Anfänger baut Binnenschiff

[AndyS]

Hallo allerseits,

 

nachdem ich mich vor mehr als einem Jahr hier im Forum angemeldet habe, möchte ich mal einen ersten Baubericht erstellen.

In den großen Maßstäben und speziell im Schiffsmodellbau habe ich überhaupt keine Erfahrung. So habe ich mir in den letzten Monaten viel angelesen, habe viele Foren und Bauberichte studiert und diverse Webseiten durchstöbert. Angefangen habe ich dann mit einem "Springer-Tug" (der aber aus verschiedenen Gründen noch nicht fertig ist). Mehr oder weniger parallel dazu habe ich mir dann vorgenommen, ein Binnenschiff zu bauen, weil mich diese Schiffe als Kind sehr fasziniert haben und ich mit meinem Vater so manches Mal am Kanal gesessen habe, um sie zu beobachten. Dazu erschien mir der Bau aufgrund der Rumpfform sehr einfach (was sich im Nachhinein als falsch herausstellte...). Also fing ich an, im Netz nach Informationen und Plänen zu suchen, die - was speziell den Bau von entsprechenden Modellen angeht - eigentlich sehr rar sind. Fündig geworden bin ich dann erstens bei der IG Ruhrpiraten (die Baubeschreibung der "Hermine" ist einfach super!), und zweitens bei den Modellbaubögen der Fa. Schreiber (Nr. 72621, Binnenschiff).

Für mein Binnenschiff habe ich dann folgende Eckdaten festgelegt:

Maßstab 1:50

Länge 120cm (entspricht 60m beim Original)

Breite 14cm (entspricht 7m beim Original)

max. Tiefgang 6cm (entspricht 3m beim Original)

Ein genaues Vorbild hatte ich dabei nicht im Auge. Auch steht momentan noch nicht fest, ob das Modell einen offenen Lagerraum erhält, oder ob es als Tanker oder Siloschiff gebaut wird.

Angefangen habe ich bereits im Februar 2011, weit bin ich allerdings noch nicht gekommen, da ich nur begrenzt Zeit habe, und über den Sommer gar nicht zum basteln gekommen bin. Deshalb wird auch dieser Bericht nicht regelmäßig fortgesetzt. Habt also bitte etwas Geduld....

 

Für Kommentare, Kritik, Fragen und Anregungen werde ich einen separaten Thread erstellen.

 

Andy

[AndyS]

So, auf geht's mit der Baubeschreibung...

Aus der Baubeschreibung und dem Generalplan der Hermine (ein detaillierter Bauplan stand damals leider nicht zur Verfügung) sowie dem Pappmodell von Schreiber habe ich dann angefangen, Spanten zu berechnen und mit einem uralten CAD (CAD6) zu zeichnen. Diese wurden dann ausgdruckt, mit Sprühkleber auf 6mmm starkes Sperrholz geklebt und dann mit einer (extra angeschafften) Dekupiersäge ausgesägt. Da dieses Werkzeug und der Umgang damit neu für mich war, mußte ich so manchen Spant zweimal aussägen...

Bei der Montage habe ich mich fast genau an die Baubeschreibung der Hermine gehalten. Zunächst wurden die Spanten auf der Helling montiert. Danach wurde auf jeder Seite ein Alurohr (Kabeldurchführung und zusätzliche Stabilität) eingezogen und mit Sekundenkleber eingeklebt. Es folgten Viertelstäbe als Rumpfkanten. diese stehen am Boden und an der Seite jeweils 1mm über, um später bündig mit Planken und Bodenplatte (1mm Sperrholz) abzuschließen.

 

Für Kommentare etc. benutzt bitte diesen Thread: http://www.schiffsmodell.net/showthread.php?p=433066#post433066

[AndyS]

Und weiter geht's....

Im nächsten Schritt wurden die Deckleisten eingeleimt. Das war recht einfach, bis dann die Rundungen kamen. Die Aufnahmen für die Leisten wurden der späteren Tundung durch Feilen angepasst. Das war auch noch kein Problem. Schwierig wurde es für mich erst, als es um das Biegen der Leisten ging. Lesen tut sich das zunächst mal sehr leicht, aber die Ausführung hatte es dann aufgrund mangelnder Erfahrung doch in sich. Ich habe die Leisten gewässert und dann mit Hilfe eines starken Lötkolbens versucht zu biegen. Das hat leider nicht auf Anhieb funktioniert, die eine oder andere Leitse brach, andere wurden "angekokelt". Letztendlich haben sie dann aber doch gesessen. Als nächstes habe ich dann die Schraubenwelle montiert.

Jetzt konnten die Kanten der Spanten an die Rundungen des Rumpfes angepasst werden. Daraufhin habe ich die Beplankung für die Rumpfseiten angezeichnet, ausgeschnitten und montiert. Etwas kniffliger war dann wieder das Beplanken der runden Rumpfkanten im Bereich von Bug und Heck. Nach einigen Fehlversuchen mit selbst geschnittenen, dann gewässerten und gebogenen Leisten habe ich dann auf "flexible" Biegeleisten zurückgegriffen. Damit hat es recht gut funktioniert.

Im nächsten Arbeitsschritt wurden dann die Bodenplatten eingepasst und verleimt.

Ich habe wieder ein paar Fotos angehängt. Leider habe ich es aber versäumt, von allen Arbeitsschritten Fotos zu machen.

 

Gruß

Andy

[AndyS]

Nach einer längeren "Sommerpause" ging es dan vor ca. 2 Wochen weiter mit dem Bau meines Binnenschiffs. Es folgte ein Arbeitsschritt, den ich wohl genau so wenig wie viel von Euch mag: spachteln, schleifen, spachteln, schleifen, spachteln, schleifen,... Als dann der Rumpf endlich glatt wie ein Kinderpopo war, wurd das Schiff von der Helling demontiert. Die "Montagehalter" in den Spanten wurden ausgesägt und die Innenseiten der Spanten glatt geschliffen.

Die angehängten Bilder zeigen das Schiff im momentane Zustand. Als nächstes will ich den Rumpf laminieren.

Nun ein paar Fragen an Euch:

1. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass ein 400er Motor zum Antrieb ausreicht. Liege ich damit richtig, oder ist der zu schwach?

2. Vorausgesetzt, der Motor passt: Was für eine Schraube soll dann dran?

3. Falls ein 400er zu schwach ist: Was für ein Motor mit welcher Schraube wäre sinnvoll?

4. Reicht ein Ruder aus, oder soll ich lieber zwei einsetzen.

 

Für Antworten auf die Fragen, Kritik, Anregungen, etc. benutzt bitte diesen Thread: http://www.schiffsmodell.net/showthread.php?p=433066#post433066

 

Gruß

Andy

[AndyS]

N'Abend zusammen,

 

es geht langsam weiter. Nachdem am Wochenende neues Epoxy angekommen ist, habe ich heute 3 Schichten 110er Gewebe nass in nass laminiert. So richtig Spass macht das nicht. Da freut man sich fast auf das nun folgende Schleifen und Spachteln...

 

Gruss

Andy

[AndyS]

Nachdem das Epoxy trocken war, kam mein Binnenschiff in dieser Woche erstmals auf's Wasser, und zwar in meinem kleinen Gartenteich. Ich wollte mal sehen, ob und wie es schwimmt, und ob auch alles dicht ist. Das Ergebnis seht Ihr auf den angehängten Fotos.

Und siehe da, es sind noch zwei Schiffe zu sehen

Die Geschichte dazu ist etwas off topic, ich erzähle sie aber trotzdem. Als ich mit meinem Binnenschiff anfing, war mein 10jähriger Enkel Nico so begeistert davon, dass er auch ein Schiff bauen wollte. Doch was lässt man so einen kleinen Mann - natürlich unter meiner Mithilfe - bauen? Geeignet erschien mir ein Schiff auf Basis des "ABC-Modell" (siehe SchiffsModell 12/2010). Gesagt - getan. So nahm ich die Maße aus der Zeitschrift, rechnete sie um auf ca. 1:50, zeichnete die Spanten mit CAD, druckte sie aus, klebte sie auf Holz, und Nico konnte anfangen sie mittels Laubsäge auszusägen. Allerdings sägt der Kleine schneller, als ich leimen kann, und um ihn zu beschäftigen (er ist jeden Mittwoch Nachmittag zum Basteln bei mir), begannen wir auch noch mit einem Schubschiff nach Glynn Guest (und mittlerweile ist dafür auch noch ein Schubleichter im Bau). Alle drei Schiffe habe ich in einem Zug laminiert, und so kamen sie auch gemeinsam erstmals auf's Wasser...

Zum ABC-Modell (Nico hat sich mittlerweile dazu entschieden, dass es ein Feuerlöschboot werden soll) habe ich aus den bisherigen Bauphasen ein paar Fotos. Wenn's also interessant für Euch ist, kann ich dazu einen weiteren Baubericht erstellen. Aber auch mit diesem Bau geht es langsam voran...

 

Gruß

Andy

Edited November 26, 2011 by AndyS
Rechtschreibfehler korrigiert...