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Schiffsmodell.net

"Vaterland" 1:100


Guest BigU

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Hallo, an Alle

interessiert´s euch, wenn ich hier einen "kleinen" Baubericht einstelle ?

Habe zur Zeit den Luxus-Liner "Vaterland" der damaligen

Hamburg-Amerika-Linie im Bau.

Ich weiß, daß so ca. vor 3 Jahren schon mal über dieses Schiff eine Abhandlung geschrieben wurde, jedoch ist meine Ausführung in 1:100.

 

Wäre nett, wenn ich von euch Kommentare und Tipps zu meinem Thema bekommen würde.

 

tschau, Paul

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Was ich als neues Projekt mir vorgenommen habe, ist der Passagierdampfer " Vaterland" von 1913, Deutschland´s größtes Passagierschiff. Größer noch als die berühmte "Titanic", und auch luxuriöser ausgestattet als diese.

Die Hauptabmessungen sind im Modell L=289 cm, B= 30,5 cm, Tiefgang = 11 cm.

Den Bauplan habe ich bereits Anfang der 90`er Jahre vom damaligen Scholzverlag recht günstig gekauft. Dieser Plan ist in 1:200 gezeichnet.

Was damals nun folgte war die Rechersche zu diesem Schiff. Internet war damals noch nicht weit verbreitet, und so blieb mir nur die klassische Vorgehensweise

Als ich den Plan bekommen, und durchgeschaut habe wurde meine Liebe zu diesen schwarz-weißen "Blumenkästen" entfacht. Damals, 1990, habe ich auch gewußt das allein der Bauplan als Unterlage nicht ausreicht. Also mußten Bücher, am Besten Bildbände angeschafft werden.

In den ersten Jahren kamen so z.B.

"Die großen Passagierschiffe" vom Time-Life Verlag oder auch Arnold Kludas

"Die großen Passagierschiffe der Welt" Band II zusammen.

1996 bestellte ich mir sogar einen Bildband der noch nicht einmal gedruckt war.

Diese Bestellung hatte ich sogar schon vergessen, bis ... ja bis 1999 unter dem Weihnachtsbaum ein Riesenbuch lag. Brauner Ledereinband; Goldschrift mit dem Titel :

Die großen deutschen Passagierschiffe "Imperator, Vaterland, Bismarck". Was für ein Bildband - einfach Spitze !

Ja, so kamen im Lauf der Zeit noch andere Bildbände dazu, wobei ich die meißten mittlerweile über Fernleihe beziehe.

Ein Höhepunkt stellte aber die Einladung in die "heiligen" Hallen der HAPAG für mich dar.

Dort konnte ich mich aus erster Hand über dieses Schiff informieren und fehlende Detailpunkte ergänzen. Nachträglich noch vielen Dank an Herrn Pidde für die freundliche Führung.

So kamen auf diese weise ca. 500 Bilder zusammen, wobei die meisten Originalaufnahmen sind. Ich glaube, damit läßt sich was anfagen.

 

Um langsam dieses Thema "Rechere" damit abzuschließen, hier den Wahlspruch von Albert Ballin, dem geistigen Vater der "Vaterland"

 

Das Bild zeigt das Eingangsfoyer der HAPAG

 

nun etwas Geschichte ...

 

Die "Vaterland" war das zweite Schiff der "Imperator"- Klasse für die Reederei HAPAG.

Die Kielegung erfolgte im September 1911 auf der Werft Blohm&Voss in Hamburg. Der Stapellauf erfolgte am 3. April 1913. Bis zum Kriegsausbruch absolvierte sie insgesamt sieben Fahrten auf dem Nordatlantik. Während das 1. Weltkrieges in New York- Hoboken interniert, wurde sie beim Kriegseintritt der USA beschlagnahmt, als Truppentransporter umgebaut. Nach dem Krieg von den USA in deren Handelsmarine einverleibt und als Flaggschiff der United-States-Line unter dem Namen " Leviathan" bis Mitte der 30er-Jahre in Dienst. 1938 dann abgewrackt.

Um die Jahrhundertwende war nicht nur auf militärischem Gebiet ein Wettrüsten im Gange, sondern auch in den jeweiligen Handelsmarinen. Während jedoch viele Reedereien, besonders die englischen auf Geschwindigkeit setzten (Stichwort:Blaues Band)entschloß sich Albert Ballin - der Chef der Hamburg - Amerika - Linie - zu einem anderen Weg. Einem Auswanderer kam es nicht darauf an einen Tag früher oder später in New York einzutreffen, sondern wie er über den Atlantik kommt. So baute Ballin seine Schiffe so, das sie wirtschaftlich zu unterhalten waren und den Passagieren ein möglichst angenehmen Reisen zu ermöglichen.

So entstanden diese drei Super-Dampfer, von denen das letzte für Deutschland nicht mehr zum Einsatz kam. Größer, als alles bisher dagewesene. Zwar nicht so schnell wie die Mauretania, oder ähnliche englische Luxus-Liner, aber an Luxus und Service - selbst für die Zwischendeck-Passagiere - weit vor den anderen europäischen Reedereien.

Edited by BigU
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um nun endlich mit dem Bau beginnen zu können, habe ich zuerst zwei der fünf Pläne digitalisieren lassen. So kann ich Details direkt aus dem Plan am PC rausholen und ausdrucken lassen.

So auch diese beiden ersten Teile der Aufbauten. Es handelt sich dabei um das Peil - und Offiziersdeck. Die gescannten Decks dann mit 200% vergrößert und ausgedruckt. Bedingt durch deren Größe mußten diese Ausdrucke 2 - teilig ausgeführt werden (mein Drucker kann nur DIN-A4). Diese Drucke anschließend auf 2 mm Sperrholz aufgeklebt und ausgesägt.

Nachdem der erste Schritt erfolgte, kam der zweite dran.

Sprich, Decksbeplankung. Hierzu kamen Fragen auf : Wie breit ?/ Wie lang ?/Welches Holz ?

Die Originalbeplankung bestand aus Oregon Pine, das ist eine Holzart mit einer gelblich-rötlichen Einfärbung. Ich glaube unser bekanntes Birnbaum kommt dieser Holzsorte am nächsten. Außerdem läßt sich Birnbaum wunderbar verarbeiten.

Wie auf einigen Originalbildern zu sehen entsprach die Blankenbreite ca. der Breite eines Männerschuhes.

Daraus legte ich mich auf eine Blankenbreite von 1,2 mm fest. Die Länge beträgt 50 mm.

Diese Planken sägte ich nun mit der Kreissäge mit Hilfe einer Sägelehre in Massenanfertigung zurecht.

Das erste Deck das nun beplankt wurde war das Peildeck. Was mich dabei völlig überrascht hat, waren die Dimensionen von dieser kleineren Deckfläche - gigantisch. Im Vergleich dazu, was ich bisher gebaut habe.

Die Vorgehensweise ist vielen von euch bekannt. Mittellinie anzeichnen und im rechten Winkel dazu die Hilfslinien für den Plankenversatz. Jedes fünfte Brett liegt auf der gleichen Höhe. Als Laibung verwende ich 2mm breite Planken mit einer Länge von 140 mm.

Nach ca. einer halben Woche Arbeit war das Deck fertig.

Jetzt folgte : füllen-schleifen-füllen-schleifen-lackieren(50%ige Verdünnung)-schleifen-lackieren(20%)-schleifen-lackieren(0%).

 

 

So, das soll für heute erst mal genügen.

Morgen geh ich an die Fortsetzung

 

bis Bald, Paul

Edited by BigU
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´tschuldigung wegen der Bilder. Ich versuch sie nochmal hier reinzustellen, und zwar in der Reihenfolge der Beiträge.

 

 

Paul

 

PS: Bitte um Rückinfo, ob die Bilder nun zu sehen sind ?

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Edited by BigU
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Jetzt fange ich mal mit den Aufbauten des Peildecks an. Charakteriestisch für die Vaterland war der große Zuluftschacht hinter dem Brückenhaus gelegen. Dazu fertigte ich mir aus 4mm Sperrholz erstmal ein passendes Gerüst.

Diesem Gerüst ziehe ich als nächste Arbeit ein Umhüllung aus 0,5 mm Flugzeugsperrholz über.

Das Peildeck ist bis auf die Kleinteile wie Ventilatoren, Sitzbänke so weit nun fertig. Der Lüftungsschacht erstellte ich aus 0,5 mm Flugzeugsperrholz und das Gitter ist aus 0,2 mm Messingblech geätzt, ebenso wie die schwarzen Fußleisten mit einer Höhe von einem Millimeter.

Desweiteren wurde am Offiziersdeck begonnen. Neben den ersten Aufbauteilen gehörte auch das innenliegende Steuerhaus dazu.Hier ist Mahagonifurnier auf dünnes Sperrholz aufgeklebt, deren Fenster anschließend ausgefräst wurden.

 

 

 

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da ich zurzeit am beplanken des Brückendecks dran bin, stelle ich mal ein Bild des Rumpfes ein.

Bestimmt haben sich einige schon gewundert, warum fängt denn der mit den Aufbauten an ?

Eigentlich ganz einfach : Bedingt durch die Größe kann ich den Rumpf nicht im Hausbereich bearbeiten, daher muß ich in eine Art Scheune ausweichen. Daher kann ich nur im Sommer am Rumpf werkeln, und der Winter ist für die Aufbauten da.

Die wahre Größe kommt auf dem Bild leider nicht sooo rüber, jedenfalls beträgt die Länge dieses Teiles 145 cm. Im Bugbereich muß ich noch ein wenig mit der Raspel drangehen.

 

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gehen wir erstmal wieder ins warme zimmer. Auch den Schornstein habe ich im Rohbau begonnen. Dazu habe ich nach der Fraider - Methode zuerst ein Spantgerüst gebaut.

 

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und anschließend mit Balsaholzleisten beplankt.

 

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  • 3 weeks later...

Hallo, an Alle

 

Noch ein paar schöne Weihnachtsfeiertage und ein gutes, neues Jahr wünscht euch Paul.

 

Habe in den vergangenen Tagen auch noch ein wenig an meiner Baustelle weiterarbeiten können. Nachdem das Brückendeck soweit fertig beplankt ist, habe ich die Front der Brücke angefertigt. Ein 0,8 Sperrholstreifen wurde mit einzelnen Birnbaun - und Mahagonistreifen beklebt und nach dem vollständigen abtrocknen auif der Fräse die Fenster herausgetrennt. Die Innenseite habe ich größflächig mit entsprechender Beize behandelt.

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Die Außenschanz habe ich ähnlich gebaut. Hier verwende ich jedoch Alublech, auf das ich mit Kontaktkleber Furnier aufgeklebt habe. Alu deshalb, weil dieses Teil an die Rundungen des Brückendecks gebogen werden. Vorher habe ich aber mit einem 0.5er Fräser die Nuten in das Holz gefräst.

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Nun muß ich mich um die sichtbare Inneneinrichtung kümmern. Das sind einmal die Steuersäule mit Steuerrad und insgesamt fünf Maschinentelegraphe. Diese Teile stelle ich stark vereinfacht dargestellt um nicht unnötig viel Gewicht am Modell zu haben. Die einzelnen Säulen sind aus Messing gedreht, das Steuerrad ein Fertigteil von aeronaut und die Aufsätze der Telegraphen bestehen aus 3mm Plexiglas.

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Auf dem letzten Bild habe ich mal eine Stellprobe gemacht um den Gesamteindruck zu sehen.

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also, bis bald, Paul

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