LS 4 Esau - Das Schnellboot vom Hilfskreuzer Michel

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Das Thema "Leichte Schnellboote" wurde ja schon hin und wieder hier angerissen. Ich möchte hier aus der Baureihe das LS 4 vorstellen, welches (auf die versenkte bzw. beschädigte Tonnage bezogen) mit zu den erfolgreichten Schnellbooten der 2.WK überhaupt gehörte.

Das Modell wird im Maßstab 1:16 gebaut.

Grundlage für den Rumpf ist dabei der Spantensatz vom "Modellbau Wikinger" den man HIER beziehen kann.

Zusätzlich kommen noch für die Aufbauten noch 3D Druckteile von unserem user "IRON" von seinem LS7 Projekt zum Einsatz.
Diese können dort bei Interesse z.B. per PN bestellt werden. Dort gibt es dann das LS Boot in folgenden Maßstäben: 1:35 / 1:16 / 1:10

Kommentare, Fragen, Kritik und Anregungen zum Baubericht können hier gepostet werden.

 

Kurz zum Original:

Gebaut wurde das Boot 1941 bei Dornier in Friedrichshafen am Bodensee und dann per Bahn nach Danzig zum Einsatz mit Hilskreuzer "Michel" gebracht.

LS 4 war das erste mit Torpedorohren (2x für 45cm F5b-Torpedo der Luftwaffe) ausgerüstete Boot seiner Klasse und hatte mit den 2x MB 507 12-Zylinder Dieselmotoren (je 850 PS) endlich auch die erwünschte Motorisierung, dwelche ihm eine Spitzengeschwindigkeit von 42,5 kn (78,7 km/h) ermöglichte. Das Boot befand sich an Bord des Hilfskreuzers Michel und wurde, vorzugsweise abends, per Kran ausgesetzt und machte Jagd auf gesichtete Handelsschiffe. Bootsführer war Oblt.z.S Malte von Schack.
Dabei wurden durch die kleinen Flugzeug-Torpedos oftmals die Schiffe nicht versenkt, sondern soweit beschädigt das sie später durch HSK Michel versenkt wurden. Im Rahmen der Angriffe wurde LS 4 oftmals auch als Bergeboot für die Besatzungen eingesetzt.

Um sich einen Eindruck zu machen wie aus dem kleinen Boot in der Nacht die Schiffe ausgesehen haben könnten, habe ich mal exemplarisch ein Bild der im Dezember 1942 versenkten SS Livanos eingefügt.

Quelle: https://www.deviantart.com/roodbaard1958/art/Greek-screw-steam-ship-Eugenie-Livanos-1936-1942-876771054

 

Im Einzelnen fielen durch LS 4 Esau bzw. im Anschluß durch HSK Michel folgende Schiffe zum Opfer:

Datum	Schiffsname	BRT	Schicksal
22.04.1942	Connecticut	8684	versenkt durch LS 4
05.06.1942	George Clymer	7176	beschädigt, durch HMS Alcantara versenkt
16.07.1942	Aramis	7984	beschädigt, durch HSK Michel versenkt
29.11.1942	Sawokla	5882	beschädigt, durch HSK Michel versenkt
08.12.1942	Livanos	4816	versenkt durch LS 4
03.10.1943	Empire March	7040	von HSK Michel beschädigt, durch LS 4 versenkt
17.06.1943	Ferncastle	9940	beschädigt, durch HSK Michel versenkt

Insgesamt hat LS4 also eine sehr bewegte Geschichte und war sicherlich als Kuriosum das einzige deutsche Schnellboot das jemals im Pazifik eingesetzt wurde. LS 4 Esau wurde, noch an Bord von Hilfskreuzer Michel befindlich, am 17.10.1943 von einem amerikanschen U-Boot versenkt.

 

So wird LS 4 Esau bei warthunder.ru dargestellt. (Sinnigerweise war der Auspuff unter Wasser und nicht wie in der Grafik über Wasser)

Angetrieben wurde es durch 2x MB 507 12-Zylinder Dieselmotoren (je 850 PS)

Quellen:
H. Docter, Boot- und Schiffbau Heft 12/1961, S.173 - 176

F.-L. Dechow, Geisterschiff 28 "Hilfskreuzer Michel auf den Meeren der Welt", 1963

A.-K. Muggenthaler, Das waren die deutschen Hilfskreuzer 1939 - 1945, 1981

 

 

Edited January 29 by tester

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Los ging es mit dem  Spantensatz mit 13 Spanten aus 4mm Multiplex Sperrholz. Der Kiel (6,5mm breit) besteht aus 2 Teilen welche mit 2 Verbindungselementen (auf dem Brett beim Heckspiegel zu sehen) zusammengefügt werden. Die Ruderdurchführung aus 7mm starkem Polystrol für die außenliegenden Ruder ist ebenfalls enthalten. Die einzelnen Teile können mit einem scharfen Cuttermesser ausgeschnitten werden.

Die Spnaten wurden nun mit Sekundenkleber auf dem Hellingbrett befestigt. Und so schaut das auf der Helling aus.

 

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Nachdem die restlichen Stringer aus 4x4mm Kiefernleisten eingebaut und abgestrakt wurden, ging es nun an die Beplankung. Dazu verwende ich 0,8mm Birken-Sperrholz in 2 Schichten übereinander. Der Bugbereich wird dann die Beplankung als Doppeldiagonalkraweelbeplankung ausgeführt.

Das heißt ich habe das vordere Beplankungselement in ca. 20mm breite Streifen in ca. 45 Grad schräge Streifen mit dem scharfen Cuttermesser geschnitten. Ein altes Geo-Dreieck hat dabei wunderbar geholfen. Durch die Anosrdning der Streifen bekomme ich dann sehr leicht die Rundungen im Bugbereich hin.

Die einzelenen Elemente habe ich dann mit Sekundenkleber (Roxolid AKTIV-X von Hornbach) auf das Spantgerüst aufgeklebt. Überstehende Ränder werden mit einem kräftigen und scharfen Cutter weggeschnitten bzw. weggeschnitzt.

Im hinteren Bereich, der recht gerade ist, habe ich einfach die 0,8mm Sperrholtplatten großflächig aufgreklebt.

Insgessamt ging die Beplankung der 1. Schicht recht flott und einfach.

Edited January 29 by tester

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.... und weiter geht´s.

Jetzt ist die 2. Schicht mit 0,8 mm Sperrholz dran. Der Schrägschnitt im Bugbereich erfolgt nun in die entgegengesetzte Richtung. Die flächigen Verklebungen erfolgen auch mit dem dickflüssigen Roxolid Sekundenkleber

 

Im hinteren Bereich wurde die 2. Schicht wieder großflächig, unter Beachtung einer guten Überlappung, aufgeklebt.

Edited February 1 by tester

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Nachdem es ein paar Tage ruhig war, geht es auf der Baustelle weiter. Inzwischen ist der Rumpf fertig beplankt und schon geschliffen. Jetzt kommt die erste Schicht mit verdünntem (10% Aceton) Epoxy drauf. Dadurch wird das Expoxy flüssiger und dringt besser in die Poren des Holz ein.

 

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Nachdem dann 2 weitere Schichten Epoxy außen und innen draufkamen (ohne Matte) war erstmal Zeit zum durchgetrocknen angesagt. Nun ging es an den Technikeinbau. Eingebaut werden 2x H3120 BL Outrunner mit 1400 U/min./Volt an 3S. Die Motoren hab ich in variabel einstellbare Halterungen von Krick eingebaut. Als Regler hatte ich noch 2x Car Regler von HobbyKing. Diese können 2-4S und bis 100A Vor-/Rückw.

 

Edited February 22 by tester

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Nach einer kleinen Baupause geht es nun weiter. Der Rumpf hatbja 2 Schichten Epoxy (mit Zwischenschliff) bekommen. Nun ging es wieder ans schleifen. Wie gut das da noch ein ganzer Stapel FFP2 Masken in der Werkstatt rumliegt Nachdem dann die Schreiferi fertig war, kam dann der Spritzspachten (Acrylbasis von Duplicolor) drauf. Nun kann man sich schon den Rumpf etwas genauer in grau vorstellen.