Ruderservo Stettin

[xoff]

...Die "Digitalservos" halte ich bei Funktionsmodellschiffen für nicht erforderlich, da die schnellen Reaktionszeiten nicht gebraucht werden und die Hersteller die Teile VIEL zu teuer verkaufen...

 

Für mich ist der Vorteil der Digitalservos, dass sie programmiert werden können, was mir bei meinen Schotteln in der «Endless Summer» sehr geholfen hat.

Meines Wissens stellen Digitalservos nicht grundsätzlich schneller als analoge, aber bei den Digitalen lässt sich die Stellgeschwindigkeit ebenfalls programmieren. Ebenso Nullpunkt, Ausschlag, Failsafe-Stellung, etc...

[Guest Jo_S]

Pro und Kontra bei Digitalservos sind m.E. auch und ganz maßgeblich abhängig von der eingesetzten Fernsteuerperipherie. Wenn ich bereits eine komplexe Computerfunke mein Eigen nenne, erkaufe ich mir mit dem Digitalservo die meisten (wenn nicht sogar alle) Einstellmöglichkeiten doppelt. Für einen F14-Eigner hat das Digitalservo somit einen ganz anderen Stellenwert als für den FX18-Eigner.

Den grössten Vorteil von Digitalservos in Verbindung mit Computerfunke sehe ich vor allem in der deutlich höheren Haltekraft - mit dem Nachteil der ebenfalls deutlich höheren Stromaufnahme. Dieser Vorteil dürfte allerdings in den meisten Fällen für Flieger relevanter sein als für den Schiffsmodellbau (... natürlich abgesehen von Monsterschottel-Besitzern á la XOff ).

 

Bei mir hängen die Gestänge an der Rudermaschine IMMER am äußersten Loch . Den Ruderwinkel stelle ich dann am Hebel des Ruders ein. Begründung: Auf diese Weise ist die Stellgenauigkeit am größsten /Toleranz (Spiel) am kleinsten

 

Hallo Klaus,

genau das Gegenteil ist der Fall: wenn du eine möglichst feine Auflösung haben möchtest, brauchst du möglichst kleine Schrittweiten zwischen den verschiedenen Impulslängen. Die Schrittweite ist aber naturgemäss am langen Hebel größer als am kurzen (größerer Radius -> längere Kreisbahn pro Grad).

Generell ist die Stellgenauigkeit ja erst mal mechanisch vom jeweiligen (Analog-)Servo vorgegeben. Um die Stellgenauigkeit zu erhöhen müsste man also vom kleinen Servohebel auf einen grösseren Ruderhebel untersetzen - auf Kosten des Stellwegs und der Geschwindigkeit. Umgekehrt vermindert der größere Servohebel, der auf einen kleineren Ruderhebel übersetzt wird, die Stellgenauigkeit und vergrössert den Ruderausschlag und die Stellgeschwindigkeit.

Für die Betrachtung von Stellmoment, Stellweg (Ruderausschlag), Geschwindigkeit und Stellgenauigkeit ist also immer nur das Verhältnis zwischen den beiden Hebeln ausschlaggebend, nicht die Länge eines einzelnen Hebels.

Edited September 13, 2009 by Jo_S

[seegurke]

Hallo Klaus,

genau das Gegenteil ist der Fall[...]

Bin zwar nicht Klaus, aber er lag schon genau richtig. Die Genauigkeit des Servos kannst du durch die Hebelanordnung nicht verändern. Wohl aber die Toleranzen und das Spiel im Gestänge. Da bei einem langen Hebel größere Stellwege zurückgelegt werden fällt das (als konstant anzusehende) Spiel in der Anlenkung weniger auf und es ergibt sich insgesamt eine spielfreiere und damit stellgenauere Anlenkung.

[Guest Jo_S]

Hallo David,

 

du hast Recht: ich habe versehentlich in dem Zitat das Anhängsel "Toleranz (Spiel) am kleinsten" stehen lassen. Insofern war meine Aussage etwas mißverständlich, da sie sich nur auf den ersten Teil ("Stellgenauigkeit am grössten") bezog und nicht auf das Spiel in der Anlenkung.

Und du hast unrecht : natürlich lässt sich die Stellgenauigkeit des Gesamtsystems (nicht des Servos selbst!) wie oben beschrieben genauso beeinflussen wie Weg, Moment und Zeit. Diese Parameter stehen ja in unmittelbarer Abhängigkeit sowohl zueinander als auch zum "Untersetzungsverhältnis".

Und du hast wieder Recht: das kommt natürlich am ehesten bei einer (annähernd) spielfreien Übertragung zur Wirkung, die ja z.B. durch Kugelköpfe problemlos realisierbar ist.

 

Gruss, Jo

[seegurke]

Hi Jo,

 

klar, für das Gesamtsystem gilt deine Schilderung natürlich. Aber da hab ich auch garnichts gegen gesagt, mein Post bezog sich rein auf das Gestänge.