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Schiffsmodell.net

Tiefentladener Bleiaccu explosionsgefärdet?


Guest Wassermann

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Guest Wassermann

Hallo!

Habe kürzlich gelesen, daß ein tiefentladener Bleiaccu explodieren könnte und daß das Boot dann auf dem Seegrund wiederzufinden sei.

Ammenmärchen?

Denn wenn das stimmen würde, hätten wohl eine Menge Modellbauer potentielle Bomben im Keller liegen.....:?

 

Was sagen die Experten zu so einer Aussage?

 

Gruß

 

Gerhard

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Hallo Gerhard,

 

ich bin nun kein Experte, aber die erste Frage ist, über welche Form von Bleiakkus reden wir? Klassisch mit Flüssigelektrolyt oder eine der gekapselten Varianten mit mehr oder weniger immobilisiertem Elektrolyten?

Es wäre auch gut, die Quelle dieser "Nachricht" etwas näher zu kennen, dann ließe sich auch einschätzen, woher denn diese Erkenntnis stammt.

 

Explosion im allgemeinen (von Kernspaltung und -verschmelzung einmal abgesehen) setzt ein oxidierbares Material in Zusammenhang mit Luftsauerstoff (oder ein den Sauerstoff lieferndes Material in der näheren Umgebung) voraus. Im klassischen Bleiakku hast Du Schwefelsäure, Bleisulfat und Blei; mit Zündquelle und Sauerstoff allein wirst Du da schwerlich etwas Explosives erzeugen können.

Etwas anders sieht es aus, wenn beim Ladevorgang über die Ladeschlussspannung hinaus gearbeitet wird, denn dann elektrolysierst Du die Schwefelsäure unter Bildung von Wasserstoff und Sauerstoff. In geeignetem Mischungsverhältnis sind diese beiden schon gewillt, sich schnellstens bei Anwesenheit einer Zündquelle zu Wasser zurückzuverbinden; auch als Knallgas bekannt. Aber das ist ja nicht der entladene Zustand in Deiner Frage...

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Guest Wassermann

Es handelt sich bestimmt um modellbautypische Vließ oder Gel-Accus. Geschrieben hat es ein User eines anderen Forums.

So wie ich es verstanden habe, erfolgt der Knall während der Fahrt. Ich selbst halte es für äußerst unwahrscheinlich, daß es ohne z.B. durch Kurzschluß ausgelöst zu solch einer Reaktion des Accus kommen kann.

Würde ja quasi bedeuten, daß jede Fahrt, wenn bis zur gndenlosen Leerfahrt des Accus durchgeführt, in einem Knall enden würde ;)

 

Gerhard

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kuddellmuddell

Hallo, ein entladener Akku ist nicht das Problem. Beim Laden entstehen selbst in gekapselten Akkus Knallgas und das kommt da auch raus.

Ich habe selbst schon gesehen wie ein U-Boot auf einem Schaufahren in geschlossenem Zustand geladen worden war. Danach hat der Kapitän sein Schiff ins Wasser gesetzt und eingeschaltet. Das U Boot kam ihm gleich in sehr feinen GFK Stückchen wieder zurück an den Oberkörper und Gesicht geflogen. Fazit war ein fachgerecht zerlegtes und versenktes U-Boot und einige sehr feine Schnittwunden im Gesicht.

Also beim Akkuladen auf gute Belüftung achten und den Akku nicht überfordern, das sollte reichen , Gruß Kuddell

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Halte ich allein schon deshalb für ein Märchen weil bevor der Akku tiefentladen ist wahrscheinlich eh nichts mehr geht. Irgendwann langt es einfach nicht mehr für den Motor.

Ausserdem habe ich gerade selbst einige alte Bleiakkus entsorgen dürfen. Da wollte das Ladegerät nicht mehr mitspielen. Das waren dann wohl die tiefentladenen Teile. Wie du siehst, lebe ich noch und bin nicht explodiert.

Ja gut, nicht in hermetisch abgeschlossener Umgebung laden (siehe U-Boot).

 

Aber Hallo, da würden doch auch viele Autos im Winter einfach mal explodieren. Kommt auch selten vor ;)

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Ümminger Kapitän

Bei starker Entladung kann auch Knallgas entstehen, damit meine ich aber nicht Tiefentladung, sondern hohe Stromentnahme.

 

Peters Waker hat dafür einen, genaugenommen zwei, Lüfter im Heck, der eine läuft dauernd und fördert die Luft, oder das ggf mit Knallgas angereicherte Gemisch, nach draußen. Der zwite soll dies bei hoher Innentemperatur unterstützen.

 

Ich rede aber hier von einer Blei Säure Batterie, stinknormale Autobatterie eben.

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Guest Smutje67

Ich hatte mit tiefentladenen Bleiakkus bislang noch keinerlei Probleme.

 

Man generell NiCd-NiMh & Blei, wenn sie tiefentladen sind refreshen.

Bei Bleiakkus muss man blos darauf achten, dass man sie anfangs erst mit einer sehr geringen "Startspannung" lädt, bis er überhaupt wieder Strom aufnimmt.

 

Ich mache das mit meinem uralten Multilader mit 50 mA, oder mit 25 mA.

 

Sobald er unterbrechungsfrei Strom aufnimmt lade ich ihn mit dem richtigen Ladestrom, bis er voll ist.

 

Das klappt bei mir schon seit 30 Jahren, ohne das mir je ein Bleiakku explodiert wäre ;)

 

Was man aber unbedingt beachte muss sind die entstehenden Knallgase.

 

Also nicht in komplett geschlossenen Räume laden und danach mit der Zigarette reinlaufen.

 

Das kann dann schonmal schief gehen.

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...und fördert die Luft, oder das ggf mit Knallgas angereicherte Gemisch, nach draußen...

Hallo,

 

nur der Vollständigkeit halber: Bei Vorliegen eines Knallgasgemisches könnte der Lüftermotor dann den entscheidenden Zündimpuls liefern. Besser wäre also Frischluftzufuhr durch den Lüfter in den Rumpf (wenn man denn schon auf Nummer Sicher gehen will).

Aber bevor das hier in ein Horrorszenario ausartet, bitte ich zwei Dinge zu beachten: Zum einen ist ein normales Boot (oder auch Auto) nicht so hermetisch dicht wie ein U-Boot und zum anderen hat Wasserstoff reichlich Auftrieb. Wenn man ihm also einen Ausweg anbietet, wird er sich von selbst mit hoher Geschwindigkeit aus dem Modell verziehen.

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Guest Smutje67

Das ist richtig.

in Autowerkstätten sind die Batterieladeräume auch grundsätzlich Ex-geschützter Technik ausgerüstet.

 

Aber bei einem Modell, was nun Blei-Säure / Autobatterien braucht ist es ja wohl kein Problem einen ordentlichen Lüfter einzubauen. ist ja genügend Platz vorhanden.

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  • 1 month later...
Guest Richard Ratlos
Hallo,

 

nur der Vollständigkeit halber: Bei Vorliegen eines Knallgasgemisches könnte der Lüftermotor dann den entscheidenden Zündimpuls liefern. Besser wäre also Frischluftzufuhr durch den Lüfter in den Rumpf (wenn man denn schon auf Nummer Sicher gehen will).

Aber bevor das hier in ein Horrorszenario ausartet, bitte ich zwei Dinge zu beachten: Zum einen ist ein normales Boot (oder auch Auto) nicht so hermetisch dicht wie ein U-Boot und zum anderen hat Wasserstoff reichlich Auftrieb. Wenn man ihm also einen Ausweg anbietet, wird er sich von selbst mit hoher Geschwindigkeit aus dem Modell verziehen.

 

Denkbar ist auch - bei starker Stromentnahme, jedoch auch bei bestimmten Erschütterungen, sowie Bleischlamm-Kurzschluss - ein Plattenschluss; dabei fließt unzulässig hoher Strom mit hoher Hitze-Entwicklung (Säure kocht). Es kann eine Seite aufplatzen oder es zerlegt den gesamten Akku - je nach Lage der defekten Zelle.

Blei-Säure stärker gefährdet, ebenso NiCd; Blei-Gel zeigt 'berechenbares' Verhalten.

Ursache: vielfältig. Von Alterung über Herstellungsfehler bis Fehlbehandlung während des Ladens.

Ein Kurzschluss (Drahtberührung, Elektronik-Defekt bis Motor-Stillstand) erzeugt ähnliche Schadensbilder.

 

Richard

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