Ist zur Zeit auch mein Favorit, denn Umbauen muß ich sowieso. Die Idee mit dem Gegensteuern mittels der Tiefenruder wird nicht Funktionieren, da die Nautilus kaum auf die "verdrehten" Tiefenruder reagiert. Das haben Tests mit fest eingestellten Tiefenrudern ergeben.

 

Noch was:

 

ich hatte mal zu Testzwecken einen deutlich kleineren Prop montiert. Die Krängung wurde sofort deutlich kleiner.

 

Die Überlegung was passiert wenn ich den Motor ohne Prop laufen lasse ist eine gute Idee. Es wird wohl so sein, daß der Rumpf höchstens kurz mal ruckt, dann wird aber weiter nichts passieren. Denke ich.

 

Zu dem schlechten Schwerpunkt, das ist bei U-Booten so eine Sache und lässt sich baulich nur begrenzt Ändern. Ausserdem ist eine zu große Stabilität auch nicht gewünscht, denn dann reagiert das Boot auch schlechter auf die Tiefenruder. Zumidest tehoretisch.

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Guest Loeffel
Die Idee mit dem Gegensteuern mittels der Tiefenruder wird nicht Funktionieren, da die Nautilus kaum auf die "verdrehten" Tiefenruder reagiert.
Und wenn Du gerade erst anfährst reagiert ein UBoot eh nicht auf die Tiefenruder, da noch kein Wasser uber das Ruder strömt. Es kränkt also dann beim Anfahren auf jedenfall.
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Guest Joachim C.

Hallo Ike

 

ich kann mich irgenwdie mit dem Gedanken nicht anfreunden, mir 2 Wellen an der Nautilus vorzustellen. Fraglich ist dabei auch, ob nicht die Ruderwirkung nachlässt, da das Ruder außerhalb der Propellerströmung liegen würde.

 

Daher mal einen andere Überlegung: was ist wenn Du die eine Wellenöffnung läst, aber 2 gegenläufige Schrauben montierst ? Ich meine damit, dass in einer Hohl-Welle eine 2te Welle gegenläufig dreht.

 

Da du eh nur 1 Motor als Antreib planst und sowieso mit Getriebe arbeiten möchtest....

 

Damit würde sich die Kränkung auch aufheben.

 

Gruß

 

Joachim C.

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Ach Leute, ihr habt doch Problem! :wink:

 

Ist zur Zeit auch mein Favorit, denn Umbauen muß ich sowieso. Die Idee mit dem Gegensteuern mittels der Tiefenruder wird nicht Funktionieren, da die Nautilus kaum auf die "verdrehten" Tiefenruder reagiert. Das haben Tests mit fest eingestellten Tiefenrudern ergeben.

 

Wo hattest du die Tiefenruder den angebracht?

 

Die Losung ist doch so einfach! Du must etwas haben das den Drehmoment kompensiert! 8) Klar jetzt werden wieder alle schreien, das haben wir doch gleich gewusst! Aber! Ein UBoot hat ein recht einfache Form. Schaut euch mal moderne UBoote an, jeder Querschnitt sollte rund sein! (Um den Druck besser zuverteilen!) Das hat in der Parxis aber ein gewaltigen Nachteil! Ein Runderkörper erzeugt beim drehen keine oder nur minimalen Wiederstand! Der Trik ist es den Rumpf an einigen Stellen so zuverändern das er mehr wiederstand erzeugt! Dabei sollte man sich aber auch im klaren sein das man diese Punkte so nahe wie nur irgendmöglich an die Schraube bringen muss! Ich habe jetzt keine BIlder hier, deshalb muss diese Beschreibung reichen!

 

Schaut euch doch mal Uboote an, vielleicht fällt auf was ich meine! :wink:

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Guest Loeffel

@Joachim

 

Ich glaube nicht, das die Ruderwirkung nachläßt. Da Ike ein recht großes Ruder montiert hat, würde das Ruder den Wasserstrahl eines Propellers komplett umlenken. Damit sollte er eine mehr als ausreichende und kaum kleinere Lenkwirkung erreichen.

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Loeffel hat sofort gewusst was ich meine! :respekt: Das muss ich sofort im Kalender markieren! :that:

 

Es müssen aber nicht unbedingt Flügel sein! Mehrer kleine "Wasserführungen" am Rumpf könnten das auch erledigen. Wichtig ist halt nur das man ein Wiederstand erzeugt! :wink:

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Hallo Admiral Teddy,

 

da ich mich bis jetzt recht wenig für U-Boote interessiert habe, aber trotzdem gerne wissen möchte, wie das dort bereinigt wird, bitte ich um eine kurze Erklärung und vieleicht Bildverweis.

 

Insbesondere, wie funktionieren diese Â?FlügelÂ?, die ja nun wieder gesteuert oder antriebsleistungsmäßig verändertwerden müßten. Wenn sie starr auf ein Gegendrehmoment zur Schraube eingestellt sind, krängt das Boot doch bei Fahrt ohne Antrieb sofort andersherum?

 

Und warum wird das Gegendrehmoment nicht über die Schwerpunktlage erzeugt?

 

gruß Odlanir

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Ihr wisst ja daß ich manchmal verrückte Ideen habe. :wink:

 

Wie wäre es wenn man es bei dem Ein-Propellerantrieb läßt und zusätzlich eine Wasserpumpe parallell zum Antriebsmotor einbaut. Der Wasserausstoß sollte vergleichbar mit einem Bugstrahlruder sein, nur nicht hoprizontal sondern radial entgegen der Kränkungsneigung des Rumpfes.

 

Da das ganze Problem eh nur bei Vorwärtsfahrt zum tragen kommt reicht so eine kleine ansaugöffnung auf der einen Rumpfseite und eine Ausstoßöffnung auf der anderen Seite, paralell/radial zur Rumpfaussenhaut.

 

So würde bei steigender Drehzahl ein stärker werdender Wasserstrahl der Kränkung entgegenwirken.

 

Ich hoffe ich habs einigermasen rübergebracht wie ichs meine.

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Guest Loeffel

Coole Idee, leider verbrät die eine Menge Strom und da ist meines Wissens nicht gerade eine Unmenge von an Bord. Außerdem erhöht sie das Gewicht, welches Ike gerne für andere Dinge nutzen würde.

 

Aber ich bleibe dabei COOLE IDEE!

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Also,

 

im Prinzip ist die ganze Sache recht einfach und betrieft nicht nur Uboote. Nehmen wir aber dennoch ein Uboot. Moderne Uboote (nicht die WWII Schiffe, das waren ehr Boote die "zufällig" auch tauchen konnten) sind so entworfen das jeder Querschnitt "immer" rund ist (habe ich weiter oben schon mal gesagt).

 

Nun ein solcher Körper lässt sich um die Achse mit den runden Querschnitt wunder drehen! Stell dir einfach mal ein Ball im Wasser vor, diesen kann man im Wasser ganzleicht drehen. Der Grund dafür ist das Entscheidenden! Bei einer Lage Änderung gibt es kaum Widerstand (nur die Reibung der Körperoberflächen). Ist das soweit verständlich?

 

Nun zu diesen "Flügeln". Richtig ist das es sich um feste Gebilde handelt. Was du jetzt etwas falsch verstanden hast ist, dass diese Gebilde nicht aktiv die Lage beeinflussen, sondern nur indirekt einer Krängung entgegen wirken. Wie geht das? ... Nun ganz einfach! Wenn wir an unseren Ball von gerade nehmen und in mit Flügel ausrüsten und dann versuchen ihn in was zudrehen was wird wohl passieren? Nun der Ball wird sich nur noch schwer drehen lassen. Aber Warum? ... Nun stell dir vor du bist ein Wasserteilchen und jetzt kommt doch wirklich so ein blöder Flügel auf dich zu. Du musst doch echt Ausweichen, so ein Frechheit! ... Wenn man Materie in Bewegung versetzen will benötigt man Energie (ich könnte jetzt wieder mal Albert zitieren, aber das führt zu weit ;-))!

 

Zurück zum Beispiel, wir erzeugen also eine Kraft (N2) die den Drehmoment (N1) entgegen wirkt. Im Idealfall gilt N2 >= -1 * N1, logisch!? Aber auch wenn wir diesen Fall nicht erreichen, so nimmt die Krängung mit größeren N2 immer weiter ab. Das ist das ganze Geheimnis.

 

Ich hoffe ich konnte das simpel genug rüber bringen. Wenn nicht erschlagt mich, ich bin noch neu auf diesen Gebiet! :wink:

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Wie wäre es wenn man es bei dem Ein-Propellerantrieb läßt und zusätzlich eine Wasserpumpe parallell zum Antriebsmotor einbaut. Der Wasserausstoß sollte vergleichbar mit einem Bugstrahlruder sein, nur nicht hoprizontal sondern radial entgegen der Kränkungsneigung des Rumpfes.

 

Da das ganze Problem eh nur bei Vorwärtsfahrt zum tragen kommt reicht so eine kleine ansaugöffnung auf der einen Rumpfseite und eine Ausstoßöffnung auf der anderen Seite, paralell/radial zur Rumpfaussenhaut.

 

So würde bei steigender Drehzahl ein stärker werdender Wasserstrahl der Kränkung entgegenwirken.

 

Auf solch eine Idee kann aber auch nur ein echter Bayer kommen :respekt: :that: ... Aber vielleicht sind Stützräder auch ne Alternative :twisted::lol:

 

[EDIT]

 

Sorry, Didi! Aber mann sollte Probleme doch nicht immer mit der technischen Keule angehen! :wink:

 

Ob der Commodore es merkt, das ich ebend Kränkung in Krängung geändert habe :?

 

[/EDIT]

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... Kränkung...

 

...Kränkung...

 

Also gekränkt ist die Nautilus höchstens wegen eurer konsequenten Missachtung der Terminologie! :wink:

 

Was die Sache mit den Momenten angeht wird sie eher gekrängt sein.

 

Ich hätte da noch das hier zu bieten, da kann man sich aber wohl den Mund fusselig reden... :roll:

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Auf solch eine Idee kann aber auch nur ein echter Bayer kommen
Ja wir Bayern sind berühmt für unsere glorreichen Ideen
Sorry, Didi! Aber mann sollte Probleme doch nicht immer mit der technischen Keule angehen!
Aber das wäre immer noch einfacher als ein Umbau auf 2 Propeller!
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Also gegen den Vergleich mit dem Ball hätte ich einzuwenden, dass es ohne Vorwärtsbewegung dadurch lediglich länger dauert, bis Ball oder Schiff den selben Krängungswinkel erreichen, der aber letztlich doch eintreten wird. Die Stabilisierung der Lage wird erst durch dynamische Effekte bei Fahrt eintreten.

 

Ich hab mal schnell eine Zeichnung zusammengezimmert, um Teddys Erklärung zu unterstützen:

 

moment.jpg

 

Das Moment vom Propeller ist eingezeichnet. Die Schwimmwasserlinie im gekrängten Zustand ist blau, die im ungekrängten Zustand grau eingezeichnet. Die roten Dreiecke sind: Links das ausgetauchte Volumen, rechts das eingetauchte Volumen. Ich denke, es erklärt sich fast von selber, dass das eingetauchte Volumen mit dem zusätzlichen Auftrieb auf der Seite ein Gegenmoment zum Propellermoment erzeugt.

 

Dagegen sieht es bei einem Zylinder so aus:

 

moment2.jpg

 

Obwohl auch hier solche Dreiecke erkennbar sind: Entscheidend ist, dass sich die Geometrie unter Wasser nicht verändert und somit auch keine Gegenmoment entstehen kann.

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Hellmut Kohlsdorf

Hallo Freunde

 

Das Problem habe ich als Privatpilot bei jedem Start. Das Drehmoment um die Längsachse als Reaktion zum Drehmoment des Antriebspropellers ist Proportional zur Leistung die ein Antriebsmotor und der Propeller abgibt. Bei einigen der alten Propeller-Flugzeugen aus dem 2. Weltkrieg war das so heftig das ein unerfahrener Pilot beim Start sich ruckzug "kopfüber" auf der Bahn wiederfindet. Dort, wo Leistung eben alles war, hat man mit dem Querruder diesem entgegengewirkt. Ich würde daher die Vermutung hegen das dieses auch die beste Methode für das Uboot wäre. Ich könnte mir vorstellen das man über ein Y-Kabel 1 Servo dem Fahrtregler parallel schaltet und über dieses Servo das Ruder betätigt um dieses auszugleichen. Man müsste dann durch probieren herausfinden welcher Ausschlag für den Ausgleich des Drehmomentes geeignet ist.

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... dass es ohne Vorwärtsbewegung dadurch lediglich länger dauert ...

 

:? Hab ich das nicht gesagt? ... Mist, ich wusste doch ich habe was vergessen! :wink: Mir ist nichts besseres als die Ball Analogie eingefallen! Sorry!

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Hallo Admiral Teddy,

 

habe deinen Erklärungsversuch gelesen und stimme teilweise zu.

 

Unbewegliche Flügel wirken in erster Linie einer Drehbewegung entgegen, indem sie einen höheren Widerstand erzeugen. Das entspräche der Wirkung der altbekannten Schlingerkiele, welche die Aufgabe haben, das Rollen eines Schiffes zu dämpfen. Es rollt halt langsamer.

 

Hält jedoch das Drehmoment ausreichend lange an, und das dürfte bei den üblicherweise an U-Booten verwendeten Flügeln nicht sehr lange sein, wird sich ein statischer Zustand des Krängens einstellen.

 

Dies könnte man verringern, indem man die Flügel mit einem Auftrieb erzeugenden Profil versieht, in eine V-Form und weit nach oben bringt, ähnlich wie beim Flugzeug (z.B. Cessna o.ä. Schulterdecker). Die V-Form erzeugt bei Krängung ein aufrichtendes Moment, da der mehr waagerechte Flügel einen höheren Auftrieb erzeugt, als der mehr senkrechte Flügel. Das Prinzip kennt jeder Hobbyflieger, eigenstabile Flugzeuge. Durch die hohe Dichte des Wassers wird dieser Effekt im Wasser bei kleineren Flügelflächen erreicht.

 

Werden allerdings Flügelprofile mit neutralem Profil verwendet, ist dieser Effekt wesentlich geringer bis gar nicht mehr vorhanden, so verwendet man diese symmetrischen Profile auch an Kunstlugzeugen, bei denen man keine Eigenstabilität haben will.

 

Den besten Effekt wird man erzielen, wenn man Flügel in Höhe der Schwerpunktlinie anordnet, weit von der Längsachse nach außen setzt und gegeneinander wie Querruder bewegt. Ich bin mir ziemlich sicher, daß man das bei modernen U-Booten auch so nutzt. Gerade die Möglichkeit gibt die besten Steuerungs- bzw. Gegensteuerungsmöglichkeiten. Schaut mal die x-förmigen Hecks der Schweden an, die brauchen sowieso Mischer zum steuern. Da sollte doch die Drehzahl auch noch reingemixt werden können. Die Wirksamkeit ist mit Sicherheit gegeben, da weiter oben schon festgestellt wurde, daß es einfacher ist ein Â?RohrÂ? um die Längsachse zu drehen, als um seine Querachse beim Tauchen und Steuern.

 

Das Prinzip Querruder wird auch bei den modernen Forschungsschiffen mit ausklappbaren Stabilisatorflügeln verwendet. Hierbei als Gegenmaßnahme zum Rollen bei Fahrt.

 

Grüße Odlanir

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NA ENDLICH!

 

habe ich es doch geschafft nach einigen trägen Forumstagen nochmal leben in die Bude zu bringen.

 

zum Thema:

 

aufrichtende, stabilisierende Flächen hat die Nautilus serienmässig genügend. Große Heckflosse, große Tiefenruder Vorne und hinten, umlaufender "Schutzwall" von 2cm Breite an der größten Rumpfbreite. Ich hatte zeitweise auch im Bereich des Kieles noch eine zusätzliche Flosse angebracht. Diese bewirkte tatsächlich ein verlangsamen des "start Rucks" aber die krängung blieb stark.

 

Die Rumpfaussenhaut ist demnach auch alles andere als Rund ! Nicht zu vergleichen mit modernen U-Booten.

 

Das andere Problem, welches durch starre Flächen auftritt ist, daß sich die Manövrierfähigkeit verschlechtert.

 

Technische Lösungen mit Wasserstrahl sind zwar witzig, aber in meiner Nautilus wegen akkutem Platz und Strommangel nicht machbar.

 

Zu den Umbauskeptikern. Diese Nautilus ist "meine" Version. Angelehnt an den Disney Entwurf. Meine Idee war von Anfang an eine Funktionierende Nautilus zu bauen. Das heisst auch, wenn als beste Lösung ein Zweischrauber dabei rauskommt, dann werde ich das Designmässig schon so hinnbekommen das das Konzept und Erscheinungsbild stimmig bleibt.

 

Die Lösung mit den gegenläufigen Propellern klingt aber auch sehr verlockend. Ich habe aber keine Ahnung wie sowas realisiert wird.

 

Da ist dann immer noch die Ruderwirkung: die ist zur Zeit schon sehr schlecht. Ein Drehkreis von über 10 Meter ist nicht so doll. Daher wird das Heck demnächst auch Umgebaut. Die Tiefenruder werden dann auch in den Schraubenstrom verlegt. So wird die Nautilus also ein modernes Ruderkreuz bekommen. Eventuell könnte ich dann das Krängungsproblem allein mit den Rudern beheben, wenn diese dann wirklich und endlich einmal genug Wirkung zeigen.

 

Die Disneys sahen im Übrigen 6 ( in Zahlen Sechs) kleine Tiefenruder im umlaufenden Schutzwall vor. Die Breite der Ruder hätte dann etwa 2cm betragen. Das ganze Design der Nautilus ist auf schickes Aussehen getrimmt. Die ganze Rumpfform ist im Grunde genommen absolut ungeeignet für ein gut funktionierendes U-Boot.

 

Auf eine andere Lösung seid Ihr aber noch nicht gekommen.

 

Einen schnell drehenden Motor mit einem kleinen Propeller nehmen.

 

Was dann allerdings meine Wellendichtung macht ??

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Guest
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