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Wann ermittelt man wie der Mast senkrecht steht


Hellmut Kohlsdorf

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Hellmut Kohlsdorf

Liebe Freunde

 

nachdem mein kugelgelagerte Mastfuß fertig ist installiere ich zur Zeit die Mechanik durch welche ich zum Trimmen den Mast meines Bootes jeweils um bis zu 10cm Richtung Bug oder Heck von der vermuteten Mastplazierung verschieben kann.

 

Da mein Boot noch etwa 1 Jahr vom Zeitpunkt entfernt ist wo er seine Jungfahrt macht und sich betreffs der Gewichtsverteilungen durch Einbauten und endgültiger Festlegung der Balastmenge noch 15kg entfernt ist erscheint mir das Festlegen der "Senkrechten" durch das Einsetzen in der Badewanne fraglich. Daher einige Fragen.

 

1. Wie genau muß der Mast beim Einbau der Befestigung im Rumpf betreffs möglicher Abweichungen von der senkrechten sein?

 

Der CFK-Mast wird im Rumpf auf dem Kiel ruhen, also keine Deckmontage und ist 2m lang. Durch die Wanten dürften einige Grad "Fehler" korrigierbar sein? Durch die Mechanik zum Verschieben des Mastes längs des Bootes ist auch eine Möglichkeit gegeben später jederzeit den Mast betreffs seiner Neigung nach vorne oder hinten zu trimmen. Schließlich werde ich meine ersten Segel selber fertigen und einigen Aufwand haben Mast, Baum und Segel zueinander zu trimmen.

 

Der Grund für diese Frage liegt auch darin das ich mich Frage ob ich bei der Mechanik der Mastbefestigung auch eine Vorkehrung vorsehen muß um die Mastausrichtung in der Ebene senkrecht zur Längsachse vorsehen muß? Also Faulheit meinerseits!

 

MfG

 

Hellmut

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Hellmut Kohlsdorf

Hallo Skipper

 

Danke für deine Antwort. Hier meine Erläuterung:

 

Ich habe im Kiel des Bootes zwei Buchsen mit Innengewinde durch welche ich das Boot mit der Konstruktionswasserlinie parallel zum Arbeitsbrett aufrecht stehen habe. Das ins Kiel bereits gegossene Blei hält diese so stabil das man auch mit Kraftanwendung beim Einbau der Mechanik im Rumpf arbeiten kann. Daher ist plus/minus vielleicht 5 Grad das Boot bereits so ausgerichtet wie es im Wasser steht. es geht also um diese paar Grad die der Mast im Boot bei Fertigstellung vielleicht von der senkrechten abweicht. ich entnehme deiner Antwort das dieser Restfehler mit den Spanten korrigiert wird und ich keine Trimmbarkeit bezgl. der Ebene quer zur Längsachse des Bootes brauche. danke.

 

Mutmaßliche Position Mastes im Bootes ist die in den Konstruktionsplan vorgegebene. Der Plan siehr ein Bermuda Rigg vor, ich baue jedoch ein Genua. Bin mir dabei jedoch noch nicht klar um wieviel Prozent das Genua über 100% sein soll. Nach Recherche in einem US-Forum wurde dort behauptet "moderne Genuas" wären nur max. 120%, früher hääte man Genuas auch bis 150% gemacht. Ist Dir was bekannt dazu?

 

Da ich also vom Bermuda zum Genua übergehe ist die Segelfläche vor dem Mast größer als im Plan und der Mast muß daher zum Austrimmen weiter nach vorne verlegt werden. Wie weit werde ich wohl erst beim "Einfahren" des Bootes wissen. Mein erster Segelsatz wird für schwache Winde ausgelegt sein und groß sein.

 

Wie schon immer bin ich in meiner Benutzung der segel-Terminologie ungenau. Mit Mastfuß meine ich die Konstruktion auf der "Mastseite" die das Kohlefaserrohr kugellagert. "Bootsseitig" sind knapp über dem Kiel und knapp unter dem Deck Epoxyplatten mit jeweils einer mittigen Bohrung in welcher der Mast eingefügt wird. Diese Epoxyplatten sind links und rechts in 2 U-Profilen noch vorne und hinten um circa 10cm zu verschieben und werden über Klemmverbindungen fixiert. Daher kann ich den Mast "manuell" an "Land" verschieben und nach vorne und hinten neigen. Auf Deck habe ich einen "Lukendeckel" mit einem "dichten" Durchbruch für den Mast und Moosgummi auf der Unterseite. Im Deck ist ein Paar Gleitschienen mit Schiebern welche den Schrauben zum Anpressen der "Luke" dienen. Die "Luke" ist so lang, das der Längsdurchbruch für den Mast komplett über den Verschiebebereich abgedeckt wird.

 

Betreff Länge des Trimmweges der Mastverstellung. Da mein Rigg stark von der Vorlage abweicht, Bermuda vs. Genua, halte ich die "Position" des Mastes nach Plan eher für zu weit hinten liegend. Auf der anderen Seite halte ich mir durch die plus/minus 10 cm Trimmweg des Mastes alle Optionen beim "Spiel" mit dem Rigg. Ich habe mich mit der Spinnaker Konstruktion von "Doug" aus den USA beschäftigt. In max. 2 Sekunden Aus- bzw. Einfahren eines symmetrichen Spinnakers von etwa 120cm "Höhe". Bei dieser Option muß ich als Vorsegel auf ein Bermuda Rigg umrüsten, wodurch die Mastposition dann vermutlich viel weiter hinten liegen dürfte.

 

Übrigens ist mein Mast nicht RC-gesteuert verstell oder neigbar. Hier habe ich mich wohl sehr unklar geäußert.

 

Allerdings werden meine Wantenspreizer verstellbar sein nach einer von Lester Gilberts Vorschlägen, die Wanten werden auf Deck über Schieber in Gleitschienen befestigt und daher manuell an Land verstellbar sein.

 

Als Deck-Öffnungen plane ich die "große" Öffnung hinten, der Längsdurchbruch für den Mast, sowie eine große Luke Vorne. Was deine Aussage zur Mechanik im Rumpf angeht kann ich die nur zustimmen. Eine wartbare Mechanik und die Implementation der RC-trimmbaren Fuß-, Achterlieks, sowie Segelkopf und Schothorn von Genua und Hauptsegel sind eine herrliche Aufgabe die langsam Form animmt.

 

Last but not Least, die Dichtung der Luken ist Aufgrund ihrer Anzahl und Größe kritisch und verlangt daher größte Aufmerksamkeit.

 

danke für deine Infos

 

Hellmut

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Du wirst also auch nicht so hoch am Wind segeln können, wie bspw. mit einem Bermuda-Segel (für alle Unwissenden - Das Bermudarigg ist das heute verwendete "normale" Dreieckssegel moderner Yachten) und deine Endgeschwindigkeit wird dann in der Regel mehr bei halben Wind erreicht. Dann hat aber die Trimmung der Neigung des Mastes kaum Auswirkungen auf die Endgeschwindigkeit eher die richtige Stellung des Baumes und die somit erreichbare optimale Stellung des Segels zum Wind. (Das schreibt der Gaffelsegler aus eigener Erfahrung)

 

 

Klar kann ein Gaffelsegler nicht so hoch an den Wind wie ein Bermudasegler. Aber alle haben gemein, dass sie bei ziemlich genau halbem Wind am schnellsten sind.

 

Hier ist es natürlich auch wichtig, den Baum dahin zu kriegen, wo er optimalerweise sein soll. Aber ebenso wichtig kann es sein, denn Mast nach hinten durchzubiegen, um das Profil flacher zu machen. Und damit er dann ordentlich steht, kann man ihn vorher eben etwas nach vorne kippen.

 

@Hellmut

 

Ich weiß nicht, wieviel Ahnung vom Segeln du hast, das macht es schwer, auf deine Fragen richtig zu antworten.

 

Deshalb zunächst dieser Hinweis: Der Delius-Klasing-Verlag bietet für wenig Geld leicht verständlich gechriebene Bücher zu solchen "Segel-Basics" an. Mir fallen da spontan "Das optimal getrimmte Rigg" und "So arbeitet das Segel" ein, die dir ein Verständnis vermitteln können, das dich deine Fragen dann selbst beantworten lässt.

 

Die Frage, warum man Genuas wieviel Prozent groß macht, hat, grob gesagt, damit zu tun, welches Segel den Hauptvortrieb erzeugt.

 

Ein große Genua degradiert das Großsegel zum "Strömungsleitwerk" und leistet fast die ganze Arbeit. Allerdings greifen die Vortriebskräfte dann weiter vorne am Schiff an. Dadurch wird es, verglichen mit "gleiches Schiff mit Groß und Fock", leegieriger.

 

Eine kleine Genua bzw. eine Fock lassen das Groß den meisten Vortrieb erzeugen. Dadurch wandert der Segeldruckpunkt nach hinten, das gleiche Schiff würde luvgierig.

 

Willst du das lösen, kann das z.B. durch einen veränderlichen Lateralplan geschehen, also beweglichen Kiel oder unterschiedliche Kiele passend zum gerade verwendeten Segelsatz. Um dich nicht zu entmutigen: Das iss eher Theorie. In der Praxis: Lossegeln und gucken, was geht...

 

Und abgesehen von diesen Effekten ist eher eine Mode als technische Notwendigkeit der Grund für "früher so, heute so" bemessene Genuas.

 

Mit besten Wünschen für das Gelingen deines Projekts,

 

commodore

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Hallo Hellmut!

 

 

 

Na das klingt ja echt interessant, was Du da vorhast!!

 

dann auch gleich mal zwei Fragen von mir noch dazu: wie hast Du das mit den Gewindebuchsen zum montieren auf der Arbeitsplatte gemacht? Hast Du da ein Bild davon??

 

Und wegen dem Trimm ueber die Wanten, da hast Du ja den Namen Lester Gilbert erwaehnt. Was steckt da genaueres dahinter? Der Name ist mir bis jetzt naemlich noch nicht begegnet...

 

Vielleicht gibt's ja einen interessanten Baubericht.... :grin:

 

Viel Erfolg bei dem Projekt, Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!!

 

 

 

Ahoi und Gruss!

 

 

 

Ralf

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Hellmut Kohlsdorf

Hallo Ralf

 

dummer Weise habe ich keine Digitalkamera und kann daher schlecht Photos in den Computer bekommen. Der Vorgang normale Photos zu machen und die Auszüge zu scannen braucht bei uns mehrere Monate bis so ein Film voll ist. Ich werde versuchen es schriftlich zu klären.

 

Ziel ist es das Boot durch 2 große Schrauben, die durch ein Brett (Der Arbeitstisch) in 2 Buchsen im Kiel des Bootes geschraubt werden, horizontal, also Konstruktionswasserlinie parallel zum Arbeitstisch, frei stehen zu haben. Die Buchsen müßen so fest im Rumpf verklebt und eingegossen werden, das Kräfte die von den Schrauben über die Buchsen in den Rumpf geleitet werden nicht zum Ausbrechen der Buchsen oder zum Durchdrehen der Buchsen führen können.

 

Meine Frau ist z.B. über meinen Rumpf gestiegen (Das Arbeitsbrett liegt bei Arbeiten an Mast und Rigg auf dem Fußboden) und dabei ist ihr Fuß am Rumpf hängen geblieben und sie daher gestolpert. Du kannst Dir vorstellen welchen Schreck ich hatte das die Buchsen bei dieser Brutalbelastung ausbrechen würden. Ist aber nichts passiert!

 

Entscheidend die oben beschriebene Zielsetzung zu erreichen ist es Kräfte die an den Buchsen entstehen so in den Rumpf zu leiten das kein Schaden entsteht. Ich habe die Buchsen innen im Rumpf mit einem Blech abgeklebt und so diese Wasserdicht bekommen und gleichzeitig sichergestellt das kein Blei in die Buchsen fließt. Mein Segelboot hat einen Langkiel und ich habe etwa 7 Kilo Blei in den Rumpf gegossen. Dadurch sind die Buchsen komplett von Blei umschlossen. Übrigens verkraftet Holz das Flüßigblei gut wenn man erst nur wenig Blei reingießt. Die Wärmemenge von wenig Blei kann von den Holzleisten verkraftet werden, anschließend immer in kleinen Portionen Blei nachgießen und abkühlen lassen. Das im Rumpf befindliche Blei wirkt dann als Wärmesenke und kühlt das flüssige Blei schnell ab. Der Bleikörper im Rumpf meines 153cm langen Bootsrumpfes ist etwa 70 cm lang. Als meine Krau über den Rumpf stolperte wurden die Kräfte über die vollen 70cm auf den Rumpf eingeleitet und daher passierte nichts.

 

Auch bei meinen Arbeiten an der Mechanik im Rumpf treten bei Schraubverbindungen beträchtliche Kräfte auf die die Halterung bisher problemlos aufgenommen hat.

 

Noch einen Hinweis möchte ich hervorheben. Das regelrecht brutale Aufrauhen und Kerben einschleifen in die Außenfläche der Buchsen ist sehr wichtig. Wenn man die Schrauben mit einer Ratsche festzieht (die Schrauben müßen so kurz sein das Sie nicht so weit in die Buchsen geschraubt werden können das Sie das innere Ende erreichen, sonst werden die Buchsen heraus gepresst!), so treten dann, wenn die Unterlegscheiben beidseitig der Bohrung im Arbeitsbrett beim Anschlag gepresst werden gewaltige Drehmomente in den Buchsen auf die Diese im Rumpf durchdrehen lassen können. Ist mir passiert, habe die Buchsen mühselig heraus bekommen und dann brutal gekerbt und mit Epoxy wieder eingegossen. Die Kerben sorgen also gegen Durchdrehen und Rauspressen!

 

Einen großen Lohn bekommt dadurch das man seinen freischwebenden Rumpf von allen Seiten betrachten kann. Ein schöner Lohn für die vielen Stunden die Linien und Flächen am Rumpf "straaken" zu bekommen! Viel Spot bekomme ich von der Familie dafür.

 

MfG

 

Hellmut

 

P.S. Habe in diesem Forum schon einige Bauberichte verfasst. Segler, Werkstatt und Elektronik.

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Hellmut Kohlsdorf

Hallo Commodore

 

ich bin ein Segel-Jungfrau, fast! Ich habe, bedingt durch meine jetzt 30 monatige Arbeitslosigkeit, mir die Aufgabe gestellt ein Segelboot zu bauen. Zielsetzung ist es meine grauen Zellen nicht einrosten zu lassen und vom Lernen und Bauen Erfolgserlebnisse zu bekommen die mich davon abhalten abends schlaflos herum zu hängen. Die vermaledeiten Sorgen als Ernährer einer 5-köpfigen Familie.

 

Ich bemühe mich über das Internet und über das Studium der Literatur Kenntnisse zu erwerben die mich in die Lage versetzen ein Interesantes Boot zu bauen. Ein Langkielboot der A-Klasse habe ich gewählt weil mich die Rundungen eines solchen Rumpfes begeistern, die größe Platz bietet vieles auszuprobieren. Gerade das sicherlich schlechte "stehvermögen" im Vergleich zu solchen Booten mit Schwert verlangt äußertste Anstrengungen den Schwerpunkt so tief wie möglich zu halten, macht andererseits den Einsatz diverser Techniken möglich und sinnvoll das Boot aufzurichten. So zum Beispiel könnte durch den Einsatz 2-er Giros und Fail-safe-Schaltungen Flügel unter dem Kiel angebracht werden die das Boot aufrichten und verhindern das es die Nase bei Rückenwind unter Wasser taucht. Gleichfalls wird in Amerika auch mit Gewichten gearbeitet die auf Deck wie Crew-Mitglieder sich der Neigung entgegenstemmen.

 

Ganz besonders reizt mich der Einbau eines Rc-gesteuerten symetrischen Spinnakers. Hierzu vielleicht noch eine Frage zum Steuern des Genuas:

 

Das "J" Maß meines Bootes beträgt 50cm. Die Breite meines Bootes auf Masthöhe ist 30cm.

 

1. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem z.B. 150% Genua und einem asymetrischen Spinnaker?

 

2. Wieviel "Strecke" hat meine Mechanik bereitzustellen um mein 150% Genua von Backbord nach Steuerbord zu bringen? Ich habe am Schothorn des Genuas jeweils eine Schot nach Backbord und Steuerbord die jeweils dort an einem beweglichen Punkt befestigt sind die parallel zur Mittellinie des Bootes beweglich sind und gegenläufig laufen.

 

(Wahrscheinlich um das "lose" Schot spannungsfrei zu bekommen verlaufen die Bahnen der beweglichen Befestigungspunkte nach vorne mehr zur Mitte des Bootes.

 

Zur Zeit habe ich bei der Mechanik im Boot bis zu 65 cm vorgesehen. ich würde jedoch gerne mit wesentlich weniger arbeiten um im Rumpf Platz zu bekommen für die Röhre in welche ein Spinnaker verstaut wird.

 

MfG

 

Hellmut

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Hellmut Kohlsdorf

Commodore

 

mir ist der Entwurf einer Genuaansteuerung im Archiv hier bekannt. Meine Mechanik ist ein wenig anders da ich Fußliek und Achterliek des Genuas zusätzlich getrennt rc-gesteuert trimmbar habe. Hier zu habe ich im Rumpf auf Backbord und Steuerbord jeweils "Schienen" in Form von 2 parallelen 6mm Durchmesser Edelstahl Stangen eingebaut auf welchen jeweils 1 "Schiffchen" auf 4 Linearlagern fährt auf welche ich jeweils 2 HS-805BB+ Quarter Scale Servos gebaut habe die über Ruderarme bis 6cm Verstellbereich zum trimmen von Fuß-und Achterliek bieten. Diese "Schiffchen" werden mittels einer Graupner Regatta-Winde gegenläufig bewegt. Auf Deck ist eine weitere 6mm Edeltstahlstange auf welcher um ein Linearlager wieder ein Schiffchen ist welches die Befestigung des Schothornes aufweist, sowie "Holepunkte" durch welche die Schote zum Trimmen des Fußlieks und des Achterlieks laufen. Das "Schiffchen auf Deck läuft gegenläufig zum "Schiffchen" unter Deck so dass der Abstand vom Ruderhornm der Servos zum Schothorn des Segels konstant bleibt wenn das Schothorn verstellt wird. Schiffchen auf Deck und Schiffchen Unter Deck sind durch eine Endlosschot verbunden. Also treibt die Regatta Winde über die Schiffchen unter Deck die Schiffchen auf Deck.

 

Allerdings stellt sich mir die Frage ob das Schothorn des Genuas am beweglichen Holepunkt (Schiffchen auf Deck) befestigt werden muß wenn das Fuß- und Achterliek gleichfalls gespannt sind? Der Vorteil der unabhängigen RC-gesteuerten Trimmung von Fuß- und Achterliek ist das am Schothorn nicht ein Kompromiss bezüglich der Richtung der Zugkraft anliegt, sondern 2 Kräfte in Richtung der Verlängerung von Fuß- und Achterliek wirken. Die Kräfte werden bestimmt durch z.B. den Zug am Achterliek um die Öffnung zwischen Haupt und Genua zu steuern, bzw. am Fußliek um die größe und Position des Bauches zu bestimmen. Die Position des Bauches wird natürlich gleichfalls durch den Zug am Segelkopf des Genuas beeinflußt der die Spannung am Vorderliek rc-gesteuert trimmt.

 

Ich glaube daher das Schothorn nich extra noch am Schiffchen auf Deck befestigen zu müßen?

 

Wüßte ich blos wie ich eine Zeichnung in den PC bekomme um sie hier zu zeigen!

 

MfG

 

Hellmut

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@modellskipper

 

Da meine Antwort auch einen Bezug zu dem haben sollte, was auf einem Modell an Trimmmöglichkeiten überhaupt brauchbar ist, habe ich das zugegeben etwas "schnell" formuliert.

 

 

 

Also:

 

 

 

Gaffelsegler ... Bermudasegler ... alle haben gemein, dass sie bei ziemlich genau halbem Wind am schnellsten sind.

 

 

 

 

...

 

Ich glaube nicht das moderne "Bemudasegler" bei halbem Wind schneller sind, als hoch am Wind. Das trifft eher nur auf Gaffelsegler zu.

 

...

 

 

 

 

Ich bezeichne halben Wind als 90° Windeinfallswinkel, 0° wären Wind von vorne.

 

Normale Schiffe erreichen ab einem Windeinfallswinkel von wenig weniger als 90° ihre maximale Geschwindigkeit.

 

Schiffe, die sehr gut gezeichnet sind, schaffen es, diese maximale Geschwindigkeit bis etwa 60° beizubehalten.

 

Von da an wird das Schiff langsamer, bei guten Schiffen ist etwa bei 30° "Schluss", das heißt, höher kommen sie nicht.

 

Klar gibts Ausnahmen, wie gesagt, es geht um "normale" Segelyachten.

 

 

 

 

 

Aber ebenso wichtig kann es sein, denn Mast nach hinten durchzubiegen, um das Profil flacher zu machen.

 

 

 

Auch hier bin ich anderer Meinung, das Neigen des Mastes nach hinten würde eher das Gegenteil bewirken, das Segel würde bauchiger werden...

 

 

 

Tja, was soll ich dazu sagen? *amkopfkratz*

 

Was ich meinte, war, dass der Mast von vorne betrachtet konvex ist.

 

Ich glaube, diese Formulierung hat das Gegenteil scheinen lassen?

 

Also:

 

Wenn der Mast so gebogen wird, dass er von der Seite betrachtet eine Bogen nach vorne bildet, wird das Profil des Segels flacher. Um dann die Verbindungslinie zwischen Mastfuß und -topp senkrecht zu haben, kann man ihn vorher entsprechen nach vorn kippen.

 

Was man sonst noch so mit Masttrimm machen kann, hab ich für ein Modell für unbrauchbar gehalten, und deshalb nur die Biegung angesprochen.

 

Ich gebe zu, dass in Kombination mit der missverständlichen Biegebeschreibung war nicht so gelungen... :oops:

 

 

 

 

 

 

Das Verändern des Profils wird nach wie vor in der Hauptsache durch Fieren oder Dichtholen des Schothorns realisiert.

 

 

 

 

Da bin ich dann mal anderer Meinung... :wink:

 

Für Fock oder Genua sind verstellbare Holepunkte heute selbstverständlich, also mindestens in Schiffslängsrichtung. Oft sind auch Barberhauler oder andere Eigenkonstrukionen zu beobachten, mit denen der Holepunkt zusätzlich in Querrichtung bestimmt werden kann.

 

Das würde auch auf einem Modell (ferngesteuert) sinnvoll einsetzbar sein, deshalb sei das nicht verschwiegen...

 

Für das Groß sind Mastbiegung, Niederholer und Großschottraveller ebenfalls üblich. Mindestens "von Hand" einstellbare Mastbiegung und ferngesteuerter Traveller könnten Sinn machen.

 

 

 

Aber mit der Formulierung "in der Hauptsache" komm' ich auch gut zurecht, denn ich bin eigentlich der Meinung, dass das auf 'nem Modellboot

 

vollkommen ausreicht.

 

(@Hellmut: Es sei denn, man möchte von einem Modell mehr, als dass es "nur" auf'm Teich 'rumfährt. Ich finde dein Projekt ziemlich ehrgeizig und habe echt Respekt davor!)

 

 

 

Hmm, ich hoffe, dass das nicht ungut ankommt, wenn ich als Neuling so in

 

die Vollen gehe? :roll:

 

 

 

commodore

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...Gerade das sicherlich schlechte "stehvermögen" im Vergleich zu solchen Booten mit Schwert...

 

 

 

 

Das schlechte Stehvermögen bezieht sich aber nur geringe Kränungswinkel (=wenn's nur ein bißchen schief iss :wink: ). Bei stärkerer Krängung hat eine schmale tiefe Rumpfform mehr Stabilität als die flachen breiten. Das ist mehr ein Aspekt von Seetauglichkeit und Sicherheit, aber ich persönlich bin der Meinung, dass diese Schiffe wegen mehr als ihrer Schönheit eine Berechtigung haben. (Allerdings finde ich auch moderne Konstruktionen mitunter einfach schön.)

 

 

 

 

1. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem z.B. 150% Genua und einem asymetrischen Spinnaker?

 

 

 

 

Eine Genua ist ein Segel, das Vortrieb durch Auftrieb erzeugt. Also auf Kursen zwischen 90° und 30° zum Wind (siehe oben...) gut arbeitet.

 

Auf raumen Kursen (90° bis 180°, wobei direkt von hinten "vor dem Wind" und der restliche Bereich "raumer Wind" heißt) wird der Spinnaker genutzt, da hier durch den Windwiderstand der Segelfläche Vortrieb erzeugt wird. Der Spinnkaker ist also ein "Windfänger", asymmetrisch macht man ihn für

 

tauglich für Raumwindkurse, also "schräg von hinten" kommenden Wind.

 

 

 

 

...Wieviel "Strecke" hat meine Mechanik bereitzustellen um mein 150% Genua von Backbord nach Steuerbord zu bringen?...

 

 

 

 

'Ne Formel kann ich da leider auch nicht sagen. Ich würde ja "messen und probieren", aber vielleicht kann da der Modellskipper was brauchbares zu sagen? :smile:

 

 

 

 

 

 

Wahrscheinlich um das "lose" Schot spannungsfrei zu bekommen verlaufen die Bahnen der beweglichen Befestigungspunkte nach vorne mehr zur Mitte des Bootes.

 

 

 

 

Das dient auch dem Segeltrimm, also der Bestimmung des Profils und der Liekspannungen.

 

Üblicherweise möchte man meist auf raumen Kursen ein tiefes Profil und ein offenes (= lose, wenig zu drin) Unterliek haben. Um das Profil tiefer zu kriegen wird der Holepunkt auf dem Traveller (also die erste Umlenkung der Schot) möglichst weiter vorne eingestellt. Um das Unterliek zu öffnen wird der Holepunkt zur Bootsmitte gebracht.

 

Da man beides meist gleichzeitig möchte hat man der Einfachheit halber die Schienen so aufs Deck gepackt. Statt eine Konstruktion vorzusehen, die beides einzeln einstellbar macht.

 

Analog dazu ein flaches Profil mit geschlossenem Unterliek auf am-Wind-Kursen. Flaches Profil->Holepunkt nach achtern, Unterliek schließen-> Holepunkt nach außen.

 

 

 

Der im letzten Beitrag an modellskipper angesprochene "Barberhauler" ist so eine (Leinen- und Umlenkrollen-) Konstruktion, die den Holepunkt in Längs- und Querrichtung einstellbar macht.

 

 

 

So, deinen Nachtrag zu Genua muss ich später noch mal lesen (und verstehen... :wink: ), dann sag ich dazu auch noch was. Wenn ich was dazu zu sagen habe...

 

:roll:

 

 

 

commodore

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Guest Tomskipper

Ja also ahoi mal wieder ...

 

 

Wüßte ich blos wie ich eine Zeichnung in den PC bekomme um sie hier zu zeigen!

 

Na aber irgendein Zeichenprogrämmchen wird sich doch wohl auf jedem Computer finden?

 

Zu deinen Fragen hätte ich noch 2 Tips:

 

1. http://www.minisail.de/ Wir Minisailer beschäftigen uns mit allen möglichen und auch unmöglichen ferngesteuerten Segelschiffen.

 

2. Die letzten Ausgaben der Zeitschrift "Schiffsmodell", in denen T. Dreyer ausführlichst das Trimmen des Riggs bei hochgetakelten Modellyachten wie der MM und der Rubin beschreibt.

 

Vielleicht hilft das ja schon mal weiter?

 

Modellschraubende Grüsse,

 

Tom

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...Meine Mechanik ist ein wenig anders da ich Fußliek und Achterliek des Genuas zusätzlich getrennt rc-gesteuert trimmbar habe...

 

 

 

 

Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du also eine Schot an der Genua und zusätzlich zwei Strippen, mit denen du die Lieken getrennt spannen möchtest?

 

Oder sind es bloß die zwei Schnüre für die Lieken statt Schot?

 

Ist auch egal, denn das Ergebnis ist das gleiche, die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht, aber es funktioniert so leider nicht.

 

Sorry...

 

 

 

Alle am Segel angreifenden Kräfte (und die werden von den Leinen eingeleitet) addieren sich in Richtung und Betrag (also "Stärke").

 

Das heißt, jede erdenkliche Kombination von Strippen, die in verschiedenen Richtungen verschieden doll an dem Segel ziehen, kann auch durch ein einziges Seil (die Schot eben...) ersetzt werden, das genau das gleiche verursacht.

 

(Übrigens auch drei-dimensional, von wegen Holepunkt nach vorne/hinten verstellbar und innen-/außenbordrichtung, s. o.)

 

 

 

Leider erübrigt sich damit wohl auch der Rest der Frage.

 

 

 

Außerdem denke ich, dass das ganze auch sehr schwer zu bedienen wäre, denn immer dann wenn du ein Liek gerade richtig eingestellt hast und dann am anderen ziehst, änder sich der Angriffspunkt (und damit relativ zum Segel die Richtung, in der die gerade einstellte Strippe zieht) und das ganze stimmt wieder nicht. Da hat man es mit einer einzigen Schot doch eh viel einfacher...? :wink:

 

 

 

Wenn ich mich recht entsinne, bist du ja an anderer Stelle in diesem Forum schon mal als "bayrisch-stur" identifiziert worden, von daher nehm' ich mal an, dass dich das jetzt auch nicht aus der Bahn wirft, oder? :wink:

 

 

 

commodore

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Ich weiß zwar nicht so genau, warum ich jetzt gerade nicht eingeloggt war, aber das da oben war mal wieder von mir.

 

Steht ja auch drunter... :roll:

 

So wie hier jetzt auch wieder, Achtung:

 

commodore

 

:lol:

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Hellmut Kohlsdorf

Lieber Commodore

 

ich Danke für Deine Aufrichtige jedoch meiner Meinung nach zu kurz gedachte Antwort.

 

1. Das ich über das Kräfte-Parallelogramm, Grundlagen der Physik, Mittelstufe, auch heute noch im Bilde bin sollte deine Antwort mit der guten alten Schulaussage: "Thema verpasst" beantwortet werden. Ich stelle immer wieder fest das "Gesprächspartner" immer wieder beim gegenüber annehmen er wäre etwas unwissend! ich bin nicht beleidigt, aber deine vorherige Antwort hatte ein Niveau das du in deiner letzten verpasst hast. Also neuer Anlauf lieber Commodore!

 

In der "Schiffsmodell 9/98 gibt es von Peter Burgmann einen Artikel "Trimmvorschläge für Vorsegel", Seite 26ff. Hier wird z.Beispiel das im Archiv vom Modellskipper gezeigte Bild einer Genuaansteuerung gezeigt. Als Essenz dieses Artikels, wo 3 mögliche Lösungen über den Angriffswinkel der Befestigung des Schots am Schothorn diskutiert werden kommt heraus das alle diese Lösungen ein Kompromiss sind am Unterliek und Achterliek die richtige Zugspannung anzulegen. Die dort besprochenen 3 Lösungen sind: a: als Verlängerung der Winkelhalbierenden, b: als Verlängerung einer Linie vom Segelschwerpunkt zum Schothorn und c: zwischen der Winkelhalbierenden und der Schwerpunktlinie.

 

Dieser Artikel, sowie das excellente Material "Encyclopedia of Sails" bei "UK Sailmakers im Internet ließen in mir die Entscheidung reifen das Vorsegel mit einer RC gesteuerten unabhängigen Trimmvorrichtung für Unter- und Achterliek zu bauen. Wenn ich in der "Encyclopedia of Sails" noch herausgearbeitete Bedeutung der "Größe" und "Geometrie" des Spaltes zwischen Hauptsegel und Vorsegel je nach Windstärke für die Vortriebswirkung berücksichtige komme ich zu dem Schluß das hier eine sehr bedeutsame Komponente des Trimmens liegt. Um "Altklugen" vorzubeugen, die Qualität des Skippers hat natürlich eine viel wesentlichere Bedeutung als die oben genannten Trimmmöglichkeiten! Mein Boot soll ja auch nicht meine Skipper Defizite ausgleichen, sondern eine technologie Platform seien an welcher ein kompetenter Skipper seine Qualitäten fortentwickeln kann. Freien tuhe ich mich übrigens auch wie die Farbfunkkamera inkl. Funkempfänger die ich in München bei "Zimmermann Modellbaubedarf" zu einem sehr günstigen Preis gesehen habe die Möglichkeit gibt von "Deck" aus die Segel zu beobachten und zu trimmen. Übrigens denke ich können meine Arbeiten von denen genutzt werden die eine Kategorie Modellsegelboote entwickeln wollen die sich an den Teilnehmern der Americas Cup orientiert.

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Hellmut Kohlsdorf

Lieber Commodore

 

deine Antwort zu meiner hier gestellten Frage ist wahrscheinlich wegen meiner unsauberen Frageweise ebenfalls: "Thema verpasst". Also meine Schuld.

 

Was du zum Thema Spinnaker und Genua sagst steht vieler Orts und ist mir bekannt. Ich als einfach denkender Mensch sehe mir nur die Geometrie eines hochprozentigen Genuas versus asymetrischen Spinnakers an und denke an meine Aufgabe die Segel selber zu fertigen.

 

Ich will hier auch das Thema "ein- und ausfahren" eines asymetrischen Spinnakers" ausblenden, sowie die zweifelsfrei sehr unterschiedliche Segelgeometrie eines symetrischen Spinnakers. Ich wieder hole mich daher und grenze das Thema nur auf den Vergleich eines asymetrischen Spinnakers mit z.B. einem 150% Genua und schließe gleichfalls das Thema aus das man beim Einsatz eines asymetrischen Spinnakers gleichfalls ein Vorsegel im Einsatz haben kann und das dieser 2. Spalt nach der Literatur ebenfalls eine starke Wirkung auf den Vortrieb hat solange man dem Spinnaker nicht den Wind aus den Segeln nimmt.

 

MfG

 

Hellmut

 

P.S. In Erwartung eines ähnlichen hochwertigen Beitrages vom Commodore wie sein 1. zu diesem Thread.

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Hellmut Kohlsdorf

Liebe Freunde

 

Ihr wollt doch hoffentlich nicht das ich als zugereister Bewohner des schönen Bayerlandes einem Progrom der Eingeborenen zum Opfer falle. Als Sohn einer berliner Mutter und eines Vaters aus dem Pommerlande passt die Bezeichnung "stuhrer Preusse" viel eher zu mir. Und "sau Preiss" die den Bayern vorschreiben wollen um wieviel Uhr die Biergärten zu schließen haben lebt hier gefährlich.

 

In meinem vor der Arbeitslosigkeit sehr erfolgreichen Berufsleben war ich immer stolz das meine Lösungen häufig nicht "by the Books" waren. Interessante und kreative Lösungen werden eher erarbeitet wenn man ausgetretene Pfade bereit ist zu verlassen. das verlangt aber immer sich über die Lösungen "by the books" zu informieren und auf die Essenz eines Problemes zu kommen. Beim Trimmen des Vorsegels ist die Verwendung nur eines Zugschotes am Schothorn IMMER ein Kompromiss. Die Essenz liegt in der Spannung von Unterliek und Achterliek auf Segelgeometrien wie "Maß der Bauchigkeit", "Twist" und "Spalt Geometrie.

 

Mit herzlichen stuhren preussischen Grüßen

 

Hellmut

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Hallo Hellmut!

 

Zunächst mal vielen (erstaunten) Dank, dass du wenigstens einen meiner Beiträge hochwertig nennst.

 

Zum Thema Unwissenheit: Typisches Foren-Problem, denke ich. Mindestens insofern, als dass die Kommunikation hier natürlich sehr beschränkt ist. Deshalb denke ich, dass man weder aus Fragen noch aus Antworten irgendetwas über das Wissen des Schreibers ersehen kann. (Beispiel: Wer ein Detail einer Sache weiß und sonst gar nichts, kann dem, der alles andere über dieses Sache weiß außer diesem einen Detail, seine Frage beantworten. Daraus über den Wissenstand der beiden zu schließen würde wahrscheinlich zu einem falschen Ergebnis führen.)

 

Und:

 

 

...ich bin ein Segel-Jungfrau, fast!

 

 

Wie auch immer ich geschrieben habe, war in diesem Sinne hilfreich und auch respektvoll gemeint. Sollte das was anders angekommen sein, bitte ich um Entschuldigung.

 

Und das mit dem Bayer tut mir angesichts deines preußischen Ursprungs noch viel mehr leid... :wink:

 

So viel dazu. Der Übersichtlichkeit und meiner Zeitplanung wegen die Segeltechnik in einem weiteren Posting...

 

einen herzlichen nordischen Gruß an den Ausgewanderten

 

und alle anderen Leser

 

patrick

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Hellmut Kohlsdorf

Lieber Commodore

 

ich denke unser thread ist vom Inhalt für viele Interessant und vom Stil amüsant. Keine Sorge wegen eventueller Empfindlichkeiten. Freue mich auf deine Antwort

 

Hellmut

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Langsam arbeite ich mich vor, diesmal dieses Thema: :wink:

 

 

...denke an meine Aufgabe die Segel selber zu fertigen.

 

 

Hmm, eine Antwort, die ich gar nicht gerne geben mag: Das ist zu komplex für einen Forenbeitrag.

 

Was du wissen solltest, findest du in gut aufbereiteter Form (finde ich) hier:

 

Joachim Schult: So arbeitet das Segel, erschienen im Klasing-Verlag

 

In diesem Buch meines Erachtens verständlich, kurz und brauchbar erklärt, was das Segel leisten muss und welche gestalterischen Maßnahmen die Eigenschaften beeinflussen und insofern eine gute Grundlage. Wenn ich mich recht erinnere sind dort auch Diagramme mit Profilcharakteristika (Profiltiefe und Längenkoordinate der maximalen Tiefe) enthalten, was (so hoffe ich) dich dann schon mal ein ganzes Stück weiterbringen sollte.

 

 

 

Außerdem kann ich noch 'was bieten aus dem (mir bekannten Modellsegel-) Bereich Micro Magic:

 

Segelprofile für Micro Magic

 

Hier gibts ebenfalls Erklärungen über Profile.

 

 

 

Da ich ehrlich gesagt nicht ganz einschätzen kann, welche Sorte Hinweis du gern hättest, hoffe ich, dass das ein Anfang ist. Weitere Fragen beantworte ich natürlich auch gerne, wenn ich dich denn nicht damit vergrault haben sollte, dass mein Niveau Gezeiten hat... :wink:

 

(...sollte ein Versuch amüsanten Stils sein... :oops: )

 

 

 

tüss

 

patrick

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Dann wage ich mich nun mal wieder an das Schotenthema... :wink:

 

 

 

Ich selber habe folgendes gechrieben

 

 

 

Das Verändern des Profils wird nach wie vor in der Hauptsache durch Fieren oder Dichtholen des Schothorns realisiert.

 

 

Da bin ich dann mal anderer Meinung... icon_wink.gif

 

Für Fock oder Genua sind verstellbare Holepunkte heute selbstverständlich, also mindestens in Schiffslängsrichtung. Oft sind auch Barberhauler oder andere Eigenkonstrukionen zu beobachten, mit denen der Holepunkt zusätzlich in Querrichtung bestimmt werden kann. ...

 

, und damit wohl auch das Verständnis falsch eingeschätzt. Alle diese Konstruktionen (außer des Niederholers beim Großbaum) erreichen ihre Wirkung dadurch, dass sie den Schotholepunkt an einen anderen Ort bringen. Damit wird natürlich das Profil und auch die Spannungen der Lieken durch die Schot bestimmt.

 

Für die missverständlich Formulierung entschuldige ich mich; auch ausdrücklich bei Andreas, da das ja wohl ein bißchen auf sein Kosten ging.

 

 

 

Des weiteren wichtig für was ich sagen möchte:

 

 

... Essenz dieses Artikels, wo 3 mögliche Lösungen über den Angriffswinkel der Befestigung des Schots am Schothorn diskutiert werden kommt heraus das alle diese Lösungen ein Kompromiss sind am Unterliek und Achterliek die richtige Zugspannung anzulegen. Die dort besprochenen 3 Lösungen sind: a: als Verlängerung der Winkelhalbierenden, b: als Verlängerung einer Linie vom Segelschwerpunkt zum Schothorn und c: zwischen der Winkelhalbierenden und der Schwerpunktlinie.

 

Ohne den Artikel gelesen zu haben, gehe ich sicher davon aus, dass hier von unveränderlichen Holepunkten ausgegangen wird. (Sollte das im Artikel nicht stehen, wäre das eindeutig ein Versäumnis des Autors, denn welche Missverständnisse das auslöst, sehen wir ja hier... :wink: )

 

 

 

Ich habe also mein (über die Mittelstufe hinausgehendes) Mechanikwissen genommen und noch einmal genau überdacht, worum's hier geht. Zu einem anderen Ergebnis bin ich nicht gekommen.

 

Ich habe auch einige Ansätze (auf dem Papier) ausprobiert, die Liekspannungen unabhängig vom Profil zu beeinflussen. Aber dabei kam auch nichts heraus, was die Vektoralgebra überlistet hätte... :wink:

 

Ich werde das mal aufmalen und posten, dann hast du vielleicht eine Grundlage für weitere Überlegungen.

 

Ich bleibe aber dabei, dass ich nicht zu kurz gedacht habe und dass das wirklich nicht geht; fände es aber interessant, wenn du einen neuen Ansatz dazu findest. Denn ich stehe leider "by the books"-Lösungen eher nahe, sozusagen aus der Bescheidenheit heraus, dass ich mich nicht für schlauer als Newton halte... (obwohl der Priester war?!) :wink:

 

Also ganz ernsthaft:

 

Ich wüsste nicht, wo ich falsch liegen sollte. Deshalb weiß ich auch nicht, was ich noch sagen sollte. Und daher, wie gesagt, einen oder zwei bei der nächsten Gelegenheit zu deiner Verfügung. Bei mir haben die wieder zum gleichen Problem geführt, aber über neue Denkanstöße würde ich mich freuen.

 

 

 

mit neuem offenen und nachdenklich-verwirrtem Gruß

 

patrick

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Hellmut Kohlsdorf

Lieber Commodore

 

Wenn ich mir einen asymetrischen Spinnaker ansehe, so erscheint er mir identisch mit einem Genua von der Segelgeometrie.

 

Beide Segel haben identisch aussehende Vorlieks, bei beiden Segel ist es wichtig über die Spannung am Vorliek den Angriffswinkel zum Wind der Segelvorderkante so zu halten das kein Strömungsabriß erfolgt, sowie um den "twist" und Bauchigkeit über die Segelhöhe zu beeinflussen. Wenn ich es richtig verstanden habe verwendet man den "Zug" am Segelkopf" zum "Spannen der Vorlieks? Nur um Trivialitäten vorzubeugen, ist natürlich die Ausrichtung des Bootes vom Wind die entscheidende Komponente die den Angriffswinkel des Windes zum Genua beeinflusst!

 

Bei beiden Segeln bestimmt die Spannung am Schothorn und am Unterliek wie "bauchig es ist. Bei beiden Segeln ist ein verstellbarer Holepunkt sinn- und zweckmäßig.

 

Bei beiden Segeln bestimmt die Spannung am Achterliek den "twist", sowie die Geometrie des Spaltes. Beim Genua zum Hauptsegel, bei asymetrischen Spinnaker zum Vorsegel.

 

Der asymetrischen Spinnaker beim Modellsegelboot unterscheidet sich vom Genua das ich für den Spinnaker eine Mechanik brauche um den Spinnaker RC gesteuert zu setzen und wieder einzuholen. Das führt natürlich zu Unterschieden zum Genua da ich hier ein Schot brauche um den Spinnaker in eine Röhre im Rumpf zu ziehen, sowie um ihn von dort zum Setzen wieder heraus zu holen.

 

Aber gibt es sonst etwas was das reine "Tuch" anders macht?

 

MfG

 

hellmut

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Hellmut Kohlsdorf

Lieber Commodore

 

ich beschäftige mich mit dem Thema Segel, Segel-Geometrie, Segel-Trimmung, sowie mit Details der Formgebung des Tuches, der verschiedenen Techniken Segel aus Bahnen zusammen zu setzen seit einem Jahr immer wieder. Im Laufe der Zeit habe ich ein ziemlich umfangreiches Wissen unterschiedlicher Techniken der Segelfertigung erworben. Man kann gerade im Internet Software laden welche von existierenden Segeln aus Bildern der Twist, die Lage der tiefsten Stelle des Bauches beliebig aufgelöst entnehmen kann. Oder Software die graphisch das Strömmungsverhalten eines vom Benutzer selber parametrisietes Segel zeigt.

 

Daraus reift auch langsam mein Segelprojekt heran. Aber ganz primitive, scheinbar triviale Fragen wie z.B. meine zu Genua und asym. Spinnaker, oder durch welche Technik ein nicht "starres System Segel" eine "Schränkung" (Befriff aus der Fliegerei zum Twist im Tragflügel) erhält. Letzteres ist mir jetzt klar. Offen ist das Thema hier genannte Thema zum Genua.

 

Ich werde sobald ich mit der Segelfertigung meine Erfahrungen gemacht habe gerne einen Bericht liefern. Sofern Interesse besteht. ich bin sicher viele Fragen werden noch aufkommen.

 

MfG

 

Hellmut

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Hellmut Kohlsdorf

Lieber Commodore

 

Du hast absolut recht. Wie die Zeichnung zum Thema Schotführung bei einem Genua im Archiv unseres Modellskippers zeigt und in dem Artikel auch verwendet wird, wird mit einem verstellbaren Holepunkt gearbeitet. Die Verstellbarkeit ist einerseits von Backbord nach Steuerbord und zurück, sowie ein Trimmweg in den jeweiligen Endstellungen.

 

Ich stimme auch 100% mit Dir überein, egal ob ich das Schothorn über ein Schot bewege, oder ob ich durch unabhängiges Spannen von Achter- und Unterliek beim Genua arbeite, oder noch zusätzlich mit Barberhauler arbeite, es geht letztendlich darum das Schothorn an den Ort zu Bringen wo Segel und Wind optimal zusammen arbeiten. (Übrigens keine Ahnung was ein Barberhauler ist! Vermutlich wie der "Traveller" einen beweglichen Holepunkt am Hauptsegel quer zum Boot verschiebt tut es der B. beim Holepunkt für das Schothorn vom Segler. Wäre an einer Graphik sehr interesiert. Danke).

 

Nun zum Grund meiner Absicht den Zug am Schothorn des Genua statt über eine Schot (inkl. beider Enden für Back- und Steuerbord), über 2 Schote, einen der am Unter- und einem der am Achterliek zieht. Ich sehe hierfür 2 getrennte Holepunkte auf jeder Bootseite vor. Die 2 Holepunkte sind starr, da über eine Lochleiste verbunden, auf einem "Schiffchen" montiert, welches wie bei einem "normalen" verstellbaren Holepunkt verstellbar ist. (Hierzu verwende ich wie oben schon beschrieben Linearlager die sich auf einem 6mm Durchmesser Edelstahldraht bewegen. Durch diese starre Distanz zwischen Holepunkt für Achterliek, entlang der Verlängerung des Achterlieks, und Holepunkt für Unterliek (natürlich viel weiter hinten als Verlängerung des Unterlieks) habe ich größere Unabhängigkeit bei der Trimmung. Spanung am Unterliek wirkt auf die Tiefe des Bauches und tut, da Spannung viel flacher angreift als bei nur einem Schothornschot, die Spannung am Achterliek viel weniger beeinflussen.

 

Die Zugspannung vom "Achterliek-Spanner-Schot" greift viel steiler an als bei der Verwendung von nur einem Schot und kann daher den Twist, die Geometrie des Spaltes zum Hauptsegel trimmen und tut daher in nur sehr geringem Maß die Spannung am Unterliek beeinflussen.

 

Ich hoffe das macht meine Gedanken zu den Schoten klarer. Natürlich werde ich durch probieren den "richtigen" Abstand zwischen den Holepunkten finden müßen und gleichzeitig die Form des Genua-Segeltuches finden müßen die das zu findende Maß an "Spiel" am Schothorn erlaubt. Ich plane die im Archiv des Modellskipper genannten Trimmwege maßstablich auf meine Segel zu übertragen.

 

Was ich noch nicht verstanden habe ist warum eine Querverstellung des Genuaschothorn-Holepunktes verwendet wird. Welches ist der Nutzen?

 

MfG

 

Hellmut

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Hellmut Kohlsdorf

Lieber Commodore

 

den Artikel kenne ich und der hat mir das Verständnis erschlossen wie ein nicht starres System Segel eine Schränkung erhält. Ja er hat mit seinen Aussagen z.B. zur Vorrundung des Segeltuches am Vorliek sogar die Trimm-Funktion dieser Rundungen für Twist und Bauchverlauf über das ganze Segel klar gemacht. Dem Autor ist hohe Anerkennung zu zollen. Dieser Artikel, die oben genannte Segelenzyklopedie und ein Website eines finnischen Segelherstellers sind eine sehr komplette Einführung in die Segelgestaltung. Die Raffinessen der CAD Segeldesigner von großen Booten sind für den Modellbauer nicht mehr zugänglich.

 

MfG

 

Hellmut

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1. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem z.B. 150% Genua und einem asymetrischen Spinnaker?

 

 

...Genua ist ein Segel, das Vortrieb durch Auftrieb erzeugt. ... Auf raumen Kursen ... wird der Spinnaker genutzt, da hier durch den Windwiderstand der Segelfläche Vortrieb erzeugt wird. Der Spinnkaker ist also ein "Windfänger"...

 

 

 

 

 

Was du zum Thema Spinnaker und Genua sagst steht vieler Orts und ist mir bekannt.

 

 

 

 

 

bei beiden Segel ist es wichtig über die Spannung am Vorliek den Angriffswinkel zum Wind der Segelvorderkante so zu halten das kein Strömungsabriß erfolgt,

 

 

 

 

Okay, sind dann jetzt ein paar viele Zitate... :roll:

 

Was ich sagen will: Am Spinnaker strömt nix. Jedenfalls nicht so wie an der Genua. Der Spi iss sozusagen ein Bremsfallschirm.

 

Also eigentlich, nach all dem, was du als dir bekannt angibst, solltest du nicht der sein, der diese Fragen stellt, sondern der, der sie anderen beantwortet.

 

Der Spi ist flächenmäßig viel größer als eine Genua und hat ein viel tieferes Profil. Also qualitativ ähnlich, aber quantitativ nicht.

 

Hmm, so wie mein Diesel-Kombi und ein Formel-1-Auto beide vier Reifen und 'ne rechteckige Grundfläche haben und trotzdem ganz unterschiedliche Autos sind... :wink:

 

Also ich weiß halt nicht, wo du hängst, denn offensichtlich weißt du alles, was man wissen muss?!

 

Da ich mir den microsail-site angeguckt habe, weiß ich mindestens schon 'mal, dass wir vom gleichen Segel schreiben. Sonst hätte ich darauf getippt, dass du 'nen Gennaker meinst?!

 

Also, ich hab' noch mal fix dies Bild drangehängt, obwohl ich glaube, dass du das auch schon kennst. (Deshalb isses auch so schlecht, hab ich gerad hingekritzelt... :wink: )

 

stroem.gif

 

Aber vielleicht bringt uns das ja weiter, wenn wir diese Definition zu Grunde legen, oder du eben sagst, wenn du damit nicht einverstanden bist.

 

 

 

Ansonsten geht's mit dem Rest wie gehabt im nächsten Posting weiter...

 

 

 

gruß

 

patrick

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