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Schiffsmodell.net

CORDULA - eine Herreshoff 12,5


uwe.kreckel

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uwe.kreckel

Einbau der Fernsteuerung:

Auf einigen Fotos war es bereits zu sehen: die Ruderanlenkung ist schon incl. Servo verbaut.

Die Anlenkung mit dem abgewinkelten Draht erfordert einen exakt positionierten Draht. Etwas höher oder tiefer verbaut – und es klemmt. Der Knick des Drahtes muss immer exakt im Spaltbereich zwischen Rumpf und Ruder liegen. Leider kann man Draht nicht scharfkantig knicken – es ist immer ein kleiner Radius – und je dicker der gewählte Draht, desto größer wird dieser Radius.

Der Spalt muss so groß sein wie dieser Radius-Bereich. Alternativ benötigt man noch etwas Freigang am Rumpf oder am Ruder.

Auch bei mir hat die Anlenkung nicht sofort funktioniert. Ich habe mit einem kleinen Zahnarzt-Fräser den Draht-Eintritts-Bereich am Ruder etwas aufgeweitet und zusätzlich den Spalt leicht vergrößert: einfach das „Schraubösen-Ruderlager“ um ½ Umdrehung herausgedreht.

Zusätzlich hatte ich einen Anlenkhebel gelötet. Auf einen Stellring ein Messingblech aufgelötet. Hat prima funktioniert und sogar 2 Servo-Tausch-Aktionen überstanden. Ein Standard Servo musste erst einem 5 kg-Servo und dann einem 9 kg –Servo weichen, um Eberhard mit bewegen zu können…

Aber 2 Stunden vor der Jungfernfahrt hat beim letzten Test die weichgelötete Verbindung gezeigt, dass ihr der Stress zu viel ist. Nach dem ersten Ärger war ich heilfroh, dass das nicht 2-3 Stunden später passiert ist …

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uwe.kreckel

Jetzt wollte ich noch 2 Servos zur Segelverstellung unter dem Vordeck montieren.

Die Fock soll separat vom Großsegel verstellen können, z.B. um mit „losgeworfener“ Fock leichter wenden zu können. Das Ruder ist immer noch relativ klein, und kann sicher manchmal eine Unterstützung gebrauchen…

Segel mit Servo verstellen ist die einfachste Möglichkeit, es spart den Einbau einer Winde. Es nimmt dem Modell aber die vorbildgetreue Ansteuerung der Segel, die mit ihrer besonderen Leinenführung doch schon darstellenswert wäre.

Aber mir war das Risiko zu groß, dass sich bei Eberhard eine lose Schot verfängt – und ich kenne mich: ich segle nicht immer „sauber“ und halte bei jeder Wende oder Halse die Schoten permanent unter Spannung. Also Schoten von ihm fernhalten und weit vorn am Baum anschlagen. Und da dieser vordere Teil der Leinenführung durchaus originalgetreu ist (Foto Restaurierungsprojekt „SEOLTA BAN“ der Werft pendelton yacht yard), kann ich ja immer noch überlegen die eigentliche Schotführung mit allen Umlenkungen, Blöcken und dem Bügel am Heckspiegel für Zeiten im Trockendock zu bauen, für den RC-Betrieb aber auszuhängen.

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uwe.kreckel

Da mit dieser Ansteuerung  nur sehr wenig Schotweg, benötigt wird, um das Großsegel zu öffnen, kann der Hebelarm am Servo kurz gehalten werden und ist problemlos im Vorschiff unterzubringen. Aber was macht das mit der Kraft? Klar, die geht hoch. Jeder, der mal eine Tür in der Nähe der Scharniere zugedrückt hat, weiß, dass er hier mehr Kraft braucht , um sie zu schließen, als bei Betätigung am Türgriff.

Das Servo liefert aber keine lineare Bewegung und erzeugt deshalb auch keine Zug-Kraft. Das Servo liefert aufgrund der Drehbewegung ein Drehmoment. Technisch ist das Drehmoment als das Produkt aus Kraft und Hebelarm definiert (Kraft mal Weg). Das heißt für uns: Wenn der Wind mit einer bestimmten Kraft am Segel zieht, ist es dem Servo das dagegenhält egal, ob mit geringer Kraft an einem langen Arm gehalten werden muss, oder mit viel Kraft an einem kurzen Hebelarm  – das aufzubringende Drehmoment ist das gleiche.

Lediglich die Kraft in der Schot ist höher – und das belastet dann alle Umlenkungen und natürlich die Schot selbst. Hier muss ausreichend dimensioniert werden.

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uwe.kreckel

Bleibt die Betätigung der Fock.

Ein weiteres Verstell-Servo soll den Job übernehmen. Und weil Herreshoff bei der Auslegung des Bootes schon eine besondere Anlenkung konstruiert hat, die quasi einen Flaschenzug beinhaltet, wird ein relativ einfaches Servo hierfür ausreichen. Um den erforderlichen Verstellweg zu erhalten, brauch ich unter Deck allerdings 2 Umlenkrollen.

Aufgrund der geringen Größe der Fock, traue ich mich sogar, die Anbindungspunkte originalgetreu auf dem Vordeck zu platzieren, obwohl es ja abnehmbar ist. Aber noch ist lediglich die Position der Anlenkpunkte original – die Beschläge werden erst einmal durch kleine Schraubösen ersetzt.

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uwe.kreckel

Eine Besonderheit ist zusätzlich vorgehalten: Die Fockschot läuft zu einem Führungsröhrchen direkt am Süllrand. Das Führungsröhrchen taucht direkt nach unten weg und führt die Schot so zum Servo. Für den Betrachter des Modells ist das aber nicht erkennbar. Für ihn sieht es so aus, als würde die Schot durch den Süllrand auf die Cockpitseite geführt, wo Eberhard das Ende in der Hand hält.

Eberhard als der Skipper von Cordula hat bei diesem großen Maßstab einfach eine zentrale Bedeutung – und er ist sich dieser Verantwortung bewußt…

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uwe.kreckel

Jetzt war CORDULA einsatzfähig.

 Und immer noch 6 Tage bis zum HSS. An der Stelle muss ich aber erwähnen, dass schon sehr lange der Plan war, das Modell nicht ohne Werft-Erprobungs-Fahrt mit nach Österreich zu nehmen.

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uwe.kreckel

Dass dieser erste Kontakt mit ihrem eigentlichen Element dann mit Fotos festgehalten werden musste war klar. Und weil Fotos nun mal besser aussehen, wenn ein Modell auch lackiert ist, habe ich noch etwas Farbe versprüht.

Aber es regnete, also konnte ich nicht im Freien lackieren, sondern habe im Bastelkeller erst alle Teile weiß grundiert und dann Rumpf und Ruder im Überwasserbereich dunkelgrün und die GFK-Decks hellgrün lackiert. Und weil die Decks-Farbe eigentlich nur für den Einsatz im Haus vorgesehen war, musste hier noch ein Klarlack drüber – Alles in Seidenmatt.

Ich habe versucht immer nur möglichst kurz im Raum zu sein und nach jeder Lackier– Einheit gründlich gelüftet – aber Gesundheitsförderlich war diese Aktion sicher nicht… Also bitte nicht nachahmen.

Natürlich ging auch wieder was schief – klar, wenn man solche Hektik-Aktionen durchführt: An einer Stelle hatte ich wohl den Trennlack nicht sauber vom Rumpf abgewaschen. Also kam der brav seiner eigentlichen Funktion nach – und hat den Lack wieder vom Rumpf getrennt. Ich wäre am liebsten laut schreiend aus dem Haus gelaufen – aber es hätte wahrscheinlich nicht geholfen. Stattdessen habe ich also leise fluchend den gekräuselten Lack im betroffenen Bereich abgeschält, den Rumpf sauber angeschliffen – und diese Stelle noch einmal lackiert. So war es für die Jungfernfahrt und die Segeltage in Leogang zielführend und ausreichend, aber der Rumpf schreit nach einer kompletten Neulackierung. Ich werde seinem stummen Rufen demnächst nachgeben…

Vorerst aber war es geschafft:

CORDULA stand grün vor mir. Und das ganze erstaunlich nahe an dem von mir im Internet gefundenen Vorbild. Nur das Grün der Decks ist leicht anders, was mir persönlich aber noch besser gefällt…

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uwe.kreckel

Nach dem Trocknen des Lacks sollte es zur Jungfernfahrt gehen – Abends am Tag 4 vor Abfahrt.

Aber: Gewitter und Regen. Da war er wieder, der berühmte Satz mit X. Und es war gut so – ihr erinnert Euch an die Textpassage mit dem Bruch der Ruderanlenkung…

Am nächsten Morgen trieb mich meine innere Unruhe bereits um 05:30  Uhr aus dem Bett. Letzte Tests und als optische Leckerbissen wollte ich noch die Rähmchen der Klappen am hinteren Schott und unter den Sitzbänken anbringen.

(Nicht wundern, dass die Rähmchen auf vielen Fotos bereits zu sehen waren - ich habe einige Fotos erst im Nachgang für diesen Bericht gemacht...)

Um hier jetzt nicht noch etwas zu „versauen“ habe ich mir Zeit gelassen und Schablonen zur sauberen Ausrichtung gebaut. Das war für 4 Rähmchen alles top . beim 5. Und letzten ist die Schablone verrutscht. Geklebt war mit Sekundenkleber. Jeder weiß, dass der nie in sekundenschnelle klebt, wenn man das braucht – aber perfekte und nahezu unlösbare Verbindungen blitzschnell herstellt, wenn man noch mal  etwas nachkorrigieren muss… :ohno:

Ja, ich habe es geschafft das Rähmchen mit dem Skalpell wieder von seinem Untergrund zu trennen, die dabei entstandenen Einzelteile wieder zusammenzukleben und im 2. Anlauf alles sauber auf den nachlackierten Bereich unter der Sitzbank zu platzieren – dieses Mal sogar in der richtigen Position.

Ich hatte für alle Final-Arbeiten aber gebraucht bis 11:30 Uhr

Trotzdem führt mein Allzweck-Maßstabs-Mänchen einen Freudentanz auf.

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uwe.kreckel

EEENDLICH zum See.

Boot ins Wasser – 2 Schläge segeln und es fängt an zu regnen.

GRMPF

Boot raus, abtakeln und wieder ins Auto. Warten bis der Schauer vorüber ist, dann auftakeln und ein neuer Versuch. Es reicht für ein paar erfolgreiche Probeschläge – bis es wieder anfängt zu regnen und leider auch der Wind ganz einschläft.

Also alles wieder ins Auto.

Dann kam ein anderer Modellbauer mit einer micro-magic. Frisch aus dem Internet gebraucht gekauft funktionierte das Modell leider nicht. Unter einem Baum am Ufer haben wir die Fehler gefunden und behoben – der neue Segel-Kollege war glücklich und bei den folgenden Schlägen hatte er sogar schönen Wind. Nur ich habe mein Boot nicht mehr aus dem Auto geholt…

Trotzdem war ich mit der Ausbeute des Tages zufrieden: CORDULA funktioniert gut und einige Fotos und Videos als Beweismaterial hatte ich jetzt auch…

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Edited by uwe.kreckel
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uwe.kreckel

Auch die letzten Vorbereitungen und der Moment des ersten "zu Wasser lassens" sind dokumentiert:

 

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Edited by uwe.kreckel
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uwe.kreckel

Aber die Analyse des Segeltages bzw. der Fotos ergaben auch: die Wasserlinie wird nicht erreicht – das Boot ist anscheinend zu leicht.

Das war auch der erste Eindruck beim Segeln: recht viel Krängung trotz wenig Wind.

Also noch mal nachrechnen und wiegen:

 

CORDULA wiegt einsatzklar 5133 gr.  Von denen 225 auf Eberhards Konto gehen

Zielgewicht laut Tabelle am Anfang dieses Bauberichtes 5680 gr.

Um das Modell exakt auf die aus dem Plan herausgemessene Wasserlinie zu trimmen, konnte ich sogar auf 6480 gr. erhöhen.

Im dynamischen Betrieb (beim  Segeln) führt das dann aber zu einem recht tief liegenden Bug

600 gr. überwiegend vorn wieder herausgenommen sieht durchweg stimmig aus.

CORDULA wiegt jetzt im Standard-Einsatz 5883 gr.

Da keine Zeit mehr für neue Blei-Gieß-Versuche war, wurde das in der Badewanne ermittelte Gewicht in Form von Anglerblei in den Rumpf gelegt und fixiert.

Um CORDULA an unterschiedliche Windstärken anpassen zu können, habe ich vor, das Standard-Einsatz-Gewicht noch einmal abzugießen und Schwer-Wetter-Zusatz-Gewichte (Walzblei oder ebenfalls gegossen) zu erstellen, die aber nur bei Bedarf zum Einsatz kommen.

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uwe.kreckel

In den letzten verbliebenen Tagen vor dem Hoch-See-Segeln gab es dann nur noch Erleichterung - und Vorfreude.

Und es wurde ein tolles Treffen: hervorragendes Wetter, tolle Teilnehmer, 5 weitere Herreshoff12 1/2, die Taufe, und Segeln, Segeln, Segeln...

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uwe.kreckel

Einige Modellbauer - auch aus der Herreshoff-Gruppe - wollen mit Ihren Modellen erst segeln wenn alles perfekt ist.

Im Gegensatz dazu ist meine Philosophie: erst mal aufs Wasser – schön Segeln und (!) schöne Fotos schießen. Die besten Fotos werden dann recht schnell der Hintergrund am Handy oder Laptop.

Es macht Spaß sie immer wieder zu betrachten, in den Erinnerungen zu schwelgen... aber da ich die Bilder dann sehr groß vor mir sehe, führen sie mir bei jedem genaueren Betrachten auch vor Augen: das Modell ist noch nicht fertig - da muss noch etwas getan werden.

Das ist meine Motivations-Methode um auch nach der Jungfernfahrt noch am  Projekt weiter zu arbeiten…

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uwe.kreckel

Eigentlich waren das bereits genug Bilder...

Aber gestern hat mein Skipper seine neue Freundin (ihr kennt sie aus dem Badewannen-Trimm-Foto) mit an Bord genommen.

Sie soll später mal auf der ihm gegenüber liegenden Seite sitzen - aber noch ist sie etwas ängstlich und ist lieber ganz nah bei ihrem Eberhard - sogar mit einem Kabelbinder an ihm befestigt.

Und das war gut so, denn es hatte ordentlich Wind - und diese Bilder MUSS ich einfach mit Euch teilen.

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uwe.kreckel

Segeln mit dem Modell macht süchtig... auch oder gerade weil es bei mehr Wind nicht unbedingt anfängertaugliche ist.

Man muss das Schiffchen immer im Auge behalten, um auf jede unbeabsichtigte Bewegung reagieren zu können. Wenn die Krängung bedrohlich wird, muss man den Kurs ändern oder auffieren, oder... irgend etwas tun, um Wassereinbruch zu verhindern. Sie segelt sich eben wie ein großes offenens Boot oder eine Jolle.

Das ist selbst für mich neu, eine Herausforderung - aber eine die riesig Spaß macht und gelegentlich ordentlich Adrenalin ausschüttet.

Deshalb wolllte ich heute auch wieder Segeln - aber alle Autos wurden anderweitig benötigt - ich kam nicht zum See.

Aber in den Bastelkeller. Dort habe ich dann ein paar Teile von Hobby-Lobby etwas umgearbeitet, so dass sie mehr so aussehen, wie die an den großen Herreshoff 12 1/2ern.

Mit Stabilit express kann man auch modelieren, und etwas Farbe aus dem Plastikmodellbau, macht aus Holz oder Kunsstoff ruck zuck Bronze...

 

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  • 1 month later...

Die Herreshoff 12 1/2er haben nicht allzu viele Details.

Deshalb ist für mich der Bereich Vordeck damit erst einmal abgeschlossen.

 

Weiter geht’s im Cockpit.

Vorn, direkt neben der Masthalterung werden hier Leinen belegt. Genau 3 Leinen, die aus dem Bereich des Masttops kommen.

1 Leine zum Hissen der Fock und 2 zum Hissen der Gaffel des Großsegels.

Der lieben Symmetrie wegen, haben viele der Originale hier trotzdem 4 Beleg-Klampen – 2 rechts und 2 links des Mastes.

Es gibt aber auch Versionen mit Belegnägeln.

Nach langem Abwägen habe ich mich für die Nagelbänke entschieden. Aber ich wollte keine Symmetrie und 2 Reservenägel – also 3 links 2 rechts.

 Aus einem Schaschlik-Spieß entstand ein erster Probe-Beleg-Nagel: Spieß in die Bohrmaschine einspannen und mit Feilen die Form drechseln. Hat prima geklappt. Die Größe orientiert sich an der Hand von Eberhard.

Um in der Folge aber 5 einigermaßen gleiche Teile herzustellen musste ich dann 8 Stück anfertigen und habe am Ende die 5 ähnlichsten benutzt.

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Die Nagelbänke sind furnierte Sperrholzteile.

Ich habe der Versuchung widerstanden, die Segel vorbildgetreu zu setzen, obwohl der Aufwand beim Auftakeln am See überschaubar wäre…

Die vom Mast kommenden Leinen sind bei CORDULA „fake“  -  aus etwas dickerer Gummischnur aus dem Nähbedarf. So sind sie immer schön straff gespannt. Die über die Nägel gehängten Leinen sind aber wieder aus Takelgarn.

Mit Sekundenkleber habe ich versucht die Leinen in Form zu bringen, damit sie nicht einfach irgendwie abstehen…

Wenn alles fertig drapiert ist, stellt man fest – es ist fast egal, wie die Belegnägel aussehen – lediglich die beiden unbenutzen sollten sich, aus der Entfernung betrachtet, ein wenig ähnlich sehen… der Rest ist quasi unsichtbar.

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Am Cockpit hinten gab es auch noch ein paar Details zu ergänzen.

Ein Traveller am Heckspiegel. Auf diesem Bauteil rutscht ein kleiner Rollenblock, der die vom Baum kommende Schot zum ersten Mal umlenkt. Von hier wird sie wieder zum Baum geführt, erneut umgelenkt, um dann über einen am Heckspiegel befestigten weiteren Block in Richtung Cockpit zu laufen.

Eigentlich brauche ich diese Anlenkung gar nicht, da meine Segelverstellung ja viel weiter vorn am Baum angebracht ist. Aber diese Gestaltung des Hecks gehört einfach zu dem Boot man findet sie auf jedem Foto vom Achter-Bereich. Die Fotos zeigen aber auch: der Traveller ist asymmetrisch angebracht und nach Backbord versetzt und es gibt ihn in unterschiedlichen Ausführungen.

Irgendwann Mitte 1936 hat die Werft die Form geändert.

Die Fotos sind aus dem Internet hier findet man sie bevorzugt bei Werften, Verkaufsplattformen oder in Berichten über die Restaurierung von Originalen. Allerdings sind sie dort oft nicht dauerhaft verfügbar - ist das Boot verkauft, wird das Foto gelöscht

Die ältere Ausführung habe ich auf der Seite "invaluable.com" einer Auktionsplattform gefunden, die neuere Ausführung (mit den am den Seiten gebogenen Rundstab) auf der Seite "ballentinesboatshop.com".

Zu meinen Belegnägeln fand ich die ältere Ausführung irgendwie passender.

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Also entstand aus Rundholz, Stecknadeln und 2 Messing-Relingshaltern 2 Montagefüße für den Traveller. Der Heckspiegel wird an den aus dem Plan heraus gemessenen Stellen angebohrt und der Traveller wird verklebt.

Die 2.Umlenkrolle ist an einer Öse ebenfalls am Heckspiegel befestigt.

"Schon" im 3. Versuch hat es geklappt und die Öse war klein genug. 

Die Öse habe ich aus einem MS-Rohr gebogen und das Rohr zur Darstellung des angegossenen Fußes plattgedrückt, durchbohrt und wieder eine Stecknadel hindurchgesteckt als Schraubenimmitat. Auch dieses Teil wird am Heckspiegel in nicht vollständig durchgebohrten Löchern verklebt.

Das mit dem „nicht durchgebohrt“ hat leider einmal nicht geklappt. Ein 1-mm-Loch geht durch, der Bohrer war schneller als meine Reaktion. Aber ein Holzspan verschließt es perfekt – man sieht es nicht.

 

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Wer jetzt glaubt das hält ja den Belastungen nicht stand – der hat recht. Muss es ja auch nicht: wie gesagt, meine Segelverstellung ist weiter vorn, die hintere ist nur fürs Foto und für Ausstellungen und vor allem: für mich

… und auch Eberhard kommt wieder ins Spiel: durch eine Bohrung in seiner rechten Hand kann die Schot gefädelt werden, dann sieht es so aus als hält er sie fest.

Das Ganze gefällt mir so gut, dass ich ein wenig neidisch bin auf die Kollegen, die genau diese Schotführung an ihrem Modell umsetzen – aber bei mir bleibt Alles so wie es ist ---  zumindest vorerst.

;)  ;)

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Wer die Fotos genau betrachtet, wird ein weiteres Detail bereits entdeckt haben: die Plakette.

Das ist ein ovales Plättchen mit eingraviertem Werft-Namen und Standort der Werft sowie einem Wappen unter dem die Produktionsnummer des Bootes eingeschlagen wurde.

In unserer whatsapp-chat-Gruppe haben wir lange überlegt, wie diese Plakette umzusetzen ist und mit welcher Herstellmethode welche Details überhaupt noch erkennbar sind.

Die Perfektionisten wollen ätzen – ich habe mich für eine einfache Methode entschieden – passend zu vielen anderen vereinfachenden Lösungen an dem Modell.

Ich habe im Internet ein Foto von einer restaurierten H12 ½ gesucht und gefunden, auf der diese Plakette frisch aufbereitet und scharf fotografiert ist. Die schräge Kamera-Sicht und Perspektive habe ich mit photoshop am Computer „herausgezogen“. Dann einige Probeausdrucke in verschiedenen farblichen Aufbereitungen und in unterschiedlichen Größen  mit dem Laserdrucker gedruckt.

Das Ergebnis laminiert, ausgeschnitten, auf ein Trägerholz geklebt, die Ränder beschliffen und am Schiff begutachtet – es genügt meinen Ansprüchen und man kann den Text auf dem gerade mal 11 mm hohen Plakettchen noch lesen. Nur mein Laminiergerät ist nicht das Beste – die Verbindung der Folie mit dem Papier hat das Schleifen des Randes nicht gut vertragen. Hier musste nachgebügelt werden. Am Ende muss noch der seitliche Rand mit Lack oder Klebstoff versiegelt werden – und ein ganz besonderes Detail ist fertig.

Ich habe auch Plaketten mit anderen Aufschriften gedruckt – schließlich ist CORDULA nicht in der Herreshoff-Werft, sondern in der "Kreckel-Werft" entstanden und die ist nicht auf Rhode Island USA sondern in Unterensingen Germany …

Am Schiff montiert ist aber die HERRESHOFF–Plakette – das ist meine „Verneigung“ vor diesem genialen Yacht-Konstrukteur.

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Edited by uwe.kreckel
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Als letztes habe ich den Namen des Modells auf das Heck gebracht. Geplant war ein Holz in Form einer Fahne mit eingravierter Schrift. Aber das wäre zu dick geworden. Die Fahne muss unter dem Ruder hindurch und der spalt ist zu gering – selbst 1 mm Holzdicke führt zu mechanischem Anschlagen des Ruders – und das darf nicht sein. Die Fahne mit fehlendem Mittelstück, wie sie auf vielen Originalen zu sehen ist (die haben wohl das gleiche Problem) hat mir nicht gefallen – also habe ich die Schriftfahne genauso hergestellt wie die Plakette.

Weil ich aber noch nicht sicher bin, ob das auch so bleibt, ist sie vorerst nur mit doppelseitigem Klebeband am Heck fixiert.

 

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In dieser Ausbaustufe war CORDULA auch bereits auf dem Wasser – leider habe ich dabei nicht fotografiert.

Deshalb sind viel Bilder in der Werkstatt oder im Garten entstanden - aber natürlcih möchte ich noch Bilder von dem Boot - jetzt mit den Details - auf dem Wasser machen.

Die Bilder werden nachgeliefert.

 

Vorerst ist der Bau des Modells damit abgeschlossen.

"Vorerst" bedeutet dabei, dass noch einige Überarbeitungen anstehen, die aber erst nach und nach einfließen werden: Blei neu abgießen, Lackierung noch einmal optimieren, Ruderanlenkung überarbeiten, vielleicht auch noch den Masttop-Beschlag originalgetreu anfertigen und last but not least das große Thema "Abdichten" angehen.

Aber dafür lasse ich mir Zeit ...

Jetzt freue ich mich erst einmal auf den Herbst, mit hoffentlich noch ein paar schönen Segeltagen... und auf das kommende Jahr in dem noch ein paar mehr dieser tollen und interessanten Boote aufs Wasser kommen

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  • 1 month later...

Viele Segeltage waren es bis jetzt nicht - aber ein ganz besonderer:

Am Bodensee mit 3 tollen W's -  Wetter, Wind, Wolken  -  alles bestens passend.

In einem Zusammentreffen mit Klaus und seiner Herreshoff 12,5 hatten wir viel Spaß.

Leider hatte ich den Akku meines Fotoapparates vergessen aus dem Ladegerät zu nehmen - deshalb nur Handy-Fotos...

 

 

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