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Schiffsmodell.net

kühlwasser


Guest Frank

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hi Leute,

 

für den Fall, daß mal jemand etwas ähnliches vor hat, möchte ich hier (nicht ganz ohne Stolz) von meinem wirklich geglückten Experiment in Sachen Kühlwasserkreislauf erzählen:

 

Zielsetzung war: der über der Wasserlinie sichtbare Kühlwasseraustritt soll nur bei laufendem Motor erfolgen, aber möglichst auch schon im "Leerlauf". Bei Fahrt soll sich der Kühlwasseraustritt geringfügig erhöhen, jedoch trotz Verwendung einer 12V-Zahnradpumpe nicht zu einem waagerecht herausspritzenden Strahl werden, was bei voller Leistung der Pumpe zwangsläufig der Fall wäre. In allen Fahrstufen soll das Kühlwasser nicht gleichmäßig wie aus einem Wasserhahn aus dem Auslauf kommen, sondern eher unregelmäßig "plätschernd", so wie ich es bei echten Kleinkuttern beobachtet habe.

 

Elektrik:

 

Die Pumpe wird parallel zum Motor an den Fahrtenregler gehängt. Durch die Beschaltung des Fahrmotors mit Leistungswiderständen von insg. ca. 0R8 wird der Motor geringfügig gedrosselt, so daß sich für die geringstmögliche Fahrstufe folgender Zustand ergibt:

 

das ebenfalls vom Fahrtenregler bzw. von der Motordrehzahl gesteuerte Soundmodul, welches noch eingebaut werden soll, läuft bei diesem Mindestsignal bereits auf Leerlauf, die Pumpe pumpt bereits auf Minmalleistung, während der Fahrmotor zwar schon Minimalstrom bekommt, aufgrund der Drosselung aber noch nicht dreht. Ein schönes Leerlaufszenario.

 

Da der Kühlwasseraustritt nur 2-3 CM über der Wasserlinie liegt, reicht der Pumpensog so gerade aus, bei dieser Leistung zunächst etwas Luft, dann das Wasser anzusaugen.

 

Wasserführung:

 

Die gesamte Wasserführung erfolgt per Kunststoffschlauch, Innendurchmesser 3,5mm.

 

Die Pumpe liegt erst kurz vor dem Wasserauslass, jedoch (wie das ganze System) etwas unter der WL, also steht das ganze System bei laufender Pumpe praktisch vollständig unter Saugbetrieb, was im Falle von plötzlichen Undichtigkeiten während der Fahrt vor sofortigen Überschwemmungen schützen kann. Das Wasser, unter der WL von außenbords angesaugt, wird zunächst in einen wasser- und luftdichten Behälter eingeleitet (ca. 10 cm hoher, abgedichteter Gewürzstreuer von Tupperware - stehend angeordnet- ). die Ein- und Ausleitungen des Behälters sind etwa 3-4cm unterhalb der Oberkante angebracht, die Oberkante befindet sich 3 CM über der WL, der Behälter wird also immer nur 2/3 voll (bleibt auch im Ruhezustand gefüllt, hat den Vorteil, daß beim nächsten Start nicht erst so viel Luft angesaugt werden muß), oben bleibt eine Luftkammer von ca. 3cm. Die Ein-und Ausleitungen sind etwas verengt, und bieten deshalb bei steigender Pumpleistung einen Widerstand, der mit steigender Drehzahl eine steigende Regulierung des Wasserstroms bewirkt.

 

In den Deckel des Behälters wurde per Stecknadel ein ganz minimales Loch eingestochen (Durchlass mit dem Auge nicht mehr sichtbar) welches geringste Mengen Luft durchläßt. Effekt: durch den leichten Unterdruck (Saugbetrieb) im Behälter wird bereits bei niedrigen Drehzahlen eine geringe Menge Nebenluft in das System gesaugt. Deshalb kann der Ablauf des Behälters nie bis zum oberen Rand des Wasseraustritts kpl. mit Wasser angefüllt werden, es bleibt immer ein Rest Luft, der mit abgesaugt wird. Die Bläschen im weiteren Wasserlauf führen dann zu einem unregelmäßig plätschernden Wasseraustritt. Je höher die Pumpleistung, desto größer der Unterdruck im System, also umso mehr Luftanteil im Wasser. Das führt einerseits zu einer weiteren Regulierung der austretenden Wassermenge (plätschert bei Vollgas zwar stärker, aber immer noch kein "Strahl"), und entlastet andererseits die Pumpe beio hoher Leistung etwas, da sich ja dann die Drosselung durch die reduzierten Querschnitte der Behälteranschlüsse negativ bemerkbar machen könnte.

 

Quasi als Nebeneffekt wurden die Leistungswiderstände, die ja die abgeführte Leistung in Hitze umwandeln, in dem Behälter untergebracht, die Anschlußdrähte wasserdicht nach außen geführt, und dadurch sind die Bauteile wassergekühlt, was auch notwendig erschien.

 

Einziger noch offener Punkt: im Rückwärtsgang pumpt sich das System leer, nur der Wasserstand im Behälter bleibt erhalten. Macht zwar nichts, denn oben aus dem winzigen Behälterloch komt auch im Rückwärtsbetrieb nur Luft raus, trotzdem werd ich mal versuchen, die Pumpe durch einen Gleichrichter auch bei Rückwärtsfahrt vorwärts pumpen zu lassen.

 

Ansonsten: Klappt perfekt, sieht super aus, und macht ein wirklich realistisches Bild. Und wenn man längere Zeit mit viel Leistung gefahren ist, dann die Maschine abstellt, und nach ein-2 Minuten wieder losfährt, ist das Kühlwasser, stehend im Behälter von der Restwärme derWiderstände angeheizt, sogar richtig warm :p

 

Greezz,

 

Frank

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  • commodore

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tja, Foto vom Aufbau, insbesondere von Details, ist etwas schlecht, da das Deck inzwischen fest drauf ist, und der größte Teil im nicht gut sichtbaren Bereich liegt. Bei der Probefahrt, natürlich noch mit offenem Rumpf, hab ich leider keine Bilder gemacht.

 

Wenn der Kahn, der gerade wieder im Trockendock liegt, irgendwann mal fertig ist, kann ich mal ein paar Fotos vom Fahrbild, besonders vom Kühlwasseraustritt machen. Morgen laß ich mir mal eine Skizze einfallen und probiere mal, sie hier reinzustellen.

 

Frank

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Frank Andrees

Hallo Namensvetter,

 

was ist es denn für ein Schiff ??

 

Etwas Ähnliches habe ich auch für eine Chickie IV ausgedacht. Deine Beschreibung ist wirklich ein guter Tip.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Frank

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Hallo,

 

eins verstehe ich nicht. Warum soll die Einlassleitung so hoch liegen? Wenn ich ihn weiter unter anbringe füllt sich das Puffergefäß doch automatisch mit Wasser.

 

Matze

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Guest Klabautermann

@Frank

 

Ja echt genial die Geschichte. Schade nur, dass der Kutter einen separaten Schornstein hat, anderfalls könnte man sogar noch mit einem Dampfgenerator Dampf erzeugen und den mit der durch die Pumpe angesaugte Luft nach außen pusten lassen. :wink:

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...füllt sich das Puffergefäß doch automatisch mit Wasser.
Es füllt sich auch so automatisch mit Wasser. Und wenn der Luftauslass genau wie gezeichnet verwirklicht wird, der Rest vom Schiff gleich mit... :wink:
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Und wenn der Luftauslass genau wie gezeichnet verwirklicht wird, der Rest vom Schiff gleich mit... :wink:

 

Jetzt bin ich gespannt wie du das erklären willst. Ich habe noch nie gesehen, dass zwei mit einander verbundene Wassersysteme nicht versucht hätten auf ein gleiches niveau zu kommen. Es sei denn der Mond will auch noch mitspielen, aber das ist dann was anderes. :-)

 

Gruß Matze

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Guest Loeffel

Er meinte damit mit Sicherheit, daß in der Skizze der Auslass höher als die Luftöffnung zum Rumpf liegt! Ich glaube das ist in der Skizze nur verrutscht oder Frank?

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Ja und? Das ist doch egal. Erklä mir doch mal wie das wasser überhaupt so hoch in dem Gefäß steigen soll. Das ist physikalisch unmöglich so wie es da gezeichnet ist. Egal wi hoch der auslass ist.

 

Matze

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Guest Klabautermann
Und wenn der Luftauslass genau wie gezeichnet verwirklicht wird, der Rest vom Schiff gleich mit

 

In ein ordenliches Schiff gehört Bilgenwasser, außerdem liegt der Luftauslass über der Wasserlinie und hat den Durchmesser einer Stecknadelspitze. Wenn du sichergehen möchtest, befestigst du noch ein gebogenes Rörchen daran und führst es durch das Deck durch, sozzusagen als Entlüftung. Schon hast du eine orginelle Sonderfunktion mehr. Wer hat das schon, ein echtes Tankentlüftungsystem. :wink:

 

Die Gefahr Wasser ins Schiff zu kriegen wird durch undichte Stevenrohre und überkommens Wasser durch undichte Decksluken wesentlich höher sein. Es herrscht ja auch ein Unterdruck und bei Rückwärtfahrt wird, bei der momentanen Lösung nur Luft reingepumt.

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Guest Klabautermann
Ja und?

 

 

 

Bleib doch locker, sie es mal nicht so verkniffen. Außerdem war hinter commodores Beitrag ein Smilie und wenn er etwas nicht verstanden hätte, erklär'n wir es ihm.

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hi ihr Scherzkekse,

 

also, zur Frage der Ansaughöhe des Zulaufs: ganz egal, wie tief er unter der Wasserlinie liegt (ist bei mir tatsächlich etwas tiefer, fast in Kielnähe), entscheidend ist das Höhenverhältnis des Behälters zur Wasserlinie. Was vielleicht etwas mißverständlich ist: die Wassserlinie ist in der Skizze AUSSEN angezeichnet, der dicke Strich über dem Behälter stellt das Deck dar. Die Oberkante des Behälters liegt also weit über der Wasserlinie, und wichtig, die Ein- und Auslauf stutzen des Behälters ebenfalls ganz leicht darüber.

 

Wie kann das Wasser da drin hochsteigen? Die Pumpe saugt erstmal Wasser hoch in den Einlaufstutzen, es füllt den Behälter, und kommt am Auslaufstuzten wieder heraus, sobald der Behälter aureichend gefüllt ist. Es wird eben durch den Unterdruck langsam hochgezogen. Klar, es wird ständig auch etwas Nebenluft durch das obere Löchlein mitgezogen. Das bedeutet,. der Kreislauf funktioniert erst nach einer kurzen Zeit, die die Pumpe braucht, um den Wasserstand im Behälter hochzusaugen. Erst, indem sie die Luft aus dem System absaugt, dann, etwas besser, indem schon Wasser kommt. Saug mal an einem Strohhalm, der luftdicht in einem leeren, geschlossenen Becher hängt, während der Becher eine weitere luftdichte Zuleitung von einem Wasserreservoire (egal mit welcher Höhe, nur unterhalb der Becheroberkante) hat. Der Becher füllt sich erst bis zur Unterkante deines Strohhalms mit Wasser, solange saugst Du luft, und sobald der Wasserspiegel im Becher deinen Strohhalm erreicht, trinkst Du Wasser, und der Wasserspiegel im Becher steigt nicht mehr höher. Weitere Beiträge dazu morgen. Löffel, danke für die Skizze!!!

 

Frank

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Guest Seebär Harry
(bleibt auch im Ruhezustand gefüllt, hat den Vorteil, daß beim nächsten Start nicht erst so viel Luft angesaugt werden muß),
Moin Moin,

 

Geni..al :lol: ; aber das haben die Kollegen ja schon bestätigt.

 

Nur, wenn Du eine längere Pause machst, solltest Du den Behälter leeren, da Wasser auch Schimmel ansetzt, zumal im See die sicherlich Organische Schwebeteilchen vorhanden sind.

 

Währe schade, wenn bei der Mühe dann im entscheidendem Augenblich die Technik wegen solcher "Kleinigkeiten" versagt.

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@Matze:

 

hatte Dich erst falsch verstanden: der Einlauf in den Behälter liegt deshalb so hoch (auf gleicher Höhe wie der Auslauf), damit der Behälter immer mit Wasser gefüllt bleibt. Andernfalls( bei tiefer liegendem Einlauf) würde beim herausnehmen des Bootes aus dem Wasser lange Zeit Wasser aus dem Einlauf rauslaufen, und der Behälter fiele trocken. Das würde bedeuten, daß man den Motor im "Trockendockbetrieb" lieber nicht laufen lassen sollte, da dann die Widerstände zu heiß würden. Könnte man aber trotzdem so machen, hätte auf die Funktion im richtigen Fahrbetrieb eigentlich keinen Einfluß.

 

Frank

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@ Harry:

 

na ja, eine gelegentliche Durchspülung im Fahrbetrieb müsste hoffentlich ausreichen, anderenfalls frag ich mal die Putzkolonne in meiner Firma, ob ich mal eine Runde im Putzeimer fahren darf... :lol:

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hm, die Anmerkungen von Harry und Matze haben mich doch etwas schlecht schlafen lassen heute Nacht, denn sie haben recht:

 

wenn in den Behälter oben Teichwasser reinläuft, und auch oben wieder raus, also der Behälter ständig voll Wasser bleibt, gibt es im unteren Bereich des Behälters ziemlich wenig Wasserbewegung, und es könnte sich so eine Art Drecksumpf bilden, wo sich die Schwebeteilchen ablagern. Werde das mal abwarten und ausprobieren, ob es reicht, den Behälter im Betrieb gelegentlich mal etwas durchzuschütteln, oder tatsächlich den Einlauf auf die Unterseite des Behälters zu verlagern, so daß eine gewisse Durchspülung von unten gewährleistet ist, und im Rückwärtsbetrieb, oder wenn man das Boot aus dem Wasser holt, der restliche Dreck nach unten rausläuft.

 

Danke für die Anregung :wink:

 

Frank

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Na, da hab' ich ja was angestellt...

 

Wollte bloß sagen, dass ich es für sicherer halten würde, wenn der Luftauslass außenbords geht, damit das Wasser unter keinen Umständen die Möglichkeit hat, ins Schiff zu gelangen.

 

 

 

patrick

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diesen "Luftauslaß", über den hier spekuliert wird, sollte man erstmal völlig ignorieren. Tun wir mal so, als wäre er gar nicht da, dann wäre das System völlig geschlossen, läuft gut, und es gäbe überhaupt kein Entlüftungs- oder Wasserproblem im Boot. Aber auch keine Luftbläschen. So, und nun zu diesem "Loch": es ist kein Luftauslaß, aus dem irgendwas rauskommt, weder Luft noch Wasser, denn das Ding liegt 3cm über der Wasserlinie. Außerdem ist es so winzig, daß wirklich nur dann eine minimale Menge Luft hindurchgeht, wenn sie mit Druck oder Unterdruck durchgedrückt oder gesogen wird. Wie gesagt, das ist keine Bohrung, nichtmal eine durchgestochene Nadel, sondern echt nur so viel wie ein kleinster Haarriss. D.h., es kommen nur im Sogbetrieb allerkleinste Luftmengen rein, und einen Druckbetrieb gibt es ja in keinem Zustand, nur im Rückwärtsgang, für 5 Sekunden, bis die gesamte Leitung leer ist. Es würde erst dann Luft oben rausgedrückt, und evtl. später tröpfchenweise Wasser, wenn die Behälteroberkante für längere Zeit deutlich unter dem Wasserspiegel liegen würde, also erst dann, wenn der Kahn aus irgendwelchen anderen Gründen mindestens 4 cm zu tief im Wasser liegt. Das würde aber wiederum bedeuten, daß er sowieso bereits am absaufen ist.

 

Frank

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Guest Seebär Harry
Es würde erst dann Luft oben rausgedrückt, und evtl. später tröpfchenweise Wasser, wenn die Behälteroberkante für längere Zeit deutlich unter dem Wasserspiegel liegen würde,

 

Aber, selbst wenn, läst sich das auch lösen, mit einem Behälter für den Behälter.

 

Wenn der Behälter in einem "Auffangbecken" steht, dürfte das auch keiner Gefahr fürs Schiff seien.

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