Baubericht Bryant´s Showboat

[Guest georg]

Hallo zusammen!

Wie bereits in meinem Baubericht zur Valley Belle angedroht, habe ich begonnen Bryant´s Showboat zu bauen, welches von der Valley Belle geschoben wurde.

 

Foto: http://wiki.cincinnatilibrary.org/index.php/Main_Page

 

Kommentare zum Baubericht bitte hier! Zur Geschichte des Vorbilds habe ich einige Dinge hier zusammengestellt.

 

Grundlage für das Modell sind ein Plan von Alan L. Bates im 1 zu 96, diverse Fotos vom Vorbild und Informationen aus dem Buch "Here Comes the Showboat!" von Betty Bryant. Der Bates Plan entstand unter Mithilfe von Cpt. Billy Bryant, so dass er wohl dem Vorbild sehr nah kommt. Er zeigt das Showboat in der Zeit zwischen 1926 und 1935 zusammen mit der zum Towboat umgebauten Valley Belle. Einige Fehler und Abweichungen ließen sich durch das Buch von Betty Bryant noch korrigieren.

 

 

Stand der Dinge:

 

Der Rumpf ist begonnen und das Maindeck beplankt (die "Guards"), die Wände des ersten Stockwerkes sind errichtet, Fenster- und Türrahmen sind eingesetzt. Als Nächstes werde ich die Inneneinrichtung angehen. Da man von Aussen bei diesem Maßstab gut in das Theater sehen kann, werde ich es halt komplett einrichten. Infos und Fotos zum Vorbild dazu sind im "Buch zum Boot" zu sehen. Danach kann innen und aussen lackiert werden. Das muss sein, bevor ich mich an den Aufbau des "Obergeschosses" mache, da die äusseren Stützen, die dann folgen, das Lackieren dann erschweren würden. Bei der Valley Belle habe ich den Rumpf mit Glasseide und G4 beschichtet. Beim Showboat werde ich es einmal nur mit einer vernünftigen Lackierung versuchen, das G4 ging mir nämlich ziemlich gegen den Strich, sprich gegen die Nase. Hat jemand Erfahrung mit einem lediglich lackierten Holzrumpf?

 

 

 

 

Passend zu meinem Modell der Valley Belle ist der Maßstab für das Showboat 1 zu 32. Anstatt den Bates Plan entsprechend zu vergrößern, wurden die abgegriffenen Maße jeweils umgerechnet. Mithilfe eines online Rechentools auf der Seite www.spur1-modelle.de ging dies einfach und Überdies ließ sich damit auch jeweils prüfen, ob die Originalmaße in Fuß und Zoll schlüssig sind. Da der Schreiner ja von Hand gebaut hat, ist es so z.B. viel wahrscheinlicher, dass das Maß im Vorbild 11 Fuss war und nicht 10,98776 Fuss.

 

 

Der Rumpf besteht aus zwei starken Seitenteilen aus 12mm mehrfach verleimtem Buchensperrholz, welche durch vier Spanten gehalten werden. Im Bug und Heck bilden 30 mal 25mm Kiefernleisten den Abschluss. Der Boden ist mit 1,5mm dickem Sperrholz beplankt. Alle Holzteile sind mit wasserfestem Holzleim verleimt und zweifach mit Porenfüller behandelt. Die Seitenwände sind mit den Spanten zusätzlich verschraubt. Die Rumpfschale ist gespachtelt, geschliffen und mit Haftgrund grundiert.

 

Der Die Maße der Aufbauten wurden aus dem Plan auf Millimeterpapier und dann mit Kohlepapier auf 1mm Sperrholz übertragen. Diese Teile wurden mit Profilholzplatten zur Imitation der Plankengänge beklebt.

 

 

 

 

An den Seitenwänden des Rumpfes sind die Guards angebracht, die Wände der Aufbauten stehen auf der Aussenkante der jeweiligen Bordwand. Sie sind von innen mit Stützen versehen, wie beim Vorbild. Diese tragen dann die Balken der Unterkonstruktion des nächsten Decks und der oberen Guards. Jede Aussenwand besteht aus drei Teilstücken, ein Tribut an Standard Maße von Sperrholzplatten. Hier noch ein paar aktuelle Baustufenbilder:

 

 

 

 

So, das war es für heute. In den nächsten Wochen wird es weitergehen mit den Innereien und der Lackierung. Eine Herausforderung wird die Bestuhlung des Theaters werden. Hier muss ich dann knapp 500 Sitze bauen. Ich habe mal nach so etwas gegoogelt aber in 1:32 gibt es kaum was und im Architekturmodellbau fand ich nur so 6oer Jahre Designer Teile, die passen natürlich nicht. Also, wer Vorschläge für eine "Massenproduktion" einer 1920er Theaterbestuhlung hat, stößt auf offene Ohren..

 

Gruss,

Georg

[Guest georg]

Hallo alle zusammen,

 

nach langer Pause der Berichterstattung gehts nun weiter. Ich habe seit Ende 2010 einiges dran getan, bin aber nicht dazu gekommen hier zu berichten. Das hole ich jetzt nach.

 

Anfang 2011 habe ich zunächst einmal das Publikum rekrutiert. Die Figuren in 1:32 stammen von Preiser. Zusammnbauen und anmalen war angesagt.

 

 

Danach habe ich mich an den Aufbau des Theaterbodens gemacht. Dabei musste ich die Neigung des Bodens beachten und eine Möglichkeit schaffen, später noch an den Rumpfboden zu gelangen, um die Trimmgewichte einsetzen zu können. So baute ich einen Teil des Bodens als Deckel, der später mitsamt der Bestuhlung angehoben werden kann. Auch der Rahmen der Bühne wurde jetzt eingesetzt. Er reicht bis in das nächste Deck und man bekommt gleich einen viel besseren Eindruck vom Raum.

Der Rumpf wurde jetzt auch von Innen komplett lackiert.

 

 

 

Auch einen Ausschnitt für den halb versenkten Orchestergraben musste berücksichtigt werden. Auch der Graben kann später einfach heraus gezogen werden.

 

 

Hier der Bau des Orchestergrabens:

 

 

 

Der Bühnenrahmen wird nach hinten durch einen aufgesteckten Deckel verschlossen, auf den der Vorhang aufgemalt ist. Die Farben entnahm ich dem Buch. Der Rahmen wurde dann gleich mit den Dielenbrettern beplankt und der Orchestergraben lackiert und ein gesetzt.

 

 

Nun folgten die vorderen Innenwände mit der Treppe zum nächsten Deck.

 

 

Diese Wände sind aus stärkeren Dielenbrettchen (Aeronaut) gebaut, so dass eine Sperrholzunterlage nicht nötig war. Bei 2,5mm Stärke sind die 1mm dicken Türen in den Rahmen genau richtig proportioniert.

 

 

[Guest georg]

Hier seiht man die Aufteilung auf dem Maindeck. Den Boden habe ich als nächstes in Nussbaum gebeizt und die Innenwände weiß lackiert, aber noch nicht eingebaut. (Im Bild oben sind sie lediglich gestellt.) Hier nochmal die Gesamtansicht vor der nun folgenden Lackierung:

 

 

Jetzt folgte die Lackierung. Zunächst alles abgeklebt, weiß gundiert und dann zweimal lackiert, erst weiß, dann weinrot für das Deck. Das ganze mit der Airbrush. Insgesamt daurte die Lackiererei fast zwei Wochen.

 

 

 

Jetzt wurden die Innenwände fest montiert. So siehts dann aus:

 

 

So, das ist jetzt der Stand zum Ende 2011. Als nächstes stehen in diesem Jahr die äusseren Stützen an und die Bestuhlung ist noch ein Thema. Dazu habe ich immer noch keine genaue Vorstellung, wie das in Serie gebaut werden kann, Ideen nach wie vor erwünscht!!

 

 

Wenn es weiter geht werde ich wieder berichten. Kommentare und Anregungen sind hier willkommen und erwünscht!

Edited February 20, 2012 by georg