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Schiffsmodell.net

CORDULA², Modell vom Modell einer Herreshoff 12,5


uwe.kreckel

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Der Fototermin, der zeigte, dass vorderes Deck, Achterdeck und Cockpitausbau fertig waren, brachte mich zu dem Irrglauben, dass jetzt eigentlich das meiste geschafft sei. Aber Uwe versuchte mich zu überzeugen, dass der schwierigste Teil beim Bau des Modells noch vor uns lag: Der Bau des Süllrandes, der das Cockpit umschließt. Dieser Süllrand steht im Achterschiff-Bereich senkrecht, im Vorschiffbereich ist er oben nach vorn geneigt und er folgt natürlich in seiner Kontur der Deckskante. Das Teil ist an den ganz großen Vorbildern der Herreshoff 12 ½er schon recht schwierig in der Herstellung, beim Bau meiner großen Cordula war es nur mit Hilfe einer Schablone und einer Abwicklung möglich gewesen – wahrscheinlich hatte Uwe recht.

Wie recht er hatte, war ihm wohl selbst nicht so recht bewusst… Da der Süllrand aus Gewichtsgründen ohne formgebende Unterkonstruktion entstehen sollte, wurden 2 Furnierstücke mit Sekundenkleber formverleimt. Dabei wurden sie schräg um eine Konservendose gewickelt. Leider behielt das so entstandene Teil den Wickelradius nicht und streckte sich leicht. Deshalb war dieser erste Versuch aufgrund eines zu großen Biegeradius unbrauchbar. Wiederholung mit einer kleineren Dose brachte das gewünschte Ergebnis für die Backbordseite. Für die Steuerbordseite benötigten wir 3 Versuche, bis wir 1 sauber verklebtes Teil hergestellt hatten, das nicht zerbrach, die korrekte Form hatte und spiegelverkehrt zu der Backbordseite gewickelt war. Um die Bauteile überhaupt herstellen und halten zu können, waren sie nach dieser grobmotorischen Herstellung natürlich in jeder Dimension zu groß.

 

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Nachdem Uwe die grobe Herstellung der Süllrand-Roh-Teile übernommen hatte, war nun ich gefragt, sie einigermaßen in die richtige Dimension zu bringen. Dazu habe ich den Decksplan in der korrekten Größe ausdrucken lassen und darauf die Teile gelegt und nach jedem noch so kleinen Schleif-Fortschritt immer wieder überprüft, ob die Teile jetzt auch die richtige form haben, um sie später sauber am Rumpf montieren zu können.

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Die so entstandenen Bauteile dann irgendwie an den kleinen Rumpf zu halten um sie final in Form zu schleifen, scheiterten sämtliche. Wir hatten zu wenig Hände um alles gleichzeitig zu halten oder zu bedienen. Schließlich klebte Uwe einen Ausdruck der Plan-Ansicht von oben auf 0,6 mm Sperrholz und baute damit ein komplettes Hilfs-Deck. Unter das Deck geklebte Leisten gaben ihm den zum Rumpf passenden Deckssprung, eine vor dem Süllrand quer aufgeklebte Leiste sorge für die gewünschte Wölbung. Dieses Hilfs-Deck konnte auf dem Tisch stehen, war von allen Seiten frei zugänglich um kleben und schleifen zu können und war so dimensioniert, dass man es für nötige Anpassungen auch immer wieder über den Rumpf stülpen konnte.

An diesem Deck wurde der Süllrand verklebt und dann mit einem Proxxon Schleiffinger in der Höhe reduziert, bis er gleichmäßig 5 mm nach oben und 2,5 mm nach unten Überstand hatte.

Zuletzt wurden alle formgebenden Leisten entfernt und das Hilfsdeck auf einen wenige mm breiten Streifen um den Süllrand heruntergeschliffen.

So war ein 4 g leichtes Bauteil entstanden, dem man weder den zeitlichen Aufwand, noch den Materialeinsatz ansieht: aus 2000 cm² Basismaterial waren nur 30 cm² Bauteile entstanden – über 98% waren zu Abfall oder Staub geworden. Sicher nicht sehr effektiv und zu großen Teilen auch den Fehlversuchen geschuldet – aber am Ende dieses Abschnittes saßen wir ca ½ Stunde gemeinsam in / vor meiner Werkstatt und haben uns über das Ergebnis gefreut.

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Edited by uwe.kreckel
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Nach einer weiteren Schleifrunde war der Süllrand an seiner Unterkante auf ein zum Modell passendes Maß reduziert.

Vor dem endgültigen Verkleben mit dem Rumpf mussten nun aber die Bordwände mit den Spanten und die Sitzbänke lackiert werden, hier war nach dem Aufsetzen des Süllrandes kein Herankommen mit einem Pinsel mehr möglich.

Als nach dem Verkleben und Verschleifen das erste Mal alle Bauteile zueinander gebracht werden sollten, mussten wir leider feststellen, dass das Vordeck nicht mehr passte. Obwohl das Hilfsdeck nur 0,6 mm dick ist hatte es doch dazu geführt, dass der seitliche Rand sich nicht mehr verclipsen ließ. Alle Versuche, die neu entstandene Kante vorsichtig zu beschleifen, endeten in der Erkenntnis: DAS MUSS NEU.

Also entstand das Vordeck ein 2. Mal – jetzt passend zu allen Umgebungsbauteilen.

Wir geben es nur sehr ungerne zu, aber auch dieser 2. Versuch scheiterte… Das Deck wurde sehr exakt an den Süllrand angepasst. Dann mit doppelsteigem Klebeband an einer Leiste unter dem Vordeck fixiert um ein Verrutschen zu vermeiden während der seitlichen Anpassung an die Deckskante zum Rumpf. Die Haltekraft des Klebebandes hat versagt, das Deck ist um die Dicke einer Scherenklinge verrutscht – aber dieser eine Millimeter ist für so ein kleines Modell eine „Welt“. Also wanderte auch dieses Deck in die Tonne. Ein 3. Deck wurde gefertigt – wieder extrem vorsichtig bearbeitet und an seine Umgebung angepasst, sogar mit neuen L-Profil-Seitenleisten versehen. Aber das Ergebnis war frustrierend – das Deck blieb nicht in seiner Position am Schiff.

Die Klemmwirkung erhöhen half nicht, Erhitzen und Vorbiegen war ergebnislos und die zusätzlich angebrachten Einschübe am Übergang zu der seitlichen Decksplanke erhöhten leider nur die Anzahl der zu erfüllenden Randbedingungen. Egal was wir uns ausdachten und probierten, es wurde immer schlechter und nie besser, also haben wir alle Maßnahmen jeweils wieder zurückgebaut. Die euphorisch gefeierte einfache Clips-Lösung war wohl eher ein Zufallstreffer gewesen…

Also sollte das Deck nun mechanisch fixiert werden. Eine eingeklebte Leiste unter Deck, an der sich 2 an der Decksunterseite angeklebte Holzelemente (Rastnasen) mit passender Aussparung einhaken sollten, waren der nächste Versuch. Es hat nicht geklappt  und die Verrastung war am Ende entweder zu lose (Deck rastet nicht ein) oder zu stramm (Deck komplett verbogen), oder hat sonst irgendwie nicht gepasst. Der letzte Rettungsanker war ein dünner Magnet – ausgebaut aus einer Geburtstagskarte mit Musik. Dieser Magnet wurde in 2 Stücke geteilt und unter Deck geklebt, genau wie 2 dünne Metallplättchen auf die noch vorhande Querleiste im Rumpf. So hatten wir uns ein fest sitzendes Deck am Ende hart erarbeitet. Wer einmal öfter aufsteht, als er hinfällt, der hat am Ende Erfolg – und unser Erfolg war  ein gut fixiertes Vordeck in der richtigen Position auf dem Rumpf.

Trotzdem hat mein Chef vorsichtshalber noch ein 4. Deck laminiert – er will wohl irgendwann noch eine exaktere Passung hinbekommen – aber jetzt hat uns beide die Geduld verlassen und wir wollten „fertig werden“ die vorhandene leichten Verzüge des Decks sollen vorerst mit Tauwerk oder Zubehör kaschiert werden. Ich hätte hier schon viel früher aufgegeben. Zumal sich abzeichnete, dass die Zugänglichkeit zum Vordeck nicht unbedingt erforderlich ist – unter dem Boden und im Heck war (und ist!) genug Bauraum für die Technik. Trotzdem bewundere ich die Geduld, mit der Uwe diesen Bauraum unbedingt zugänglich halten wollte und der Versuchung „Zukleben und Gut“ widerstand…

Im Vergleich zum Vordeck war es geradezu ein Kinderspiel, die beiden seitlichen Decksbrettchen aus Furnier zu schleifen, an Süllrand und Heckspiegel anzupassen und am Ende zu verkleben. Auch die 1,5 mm hohe Scheuerleiste konnte problemlos aus Furnier erstellt und angepasst werden.

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Auch das Ruder hat bei diesem Modell so seine eigenen Tücken: Es ist am Rumpf nur „eingehängt“, ähnlich wie eine Türe in ihren Angeln. Aber wo eine Tür im Haus durch die Schwerkraft auch unten gehalten wird, da arbeitet beim Boot der Auftrieb dagegen – das üblicherweise aus Holz gebaute Ruder würde aufschwimmen, sich aushängen und wäre verloren. Dies verhindert die Pinne, die durch eine Öffnung im Heckspiegel in den Ruderkopf gesteckt wird. Die exakt gearbeitete Öffnung verhindert dieses Aushängen nach oben.

So funktioniert das auch bei meiner großen CORDULA und so sollte es auch bei ihrem kleinen Pendant werden. Aus 0,5 mm-MS-Draht entstehen die Lager am Rumpf. Der Draht wird zu einer Schlaufe gebogen, die in ein 1 mm-Loch im Steven gesteckt und mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert wird. In diese Schlaufen sollen später 2 am Ruder angebrachte Zapfen eingreifen.

Um den Spalt zwischen Rumpf und Ruder möglichst klein zu halten, müssen diese Zapfen recht weit vorn am Ruderblatt sitzen und auch die seitliche Position ist nur mit extrem wenig Materialzugabe versehen.

Da so ein filigranes Bauteil sicher ausgebrochen wäre, bei dem Versuch in ein 1,5 mm dickes Ruder eine 1 mm-Bohrung für die Zapfen zu bringen, haben wir das Ruder gebaut. Wie das gehen sollte haben wir uns überlegt und auf einem "Schmierzettel" skiziert, da wir erst am Folgetag bauen wollten.

Aus 1 mm dickem ABS entstanden Teile, in die die Zapfen eingesetzt werden konnten. Mit Hilfe von Ethylacetat (Lösungsmittel) wurden die Teile des Ruders miteinander verschweißt und mit einer seitlich darüber geklebten Platte aus GFK am Ende alles noch einmal fixiert. Mit eingebaut ist eine transparente Rudervergrößerung aus einer Kunststoffverpackung. Schon für meine CORDULA hatte mein Chef ein leicht vergrößertes Ruder gebaut. Und da weiterhin die Physik nicht mit verkleinert wird, war er sicher, dass diese Vergrößerung erforderlich ist.

In das Ruder ist auch eine „Tasche“ eingebracht worden, in die ein abgeknickter Draht zur Ansteuerung des Ruders eingreift. Dieser Draht wird im Rumpf direkt mit der Drehachse eines Servos verbunden, der Durchtritt zum Ruder und gleichzeitig die Lagerung dieser Ansteuerung ist eine Kanüle aus der Apotheke. Die hatte auch in Corona-Zeiten geöffnet um dieses Baumaterial zu liefern… 

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Edited by uwe.kreckel
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Jetzt sollte Farbe ins Spiel kommen: Dunkelgrün für den Überwasser- und weiß für den Unterwasserbereich.

Zuvor wurden aber alle Holzteile farblos lackiert. Damit sind sie auch vor Sprühnebel geschützt…

Als nächstes wurde der ganze Rumpf vorsichtig mit feinem Schmirgelpapier geglättet. Die Glasgewebe-Struktur musste verschwinden. Dann wurde er weiß grundiert – und im Unterwasserbereich sollte er auch so bleiben.…

Aber die Spritzlackierung aus der Dose machte deutlich: es ist ein sehr kleiner Rumpf – der braucht nicht viel Farbe. Wir haben das missachtet / überschätzt und erst einmal tüchtig Laufnasen produziert. Also noch einmal schleifen und noch einmal lackieren – jetzt vorsichtiger und damit erfolgreich. Für die Lackierung der Überwasserfarbe muss alles sehr exakt und sauber abgeklebt werden. Das Abkleben hat deutlich länger gedauert als das Lackieren selbst – aber das muss wohl so sein. Und die Wasserlinie haben wir mehrfach angezeichnet und neu abgeklebt, bevor mein selbsternannter Projektleiter zufrieden war…

Am Ende wurde der Rumpf im abgeklebten Bereich in der Hand gehalten  und mit im Wasserbad vorgewärmtem Lack im Freien besprüht. Drohte eine Laufnase konnte die mit geänderter Handhaltung sofort verhindert werden – als Lackier-Anfänger sind wir beide mit unserem Ergebnis zufrieden.

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Lange Zeit waren wir am überlegen, aus welchem Material die Segel entstehen sollten. Weil ich die Gitterstruktur in dem Material, das eigentlich ideal wäre, nicht mag, war lange eine Plastiktüte der Favorit. Beim Aufräumen fiel Uwe dann aber eine Bluse seiner Tochter in die Hände. Die hatte sie bei einem Kleider–Discounter von ihrem ersten Taschengeld gekauft. Für ein Kleidungsstück war das eine minderwertige, dünne Qualität – aber für die jetzt benötigten leichten Segel nahezu ideal! Uwes Tochter wird diese Bluse nie wieder sehen…

Der Bauplan des Modells lieferte die Zeichnung mit Maßangabe, so dass in der korrekten Größe Segel-Schablonen gedruckt werden konnten. Dann entstanden 2 Segelsätze: 1x Gaffelrigg, so wie meine Cordula das ja auch hat und 1 modernerer Satz ohne Gaffel, wie er bei den Originalen auch weit verbreitet ist. Der 2. Satz ist für den Fall, dass mein Boot nicht gut segelt – die Gaffel bringt schließlich einiges Gewicht ganz nach oben und sorgt so für mehr Krängung.

Der Mast ist aus einem 4 mm dicken Schaschlikspieß gefertigt, die Bäume und die Gaffel aus 2mm Kohlefaserstäbchen und die Gaffelklau aus einem Stück Kiefernholz.

Der Mastbeschlag ist aus Messingdraht (O,5 mm dick). An den Bäumen kam der gleiche Draht für die Beschläge zum Einsatz. Hier ist der Draht einfach angeklebt und die Klebestelle mit Papier umwickelt. Das Ganze mit Sekundenkleber getränkt – hält.

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Edited by uwe.kreckel
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Die Segel sind gemäß Schablone ausgeschnitten.

Vorn oben und unten wurde um die Schablone herum doppelseitiges Klebeband auf den Stoff geklebt. Dieses 6 mm breite Klebeband kommt aus dem Drachenbau und nach einem erfolgreichen Test wußten wir: es klebt auch Blusenbaumwolle perfekt.

Nur ein 6 mm Saum ist für dieses kleine Schiffchen zu breit. Deshalb haben wir mit einem scharfen Skalpell die Breite auf die Hälfte reduziert.

Dann umgeschlagen – fertig. Aus Gewichtsgründen kamen weiter Verstärkungsecken nur auf einer Seite an die Segel.

Das Angeschlagen  der Segel erfolgt wie beim Original. Unterstützt hat uns hier hat ein Youtube-Video: „doughdish rigging tutorial“- das von uns sehr oft angeclickt wurde. Auch ein paar screenshots aus diesem Video halfen immens, um immer wieder zu kontrollieren, wie die kleine Herreshoff korrekt aufzutakeln ist. Das Video war insbesondere für die Befestigung der Mastringe (aus Alu-Rohr), aber auch für das Auftakeln insgesamt mit sehr feinem, nicht fasernden Garn (Serafil) in unterschiedlichen Dicken extrem hilfreich.

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Ein Block vervollständigt das Rigg im oberen Bereich. Der Block ist allerdings lediglich ein Stückchen durchbohrtes und in Form gefeiltes Abachi-Holz. Eine Rolle einzubringen würde zu weit gehen, zumal er nicht funktionieren muss und nur aus optischen Gründe montiert wurde.

Wanten und  Vorstag sind aus 0,5 mm Stahldraht gefertigt und werden in ihren jeweiligen Beschlägen am Rumpf mit einem kurzen umgebogenen Ende lediglich eingehakt. Eine optisch perfekte Lösung – der Draht sieht immer straff gespannt aus.

Am Vorstag war noch die Fock anzuschlagen. Eine alte Elektro-Spule aus der Grabbelkiste opferte hier ein paar Windungen ihres Kupferdrahtes, der dann mit Hilfe von 2 Pinzetten und viel Fingerspitzengefühl die Fock lose mit dem Vorstag verband.

Optisch war das Rigg eigentlich ganz gelungen - trotzdem war mir ziemlich mulmig zumute:

Wanten und Stag aus Stahl, Mastringe aus Metall, Stagreiter aus Kupfer und Bäume sowie Gaffel aus Kohlefaserstäben – das konnte doch gar nicht leicht sein. Aber Uwe wischte meinen Einwand zur Seite, nachdem das Gesamte Rigg nur 6,4 Gramm auf die Waage brachte.

Auf den Fotos zu sehen ist immer wieder eine Figur aus weißem Kunststoff. Die sollte irgendwann ein Modell von mir werden. Es ist eine Preiser-Figur im Maßstab 1:25 und uns diente sie erst einmal dafür das Rigg so ans Boot zu montieren, dass die Figur auch sitzen konnte und der Baum über ihren Kopf hinweg geht. Verblüffenderweise ergab sich als "Baumhöhe" genau das Maß aus den Bauplänen... Wollten die Original-Menschen etwa auch schon bequem in dem Schiff sitzen?

:lol:   ;)

 

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Edited by uwe.kreckel
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Als RC-Anlage sind Komponenten aus dem Mikromodellbau (1:87) vorgesehen. Hier gibt es von SOL-EXPERT ein Einsteigerset, das komplett über das Internet geordert wurde. Damit waren Sender, Empfänger, Akku verfügbar – das war alles, was eingebaut werden sollte. Eine RC-Segelverstellung wollten wir uns zu Beginn noch ersparen. Die Komponenten zu verlöten ist erstaunlich nutzerfreundlich vorbereitet. Die größte Hürde für Uwe war es, den Sender in Betreib zu nehmen. Obwohl Einsteigerset, werden von SOL-EPERT Komponenten ausgeliefert, die nicht miteinander kommunizieren können. Erst nach dem Aufspielen neuer Software, ist der Sender in der Lage seine Befehle an den Mikro-Empfänger zu übertragen. Wie das korrekt durchzuführen ist erfuhr ich von einem extrem hilfsbereiter Christian Repky von SOL-Expert. Er half mit Rat und einigen pdf-Beschreibungen bei der erforderlichen Sender-Ertüchtigung.

Deshalb ist mein Resümee: das Set ist im Auslieferungszustand nicht Einsteigertauglich. Dies wird durch den kompetenten und freundlichen Service jedoch mehr als ausgeglichen. Die telefonische Unterstützung, die Bereitstellung von Schritt-für-Schritt-Anleitungen bis hin zu dem Angebot, den Sender zurückzunehmen und zu modifizieren sind mustergültig und lassen nur die Frage offen:

Warum nicht gleich so? das spart viel Wut, Frust und Enttäuschung und ist den Kunden sicher auch ein paar € zusätzlich wert.

 

Nun ging auf einmal Alles sehr schnell: Servomotage im Rumpf mit einem Tropfen Sekundenkleber, Anlöten aller erforderlichen Kabel, Laden des Akkus und Binden des 2,4 GHz-Empfängers machten mein Modell einsatzklar.

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Da so ein offenes Boot nach unserer Auffassung nicht ohne Skipper auf’s Wasser kann, wurde noch mein kleines Abbild fertiggestellt. Damit er möglichst leicht ist, wurden der Kopf und der Oberkörper mit Zahnarzt-Fräsern ausgehöhlt und er erhielt die untere Oberkörperhälfte sowie die Oberschenkel aus Schwimmnudelmaterial. Der Pullover ist aus einem Rest-Stück des Segelmaterials entstanden und an ihn geklebt. Jede noch so feine Naht wäre in diesem Maßstab einfach zu groß. - und außerdem können weder Uwe noch ich nähen.

So ist mit viel Geduld ein kleiner Skipper entstanden und nach dem Lackieren des Pullovers sieht er mir sogar ein wenig ähnlich.

Und er wiegt er nur ca. 3,1 Gramm.

 

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Edited by uwe.kreckel
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Die kleine CORDULA war einsatzklar - jetzt sollte es an den See gehen!

Austrimmen im Waschbecken mit 21,5 Gr. Blei-Ballast – dann ging es endlich los...

…und nach ca. 10 min wieder nach Hause: der Wind war zu stark. Bestes Segelwetter, aber ich durfte mein Erstlingswerk nicht ausprobieren  – das war gemein. Auch mein Chef war ziemlich unruhig. Wieder zu Hause tigerte er von einem Fenster zum anderen ging mal auf die Terrasse, mal vor das Haus – immer in der Hoffnung der Wind geht auf ein Maß zurück, das für die kleine CORDULA ertragbar ist.

Gemeinsam warteten wir so – ganz Segler-untypisch – darauf, dass der Wind nachlässt und in die Abendflaute übergeht. Irgendwann war es so weit und Uwe fuhr mit CORDULA ein zweites Mal zum See. Das Auto ist groß genug, wir mussten mein Modell für den Transport nicht einmal abtakeln - so geht das Einladen sehr schnell.

Aber in seiner Begeisterung, dass auch die kleine CORDULA jetzt endlich in ihr wahres Element kommen und zeigen sollte was sie so kann, hat er mich zu Hause gelassen!!! Was für ein Skandal – das kann ich wahrscheinlich nicht verzeihen – nach all den gemeinsamen Herausforderungen bin ich beim entscheidenden Ereignis nicht dabei. Was hat er sich dabei nur gedacht.

Ein kleiner Trost war dann das gemeinsame Betrachten der Fotos und Videos, die aber neben großer Erleichterung vor allem zeigten: die kleine CORDULA ist nur für extrem wenig Wind geeignet – und sie ist zu schwer. Mein Schiff hat 10 Gramm Übergewicht. Ich hatte es ja geahnt.

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Edited by uwe.kreckel
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Nach 1 Woche rätseln und überlegen, wie und wo denn noch Gewicht gespart werden konnte, hat es Uwe gepackt und er hat sich überwunden, das eigentlich fertige Modell noch einmal zu zerlegen.

Am Rigg hat er fast 2 Gramm durch leichtere Bäume aus Zahnstocher, Wanten aus gedrehter Schnur und Entfall der Kupfer-Stagreiter geholt. Die Kabelverlegung im bootsinneren wurde komplett überarbeitet und ein kleinerer Akku kam zum Einsatz. Der kleine Skipper wurde nun bis auf Kopf und Hände komplett aus Schwimmnudel neu erstellt was ihn auf 1,5 Gramm reduziert.

7,5 beachtliche Gramm (ca. 10%) weniger Gewicht.

So ging es in die neue Test-Runde: 75 Gramm schwer, davon 20 Gramm Blei im Kiel.  Und leider ohne Segel-Ansteuerung - auf die hatten wir aus Gewichtsgründen schweren Herzens  vorerst verzichtet.

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Edited by uwe.kreckel
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Aber was hat er denn da noch so alles gemacht?

Aus 5 kleinen Stahldrähten und einem Tropfen Stabilit express machte Uwe eine Hand für die neue Figur!!

Dann hat er einen kleinen Magneten zertrümmert und ein passendes Stück an der Pinne angeklebt. So bleibt die Skipper-Hand in Position.

Ein Stück Schnur und 2 Holzstäbchen (Balsa), die wie Perlen auf der Schnur aufgefädelt werden sind am Ende ein Arm, der beweglich ist und sich mit der Pinne mitbewegt. Ich war begeistert...

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Edited by uwe.kreckel
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Aus Zahnstochern entstanden dann noch Belegnägel. Und weil die samt Nagelbank quasi nichts wiegen, durften sie mit an Bord.

Und damit war CORDULA fertig ausgerüstet für den 2. Versuch!!

Natürlich auch dieses Mal erst nach einem Test  -  im Waschbecken...

 

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Edited by uwe.kreckel
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So ging es in die neue Test-Runde: 75 Gramm schwer, davon 20 Gramm Blei im Kiel.  Und leider ohne Segel-Ansteuerung - auf die hatten wir aus Gewichtsgründen schweren Herzens  vorerst verzichtet.

Dieses Mal war ich mit dabei. Sogar mit eigenem Fotoapparat, den ihr auf ein Paar Fotos ja bereits gesehen habt. Den hatte mein Chef mir drucken lassen - womöglich wegen eines schlechten Gewissens, weil ich bei der Ersterprobung nicht mit dabei sein konnte?

Heraus gekommen ist ein bemerkenswerter Tag – auch wenn ich teilweise schon etwas überfordert damit war, meine große CORDULA am Abtreiben zu hindern und gleichzeitig die kleine CORDULA zu steuern. Dabei dann auch noch fotografieren – das war einfach zu viel für einen Anfänger wie mich…

Am Ende steht als FAZIT:  die kleine CORDULA ist keine „Regatta-Ziege“ – sie verträgt überhaupt nicht viel Wind. Sie ist aber sehr gut geeignet für die „Abendflaute“.

Wenn ich am Ende eines schönen Segeltages auch den letzten Windhauch noch seglerisch nutzen möchte – dann kommt tagsüber die große CORDULA zum Einsatz und am Abend die kleine…

Sie ist somit eine ideale Ergänzung zu meiner großen CORDULA .

Vielleicht wundert sich jemand, dass beide Schiffe den gleichen Namen tragen? Nun: wir haben auch hier lange überlegt, ob das kleine Modell einen „eigenen“ Namen bekommen soll. Aber würde jemand das Modell einer Titanic oder einer Meteor anders nennen? Sicher nicht und so war klar, dass auch bei uns das Modell genau so heißt wie sein „Original“.

Es hat mir und meinem Projektleiter eine Menge Spaß gemacht, die besonderen Herausforderungen dieses Modells vom Modell zu bewältigen und wir freuen uns beide immer wieder einen Ast, wenn wir die beiden beieinander sehen – auf dem trockenen oder im Wasser.

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In zwischen Hat die kleine CORDULA noch einen vernünftigen Ständer bekommen - schließlich konnte sie ja nicht einfach nur so mit im großen Boot liegen.

Und der Bauständer war mir einfach zu klobig, nach der vielen Mühe für die kleinen Details...

Am Ende ist es ein Anhänger geworden - und ihr wundert Euch sicher nicht, dass der seinem großen Vorbild aus meiner werkstatt mehr als nur ähnlich sieht...

 

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Edited by uwe.kreckel
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Und ist das nun das ENDE?

Für diesen Bericht JA!

Aber vor kurzem war mein Freund KEN (ihr kennt ihn alle als Mann von Barbie) wieder einmal bei mir.

Er hatte mir schon beim Bau von meiner kleinen CORDULA immer mal wieder geholfen - aber jetzt will er ein eigenes Modell bauen. Nicht ferngesteuert, aber das Modell von meinem Modell... das wäre dann im Maßstab 1:125 die CORDULA³

Wenn es entsteht und ihr das lesen wollt, dann schreibt mir doch in den Kommentar zum Baubericht...

Ciao Euer Eberhard Grün

 

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