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Schiffsmodell.net

Lagerung der Antriebswelle


JL

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Hallo,

für mein aktuelles Projekt, das eine recht kurze Welle mit max. 10 cm und waagerechtem Einbau unter der Wasserlinie vorsieht, brauche ich noch etwas Hilfe hinsichtlich der Konzeption.
Der Inhalt einiger älterer Beiträge hat schon einmal weitergeholfen; so habe ich die ursprünglich angedachte Lösung (Kugellager und Wellendichtring auf der Wasserseite und Kugellager am motorseitigen Ende an einer 4 mm Welle) als over-engineered verworfen und tendiere jetzt zu Gleitlagern, die entweder aus Bronce oder Kunststoff (Teflon oder POM) bestehen sollten. Jetzt stellt sich natürlich die Frage nach entsprechenden Bezugsquellen für wenige Teile; die Lager müssen nicht fertig sein, Drehmaschine ist vorhanden. Aber weitgehend dicht sollten sie schon sein, d.h. die Dichtigkeit sollte nicht mit viel Fett erreicht werden, sondern infolge gut aufeinander abgestimmter Bauteile.

Mit welchem Lagertyp fährt man bei der Anwendung im Schiffsmodell (Drehzahl <8000 U/m, Süsswasser, Fettfüllung des Stevenrohrs) am besten? Bronce, POM oder Teflon?
Braucht es zur Bearbeitung der Lagerbronce (Rohmaterial vorausgesetzt) spezielle Verfahren/Werkzeuge oder reicht "normale" mechanische Bearbeitung?
Wäre Nylon als Lager auch geeignet (habe ich noch recht viele Reststücke von)? Und wie bekommt man in dem flexiblen Zeug eine passende, auf den Wellendurchmesser abgestimmte Bohrung mit o.g. Anforderungen hin?

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Hallo Jürgen,

 

wieso nimmst nicht einfach eine wartungsfreie Welle von raboesch .... ? Ist doch am einfachsten...sind auf jedes individuelle Maß kürzbar und halten bis 10t Umdrehungen aus. Wobei das sich auf eher die langen Wellen, die ohne weiteres Stützlager, bei höheren Umdrehungen aufschwingen können bezieht.

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Hallo Jürgen,

in der strengen Konstruktionslehre würde man hier zwei Aufgaben unterscheiden: 1) Lagerung 2) Abdichten. Es ist nicht verkehrt, die beiden Anforderungen durch unterschiedliche Bauteile erledigen zu lassen. Die Lagerung mittels Gleit- oder Wälzlager, das Abdichten mit Hilfe beispielsweise einer Lippenringdichtung. Ich bin kein Freund von der Abdichtung mittels Fettpackung.

Alle von dir benannten Lagerwerkstoffe sind prinzipiell geeignet, ein Unterschied wirst Du wahrscheinlich in der Lebensdauer sehen. PTFE ist halt ziemlich weich und wenn ein großer Propeller aufgezogen wird, kann ds Lager relativ schnell ausschlagen. Ich fahre in meinem Bingo Rennbootchen jetzt schon ziemlich lang mit einem PEEK Lager umher. Das hält wirklich gut, Halbzeug wäre bei mir verfügbar :-)

Gruß Frank

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Hallo Jürgen,
ich weiss ja, wie versessen Du drauf bist mit "maximaler Aufwand für minimlaen Effekt" :mrgreen:, aber:
Ich habe in meiner Moonbeam diese Analge drin: https://www.hydromarine.de/Wellenanlagen-Antriebe-Spannzangen/Compact-Wellenanlagen-Starr/Compact-Wellenanlage-400-Standard-120/2/M4::107.html

Hatte ich damals um 3 cm geküryt ohne Probleme. Das Schöne ist, die hat nur 4mm aussen und passt wunderbar in den Langkiel rein, mit Motor. Nun hat Olli das System glaube ich geändert, drum weiss ich nicht, ob das mit dem Kürzen funzt...:weisnicht: Frag ihn doch einfach mal:keineIdee:
Auf jeden Fall ist die Welle+Rohr seit 5 Jahren drin, einmal zu Beginn und dann vor ca 2 Jahren mal gefettet (bevor Du kommentierst: GEFETTET, meint nicht nicht das Stevenrohr bis an den Rand füllen (geht bei der Well auch nicht). Und ist immer noch dicht und läuft.

Wie gesagt: Das wäre allerdings eine einfach Lösung und ich weiss ja nicht, ob Dir das so zusagt:weisnicht::fies:
Gruss

Chris

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Und Achja, vergessen:

Der wellenaustritt ausm Rumpf  liegt ca 12 cm unter der Wasserlinie, mit ca 15 Grad Stevenrohrwinkel......Also gewissermaßen vollgetaucht!

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Oder du nimmst einen wasserfesten Brushlessmotor und baust den nach oben hin wasserdicht ein. Dann darf die Welle ruhig undicht sein. Mein Aussenbordermotor macht das schon sehr lange problemlos mit. Der ist natürlich nicht getaucht, steht aber durch das Spitzwasser im Gehäuse immer im Wasser.

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Hallo,

erst einmal vielen Dank für eure Rückmeldungen. Selber machen war zwar meine erste Idee, aber die von Chris verlinkte Welle kommt meinen Vorstellungen schon recht nahe (ist ja auch ein ähnlicher Anwendungsfall), kostenmäig sehe ich beim Selbstbau auch nicht den riesigen Vorteil (weil, meitens baue ich die Teile eh zweimal, bis ich damit zufrieden bin;)).

@Chris DA:Wie groß ist dein Propeller? 30 mm? Normale Steigung? Ich nehme an, dass bei der Wellenanlae auf der Motorseite kein Lager ist, sondern die Aufgabe mit der starren KUpplung dem Motor übertragen wird, richtig?
@frank-s: Braucht PEEK
Schmierung? Oder reicht Kontakt mit Wasser? Dein Vorschlag Gleitlager/Wellendichring war eine meiner ersten Ideen, aber Günter schrieb ein paar Beiträge früher, dass für den normalen (=also Drehzahl <8000 U/min, Leistung <250 W) Betrieb ein Gleitlager beide Funktionen übernehmen könne.

Vielleicht hätte ich auch noch ein paar Worte zum Einsatzzweck verlieren sollen:weisnicht:, hole ich jetzt nach: Niedrig drehender Motor, der mit 6V betrieben wird, Propeller in der Größe max. 35 mm mit normaler Steigung; das Ganze soll dann einem Segelboot mit ca. 7kg Masse als Flautenschieber dienen (ja, ich weiß, braucht man nicht wirklich, aber ab und an klappt eine Wende dann doch nicht und das Boot landet im Uferbewuchs, deshalb ist der Antrieb eben für das stressfreie Sonntagssegeln vorgesehen). Im Idealfall läuft der Motor je Saison nur ein paar Minuten, die Welle sollte also möglichst pflegeleicht sein (1x Schmieren Jahr ist das das Maximum an Aufwand;)); Dichtigkeit ist aber ein Muss.

Ralph Cornell
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Ich habe mit Lippendichtungen und Teflon-Lagern gute Erfahrungen gemacht. Das kann ich mir sogar notfalls selbst drehen. In dem Falle: Es zahlt sich aus, die Welle möglichst blank zu polieren, wenigstens im Bereich der Lagerungen und Dichtungen. 1000'er Schleifpapier tut da Wunder.

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vor 54 Minuten schrieb Ralph Cornell:

...Teflon-Lagern...

Machst du die selbst aus Halbzeug oder verwendest du fertige?

Ralph Cornell
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Am 7.12.2019 um 08:55 schrieb JL:

Machst du die selbst aus Halbzeug oder verwendest du fertige?

Ich mache die selbst aus Halbzeug - aus Rundmaterial Durchmesser 9 mm. Wenn ich eine Teflon-Scheibe brauche, oder ein Lager, steche ich mir ein Stück davon ab.

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PEEK benötigt keine Schmierung, Wasser reicht.

Nur Lager ohne Dichtung kann funktionieren, es kann aber auch passieren, das Wasser eindringt.

Gruß Frank

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Bei Conrad gibt es Sinter-Bundbuchsen. Entscheidend ist der Innen-D, den schön in Ruhe lassen. Den Aussen-D kann man sich für das Stevenrohr passend drehen.

Meine Erfahrung: Wasserseitig sind die mit einer blank gezogenen Welle aus VA oder Silberstahl und einer Fettfüllung vollkommen ausreichend dicht.

Wichtig ist nur, wenigstens noch eine plane U-Scheibe gegen das Sinterlager laufen zu lassen, nicht nur die nackte Kontermutter der Schiffschraube.

Hab ich so im Einsatz bei einer Bugsier 3, da ist die Welle auch vollgetaucht.

Und wer es richtig hübsch mag, baut motorseitig einen Köcher und ein Kugellager ein.

Gruß

Torsten

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vor 3 Stunden schrieb Torsten:

Bei Conrad gibt es Sinter-Bundbuchsen. Entscheidend ist der Innen-D, den schön in Ruhe lassen. Den Aussen-D kann man sich für das Stevenrohr passend drehen.

 

Und wer es richtig hübsch mag, baut motorseitig einen Köcher und ein Kugellager ein.

Gruß

Torsten

deswegen ..... 

Am 7.12.2019 um 09:52 schrieb JB007:

Hier gäbe es auch noch ne Variante

 

Posted (edited)

Ah, sorry... ich war Deinem Link nicht gefolgt, Jens.

Hier wurde ja auch nach Selbstbau gefragt, aber ja, so kann das aussehen.

Gruß

Torsten

Edited by Torsten
Guest LostInSpace
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Hi,

ich hoffe, das die Frage hier passt. Auch ich benötige einige "kurze" Stevenrohre mit einer Länge von ca. 5cm. Die Motordrehzahlen liegen höchstens bei 5000U/Min. Vorgabe ist ein Messingrohr 6mm und die Welle mit 4mm. Jetzt suche ich die passenden Lager. Auf dem Bild sollte man das Lager erkennen.

Irgendwie finde ich da nichts passendes. Meine Frage ist nun, wie die Teile heißen und wo man sie beziehen kann. Ich benötige nur ca 10 Stück.

stevenrohr.JPG

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So wie ich das Foto interpretiere, hast du eine Ms-Rohr mit 6mm Außendurchmesser und einer Wandstärke um 1mm, da ist wenig Platz für ein Lager.
Aber schau mal bei Uwe Bauer vorbei, da gibt es recht kleine Gleitlager (hier), vielleicht ist da ein passendes dabei.

Posted

Ich gehe davon aus, das du diese Lager meinst, die an beiden Enden in normalen Stevenrohren stecken. Sehen so aus wie kleine Zylinderhüte. Sinterlager???? Hab ich auch schon gesucht, hat in meinem Fall aber noch Zeit. 

Posted (edited)

Bei Graupner haben bzw. hatten die Stevenrohre einen AD von 7mm (EDIT 6mm nachgemessen) und eingepresste Gleitlager mit 6/4mm (EDIT 5/4mm). Bei Robbe war/ist (Krick) der AD 6.5mm (EDIT bei Krick steht 6mm, nachgemessen 6,5mm) und die Gleitlager entspechend 5.5/4mm. Das kürzeste fertige Rohr hat aber 90mm. Natürlich kann man das absägen, das Lager aus dem kurzen Ende auspressen und in das lange (50mm) einpressen, wäre aber immer noch zu dick?

Oder von Bauer - wie JL verlinkt hat - die Variante mit 5,5/4mm. Dann muss man das 6mm-Rohr etwas aufbohren.

Es gibt Messingrohr mit 4.05mm innen und 5.0mm außen, daraus kann man sich die Lager ablängen und in das 6/5.1mm-Rohr einkleben.

Oder man nimmt 6mm Vollmaterial, bohrt/reibt eine 4mm-Bohrung und dreht einen Rezess dran, der in das 6mm-Rohr passt. So habe ich es bisher immer gemacht, tatsächlich sogar in umgekehrter Reihenfolge:

  • kurze Stücke Vollmaterial abgesägt/abgestochen
  • 3,8mm gebohrt 
  • Rezess gedreht
  • ins Rohr eingepresst oder eingelötet je nach Passung
  • erst dann aufgerieben auf 4mm, weil es dann optimal fluchtet

  

Edited by MiSt
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vor 16 Stunden schrieb San Felipe:

.._..
Sehen so aus wie kleine Zylinderhüte. Sinterlager????
.._..

Die Lager heissen "Bundbuchsen", einfach mal googeln.

Und wer irgendwo ein Drehmaschinchen zur Hand hat, kann diese Buchsen sehr leicht auf jede beliebige Welle anpassen.

 

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vor 2 Minuten schrieb Torsten:

Die Lager heissen "Bundbuchsen", einfach mal googeln.

Und wer irgendwo ein Drehmaschinchen zur Hand hat, kann diese Buchsen sehr leicht auf jede beliebige Welle anpassen.

 

Auf dem Bild dargestellt sind alledings nur Buchsen oder auch Lagerbuchsen, auf alle Fälle ohne Bund.

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vor 26 Minuten schrieb Torsten:

Die Lager heissen "Bundbuchsen"

Ja danke, wenn man das richtige eintippt, dann klappt das auch mit dem Suchen. :jawoll!:

  • 2 months later...
Posted

Hi zusammen,

hat jemand zufällig den Link wo man das bei Conrad bestellen kann?

Viele Grüße

 

Am 8.12.2019 um 22:49 schrieb JB007:

Bei Conrad gibt es Sinter-Bundbuchsen. Entscheidend ist der Innen-D, den schön in Ruhe lassen. Den Aussen-D kann man sich für das Stevenrohr passend drehen.

 

Und wer es richtig hübsch mag, baut motorseitig einen Köcher und ein Kugellager ein.

Gruß

Torsten

 

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