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Schiffsmodell.net

Graupner Elke und RC Anlage für einen Dreijährigen


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Hallo, aufgrund des herzlichen Willkommens mag ich mal so nach und nach meine Flotte vorstellen, beginnen werd ich mit etwas ganz übersichtlichem: Dem Projekt, ein geeignetes Boot und eine RC-Anlage zu modifizieren, damit sich ein Dreijähriger an unser wunderschönes Hobby rantasten kann ;)

 

Etwas Vorgeschichte: Der dreijährige (Zwischenruf: Ich werd bald vier!) Sohn meiner Freundin ist dankenswerterweise sehr fasziniert von meinem Hobby also war klar: Der kleine Hooligan brauch ein Schiff. Erste Versuche mit Playmobil-Schiffen und dem dazugehörigen Unterwasser-RC-Antrieb waren vielversprechend - einfach irre wie schnell so ein kleiner Mann lernt. Durch die begrenzte Reichweite wurde klar: Das wird auf Dauer Frust erzegen, wenn wir in der Saison mit dem Verein fahren, mag der Micro-Skipper sicher auch raus auf die hohe See wo die grossen Jungs hinfahren. Also war die erste Idee, eins von den behäbigeren Playmobil-Booten auf echtes RC umzurüsten wie ein Kumpel es für seine Tochter gemacht hat.

 

Wie oft kam der Zufall zur Hilfe: Bei einem Besuch von Frank in Westerstede halfen auch alle Vorsichtsmassnahmen wie aus der Brieftasche genommene Kreditkarten und gebetsmühlenartige Selbsthypnose "NEIN DU KAUFST HEUTE KEIN SCHIFF!" nix, denn da stand sie: eine Graupner Elke. Locker dreissig Jahre auf der Uhr, sehr fein gebaut und herrlich in Würde gealtert - Patina eben.

 

Nun muss ich noch dazu schreiben: Die Elke war DAS Traumschiff meiner Kindheit. Der ortsansässige Fischhändler hatte sie als Deko im Schaufenster und wir Bengels haben uns die Nasen plattgedrückt. Das stellten wir uns wunderschön vor: Die Graupner Elke auf dem Badesee, so richtig ferngesteuert. Auch wenn jeder von uns einen Graupnerkatalog unter dem Kopfkissen hat: Unerreichbar...

 

Also, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einen Kindheitstraum erfüllen und einem Kind einen Traum erfüllen - schnell wurden Frank uns einig, fairer Preis :)

 

Hab dann noch etwas despektierlich über die prähistorische RC-Technik gelästert, aber Frank ermahnte mich, den Regler nicht zu unterschätzen - das sollte sich später noch als wertvoller Hinweis erweisen!

 

Daheim erstmal Bestandsaufnahme, Regler ans Netzteil gehängt und Probelauf: WEIA, so schnell hatte ich das Netzteil bis dahin noch nicht wieder ausgeschaltet. Ein infernalisches Gebrüll und Geknatter des doppelt abgewinkelten Kardangelenks, hatte wirklich Angst der Kahn fliegt auseinander :mrgreen:

 

Bei ner schönen Tasse Tee die Einbaulage des Motors betrachtet, Ergebnis und Siegerehrung: Alles muss raus...

 

Zu den Modifikationen gleich mehr, vielleicht finde ich bis dahin auch raus wie man Bilder einstellt 8-)

 

Euch immer einen Fingerbreit Wasser unterm Kiel ;)

 

 

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Hier in Strichaufzählung die durchgeführten Modifikationen:

 

- Leerräumen des Rumpfes ausser dem Fundament der Ruderanlage. War echt froh, dass sich die verklebten Brettchen relativ leicht entfernen liessen, Sind ja schon einige ältere ABS-Rümpfe zerbröselt ohne solche Gewalteingriffe :mrgreen:

 

- Reinigung des Rumpfes: Da wollte ich nicht mit harter Chemie beigehen, siehe oben. Aber dreissig Jahre, das zur Schmierung der Wellenanlage verwendete und vernebelte Feinöl und jede Menge Dachbodenstaub hatten es schon in sich ;)

 

- Neue 2mm Edelstahlwelle eingezogen, versehen mit Gundert Direktkupplung.

 

- Speed 400 Motor "hängend" via 3mm PS-Platte eingebaut, der Antrieb ist nun schön leise.

 

- Ruderanlage gangbar gemacht, und ebenso wie die Welle mit Robbe Wellenfett geschmiert.

 

- Servo der Ruderanlage ersetzt, das alte lief ein bissie ruckelig.

 

- Provisorisch einen zeitgemässen Regler verbaut und Probefahrt: Miste der Kahn ist viel zu schnell. Da fiel mir Franks Rat ein, den alten Regler nicht zu unterschätzen. Einfach mal probiert und gestaunt wie feinfühlig der regelt und das Beste: Mit dem kann ich für den kleinen Käptn die Leistung begrenzen, einfach via Schräubchen direkt am Regler :lol: Softwareseitig am Sender wäre nicht gegangen, weil es sollte eine möglichst einfache Fernbedienung sein.

 

- Interessante Erkenntnis: Eigentlich mag ich lieber Nutzlast als Ballast fahren, aber die Elke hat mich doch erstaunt: Zu den beiden vorgesehenen 2.000mAh LiFePo musste ich noch 2,200g Ballast ins Schiff packen damit es auf Wasserlinie kommt... dann fiel mir die Ursache ein: Das Gewicht der Akkus, als der Bausatz damals konzipiert wurde :idea:  Als Ballast kommen selbstklebende Auswuchtgewichte für ALU-Felgen zum Einsatz. Diese lassen sich schön in Streifen von der Rolle schneiden in der gewünschten Länge und lassen sich bei Bedarf wieder gut entfernen.

 

Conclusio: Durch den reichlichen und tief angebrachten Ballast liegt das Schiff für diese Grösse sehr satt im Wasser, hat ein geradezu majestätisches Fahrbild. Geschwindigkeit genau richtig und reagiert schön ruhig aufs Ruder, Mission accomplished :that:

 

Gleich gehts weiter mit Bildern und der RC-Anlage...

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Dann mal weiter mit der RC-Anlage:

 

Aufgrund gemachter Erfahrungen mit meinen üppiger ausgestatteten Sendern in den Händen des kleinen Käptns war klar: Es muss ein möglichst einfacher Sender sein. Die Erklärung: "Bitte nicht den oder den Schalter bedienen" wirkt auf ein Kleinkind wie eine reziproke Motivation :mrgreen: Auch kann er noch keine Kreuzknüppel koordinieren, das verwirrt ihn.

 

Hab dann versucht, einen ganz einfachen Zweikanal-Sender so wie früher zu finden, eben nur in 2,4GHz. So einfach einen Hebel hoch/runter, einen Hebel rechts/links, nichts gefunden. Pistolensender scheiden aus, die kann seine kleine Hand noch nicht umgreifen. Die Wahl fiel dann auf eine DX5e: Sehr robust und einfach modifizierbar, nämlich:

 

- Mechanische Begrenzung der Kreuznüppelwege siehe Foto.

 

- Alle anderen Schalter abgebaut, isoliert und ins Gehäuse gebabbt. Grad eine Anlage, die über kryptische Schaltkombinantionen programmiert wird wie die DX5e: Ein Dreijähriger findet das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit raus, im falschesten Moment. So etwa: Selbstzerstörungseinrichtung aktivieren durch linken Knüppel nach unten, Trainerschalter sieben Sekunden festhalten und sich dabei fünfmal den Finger ins Ohr stecken - ZAPUFF :mrgreen:

 

Das Ganze wird betrieben als Schüleranlage an meiner DX10t. DAS ist mal entspannt:

 

O-Ton Lasse: "He ich fahr mal da drüben ins gelbe Gras!" (Schilf)

 

Vorher: "Lasse neeeeiiiiiin!"

 

Jetzt: Entspannt bei der DX10 volle Kraft zurück, voila :mrgreen:

 

Hat auch den Vorteil, dass er so auch meine grösseren Schiffe, die an der DX10 hängen fahren kann während ich andere Funktionen bediene :that:

 

Für die Zukunft werden dann noch die freien Kanäle umgestrickt auf Schalter für Licht, und ganz klar, ein Piratenkutter brauch ne Tute ;o)

 

Vielleicht gibt es bessere Lösungen um Kinder ans RC-Hobby heranzuführen, aber im Moment bin ich ganz zufrieden und Lasse freut sich wie ein Schnitzel wenn Passanten ihn fragen: "Fängt der schöne Kutter da draussen denn auch Fische?" :that:

 

Für Eure Anregungen und Kritik wäre ich sehr dankbar, das ist mit Sicherheit nicht das letzte Boot für meinen kleinen Kumpel ;)

 

Euch immer nen Fingerbreit Wasser unterm Kiel ;)

 

kvefelxm.jpg

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