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Nochmal Schweißnähte -Hier: Muster


Guest sanmagin

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Guest sanmagin

Hallo Forum,

ich habe hier 'mal ein paar Muster für Schweißnähte mit verschiedenen Fäden produziert. Benötigen werde ich diese für den Rumpf der "Borkum", 1:12.

Ich denke eine Schweißnaht wird ca. 1,5cm breit und max 0,5cm hoch sein, das wären dann nach Adam Riese 1,2mm x 0,4mm.

Gut finde ich Nr.7, Wollfaden, nach dem Lackieren platt geschlagen (1,0mm x 0,5mm) und Nr.3-doppelt, einfacher Nähzwirn, der sich sehr vollsaugt (1,2mm x 0,3mm).

Ich würde gern, nachdem mir, zu diesem Thema, schon einmal sehr geholfen wurde, Eure Meinung dazu hören.

Bernd

Bild hochladen klappte nicht, schicke ich nach- sorry.

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Guest Klabautermann

Ich habe ja schon einmal ein Deck mit der Zwirnsvariante "verschweißt", daher würde ich eher 1 cm als Original-Breite ansetzen, lieber eine bisschen weniger.

 

Variante 7, hier würde ich den Schweißer fristlos kündigen ;)

 

Variante 2, 3 und 5 gefällt. Ich würde dir noch empfehlen vorher eine kleine Fuge einzuarbeiten. Macht sich ganz gut mit einer kleine Schlüssel-Dreikantfeile, dann bettest du den Faden ein und hast dann diesen Halbrundeffekt.

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Hansen-Bengel

Nr. 3 gefällt mir am besten, Nr. 7 sieht aus wie vom Praktikanten "hingebraten"... :mrgreen:

 

Da dein Schiff im Original eine Plattendicke von 5-10mm haben müsste, und die Schweißnahtdicke selten die Plattendicke überschreitet, denke ich auch, du bist mit einer Breite von 10mm (wie auch von Andreas vorgeschlagen) auf dem richtigeren Weg als mit 15mm.

Edited by Hansen-Bengel
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Hallo Bernd,

 

kannst du noch schreiben, wie die einzelnen Varianten zustande gekommen sind (Material)? Das wäre interessant.

 

Eine Beurteilung ist gar nicht so einfach, wenn sie so ganz ohne Kontext erfolgt. Solche Details wirken je nach "Umgebung" extrem unterschiedlich. Es ist auf dem Foto auch sehr schwer ersichtlich, wie fein oder grob die Nähte in 1:1 aussehen.

In einem schön verranzten, von Könnerhand gealterten Arbeitsschiff, dass still vor sich hinrostet, wären 3 (doppelt) und 7 auch meine Favoriten; die anderen finde ich zu "sauber". Hängt aber - gerade bei der 7! - sehr stark davon ab, wie grob das Ganze letztlich im Kontext wirkt. Ich würde die Nähte aber in jedem Fall auch "versenken", also nicht platt auf die Oberfläche kleben.

 

Gruss, Jochen

 

EDIT: habe jetzt erst den Maßstab an der Bildoberkante entdeckt - dann ist mir 7 doch eindeutig zu grob. Aber vom Prinzip her nicht schlecht... vielleicht mit einem dünneren, versenkten, nicht platt geschlagenen Wollfaden versuchen?!

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Guest sanmagin

Hallo Jochen,

also: Ich möchte die "Borkum" nicht so glatt bauen wie es auf dem Baukasten dargestellt ist. Ich denke, dass so ein Schiff viele Chancen bietet etwas Spezielles d'raus zu machen. Es soll alt aussehen - ein Arbeitstier halt und es soll in einer Zeit angesiedelt sein, in der man Schiffsrümpfe geschweißt hat. Deshalb meine verschiedenen Versuche mit dem was an Garnen im Haus ist.

1 = Drachenleine

2 = Nähgarn

3 = Zwirn

4, 5 und 6 = verschiedene Takelgarne

7 = Wollfaden (dünn)

3-doppelt = Zwirn, zweifach gelegt

 

Das Problem mit dem Wollfaden (geht nicht dünner), Nr. 7, kann ich verstehen. Der Faden ist zwar schön unregelmäßig aber zu grob.

Nr. 3 ist mir zu fein. Ich glaube, man sieht die Naht nicht mehr nach dem Lackieren. Deshalb tendiere ich zu 3-doppelt und dem Einlegen des Fadens in eine Kerbe. Alternativ, nach dem Trocknen des Sekundenklebers leicht anschleifen und versuchen den Faden irgendwie (?) unregelmäßig zu machen. Ich glaube Schweißnähte werden eh noch geflext.

 

Am Bug muß ich noch den Kielbalken wegnehmen, da der nicht zu einem geschweißten Boot paßt. Das dürfte kein großes Problem sein, abgesehen von der Frage eines schleifbaren und wasserfesten Klebers. Da finde ich aber vielleicht noch was im Forum, sonst im Modellbauladen.

 

So, das müsste genug "input" sein.

Gruß

Bernd

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Hallo Bernd,

ja, das "Problem" kenne ich auch von vielen Decks... die wirken oftmals ziemlich steril und glatt. Allerdings kann man gar nicht genug betonen, wie viel allein schon Farbe und ein gutes "Weathering" bewirkt. Die Originaldecks und -rümpfe sind eben auch nicht monochrom (und vor allem nicht hochglänzend, sondern seiden- bis stumpfmatt!). Sie bestehen aus etlichen Schattierungen, Verläufen, kleinsten Fehlstellen. Das Ergebnis ist ein völlig anderes Modell. Bei den "guten" Modellbahnern ist das Thema längst etabliert, am Schiffsmodellbau ist es bisher fast spurlos vorbeigezogen. Vielleicht deshalb, weil die Naviga bei den Scale-Wettbewerben Punktabzug für Weathering gibt und (*****ischerweise, wie ich finde) ein werftneues Modell sehen will.

Ich glaube, ich werde mal meine Süsse auf das Thema ansetzen - die ist Schneiderin und hat - gefühlt - eine Milliarde Garne und Fäden in ihrer Werkstatt. ;)

Ich hatte mal irgendwann einen kleinen Test gemacht und die "Rille" der Schweissnaht beidseitig mit Tesa abgeklebt und Millimeter für Millimeter mit feinstem Pinsel Acrylspachtelmasse aus dem Künstlerbedarf eingebracht. Sah ziemlich gut aus, feine Unregelmässigkeiten in der Nahtoberfläche ergeben sich von selbst. Ist aber so blödsinnig aufwändig, dass ich das niemals bei einem ganzen Schiff durchhalten würde, darum hab ich's wieder verworfen.

Gruss, Jochen

 

EDIT: das ist ja lustig - die Forensoftware zensiert! ;-) Also: die **** oben hiessen ursprünglich "******************"

 

Von Moderator Didi bearbeitet

Die Wortzensur hat Sinn und sollte nicht so einfach umgangen werden. Beleidigungen werden nicht geduldet.

Edited by Jo_S
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Guest Klabautermann
Bei den "guten" Modellbahnern ist das Thema längst etabliert

 

Wie du sagen tust, bei den guten ;)

 

Es verlangt eine gute Beobachtungsgabe, den Willen und die Ruhe dazu. Es verzögert die Fertigstellung des Modells noch weiter nach hinten raus. Diese Geduld haben einige nicht. Es erfordert auch die Konzentration auf das eine, oftmals stehen aber gleich zwei drei Modelle auf der eigenen Werkbank.

 

Ein Haus zu betrachten oder den Kesselwagen am heimischen Bahnhof um die Ecke ist für die meisten Binnenländer wahrscheinlich wesentlich einfacher, als einen "rostigen Seelenverkäufer" mal eben auf die Schnelle zu finden.

 

Ich habe es mir ehrlich gesagt bisher einfach noch nicht getraut, so wird es vielen gehen. Mal sehen, will wahrscheinlich mit meiner Albert erstmals in die Materie einsteigen.

 

Kennst du dich aus mit der Thematik? Wenn ja, mich beschäftigt gerade folgende Frage: eine hellgraues Deck, wie sieht der Laufbereich aus, eher heller und abgelatschter oder eher dunkler von den vielen schmutzigen Schuhen? Hm?

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Ich habe es mir ehrlich gesagt bisher einfach noch nicht getraut, so wird es vielen gehen. Kennst du dich aus mit der Thematik?

 

Jein. ;)

Also, ganz klar: ja, was das Weathering von Eisenbahnmodellen und -gebäuden anbelangt, nein bezüglich Schiffsmodellen. Bei Schiffen hab ich es erst einmal an einem kleinen 1:87-Modell probiert (klick, erkennt man allerdings ziemlich schlecht auf den Fotos). Das ist zwar im Vergleich zu echten Arbeitsschiffen noch ein sehr gepflegtes Exemplar (kleine Kutter sind ja äusserst selten richtig runtergewirtschaftet), aber es lebt von Nuancen und hat seine ursprüngliche sterile Plastikwirkung komplett verloren. Aber dieses Beispiel zählt für mich noch voll zum Thema "Eisenbahn", weil bei den vergleichsweise "riesigen" Flächen der Schiffsmodelle viele Techniken nicht so ohne weiteres übertragbar sind. Puderfarbe fällt z.B. komplett aus (nicht wasser-/grifffest), und was man z.B. an den Winzlingen mit einem 000er Rotmarderpinsel hinhaucht, sieht mit dickerem Pinsel in größerem Maßstab auch direkt anders aus. Eigentlich müsste es grösser=einfacher sein, aber da fehlt mir noch entsprechende Praxis.

 

Eigentlich sind es generell nur 4 Grundtechniken:

- Glanzgrad des Originals kritisch betrachten und keine opaken Flächen spritzen, sondern beim 2. (3. / 4.) Farbauftrag stellenweise eine Idee dunkler drüber gehen. Immer von hell nach dunkel arbeiten, nie umgekehrt (heller werden wirkt unplastisch); darum den ersten Farbauftrag einiges heller anmischen, als man das Endergebnis haben möchte.

- drybrush: mit fast trockenem, mehrfach abgestreiftem Pinsel erhabene Konturen leicht betonen (vorsicht, kann schnell klecksen!)

- Vertiefungen mit extrem stark verdünnter Farbe "zulaufen" lassen. Durch die Kapillarwirkung zieht sich die Farbe in Ecken, Kanten und Nischen zusammen und nach dem Verdunsten bleiben dort feine Pigmente zurück.

- Trockenfarbe / Puderfarbe / Pigmente: entfällt wie gesagt beim Schiff; kann man zwar mit Klar-Mattlack fixieren, wirkt dann aber bei Weitem nicht mehr so gut.

 

Die Hemmschwelle ist allerdings wirklich groß, sein Machwerk ganz zum Schluss vorsätzlich zu "versauen". Auch bis heute noch, immer wieder aufs neue. Das komische ist: wenn man superpenibel und kontrolliert-verkrampft dran geht, wird's nichts - jedenfalls bei mir nicht. Und vor allem: der Punkt, wann man aufhört, ist eklatant wichtig. Ich habe mir im Lauf der Jahre auch ein paar Modelle versaut, weil ich im falschen Moment dachte: "... noch einmal dünn drüberhauchen, dann ist gut" - und dann war's eben genau der Hauch zu viel. Und offen gestanden: es ist immer auch ein bisschen Tagesform und/oder Zufall mit im Spiel... an manchen Tagen will's einfach nichts werden, an anderen zaubert man die schönsten "Sauereien" wie von selbst - warum auch immer.

 

Zu dem Deck: ich denke, die Abnutzungsspuren in einem hellen Bereich sind immer dunkler. Aber das lässt sich nicht theoretisch beantworten, bei all den Arbeiten sind Vorbildfotos am wichtigsten. Da sieht man dann plötzlich, wie sehr die eigene theoretische Vorstellung von den tatsächlichen Gegebenheiten abweicht. Oder warum z.B. Rost mit "einmal kurz braunrot drüberpinseln" einfach nicht ansatzweise wie echter Rost wirkt. Ich kann das bis heute nicht ohne Fotos in Griffweite - die müssen auch garnicht vom gleichen Schiff sein, sondern nur verschiedene "Abnutzunggrade" dieses Materials zeigen.

 

Kleiner Tipp noch, weil du ja auch viel fotografierst: ich renne manchmal mit der Kamera rum und knipse einfach nur verrostete Scheunentore, verwittertes Holz, alte Ölfässer, veröltes Metall, Farbabplatzungen, Scheuerstellen, verwitterten Beton, etc. Da hat man schon ein paar ganz gute Referenzen bei der Hand. Allein an den Farbabstufungen einer banalen Taurolle könnte man sich schon stundenlang austoben. ;)

 

Gruss, Jochen

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Guest sanmagin

Hallo Jochen,

Andreas und Arno,

 

danke für Eure Ermutigungen. Ich habe noch mal ein bischen rumprobiert auch mit zwei Fäden und eingeritztem Rumpf, bringt aber nichts, dann verschwindet die "Schweißnaht" und sieht aus wie Nr. 3. Das beste Ergebnis im Vergleich mit Originalen, nach einer Spritztour in den Hamburger Hafen, bleibt Nr. 3-doppelt. Insbesondere nachdem ich sie angeschliffen habe und sie läßt sich durch Hammer oder Körner auch noch bearbeiten.

 

Was das Altern an sich angeht, sind wir alle einer Meinung - ich mach's einfach, wird schon schiefgehen. Und ja, beobachten, beobachten und Fotos machen. Genau so wird es funktionieren.

 

Ich werde einen Baubericht schreiben und Fotos machen und sobald ich auch Bilder einstellen kann, veröffentlichen - bis dahin bitte Geduld. Allen für Ihre Meinung und Tipps vielen Dank

Bernd

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Hansen-Bengel

... mich beschäftigt gerade folgende Frage: eine hellgraues Deck, wie sieht der Laufbereich aus, eher heller und abgelatschter oder eher dunkler von den vielen schmutzigen Schuhen? Hm?

ot-pfeif-sp.gif

Definitiv heller!

In etwa so, als wenn man frische Farbe leicht anschleift.

Und dort, wo nicht gelaufen wird, sind die Decks meist etwas dunkler, weil sich da dann der Dreck, den Regen- und überkommendes See- oder Flusswasser aufs Deck spült, festsetzen kann.

Der (z.B. Maschinenraum) Dreck von Schuhen ist nämlich schon auf den ersten Stufen der nächstbesten Treppe liegen (kleben?) geblieben. :D

 

Und wenn du es dann "endrealistisch" haben willst, lässt du noch kleine Flecken des Primers (früher orange (Mennige), heute eher rotbraun, selten grau) durchscheinen, die dann sogar in blankes/angerostetes Metall übergehen können.

ot-pfeif.gif

 

 

Hmm, da könnte man glatt nen neuen Thread draus machen. ;)

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ich mach's einfach, wird schon schiefgehen. Und ja, beobachten, beobachten und Fotos machen. Genau so wird es funktionieren.

 

Ganz genau so!!:that:

Und bei der Mühe, die du bereits bei den Nähten vorab in Tests investierst (statt direkt das "Original" zu versauen), wird's bestimmt klasse!

 

EDIT @Hansen-Bengel / Didi: nee, ihr beiden, lasst das doch ruhig so zusammen. ;-) Diese Art von Alterung und Detaillierung geht ja Hand in Hand miteinander - da könnte man vielleicht noch eine Titeländerung "realistische Schweissnähte und Weathering" (oder sowas in der Art) in Erwägung ziehen. Aber des passt scho!

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Guest Klabautermann
Definitiv heller!

 

Ich bin mir jetzt (noch) nicht so sicher. Schon mal Laufspuren auf einem hellen Teppich beobachtet? Ich denke da so in Richtung Dampfschlepper und Kohlestaub usw.

 

P.S. Passt den Titel an, nicht immer so schnell beim Gespräche auseinanderreißen. Schweißnähte und Alterung ist Reality pur, das liegt thematisch so eng beieinander, dass sich aus sowas immer die besten Ideen entwickeln. Beides steht bei mir sowie demnächst ins Haus.

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Hansen-Bengel

Mir ist's recht, wenn wir hier im Fred bleiben, wenn der Bernd nichts dagegen hat...

 

@Andreas in diesem Fall kannst du mir ruhig vertrauen, genau auf solche Dinge achte ich bei jedem Schiff, welches ich mir anschaue oder betrete, und das waren sicherlich schon hunderte...;)

 

Hab jetzt leider nicht so viele Bilder in meinem "Fundus", aber hier mal zwei Beispiele für abgewetzte Farbe.

post-3411-1419861481,4965_thumb.jpg

post-3411-1419861481,5756_thumb.jpg

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Überzeugt micht noch nicht ganz, was einen Kohledampfer betrifft ;)

 

Also die Schaarhörn ist ja ein Kohledampfer. Okay, die hat ein Holzdeck. Aber auch dort konnte ich keine dunklen "Laufteppiche" sehen.

 

Im Gegenteil: Dort wo viel gelaufen wird (selbst vor dem Maschinenraum) ist das Holz heller, da der Holzschutz abgelaufen ist und das Holz an der Luft trocknet im Gegensatz zum nicht belaufenen Bereich, wo das Holz noch versiegelt ist.

 

Edit: Lediglich um die Einfüllöffnungen der Kohlebunker ist eine leichte Verfärbung zu sehen.

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Hansen-Bengel
Überzeugt micht noch nicht ganz, was einen Kohledampfer betrifft ;)

 

Glaub ich dir, hätte dir auch gerne Bilder der Stettin gezeigt, aber da ist das Deck eh schwarz und die ist leider immer gewienert wie ein Pokal auf dem Kaminsims.

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