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Schiffsmodell.net

CORDULA², Modell vom Modell einer Herreshoff 12,5


uwe.kreckel

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uwe.kreckel

Hallo – ich bin neu hier

Mein Name ist Eberhard Grün – und möchte über den Bau „meines“ Modells in diesem Forum berichten.

 

Aber obwohl ich neu bin, könnte es sein, dass ich Euch bereits irgendwie bekannt vorkomme - das kann verschiedene Gründe haben:

-         -  Auf die Welt kam ich als Fashion Ken und war Teil der großen Barbie-Familie.

-          - Dann hat Uwe mich entdeckt und sofort erkannt, was in mir steckt, obwohl ich ihm eigentlich zu klein und zu unbeweglich war. Er hat einige OPs angesetzt und auch selbst durchgeführt um das zu ändern – und darüber hat er hier auch berichtet: (siehe eingefügter link). Er hat schlimme Dinge mit mir gemacht – aber ich habe alles gut überstanden

-         -  Am Ende bin ich jetzt voll fit und darf deshalb seit Juni 2020 CORDULA segeln und steuern. Deshalb findet ihr mich auf allen Bildern des segelnden Modells im Bericht.

-         -  Oder Ihr kennt mich aus der Zeitschrift SchiffsModell, wo ich in den Ausgaben 08/2021 und 09 /2021 schon über den Bau meines Modells erzählt habe…

 

20200521_114332.jpg

CORDULA G1.jpg

SchiffsModell.jpg

Edited by uwe.kreckel
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uwe.kreckel

Mein Modell (die „kleine“ CORDULA) ist ein detailgetreuer Nachbau meiner großen CORDULA – die ja auch bereits ein Modell im Maßstab 1:5 ist.

Es ist also ein Modell vom Modell. Mehr noch: es ist im gleichen Maßstab zur großen Ausführung erstellt, wie diese zu einem echten Original.

CORDULA² ist gebaut im Maßstab 1/5² - also 1/25   -   damit ist sie nur noch 19 cm lang und am Ende ca. 75 Gramm leicht.

 

Anfangen möchte ich mit ein paar Bildern des fertigen „Objektes“.

Dann berichte ich Euch den Weg zu diesem Ergebnis – meinem ersten Modell.

Mein Erstlingswerk habe ich aber nicht alleine erstellt, sondern immer in Zusammenarbeit mit Uwe, meinem Chef, Projektleiter, Arbeitgeber und Erbauer… der den ganzen Bericht hier auch postet...

 

Und ihr kenn das Ja:

Kommentare zum Bericht bitte hier:  
https://www.schiffsmodell.net/index.php?/forums/topic/18792-cordula²-modell-vom-modell-einer-herreshoff-125/

Fertig SMN(01).jpg

Fertig SMN(02).jpg

Fertig SMN(03).JPG

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uwe.kreckel

Dieser Nachbau ist ein Modell eines von Nathanael Herreshoff 1914 konstruierten Bootes, das seitdem bis heute produziert wird. Herreshoff hatte ein Boot für junge, segelbegeisterte Menschen entwickelt und die Konstruktion wurde benannt nach ihrer Wasserlinienlänge (12 ½ Fuß):  Herreshoff 12 ½ - aber bekannter wurde sie als Buzzard-Bay-Boy-Boat.

Aus diesem Boot hat sich eine Regatta-Klasse entwickelt, in der bis heute aktiv gesegelt wird – viele hundert Boote sind registriert und bei vielen Seglern gelten sie als die schönsten kleinen Boote aller Zeiten.

Diese große Beliebtheit und die über 100-jährige Geschichte sorgt für viiiieeele Beiträge und Bilder im Internet.

Diese Vielzahl an Bildern zeigt am Ende vor allem eines: Egal wie man das Boot baut, man kann eigentlich nichts falsch bauen: alle technisch möglichen Lösungen finden sich an irgendeinem Original auch wieder.

Aufgrund der Einfachheit, der handlichen Größe und natürlich der gefälligen Optik ist mir auch mein Original inzwischen richtig „ans Herz gewachsen“ . Da wundert es sicher niemanden, dass ich irgendwann ein Modell von meiner CORDULA haben wollte – und natürlich wollte ich das auch ferngesteuert segeln!

Dieser Wunsch wurde gerade im Winter immer größer, denn da bin ich als Skipper „arbeitslos“.

Dream.jpg

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uwe.kreckel

Irgendwann hatte ich genug gebettelt und Uwe hatte sich durchgerungen mir zu helfen ein Modell von meinem Modell zu bauen - und an Weihnachten präsentierte er mir stolz die Pläne für eine kleine CORDULA im Maßstab 1:25 zum ganz großen Vorbild.

Und nicht nur das:

Er hatte mir auch eine kleine Werkstatt eingerichtet mit Tisch, Stuhl, Hocker und eigenem Werkzeug, ja sogar einen Schraubstock hatte er für mich gebaut.

Zusätzlich war die Werkstatt gleichzeitig Winterlager für meine große CORDULA – ein Traum für jeden Modellbauer: die Möglichkeit unser Original permanent für Fotos und Messungen verfügbar zu haben, dieses Privileg haben nur wenige.

In dieser Umgebung war ich nicht mehr zu bremsen - Ich habe mich gleich an die Umsetzung  des Projektes gemacht und aus den Planunterlagen Kopien der einzelnen Spanten übertragen – Bleistifte, Geodreieck und Lineal lagen bereit…

Planung SMN(1).jpg

Planung SMN(2).jpg

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uwe.kreckel

Innerhalb kürzester Zeit waren die Spanten, eine Mittelsektion und der Heckspiegel mit einem Klebestift auf Holz aufgeklebt, ausgesägt und nach einsägen von Schlitzen an den Teilen zu einem Spantengerippe zusammengesteckt.

Sieht schon ganz gut aus... man erkennt schon, was das mal werden soll.

 

Spanten1.jpg

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Rumpf (6).jpg

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Um aus diesem Gerippe einen Rumpf zu erstellen, müssen Planken drauf – so weit ist es klar.
Aber schon das Gerippe wirkte recht zierlich – wie dick und wie breit sollten die dann werden?


Versuch macht kluch (klug) – also haben wir es mit 5 mm breiten und 1 mm dicken Leistchen aus einem weichen Holz (Abachi) probiert. Aber die Spanten haben einfach sehr kleine Radien und bereits die 2. Planke wäre dann nicht mehr sauber angelegen. Spätestens nach dem  Schleifen hätten wir überall Löcher im Rumpf gehabt – so ging es also nicht.

Neuer Versuch mit 3 mm Breite. Gut dass die Säge noch auf der Werkbank stand…


Mit Sekundenkleber wurden die ersten Plankengänge aufgebracht. Aber ziemlich schnell (nach 4 Planken je Seite) zeigten sich die Tücken der Herreshoff-Konstruktion erneut. Selbst die schmalen 3-mm-Brettchen wollten nicht mehr alle Verwindungen mitmachen. Also ließen wir eine Lücke und verklebten etwas tiefer verzugsfrei neue Plankengänge. Die Lücke wurde mit vorn und hinten spitz zulaufenden Plankenstücken aufgefüllt. Am Ende haben wir 8 Stunden lang Planken geklebt – und das obwohl wir zu zweit waren.
 

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Wir waren einigermaßen stolz auf den fertig beplankten Rumpf aber noch keineswegs zufrieden. Trotz der kleinen Abmessungen der Planken war er ziemlich „stufig“ – fast wie klinkerbeplankt. Besonders stark waren diese Stufen in der Oberfläche im Heckbereich. Zusätzlich haben wir es nicht geschafft hier die Planken sauber mit dem bereits angesetzten Heckspiegel zu verkleben. Unser Gerippe war zu labil. Jeder Versuch eine Planke an den Spiegel zu kleben, zog sofort den Rumpf krumm.


Trotzdem freute ich mich erst einmal über die vollständige Beplankung des Rumpfes, Uwe war ja der mit der Erfahrung – ihm würde sicher etwas einfallen, wie wir den Rumpf verzugsfrei schließen könnten.


Das tat es auch – Aber seine Lösung war brutal. Als ich begriff was er vor hatte, war es bereits zu spät.
Uwe hatte den Plan gefasst das Heck neu zu bauen und die Leisten im Heckbereich kurzerhand alle abgesägt - also ging es erneut ans beplanken… aber nach 30 min war alles vergessen.
 

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Das Ergebnis mit den angesetzten Planken wirkte zwar eher unharmonisch, war jetzt aber zum Heckspiegel hin sauber geschlossen – und nach dem Lackieren würde man das nicht mehr sehen.
Jetzt wurde geschliffen, die Stufen in der Rumpfaußenseite mussten raus – aber trotzdem: gaaanz vorsichtig! 1 mm Plankenstärke ist schnell durchgeschliffen, wenn man nicht aufpasst. An einigen Stellen wurde unser Rumpf auch gefährlich dünn.
Am Tag ist mir das gar nicht so aufgefallen, aber an einem Abend habe ich noch im dunklen geschliffen und meine „Arbeitslampe“ brachte die dünnen Stellen gnadenlos „ans Licht“.
An den Extremstellen haben wir von der Innenseite „Pflaster“ aus 0,2 mm dickem Abachi eingeklebt, um die Stabilität wieder zu erhöhen. Auch das Ergebnis dieser leicht unsauberen Bau-Methode stört optisch nicht, denn wenn das Modell fertig ist, ist von der ganzen schönen Beplankung nur noch ein kleiner Bereich im Cockpit zu sehen. Und dieser Bereich blieb „unverpflastert“. 
 

 

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Edited by uwe.kreckel
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Spätestens an dieser Stelle war es Zeit für ein paar Rechnungen:

Wir mussten festlegen ob es weitergeht, oder ob der Holzrumpf eine Sackgasse für unseren Segel-Winzling ist.

Ausgehend von der Tabelle die schon im Bericht über Cordula zu finden ist, ergeben sich folgende Abmessungen, Flächen, Gewichte:

Herreshoff 12 ½

Original

Modell 1:5

  Modell 1:25

Länge über alles

4,72 m

94,4 cm

  18,9 cm

Breite über alles

1,78 m

35,6 cm

  7,1 cm

Länge der Wasserlinie

3,73 m

74,6 cm

  14,9 cm

Breite der Wasserlinie

1,59 m

31,8 cm

  6,4 cm

Tiefgang

0,74 m

14,8 cm

  3,0 cm

Segelfläche

11,7 m²

4680 cm²

  187,2 cm²

Verdrängung

0,71 t

5,68 kg

  45,4 g

Ballastanteil

0,4 t

3,20 kg

  25,6 g

2 Segler (Menschen)

0,14 t

1,12 kg

  9 g

 

Die Erkenntnisse aus dieser Rechnung:

mein Modell sollte zwar erfreuliche 19 cm lang werden, aber sie durfte dabei eigentlich nur 50 g wiegen.

Mit heutigen Materialien, Akkus und RC-Komponenten sollte das doch kein Problem sein, dachte ich. Die Hälfte des Zielgewichtes für das Boot und die andere Hälfte als Ballast – das sollte funktionieren.

Uwe's Meinung dazu war ein wenig differenzierter: Technisch wäre die geringe Größe sicher kein Problem – aber leider kann man die Physik nicht mit verkleinern, Wasser und Luft behalten ihre Eigenschaften und Kräfte so bei, dass kleine Boote eigentlich immer zu viel Segelfläche haben, im Verhältnis zu Ihrem aufrichtend wirkenden Ballast.  Und in absoluten Zahlen ausgedrückt hört sich ein Ballastanteil von normalerweise „gesunden“ 50% mit 25 gr Ballast trotzdem extrem wenig an. Und dabei war noch nicht klar, wie die Herausforderung gelöst werden konnte, das komplette Schiff inclusive RC-Anlage (und incl. einem kleinen Abbild von mir!!) auf ebenfalls max. 25 g zu bekommen.

Am Ende hat das Gefühl über den Verstand gesiegt: Wie der Rumpf so dalag und eigentlich richtig hübsch aussah, da konnten wir nicht widerstehen - er war zu schön, um nicht fertig ausgebaut zu werden.

WIR WOLLTEN ES  WAGEN!

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  • 3 weeks later...

Weitermachen hieß: heraustrennen von überflüssigen Spanten.
Aufmerksame Betrachter des letzten Fotos haben sicher bemerkt, dass die Spanten hier schon entfernt sind – ich habe nur leider kein Foto gefunden, auf dem das so eindrucksvoll zu sehen ist, obwohl die Spanten noch im Rumpf waren.
Aber im aktuellen Zustand sah mein kleiner Rumpf noch so aus:
 

 

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Und damit wir keinen Schrittfehler machen: Vor dem Heraustrennen der Spanten, haben wir beschlossen dem partiell ja bereits geschwächten Rumpf eine stabilisierende Hülle aus GFK zu spendieren. 
Uwe wollte es sich nicht nehmen lassen diesen Job selbst durchzuführen. Also wurde Harz angerührt und sparsam aufgepinselt, dann Glasmatte (25g/m² leicht) aufgelegt und sorgsam mit dem Pinsel abgetupft. Gleich noch eine 2. Lage hinterher, damit am Ende die Oberfläche auch geschliffen werden konnte. Alles vorsichtig zurechtziehen und andrücken und dabei immer sehr sparsam mit dem Harz sein…
Ich war total fasziniert – begeistert von der Farbveränderung des Holzrumpfes und schon ein wenig traurig, dass wir das Alles wieder mit Farbe überziehen wollten… Aber schließlich sollte es ja am Ende ein Abbild meines großen Schiffes werden -  und CORDULA ist nun mal grün…
 

 

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Edited by uwe.kreckel
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Was jetzt folgte war ein Krimi in 3 Akten, den wir so nicht erwartet hatten: 


1.    Akt: 
das Harz wollte nicht trocknen. Am Ende hat es 3 Tage gedauert, bis es sich nicht mehr klebrig anfühlte. 
Die Erklärungen: wir waren sehr sparsam beim Auftragen des Harzes und in dieser extrem dünnen Schicht läuft die Reaktion die zum Aushärten führt anscheinend etwas langsamer ab.
Und es war immer noch Winter – und damit noch recht kühl in meiner Werkstatt. Ein „Umzug“ des Modells über einen Heizkörper im Badzimmer beschleunigt den Prozess.


2.    Akt:
Das Gewicht erzeugte einen ordentlichen Schock und holte uns nach der „formverliebten“ Entscheidung zum Weitermachen auf den technisch bedingten Boden der Tatsachen zurück.
Der Rumpf wog 34 g   uiiii…   das passte ja mal gar nicht zu dem oben erwähnten Zielgewicht von 25 gr für das gesamte Boot incl RC.   :o(
Überschüssige Glasmatte abschneiden und alle nicht benötigten Spanten entfernen, sowie eine Bearbeitung von innen mit kleinen Fräsern und Schleifern aus dem Zahnarztbedarf erleichterte ihn immerhin auf 19 gr. – Federleicht beim Halten in der Hand - aber eigentlich immer noch zu schwer…


3.    Akt:
Dichtigkeit: beim ersten Einsetzen des Rumpfes in ein Waschbecken, um das „Zielgewicht“ zu überprüfen, lief der Rumpf voll Wasser. Was war denn nun schon wieder los? Wir hatten ihn doch überall mit Glasmatte und Harz überzogen!
Aber offensichtlich nicht genug. Uwe’s Sparsamkeit mit dem Harz rächte sich jetzt erneut. Offensichtlich waren nicht alle Poren verschlossen und so konnte Wasser eindringen. 
Die Abhilfe: vorsichtig dünnflüssigen Sekundenkleber auf den Rumpf träufeln und diesen gleich wieder abwischen. Das schließt die Poren und dichtet…

Am Ende war dieser Krimi zum Guten gelöst. Besser noch – Der Schwimmtest zeigte, dass das Schiff ca. 70 gr wiegen darf. Mein „Bauleiter“ und Chef hatte mir verschwiegen, dass man für ein maßstäblich korrektes Modell vor dem Beplanken die Plankendicke an den Spanten abziehen muß...

Das haben wir nicht gemacht – und deshalb hat sich trotz intensiven Abschleifens bis teilweise Papierdicke, eine Volumenerhöhung ergeben, die dieses höhere Gewicht zulässt. Ich war einerseits ziemlich verblüfft, dass dieser nur 1 mm mehr, am Ende so viel ausmacht, aber auch erleichtert.
So hatten wir am Ende des Krimis keine „Leiche“.  Der Rumpf wurde weiter ausgebaut!
 

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Edited by uwe.kreckel
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Aber es gab auch einen „Plan B“: Innerhalb einer Gruppe von Modellbauern, die Alle die große Herreshoff gebaut haben, gab es noch einen, der die Idee „Modell vom Modell“ gut fand. Und er hat zeitgleich auch einen Rumpf gebaut. 
Seine Basis war ein 3D-Druck des Rumpfes – der allerdings stark modifiziert und überarbeitet werden musste um die korrekte Geometrie zu erhalten. Dieser Rumpf war massiv und diente ihm als Tiefziehform für die Erstellung von ABS-Rümpfen. Leider hat die Form nicht allzu viele Abzüge zugelassen, bevor sie kaputtging – ein Rumpf jedoch ist bei uns verfügbar. Ein absolutes Leichtgewicht mit weniger als 10 gr. da kamen wir schon ins Grübeln.
Aber diesem Rumpf fehlten die Spanten, Holzplanken für den Cockpit-Innenausbau hätten hier auch noch eingeklebt werden müssen – er blieb bei uns der „Plan B“ – wurde aber von seinem Erbauer ebenfalls funktionsfähig ausgebaut…
 

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Zeit für einen kurzen Zwischenstand:
Wir hatten also einen 19 gr schwerer Rumpf, in dem bereits 2 Spanten für Bug- und Heck-Schott eingebaut waren. Sollte das nicht der Zeitpunkt sein, um die RC-Anlage zu planen?
Die augenfällig verfügbaren Bauräume dafür sind im Vorschiffbereich und im Heckbereich jeweils unter Deck. Ein Durchsuchen der Grabbelkiste förderte einige (auch sehr kleine) Servos zutage, die Uwe vor einiger Zeit bei einer Geschäftsauflösung eines modellbau-Fachgeschäftes gekauft hatte.
Diese probeweise vorn und hinten eingelegt sagte uns: Platz dafür ist ausreichend vorhanden. Auch ein kleiner Lipo fand eine mögliche Position im Kiel – er würde damit gleich Teil des Ballastes. Was fehlte war ein Empfänger. 
Der wurde nach einigem Suchen mitsamt einer Fernsteuerung im Internet bestellt. „1zu87 Modellbau – SOL-EXPERT-group“ hat sehr kleine Bauteile im Angebot – das schien genau das Richtige zu sein. Und für so eine fingernagel-große Platine war in dem Modell auf jeden Fall noch genügend Platz vorhanden.

Bestellt haben wir dann das Komplettset "BASIC PLUS". Was dieses alles beinhaltet, zeigt das Foto, das wir von der Internetseite "sol-expert-group.de" kopiert haben.

( die Fahrzeugteile wanderten in die große Kiste für zukünftige Modell-Projekte...)

Was wirklich zum Einstz kam zeigt das 2. Bild.
Damit stand fest: auch in meiner kleinen CORDULA ließen sich alle Komponenten einer RC-Anlage unterbringen, ohne dass es erforderlich würde irgendwelche Teile davon durch Ladung (wie z.B. einen Segelsack) zu tarnen.

 


 

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Also ging es weiter mit einem Cockpitausbau der optisch der großen CORDULA entspricht. 
Die Sitzbänke wurden auf die richtige Größe aus dem Plan der großen Cordula herunter verkleinert und auf 2 übereinander geklebte Schichten Furnierholz übertragen. Das eingesetzte Furnier (indischer Apfel) war vom Bau der großen Version übriggeblieben – genügend um hunderte dieser Sitzbänke zu bauen…
Unter den Sitzbänken sollten Staukästen sein. Die gibt es nicht bei vielen der ganz großen Vorbilder – meist sind die Sitzbänke lediglich an der Bordwand befestigte Bretter ohne „Unterbau“ (siehe Vergleichsfoto von einer Restaurierung mit meiner Cordula. Das Vergleichsfoto findet man unter www.pendeltonyachtyard.com)
Aber die Staukästen reduzieren die mögliche Wassermenge, die ins Cockpit laufen kann – und verhindern so hoffentlich irgendwann einmal einen ungewollten Untergang des Modells. Und optisch ansprechend finde ich sie auch…
 

 

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Die meines Erachtens optisch ebenfalls sehr ansprechenden Holzrahmen um die Staukästen sind in meinem Maßstab von 1:25 extrem filigran: weniger als 1 mm breit und ca 0,2 mm dick. Da traute ich mich nicht ran – und Uwe auch nicht. Irgendwann saßen wir in/vor meiner Werkstatt und überlegten gemeinsam wie es denn gehen könnte als Uwe plötzlich sein Handy hervorkramte. Aber statt wieder einmal in irgendwelchen Chat-Gruppen zu schreiben und mich zu ignorieren, schob er mich nur vorsichtig zur Seite, platzierte das Handy im Cockpit und macht Fotos nach allen Richtungen – von den Staukästen vorn an der Seit und hinten.
Klar, die Fotos waren mit extremem Weitwinkel fotografiert und damit verzerrt – aber das kann man am Computer korrigieren. Die Ausdrucke, die er mir nach einiger Zeit vor dem Bildschirm schließlich präsentierte zeigten auf jeden Fall wieder gerade Kanten.
Nach ein paar Druckversuchen hatten die abgebildeten Teile dann die richtigen Abmessungen und die korrekte Farbe und weil es Fotos waren, sahen sie sogar ein wenig plastisch aus…
Die Bretter des Bodens der Plicht wurden in der gleichen Weise Abfotografiert.
Die folgenden Fotos zeigen die Original-Bilder (noch verzerrt)  und die "Einbauversuche" mit den ersten Ausdrucken.
 

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Edited by uwe.kreckel
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Dieses Ergebnis wurde in Folie einlaminiert und ausgeschnitten. So sind Teile entstanden, die nicht nur sehr leicht, sondern auch bereits wasserdicht lackiert waren. Zusätzlich sind die Teile flexibel und konnten problemlos unter die gebogenen Sitzbänke geklebt werden. Für eine leichtere Positionierung und als Stütze habe ich jedoch vor dem Verkleben ein dünne Abachi-Leiste unter die Bank geklebt 

 

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Sorry für das Chaos in meiner Werkstatt auf einigen Fotos...

Aber ich musste umziehen - da ist eben manchmal ein wenig Durcheinander.

Trotz Umzug habe ich aber weiter gebaut. Und weil ich die Methode mit einlaminiertem Papier gerade für mich entdeckt hatte, habe ich gleich noch weitere Teile so produziert: für die Decks wurde Papier in hellgrün lackiert und nach dem Trocknen einlaminiert...

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Gerade rechtzeitig vor dem Einkleben der 2. Sitzbank in den Rumpf, ist mir noch eingefallen, dass es sicher eine gute Idee wäre, ein Leerrohr darunter zu verstecken.

Dieses Rohr (ein Trinkhalm) soll später eine versteckte Kabelverlegung der RC-Anlage ermöglichen.

Als alles verklebt war, machte mein kleiner Rumpf schon ganz schön was her.

Das musste ich natürlich auch meiner Frau zeigen.

...und so saßen wir einfach nur da und haben mein Erstlingswerk angeschaut...

 

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Edited by uwe.kreckel
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  • 1 year later...

Verdammt lang her...

im September 2021 der letzte Eintrag und jetzt ist Januar 2023. Da habe ich meinem Chef aber endlich mal ordenlich die Meinung gegeigt!!

Das geht ja gar nicht hier so einen halbfertigen Bericht hängen zu lassen. Und Da ich das nun mal nicht Alleine bedienen kann muss er mir einfach helfen und sich nicht immer nur um seine neuen Projekte kümmern.

Er hatte ein Einsehen und Bersserung gelobt, so dass es jetzt weiter gehen kann...

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Meine kleine Cordula bekam mit dem Cockpitausbau also bereits gute Ähnlichkeit mit ihrem Vorbild. Es fehlten aber die optisch sehr markanten, eingebogenen Spanten. Oft ist dieses Detail in Cockpit-Farbe lackiert, aber nicht so bei CORDULA. Hier sind die Spanten in dunklem Holz gehalten und heben sich damit deutlich von den hellen Planken ab. So wollte ich das auch für mein kleines Modell.

Also sind Leisten in den Abmessungen 1 x 1 mm zu sägen. 2 Schichten Furnier übereinander geklebt ergab schon mal die richtige Dicke. Aber der Versuch dieses Material durch die kleine Kreissäge zu schieben, scheiterte kläglich. Die Säge produzierte lediglich Späne und Kleinholz.  :(:(

Für solche Fälle ist es dann hilfreich auf ein gewisses „Netzwerk“ zurückgreifen zu können. Gerhard, ein Freund von Uwe, hat eine Präzisions-Feinsäge, die prädestiniert ist für diese Aufgabe. Ein Termin wurde vereinbart und wir fuhren mit reichlich Rohmaterial zu ihm. Trotz Corona-Lockdown mit Besuchsverbot für mehr als eine Person, durfte ich mit und wir haben auf Gerhards frisch nachgeschliffener Säge jede Menge Leisten (ca. 40 Stück) produziert. Davon war zwar etwa die Hälfte Ausschuss – trotzdem hatten wir genügend brauchbares Material für den Cockpitausbau gesägt.

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Edited by uwe.kreckel
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An den folgenden Tagen wurden diese Leisten an der Cockpitinnenwand verklebt.

Erst die Position aus dem Plan übertragen und dann mit Hartkleber jeden Spant an der Bordwand fixiert. Die Teile mussten dann mit der Pinzette noch sauber ausgerichtet werden. Ihr wollt nicht wissen, welche Flüche in der Zeit in der Werkstatt zu hören waren: Zu viel Kleber quillt auf der Seite heraus, zu wenig Kleber, dann hält der Spant nicht, wartet man mit dem Ausrichten zu lange, fällt er wieder ab, muss aber dann vor der erneuten Verklebung von der alten Kleber-Schicht befreit werden, was bei den geringen Abmessungen quasi automatisch zum Zerbrechen führt.

Hätten nicht schon die ersten 3 Spanten gezeigt, wie toll das ganze aussehen wird, hätten wir sicher auf diese Bauteile verzichtet…

 

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Edited by uwe.kreckel
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Am Ende hat es 4 Abende gedauert, bis dieser Teil des Cockpitausbaus beendet war. So lange auch deshalb, weil unter den Spanten noch eine Abschlussleiste auf die Sitzbank geklebt werden musste. Dieses „Leistchen“ ist 2 mm breit, folgt der Kontur der Bordwand und ist aus einem Furnierstreifen hergestellt. Leider bricht Furnier bei der Bearbeitung gerne – insbesondere bei so kleinen Abmessungen.

Weitere solcher Leisten rahmen das Achterdeck ein. Sie sind aber nicht nur optischer Abschluss, sondern diese Leisten sind mit leichtem Abstand zu einer Unterkonstruktion aus Sperrholz an die Seitenwände geklebt. In den Spalt kann das komplette Deck von vorn eingeschoben werden, um später an die unter Deck liegenden RC-Komponenten noch heran zu kommen.

Ich erinnere mich dunkel, dass ich bereits erwähnt hatte, dass das Deck wieder aus einlaminiertem Papier entstanden ist, das vor dem Laminieren in der hellgrünen Decksfarbe lackiert wurde. Aber speziell für die Decks ist noch wichtig zu erwähnen, dass man die Kanten lackieren muss, um zu verhindern, dass hier evtl. Wasser eindringt und häßliche Flecken produziert. Der Versuch die Kante mit Sekundenkleber zu versiegeln führt übrigens zu den gleichen Flecken und versaut das ganze Bauteil...

 

 

 

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Edited by uwe.kreckel
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Die selbe Vorgehensweise führte zu einem hellgrünen Vordeck. Beide Decks sind damit sehr leicht. Nur schade, dass meine GFK-Decks-Teile so nicht zum Einsatz kamen…

Ziemlich lange haben wir uns Gedanken gemacht, wie denn das vordere Deck ebenfalls abnehmbar ausgeführt werden konnte. Unsere abendfüllende Diskussion führte zu dem Versuch, es einfach aufzuclipsen, mit Hilfe seitlich am Deck angeklebten ABS-L-Profilchen.

Funktioniert prima.

 

 

 

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Edited by uwe.kreckel
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