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Schiffsmodell.net

Bondic Kleber und Werkstoff mit spezieller Anwendung


kuddellmuddell

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kuddellmuddell

Hallo Leute, ich möchte Euch mal von einem neuen "Kleber" berichten.Diesen habe ich mir mal von der Modellbaumesse in Leipzig mitgebracht und ihn nun getestet.

Das Besondere an diesem Material ist seine Art ihn anzuwenden. Er ist ein 1Komponenten Werkstoff der unter Beleuchtung mit einer UV blauen Lampe aushärtet.

Ihr kennt es sicher vom Zahnarzt, denn da wird ein Ähnliches Zeugs verarbeitet.

Ich habe den Stand auf der Messe mal besucht und durfte ein wenig damit kleben und experementieren. Das sagte mir zu und ich habe mir ein Komplettset davon mitgenommen.

Lieferinhalt ist zwei Kanülen mit Klebstoff (Flow dünnflüssig und 3D dickflüssig) desweiteren Ersatzkanülen zum draufschrauben und eine kleine Lampe mit blauer LED.

Bei mir gibt es ja durch meine Sammelei von Schiffsmodellen öfter mal kleine Reperaturen oder Restaurationen, die nicht so leicht zu reparieren sind ohne gleich einen riesigen Lackieraufwand zu machen. Dies sind speziell die Relings und kleine Antennen oder Zubehörteile die abgebrochen sind. Auch Flaggenstöcke und Kleinteile die verlötet waren sind dabei.

Ich habe mich immer geärgert wenn z.B. ein kleines Teil einer Radaranlage, das voerher gelötet war abgebrochen ist. Wieder anlöten geht schlecht, denn durch die Hitze wird der umgebende Lack beschädigt und mit Sekundenkleber geht dies auch nicht so ohne weiteres, bzw. man sieht hier genau die Beschädigung.

Nun kam ich auf die Idee es mal mit diesem Kleber zu versuchen. Ich bin von dem Ergebnis echt überzeugt und möchte Euch deswegen dies hier berichten.

Zum Beispiel: Auf meinem kleinen polnischen Patrolienboot ist die Klampe mit sammt der Wante und Spanner vom lackierten Deck abgebrochen. Die Klampe hat hier auch noch gleich den Lack herum mit abgelöst. Nun nimmt man aus dem Kasten das Flow und gibt einen kleinen Punkt auf eine Unterlage. Dann nimmt man eine kleine Spitze und nimmt von diesem Tropfen eine kleine Menge und tupft sie auf die Verbindungsstelle. Danach das zu klebende Stück daraufhalten und mit der kleinen Lampe beleuchten. Nach etwa 10 Sekunden hat man dort eine Verklebung wie mit 5Minuten Epoxy. Keine Wärmeentwicklung und auch kein Ausblühend wie bei Sekundenkleber.

Der Kleber härtet nur unter dem blauen Licht aus. Der kleine Tropfen hält dann noch einige Zeit und kann auch am kommenden Tag noch verwendet werden. Das Zeug ist echt sparsam anzuwenden. Man sollte es aber nicht so wie ich am ersten mal versuchen mit der Kanüle direkt den Klabstoff aufzubringen, denn dann nimmt man immer zuviel. Dies ist nicht nötig.

Kleine Antennen halten so fester als wenn sie mit Sekundenkleber geklebt wurden. zur Not kann man auch etwas von dem Kleber links und rechts an die Klebestelle auftragen und mit der Lampe zum aushärten bringen. Die erhöht die Stabilität der Klebung noch einmal.

Das nächste was ich damit gemacht habe ist. eine Figur hatte durch Abbrechen den Fuß verloren. Den habe ich mit 3D in kleinen Schritten nachgeformt. Immer eine kleine Menge aufgetragen , dort wo der Fuß hinkommt und nach ein Paar Schritten hatte ich einen Fuß modelliert den man vom Original nicht unterscheiden kann. Natürlich mußte ich diesen lackieren, denn das Zeug härtet in einer gelblichen klaren Farbe aus.

Natürlich kann man einen dicken Mast nicht so stabil auf ein Deck kleben, doch dafür ist ja auch ein 2 Komponentenkleber sinnvoller, doch kleine Klebungen (gerader lackierte Teile) und auffüllungen sind damit echt super zu realisieren.

Verklebungen von Fensterscheiben in Aufbauten sind hier noch einmal besser zu machen. Es werden einfach keine Punkte in die Scheiben gesetzt und von hinten durch die Scheibe mit der Lampe ausgehärtet. Hier gibt es die Vorteile von Sekundenkleber mit den Vorteilen von Acrylit verbunden.

Ich zeige Euch dann noch mal ein par Fotos, was ich meine. Beste Grüße Kuddell

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Hi Kuddell,

 

das klingt auf jedenfall sehr interessant! Hatte beim Zahnarzt schonmal gedacht, dass wir sowas doch im Modellbau bräuchten.

 

Preislich find ich, geht das Set noch. Wobei zwei Fragen bleiben:

Wieviel Kleber ist in den Spritzen? Finde dazu beim Hersteller keine ml-Angabe oder ähnliches.

Wie sieht es aus mit der Lagerung? Sekundenkleber oder auch 2K-Harz (bzw. der Härter) altern ja recht deutlich in überschaubarer Zeit. Wobei das, solange lichtgeschützt, wahrscheinlich weniger ein Problem sein wird.

 

Ansonsten bin ich immer etwas skeptisch, wenn offenbar keinerlei Einschränkung bzgl. der zu klebenden Materialien gemacht werden. Mir ist es da immer lieber, wenn klare Aussagen getroffen und nicht einfach zig "Beispiele" vorgeführt werden.

 

 

@Hans: Google -> Bondic ;)

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...Wobei zwei Fragen bleiben...

Ich hänge noch eine Frage an: Wie sieht das aus, wenn die zu verklebenden Teile nicht belichtet werden können, z.B. Aufkleben von einem Objekt auf ein anderes, wo dann das UV-Licht nicht mehr hin kommt? Geht die durchs Licht initiierte Vernetzung auch im unbelichteten Bereich weiter oder muss man erst mal der ganzen Kleberschicht Licht spendieren und dann die Teile zusammenfügen?

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Hallo zusammen,

 

also das Zeug wird sehr wahrscheinlich UV- aushärtende Acrylat sein. Typisch davor sind die gelbliche Färbung und die Aushärtedauer.

Ebenso typisch für Acrylate dieser Klasse ist deren Alterung unter UV-Strahlung, heißt diese werden gelblicher und verspröden mit der Zeit.

Gut geeignet sind diese Klebstoffe, wenn es darum geht Glas oder surchstrahlbare Bauteile zu verkleben. Aber Achtung: Es gibt Kunststoffe, welche so stark im UV-Bereich absorbieren, dass der Klebstoff nicht aushärtet. Ebenso sollte man darauf achten, dass der Klebstoff selber möglichst wenig Licht sieht, auch wenn die Dosis tagsüber relativ gering ist, so reagiert der Klebstoff auch bei Tageslicht und bei Kunstlicht.

 

@JL: Wie Du merkst, es ist viel von Licht die Rede, dass heißt undurchstrahlbare Teile (lackierte, Metall, eingefärbte Kunststoffe, ??) können nicht komplett verklebt werden. Es wird der Teil ausgehärtet, welcher mit Licht in Kontakt kommt, alles andere eher nicht. Einige Klebstoffhersteller (Große und Kleine) forschen an so einer Umsetzung, wie Du sie beschrieben hast, allerdings ist das nicht trivial und es gibt wohl noch einige nicht gelöste Probleme.. Bis das im Konsumer Bereich angeboten wird, werden noch viele Jahre vergehen.

Im übrigen werden solche Acrylate eher im industrieller Massenfertigung eingesetzt. Bitte tragt Schutzhandschuhe, wenn mit Acrylaten arbeitet und tragt eine UV-Schutzbrille bei der Aushärtung.

 

Thema Lagerung: Ich kenne lichthärtende Acrylate meist mit 1 Jahr Lagerzeit, es gibt aber auch deutlich empfindlichere, welche nur 3 bis 6 Monate durhchalten. Kühlschrabklagerung kann die Lagerzeit erhöhen, manchmal ist diese vorgeschrieben.

 

So viel erst mal zu dem Thema lichthärtende Acrylate.

 

Viele Grüße,

Fabian

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