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Drehmaschine und Fräse: Inbetriebnahme und erste Erfahrungen


xoff

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@Torsten: die Idee hatte ich nicht...aber stimmt, so sollte es zur Überdrückung gehen...:that:

Freue mich!

 

@Atlantic br: vielen Dank für die ausführliche und (so wie ich Dich einschätze) praxiserprobte Liste von Schmiermitteln! :that:

 

Die lege ich mir zuoberst auf den Stapel mit den wichtigen Dingen!

 

Dass die Maschinen eingelaufen werden müssen, habe ich nicht gewusst.

Ich muss allerdings auch ehrlich gestehen, dass ich mir den Kauf von Fachliteratur auf die Messe in FH aufgespart habe und deshalb die Drehmaschine gar nicht und die Fräse nur ganz kurz (ich kann einfach nicht warten...:o) in Betrieb hatte.

 

Ich werde vor der Inbetriebnahme bei Didi und Torsten Praxistipps einholen und sie an der Messe mit Fragen löchern...und dann hoffe ich, dass ich die Maschinen bald an den endgültigen Ort stellen und in Betrieb nehmen kann.

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Von Moderator Torsten bearbeitet

Hallo Leute,

die doch etwas akademische (aber für die Besitzer von Hochleistungsmaschinen sicher interessante) Diskussion über Hochleistungsschmierstoffe habe ich in einem eigenen THEMA zusammengefasst.
Sie führten etwas weit weg vom Thema hier... schließlich geht es schwerpunktmäßig um xoffs neue Maschinen und seine ersten Erfahrungen damit, was sicher auch für andere User interessant sein dürfte.

Viele Grüße

Torsten

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Vielen herzlichen Dank, atlantic br, für die illustrierten Verbesserungsvorschläge (selten genug ist ein Fachmann wie Du so «laienfreundlich»...:that:)

 

Bevor ich an die Inbetriebnahme meiner Maschinen denken kann, muss ich mir noch das eine oder andere Schmiermittel zulegen, sowie die Maschinen ausrichten, resp. deren Genauigkeit messen.

 

Auf der «Faszination Modellbau» in Friedrichshafen habe ich mir die jeweils zwei Bände «Drehen für Modellbauer 1+2» und «Fräsen für Modellbauer 1+2» von vth gekauft und bin gerade daran, die m.E. sehr guten Informationen durchzuackern und versuchen zu verstehen.

 

Hendric hat mir eine Flasche Bettbahnöl an die Messe mitgebracht - vielen herzlichen Dank! :that:

Ich will noch das CRC Multilube und das CRC Mehrzweckfett bei Conrad bestellen.

 

An der Messe konnte ich auch die nicht passenden Dorne und Kegel nachkaufen, habe mir noch einen Niederzugschraubstock (Wabeco hat auf Messen meist sehr günstiges Zubehör im Sortiment!), eine Aufnahme für Kreissägeblätter, einen Satz Innendrehstähle und ein paar andere Kleinigkeiten gekauft, so dass jetzt die Spannung fast schon ins Unermessliche steigt bis ich effektiv mit Arbeiten an den Maschinen beginnen kann...8-)

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Hi xoff,

 

hier einige praktische Hinweise zur Verbesserung Deiner Drehmaschine.

 

Viele Grüße atlantic br

 

Beim eventuellen Ausschleifen der Futterbacken IMMER darauf achten, dass die Backen in "gespannter Zustand" nachgeschliffen werden. Beim Schleifen der Innenseite also einen ausgedrehten (!) Ring in der Bohrung spannen und beim nachschleifen der Außenseite ein genau zylindrisches Materialstuck einspannen. (Beim Ring also die Futterbacken nach außen drehen, beim Rundstab nach innen)

 

Sonst kann es passieren, dass durch das Spiel im Plangewinde innerhalb des Futters, die Backen ungleichmäßig bearbeitet werden! Nur auf die Zentrifugalkraft, der die Backen nach außen drucken sollte, wurde ich mich nicht verlässen.

 

@xoff: Ich staune nur, wie diszipliniert du zuerst alles fragt und wissen möchtest, bevor du überhaupt mit den Maschinen gearbeitet hast :that:Manche hätten die Maschinen eingeschaltet und wären vielleicht durch die ersten Versuchen klug geworden. (Aber die zugehörigen ersten Fehler hätten sie vermeiden können, wenn sie sich nur vorab etwas ausführlicher informiert hatten...)

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Guest atlantic br

Hi Bjorn,

 

da hast Du recht. Hatte ich vergessen, da ich die Bilder zwischen zwei Terminen schnell erstellt habe.

 

Sorry Leute für ein paar Tippfehler.

 

 

VG atlantic br

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Danke Björn für die anschauliche Erklärung! :that:

 

...da bin sogar ich nachgekommen...:mrgreen:

 

Ich werde die Rundlaufgenauigkeit zuerst einmal messen und dann das Ausschleifen in Erwägung ziehen - selbstverständlich werde ich das alles hier posten.

 

...Ihr werdet also noch richtig Arbeit erhalten hier...:mrgreen:

 

...@xoff: Ich staune nur, wie diszipliniert du zuerst alles fragt und wissen möchtest, bevor du überhaupt mit den Maschinen gearbeitet hast :that:Manche hätten die Maschinen eingeschaltet und wären vielleicht durch die ersten Versuchen klug geworden. (Aber die zugehörigen ersten Fehler hätten sie vermeiden können, wenn sie sich nur vorab etwas ausführlicher informiert hatten...)

 

Ich möchte einfach nicht die Maschinen in Betrieb nehmen, bevor sie wirklich bereit sind. Mache ich da was falsch, kann sich das auf die Qualität der Maschinen auswirken - und eine für mich derart wertvolle Investition will ich nicht mit den ersten unbedachten Schritten auf's Spiel setzen.

Es eilt ja nicht...;)

 

...und bei den ersten Dreh und Fräsversuchen werde ich noch genügend Schrott produzieren!

 

 

...Sorry Leute für ein paar Tippfehler...

 

kein Thema...wenn's chronisch wird melden wir uns schon...;)

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Bevor du anfängst das Backenfutter auszuschleifen versuch erstmal Rund und Planlauf zu messen und ggf. auszurichten (Schrauben halbfest und dann mit Schonhammer bissl rumhämmern)

Die Passungen haben zumindest bei meiner Sieg-Drehe so viel Spiel, dass man da mit Ausrichten schon relativ weit kommt. Ausschleifen ist für mich immer das letzte Mittel der Wahl.

Ich bin um ehrlich zu sein kein großer Fan von der Ausschleiferei, beim ersten Futterwechsel passt wieder gar nix mehr und du fängst von vorne an zu schleifen. Dass du nach jedem Schleifvorgang auf der Maschine peinlichst gut reinigen muss will ich jetzt mal nicht erwähnen :bäh:

 

Noch nen kleiner Hinweis zu den "Niederzugschraubstöcken".

Wenn das die Version mit ner 45° angeordneten Schraube ist, musst du ziemlich aufpassen was die Spannkräfte angeht.

Mit ner 8.8er M6 Schraube kommen da vllt noch 5000 N an.

Das reicht nur für "leichte" Fräsarbeiten in Stahl, also nen Messkopf würde ich da nicht ausprobieren wollen.

Mir hats da schonmal mit nem einhakenden Fräser das Werkstück nach oben rausgezogen.

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Hallo,

 

nicht gleich die Maschine verschlimmbessern wollen. Macht doch erst mal ein paar Drehversuche, und dann schauen, was nicht in Ordnung ist. Und vielleicht mal einen bekannten fragen, der sowas richtig gelernt hat, und nicht nur vom hörensagen mal gelesen hat.

 

Gruss

 

Wolfgang

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...Macht doch erst mal ein paar Drehversuche, und dann schauen, was nicht in Ordnung ist. Und vielleicht mal einen bekannten fragen, der sowas richtig gelernt hat...

 

Genau so ist es auch geplant...:that:

 

Bevor ich aber mit Drehversuchen anfangen kann muss die Maschine richtig aufgestellt, gereinigt, geschmiert, ausgemessen und eingestellt werden...und genau daran bin ich jetzt.

 

Die Verbesserungen wie das Ausschleifen kommen erst zum Tragen, wenn sich heraus stellen sollte, dass das notwendig ist.

 

Wie Du richtig anmerkst, Wolfgang, ist die Unterstützung durch Bekannte, die sich mit solchen Maschinen von berufeswegen auskennen, sehr wichtig und hilfreich...und ich habe solche Kontakte und dadurch wertvolle Unterstützung. 8-)

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Guest atlantic br

Hi,

 

ich bin jetzt wieder von einer Auslandsreise zurück.

 

Xoff ist auf dem richtigen Weg!

 

Der Prozess wo xoff sich wohl z. Z. befindet >>> siehe Anlage

 

 

 

 

Hier nun von mir eine kleine Checkliste (vereinfachte Beschreibung) zur Prüfung der Genauigkeit von Drehmaschinen und deren Justierung wie ich sie selber in meiner Hobbywerkstatt vornehme. Dies setzt eine gewisse Übung voraus und ist für Anfänger nicht geeignet!

 

Allg. Aussage:

 

a) Für den allg. Modellbau ist dies nicht erforderlich.

 

Wenn ich die Modelle von xoff im Forum betrachte ist dies nicht unbedingt erforderlich. Bitte nicht falsch verstehen, ich finde die xoff'schen Überwasserschiffe sehr gut

 

b) Im Modellbau (Standmodelle 1:100 und 1:50) sollte man dies in Erwähnung ziehen

c) Im techn. Modellbau ( 1:100 in Museumsqualität) ja

 

c) Im techn. Modellbau (Dampfmaschinen) ist diese Frage mit ja zu beantworten

 

Jeder muss selber entscheiden in welcher Qualität und in welchen

Maßstab er sein Hobby betreibt.

 

 

 

Reitstocklage prüfen

Ablauf: Körnerspitze in Dreibackenfutter und Reitstock einspannen

 

Ergebnis: Körnerspitzen müssen sich punktgenau über den gesamten Längszustellungsbereich treffen

 

 

Rundlaufgenauigkeit des Aufnahmeflansch für

Dreibackenfutter prüfen

Ablauf: Markierung Aufnahmeflansch und Dreibackenfutter >

Futter abnehmen > geringste Drehzahl der Maschine >

Höhen – und Planschlag mit Meßuhr prüfen

 

Ergebnis: Schlag > 0,1 mm > justieren

 

Vorgehen: bei Planschlag > Planfläche am Futter leicht überdrehen

bei Höhenschlag > Absatz abdrehen > und neuen Absatz

andrehen

 

 

Rundlaufgenauigkeit prüfen

Ablauf: Geschliffenen Probestab in Dreibackenfutter einspannen > Maschine einschalten > Schlag läßt sich mit den Fingern fühlen> besser ist der Einsatz einer Meßuhr

 

Ergebnis: Körnerspitze darf radial nicht schlagen

 

Vorgehen: Dreibackenfutter innen und außen schleifen

 

 

Im gehobenen techn. Modellbau sind Spannzangen "State of the art"

 

 

 

Genauigkeit der Parallellität prüfen

Ablauf: Probenstück (mind. D 30mm) in Dreibackenfutter einspannen > Maschine einschalten > mit automatischer Vorschub ca. 60mm Längsdrehen

 

Ergebnis: beide Enden dürfen keine messbare Dickenabweichung (theoretisch) aufweisen

 

Vorgehen: Obersupport justieren und ggf. Verstiften

 

 

Führung der Schlitten prüfen

Ablauf: Kreuzsupport verstellen

 

Ergebnis: mühsame/schwere Verstellung bzw. leichte Verstellung der Schlitten

 

Vorgehen: Entgratung der Führungsschienen mit 200er Schmirgelpapier > dann Justierung> Gleitbahnöl

 

 

 

 

Drehfestigkeit prüfen (sehr gefährlich!)

Ablauf: Rundstahl in Dreibackenfutter einspannen > abstechen

 

Ergebnis: a) Dreibackenfutter und Werkstück sind nicht mehr

vorhanden

b) Rattermarken am Werkstück

c) Maschinen flattert

d) Stahlhalter flattert

 

 

Vorgehen: zu b und c > Justierung der Führungsschienen bzw.

Lagerspiel der Hauptpindel

 

zu d) Stahlhalter festziehen

noch zu b) Stahl nicht auf Mitte, Freiwinkel zu groß

 

 

 

 

Zustellspindel prüfen

Ablauf: Zustellung vor > Zustellung zurück

 

Ergebnis: Spiel > größer halbe Umdrehung Skalenring >

Montagefehler liegt vor

 

Vorgehen: Zustellräder fester anziehen

 

 

 

 

VG atlantic br

xoff.pdf

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Genauigkeit der Parallellität prüfen

Ablauf: Probenstück (mind. D 30mm) in Dreibackenfutter einspannen > Maschine einschalten > mit automatischer Vorschub ca. 60mm Längsdrehen

 

Ergebnis: beide Enden dürfen keine messbare Dickenabweichung (theoretisch) aufweisen

 

Vorgehen: Obersupport justieren und ggf. Verstiften

 

Der Obersupport justieren wird nur Abhilfe bieten, wenn das Probenstück auch damit (also mit dem Handkürbel) abgedreht ist.

Der automatischer Vorschub (Verfahren des ganzen Bettschlittens) sorgt immer dafür das genau zylindrischer Absätze entstehen. Man kann ja durch verfahren des gesamten Schlittens beim schräg-gestellten Obersupport auch noch zylindrisch Drehen.

 

Wenn bei der von atlantic br vorgestellter Prüfung kein zylindrisches Zapfen entsteht:

- ist die Ausrichtung Spindel-Maschinenbett nicht parallel (lasst sich nicht ändern, es sei denn, man sollte den ganzen Spindelstock ausrichten können...)

 

- Die Höhe des Drehstahls ändert sich beim Verfahren des Bettschlittens, weil die Führungen das Maschinenbett nicht genau horizontal zur Spindelstock verlaufen.

(Wird in Läufe der Zeit so sein, da meistens nur Nähe am Futter gedreht wird und das Bett dort am meisten verschließt.)
Auch hier: ohne nachschleifen des Bettes nicht zu korrigieren.

- Das Materialstuck ist beim Drehen etwas weggedrückt. Abhilfe bietet eine Spitze im Reitstock.

 

Prüfen der Parallelität auf dieser Weise also nur um das Obersupport (nach Kegelverstellung) wieder parallel zum Spindelasche auszurichten.

 

Ansonsten eine sehr gute Checklist, um ein gute Idee von der Genauigkeit der Maschine zu bekommen! Aber, wie atlantic br schon sagt, nicht alle Prüfungen sind unbedingt erförderlich, denn:

 

- Alle Absätze, die in einer Einspannung angedreht sind, läufen zueinander 100%-ig "rund und plan".

- Wenn man eines Teil aus welcher Grund auch ausspannen muss, und es wird beim Einspannen gleich verdreht im Backenfutter gespannt, wird es wieder genauso gut rund laufen als vorher.

(Vor dem Ausspannen eine Markierung am Werkstuck setzen, wo es zB. von Backe 1 geklemmt wurde, danach auch wieder an dieser Stelle einspannen)

- Teile die beidseitig zu bearbeiten sind, oder für bestimmte Arbeiten an einer andere Stelle gespannt werden sollen, laufen wieder exakt rund wenn sie in einer ausgedrehten Klemmbuchse eingespannt werden. Diese "verlorene Spannzange" dreht man sehr dunnwändig und exakt auf dem Durchmesser des zu spannendes Teil aus. Das Drehteil wird in dieser Buchse geschoben und durch anziehen der Futterbacken sicher und rund laufend wieder gespannt.

 

Das Prüfen der Reitstocklage würde ich aber wohl machen. Wenn der Reitstock etwas schräg steht, werden bei Arbeiten mit einer Spitze in der Pinole niemals zylindrischen Absätze entstehen. Der Reitstock kann oft etwas verstellt werden. (Aber hoffentlich ist sie schon werksseitig richtig eingestellt!)

 

Ich hoffe, das Bericht hilft dir (und Anderen natürlich auch) ein wenig weiter... Sonst höre ich es gerne!

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Toll! Danke für Eure Beiträge - und vor allem für die Checkliste! :that:

 

Ich habe sie heute gerade durchgemacht...aber davon später.

 

Zuerst habe ich das Dreibackenfutter abgebaut um es, wie mir ein paar geraten hatten, zu reinigen und zu entgraten.

Zuerst markierte ich mit einem wasserfesten Filzstift den Sitz des Futters auf dem Aufnahmeflansch - so kann ich es nachträglich genau gleich wieder anbauen.

Das Auseinandernehmen ging sehr einfach.

Zuerst schraubte ich die Backen heraus und prüfte, ob sie angeschrieben sind. Bei den Backen war das der Fall - von den Nuten, wo sie eingesteckt werden, war nur die «1» angeschrieben - so holte ich das bei den anderen beiden mit meinen neuen Schlagzahlen gleich nach (so muss ich mir nie mehr überlegen, ob die Nummerierung im oder gegen den Uhrzeigersinn läuft.

Auf der Rückseite schraubte ich den Ring über dem Spanngetriebe ab und dann löste ich die Stifte, die die Vierkant-Kegelzahnräder halten.

Jetzt liess sich die Zahnplatte mit den Spann-Spirale (bitte verzeiht meine intuitive Laien-Nomenklatur...;))

 

Das Futter war innen mit einem braunen, eher unappetitlichen Fett quasi gefüllt...das legte ich gleich alles in Petrol ein und pinselte es sauber.

 

Jetzt entgratete ich alle Kanten, an die ich herankam, mit 200er Schleifpapier, resp. mit einer feinen Feile bis ich beim Drüberfahren mit dem Finger keine Grate mehr spürte.

 

Beim Zusammenbauen fettete ich das Futter mit Schmierfett - es läuft einwandfrei.

Beim Einsetzen der Spannbacken muss man sich an die Reihenfolge halten, während man das Spiralgetriebe vorwärts dreht.

 

Da der Aufnahmeflansch des so frei lag, machte ich mich gleich an die Checkliste von atlantic br:

 

Ich mass die drei abgreifbaren Radien (Innen, am Absatz und an der Scheibe aussen) und mass gleich noch einmal, denn beim händischen Drehen des Flanschs machte die Messuhr keinen Wank.

Aber ich täuschte mich nicht: da bewegte sich nichts!

Also kein Schlag in der Höhe

 

picture.php?albumid=445&pictureid=10378

 

picture.php?albumid=445&pictureid=10379

 

picture.php?albumid=445&pictureid=10380

 

Bei der Messung des Planschlags sah es schon anders aus:

picture.php?albumid=445&pictureid=10381

picture.php?albumid=445&pictureid=10382

 

Da kann man einen Planschlag von 0.04 mm ablesen.

...könnte man den Flansch plan drehen?

 

Jetzt baute ich das Backefutter wieder an und achtete darauf, die Markierung zu beachten und die drei Schrauben sorgfältig und gleichmässig anzuziehen.

 

Nun stand die Rundlaufgenauigkeitsmessung an.

In Ermangelung eines Passstifts oder anderen genauen Stahls nahm ich einen Kantentester von der Fräse und spannte ihn in das Backenfutter ein.

Dieser Zylinder sollte eigentlich präzise sein, deshalb nehme ich an, dass der hier gemessene Schlag auf die ungenaue Planlage des Flanschs bedingt ist:

picture.php?albumid=445&pictureid=10383

picture.php?albumid=445&pictureid=10384

 

Auch hier sind es 0.05 mm auf der kurzen Distanz, die ich gemessen habe.

 

Anschliessend mass ich noch die Genauigkeit der Parallelität - aber natürlich mit dem automatischen Vorschub - und das ergab ein sehr gutes Resultat (logischerweise) und ich konnte keine Veränderung im Durchmesser des Werkstücks messen.

Diese Messung muss ich noch einmal machen und dann mit der Handkurbel am Oberschlitten arbeiten...;)

 

Die restlichen Messungen muss ich noch machen, denn jetzt wollte ich noch etwas Späne produzieren...:mrgreen:

 

Der Dorn für den Schnellwechselstahlhalter steht ja auf der Liste - ich habe ihn heute zuerst aus Alu gedreht...einfach einmal um in etwa die Arbeitsschritte zu lernen und zu schauen, ob mein Plan überhaupt aufgeht.

picture.php?albumid=445&pictureid=10387

 

Sieht schon richtig schick aus, das Teil...und es passt sogar!

picture.php?albumid=445&pictureid=10385

 

Ein paar Korrekturen muss ich dann noch vornehmen, aber grundsätzlich kann ich das Teil so aus Stahl herstellen, denke ich.

Das schwierigste dürfte das M12-Gewinde zu schneiden sein...:o

picture.php?albumid=445&pictureid=10386

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Einen kleinen Fehler hast du gemacht: Du hast den Planschlag an der Ansatzfläche gemessen. Dieser Ansatz dient nur der Rundlaufgenauigkeit des Futters, aufliegen tut es an dieser Planfläche nicht, sondern es liegt am äusseren Ring auf da wo die Löcher für die Schrauben drin sind.

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Ja, da hat Didi völlig Recht, xoff... den Planschlag musst Du auf der Ringfläche mit den Schraubenlöchern messen.

Falls erforderlich, kann dieser Schlag durch sanftes Plandrehen mit scharfem Stahl ohne Probleme verbessert werden. Besser als 0,02mm sollte er sein, sonst würde ich nachdrehen.

 

Wenn du eine ebene Unterlage hast (z.B. den leicht geölten Frästisch), kannst Du auch mal die Parallelität des Futters messen. Auf die Anschraubseite auflegen, und dann die Vorderseite unter der Messuhr abfahren (von Hand rumschieben reicht völlig).

Die Nacharbeit der Anschraubfläche ist allerdings nicht so einfach... am besten würde es wohl auf der Fräsmaschine gehen, die muss dafür aber Top justiert sein.

 

Generell sind 0,05mm Futterrundlauf nicht so übel für eine Hobbydrehe, und die Messergebnisse am Flansch sehen ja so weit echt prima aus. Da müsstest Du ggf. auch noch was durch simples Ausrichten rausholen können, so stramm sitzt die Zentrierung auf der Spindelnase nicht.

Dazu die Schrauben nur handwarm anziehen und das Futter mit Messuhr und leichten Schlägen (Kunststoffhammer oder Holz dazwischen) einfach vorsichtig in die richtige Position dengeln. Anschließend aber nicht vergessen, die Futterschrauben fest anzuziehen, sonst gibt´s Beulen im Gesicht... ;)

 

War das Futter innen denn sauber, vom Fett mal abgesehen? Meins war völlig verranzt, samt Gusstaub und Spänen... :?

 

Wegen dem Dorn, das Gewinde schneidest Du am besten auch auf der Drehmaschine, sonst wird´s ganz schnell schief. Dazu das Schneideisen im Halter mit der Planfläche des Reitstocks (oder des Bohrfutters) gegen das fest im Futter eingespannte Werkstück drücken, einen Griff des Halters auf dem Oberschlitten aufliegen lassen, die Spindel von Hand (!!!) drehen (ggf. den Futterschlüssel als Hebel verwenden) und dabei die Reitstockpinole vorkurbeln, so dass sie immer am Schneideisen anliegt.

Schneidöl hilft enorm, sonst geht´s zäh...

Den oberen Freistich am langen Bolzen-Teil brauchst Du eigentlich nicht, der schwächt nur das Bauteil. Einfach mal irgendwann mit dem Gewindeschneiden aufhören...

Und die Gewinde-Ansätze ruhig auf 11,9mm abdrehen und die Gewinde-Ansätze kräftig mit 45° anfasen - bei M12 darf es schon eine 1,5mm-Fase sein.

 

Grüße

 

Torsten

Edited by Torsten
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Guest atlantic br

Hi,

 

hier noch ein Nachtrag zur Checkliste:

 

Maschine vibriert

 

Ablauf: Maschine einschalten > geringe Drehzahl

Maschine einschalten > hohe Drehzahl

 

Ergebnis:Maschine läuft unwuchtig, Maschine vibriert auch ohne Belastung

 

Vorgehen: Zahnriemen entlasten, d.h. weniger Straffung

 

 

VG atlantic br

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Guest atlantic br

Hi,

 

hier noch eine Liste mit Soll-Toleranzen bei Drehmaschinen. Diese Soll-Werte sollten für unsere Anwendungen reichen.

 

 

Sollwerte bei Drehmaschinen die im allg. Maschinenbau (nicht Werkzeugbau, nicht Uhrenindustrie, nicht Instrumentenbau etc.) eingesetzt werden

 

 

Soll eigene Maschine

Vorgang Toleranz mm

 

Rundlaufgenauigkeit der Arbeitsspindel

axial 0,001

radial 0,001

 

Rundlaufgenauigkeit der Spindelaufnahme

am Aufnahmeflansch 0,001

 

Rundlaufgenauigkeit des Innenkegels der

Arbeitsspindel

Parallelität bei A (Probestab 100mm) 0,015

Parallelität bei B (Probestab) 0,02

 

Parallelität des Morsekegels der

Reitstockpinole

vertikal 0,025

horizontal (Abstand 50mm zur Aufnahme) 0,015

 

Fluchten der beiden Körnerspitzen 0,02

(Reitstocklage prüfen)

 

Rundlaufgenauigkeit Drehfutter ohne Prüfdorn 0,02

 

Rundlaufgenauigkeit Drehfutter mit Prüfdorn 0,02

 

Parallelität Oberschlitten zur Arbeitsspindel 0,02

und Bettschlittenbewegung

 

 

 

 

 

Anmerkung:

Hochpräzise Drehmaschinen haben einen Spindelrundlauf von 0,00045 mm, eine Positioniergenauigkeit von 0,00075 mm.

 

In Los Alamos, im Kernwaffenbau (Core, Tamper ... der Baureihen W53, W76, W87, W88) liegen die Toleranzen noch enger!

 

 

 

VG atlantic br

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Heute habe ich das Backfutter noch einmal abgenommen und den Planlauf des Futterflanschs gemessen.

picture.php?albumid=445&pictureid=10389

 

...das ist jetzt - glaub ich - richtig...;)

 

Da ist ein Schlag von 0.01 mm messbar.

 

Anschliessend baute ich das Futter wieder an und zog die Schrauben nur «handwarm», wie Torsten oben beschrieben hatte, um das Futter etwas auszurichten...aber auch jetzt habe ich noch immer einen Schlag von 0.05mm an einem kurzen Stahl (Seitentaster-Schaft)

 

Ich denke, da muss ich mir etwas überlegen...ob die Futterbacken nachgeschliffen werden müssen?

 

Als ich dann noch ein wenig drehen wollte, merkte ich schnell, das mein HSS-Stahl nicht mehr sehr scharf ist...der muss geschliffen werden!

 

Aber mein Schleifmaschinchen (125mm Durchmesser) ist definitiv zu klein dafür und hat auch keine brauchbaren Schleifsteiine mehr drauf...da muss ich erst Abhilfe schaffen.

Da ich noch nie einen Stahl geschliffen habe, muss ich mir diese Technik erst aneignen - habe ein wenig rumgeforscht und bei der Zerspanungsbude ein paar sehr interessante Infos gefunden.

Für's Schleifen der Stähle möchte ich mir so eine Auflage bauen, die mir hilft, Winkel genau einzuhalten.

Das sollte als Anfängerstück durchgehen, denke ich...;)

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Guest atlantic br

Hi xoff,

 

0,05mm sind nicht so gut

 

Es gibt mehrere Möglichkeiten.

 

a) Futter ausschleifen

b) Fernostfutter gegen Futter der Fa. Röhm austauschen

c) Drehen hochpräziser Teile > Spannzangen der Güteklasse 1

 

 

 

VG atlanic br

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So sehe ich das auch, atlantic br...:?

 

Ausschleifen oder neues Futter...

 

übrigens:

...War das Futter innen denn sauber, vom Fett mal abgesehen? Meins war völlig verranzt, samt Gusstaub und Spänen... :?...

 

Ja, das war ok...nur grausliges Fett, aber sonst keine Abfälle...;)

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Hi xoff,

 

find doch mal raus, wo genau der Fehler liegt.

 

Wenn das Futter montiert und ggf. ausgerichtet ist, dann mess mal den Schlag aussen am Futtergehäuse und mit einem Messstift in den Backen.

 

Und prüfe mal, ob der Anschraubflansch des Futters parallel zur Stirnfläche (wo die Backen sitzen) ist.

 

Einfach die Backen rausnehmen, die Messuhr auf den Frästisch setzen (diesen leicht einölen) und dann das Futter auf die Stirnfläche legen und den hinteren Flansch mit der Messuhr abtasten.

 

Grüße

 

Torsten

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Schifferlfahrer

Als ich dann noch ein wenig drehen wollte, merkte ich schnell, das mein HSS-Stahl nicht mehr sehr scharf ist...der muss geschliffen werden!

Das wundert mich aber dann doch ein bisschen, so lange hast du doch die Maschine auch noch nicht in Betrieb, oder?

Was hast du denn genau für Symptome, warum glaubst du also, dass der Stahl nicht mehr scharft ist?

Und vor allem, was hast du schon damit gedreht bzw. wie viel?

 

Ich frage deshalb, weil bei unseren Anwendungen Stähle eigentlich schon eine Weile ausreichend scharf bleiben sollten...

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Ich hatte vor kurzem,als ich mir mein neues Futter kaufte die Erfahrung dass der Rundlauf zwischen 0,1 und 0,01mm schwankte je nachdem in welcher Position ich es auf den Flansch schraubte, Mit ner 3-Schrauben-Befestigung gibts ja 3 Positionen wie mans aufsetzen kann.

 

Ich würde der Planfläche auch keine so große Bedeutung zukommen lassen, wichtiger ist bei montiertem Futter und eingespanntem Meßdorn die Rundlaufgenauigkeit im Futter und die Parallelität des Dorns zum Bett. Wenn diese beiden stimmen interessiert der Planschlag gar nicht.

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Guest atlantic br

Lieber xoff,

 

es gibt evlt. noch eine Möglichkeit der Verbesserung.

 

1. Futter demontieren

2. Flansch säubern

3. Falls die Flanschpassung etwas Luft hat ggf. mit 3 Papierstreifen

ausgleichen

4. Futter neu montieren

5. Messen

6. ggf. wieder bei 1 wieder anfangen

 

 

 

Viele der Hobbydreher vergessen die richtige Aufstellung der Maschine, denn das Problem fängt häufig viel früher an.

 

 

" Aufstellen, Ausrichten und Befestigen der Maschine, dieser Faktor wird oft unterschätzt"

 

 

Da wir ja hier schon von 1/100 Millimeter sprechen, muss Deine Maschine erstmal 100%ig in der Waage stehen und zwar so, d. alle Füße gleichmäßig auf einen festen Untergrund belastet sind.

Bei Produktionsmaschinen muss noch die Geometrie der Maschine angepasst werden.

 

 

Zum Drehstahl und der Standzeit. Du hast doch kaum gedreht! Daher kann ich mir nicht erklären, weshalb der Stahl jetzt abgenutzt sein soll.

 

 

VG und einen schönen Sonntag

atlantic br

 

Ps. habe gestern noch einen Bekannten im Ausland angerufen zum Hersteller von Sieg-Drehmaschinen. Die haben bei einen Probestab von D 10mm durchaus eine Rundlaufgenauigkeit von bis 0,08mm und am Futter außen einen Schlag von 0,04mm.

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...

Ich würde der Planfläche auch keine so große Bedeutung zukommen lassen, wichtiger ist bei montiertem Futter und eingespanntem Meßdorn die Rundlaufgenauigkeit im Futter und die Parallelität des Dorns zum Bett. Wenn diese beiden stimmen interessiert der Planschlag gar nicht.

...

 

Ist prinzipiell richtig, aber a) wird´s blöd, wenn man mal ein anderes Futter montiert und b) ist bei einem Planschlag von 0,01mm am Spindel-Flansch unerklärlich, warum das Futter 0,05mm Schlag hat.

Von daher wäre es schon möglich, dass die Planfläche des Futters nicht gescheit zur Stirnfläche läuft und das Futter deshalb taumelt.

 

Die hintere Planfläche des Futters kann man auf der Fräsmaschine leicht nacharbeiten.

 

Grüße

 

Torsten

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