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Schiffsmodell.net

Doppelte Positionslaternen


Dampferkapitän

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Immer nur eine.

 

Das Problem ist halt, dass im Moment noch der Großteil aller Lampen mit herkömmlichen Leuchtmitteln läuft, deren Lebensdauer ja nicht so überragend ist. Wenn dann eine Lampe gerade kaputt geht, wenn das Schiff ablegen soll, darf es natürlich nicht auslaufen und es muss erst jemand in den Mast klettern und die Birne wechseln.

Ist übrigens auch ein Grund dafür, dass viele Schiffe tagsüber mit angeschalteten Lampen fahren. Verboten ist das nicht und es erhöht die Lebensdauer der Birnen ziemlich deutlich, wenn sie einfach durchleuchten statt abends an- und morgens wieder abgeschaltet zu werden.

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Guest TeKieler

Die Fördedampfer hier in Kiel fahren auch ständig mit Licht! Selbst bei strahlendem Sonnenschein!

Ist aber komisch, denn nachts liegen die ja auch an ihrem Liegeplatz und die Lichter sind aus. Lebensdauerverlängernde Maßnahmen können also nicht der Grund dafür sein.

 

Wenn man es allerdings genau nach KVR nimmt, müssten sie bei jedem Anlegen an den Dampferbrücken die Lichter ausschalten, weil dann eine feste Verbindung zum Land besteht und sie dann nach Definition nicht mehr "in Fahrt" sind!

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@Ole:

Die Informationen oben stammen zum Teil aus einem Bericht über LED-Technik in Positionslampen, den ich vor ein paar Tagen gelesen hab. Darin hieß es, dass einige Schiffe deshalb sogar am Liegeplatz die Positionslampen brennen lassen, um sie garnicht ausschalten zu müssen. Hat mich auch etwas gewundert, da für ein festliegendes Schiff ja eigentlich andere Regeln gelten.

Ob der eigentlich kontraproduktive Fall bei den Fördeschiffen vielleicht einfache Gewohnheit ist, dass die immer mit Licht fahren?

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Das Problem ist halt, dass im Moment noch der Großteil aller Lampen mit herkömmlichen Leuchtmitteln läuft, deren Lebensdauer ja nicht so überragend ist. Wenn dann eine Lampe gerade kaputt geht, wenn das Schiff ablegen soll, darf es natürlich nicht auslaufen und es muss erst jemand in den Mast klettern und die Birne wechseln.

Ist übrigens auch ein Grund dafür, dass viele Schiffe tagsüber mit angeschalteten Lampen fahren. Verboten ist das nicht und es erhöht die Lebensdauer der Birnen ziemlich deutlich, wenn sie einfach durchleuchten statt abends an- und morgens wieder abgeschaltet zu werden.

 

Uijuijui ... da bin ich nun 10 Jahre zur See gefahren, aber diese Erklärung höre nun wirklich zum ersten Mal.

 

Warum sollte gerade die Lichter doppelt ausgelegt sein, die im Falle einer durchgebrannten Glühbirne am ehesten und leichtesten zu erreichen sind, aber hoch oben im Mast keine Doppelbelegung?

 

Die Erklärung ist anders, jedoch ganz einfach.

 

Die einzigen Positionslampen, an denen im Dunkeln genau die Position, Richtung und Seite eines Fahrzeuges zu erkennen ist, sind die seitlichen Positionslampen, darum auch die unterschiedlichen Farben Grün und Rot.

 

Eine der Zweien lauft auf Bordnetz, das durch den Hilfsdiesel gespeist wird, die Andere läuft auf Batteriebetrieb. Wenn der Hidi ausfällt wird i.d.R. automatisch auf dem ganzen Schiff die Notbeleuchtung geschaltet und auch die Seitenlichter.

 

Zumindest war das zu meiner Fahrenszeit so.

 

8) Seegurke = Seegurke <> Seemann ;)

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Interessant! Definitiv eine logische Erklärung, die aber dem Artikel über die LED-Lampen ziemlich widerspricht. Ich gucke morgen mal an der Uni, ob der Flyer dort noch liegt und lese nochmal genau nach, wie das dort gemeint ist.

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die aber dem Artikel über die LED-Lampen ziemlich widerspricht.

 

Meine Fahrenszeit ist zwar nun schon 20 Jahre her, aber zu dieser Zeit hat an LEDs als Leuchtmittel noch keiner gedacht und ich glaube auch nicht, dass bei der alten Elbe 1 auf LED-Beleuchtung umgerüstet ist.

 

Ich habe auch unendlich viele Bilder an denen Schiffe am Tage unbeleuchtet durch die Gegend fahren, dass ich mir durchaus vorstellen, dass die Gedanken eines Schiffsführers sich eher um andere Sache drehen, als um eine oder zwei Stunden längere Lebenszeit von Glühbirnen, bildlich gesprochen. Ich kann mich eigentlich nie entsinnen, an Bord ein derartiges Gespräch geführt oder gehört zu haben. Wenn dann ging es wohl eher im Abmessung formschönerer Art ;)

 

Ansonsten: "Birne kaputt ... ET kümmer dich"

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Hallo Alex,

 

schöne Erklärung, ich glaube auch, dass sie den Kern der Sache trifft.

 

Gibt es eine festgelegte Zuordnung, z. B. oberes Licht auf Diesel, Unteres auf Batterie, oder ist das freigestellt?

 

Grüße

 

Torsten

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Gibt es eine festgelegte Zuordnung, z. B. oberes Licht auf Diesel, Unteres auf Batterie

 

Hier ein Beispiel des FLB Kiel, da sind sogar Topplicht und Wegerecht doppelt belegt und deutlich zu sehen, es leuchte nur eine.

 

Es brennt beim Seitenlicht die Obere, beim Topplicht die Untere, ich denke, im Dunkeln ist das sowieso Banane ;)

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Ich hab grad mal in die Stückliste Laterne bei meinem Dampfer nachgesehen. Beide, Hautpt- und Reservelaterne sind mit Leuchtmittel 220V ausgestattet.

 

Ich habe damals bei der Werft angerufen und mir wurde dazu gesagt, es sei rein die Redundanz der Laternen.

Mag ja sein, das ist bei jedem Schiff anders.

 

Matthias

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Schifferlfahrer

Das war auch mein Informationsstand. Wenn man sich Bilder von Originalen anschaut stellt man häufig fest, dass die Lichter allesamt doppelt vorhanden sind.

Ich könnte mir vorstellen, dass selten genutzte Lichter, wie das Ankerlicht o.ä nur in einfacher Ausführung vorhanden sind, aber die Fahrstörungslichter sowie "Positionslichter" sind wohl häufig doppelt, damit man im Sturm bei Ruderschaden nicht erst Drahtseilakrobatik machen muss, um vorschriftsmäßig beleuchtet zu sein.

 

Das Einschalten der Lichter ist wohl auch eine reine Faulheit/Absicherung der Kapitäne. Es ist nicht verboten die Lichter eingeschalten zu lassen, also lässt man sie brennen und braucht sich nie Gedanken zu machen ob und wann die Lichter nun eingeschalten sein müssen. Klar, zwischen hell und dunkel ist leicht eine Grenze zu ziehen, aber feststellen, wann die Sichtweite nicht mehr ganz ausreicht, es zu neblig zu stürmisch oder was auch immer ist, wird da schon schwerer, bzw. ist mit vielen Grauzonen verbunden. Wenn die Lichter einfach durchbrennen, ist man auf der sicheren Seite.

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Moin!

 

Ich hab gerade nicht nur den kurzen Text gefunden, den ich vor einigen Tagen gelesen hatte, sondern den kompletten Bericht. Quelle ist die Schiff&Hafen, Ausgabe 07/2010. Den kompletten mehrseitigen Text kann ich hier natürlich nicht reinsetzen aber ein paar, für unser Thema interessante Passagen:

 

LED-Technologie bei Navigationslichtern

Christoph Witt

 

Nachdem sich die LED-Technologie bereits in der Automobilindustrie durchgesetzt hat, hält sie nun auch in der Schifffahrt Einzug. Seit wenigen Jahren sind die auf der modernen und umweltfreundlichen LED-Technologie basierenden Navigationslichter nicht nur für die Sportschifffahrt, sondern auch für die Berufsschifffahrt verfügbar.

 

[...]

Beim Einsatz der LED-Technologie als Lichtquelle auf Schiffen stellen Vibrationen für diese kein Problem dar. Ein weiterer Vorteil von LEDs in Navigationslichtern liegt in der Lebensdauer, die mit 50000 Stunden ein Vielfaches der herkömmlichen Glühlampen, die häufig nur 200 bis 500 Stunden erreichen, beträgt. Damit die konventionellen Glühlampen länger halten, also weniger Wechsel stattfinden müssen, werden sie in der Regel im Dauerbetrieb gefahren. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass sich während des Alterungsprozesses der Wolframmantel auf der Glühwendel verändert. Wird die Laterne abgeschaltet, kühlt der Glühwendel ab und dehnt sich beim erneuten Einschalten kurzfristig stark aus bis der Strom stetig fließt. Durch die Veränderung des Wolframs hat die Glühwendel oft nicht genügend Spielraum und kann beim Einschaltvorgang kaputt gehen. Auf vielen Schiffen werden deshalb die Laternen sogar im Hafen in Betrieb gelassen. Damit sollen unter anderem zeitliche Verzögerungen beim Auslaufen, die durch plötzliche erforderliche Wechsel von Glühlampen in den Lichtern verursacht werden können, verhindert werden.

Die meisten Schiffe sind zulassungsbedingt mit doppelten Navigationslichtern ausgestattet. Beim Einsatz von Navigationslichtern mit LED-Technologie, zum Beispiel Typ 780 von Peters + Bey, ist es möglich, Haupt- und Reservebeleuchtung in einem einzigen Navigationslicht unterzubringen.

[...]

@Welle:

Ich bin leider nie zur See gefahren, deshalb fehlt mir der praktische Ansatz, von dem aus du das beurteilen kannst. Der Artikel ist aber denke ich sehr interessant und belegt hoffentlich zumindest, dass ich mir die Erklärung oben nicht aus den Fingern gesaugt hab. ;)

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Mag ja sein, das ist bei jedem Schiff anders

 

Das kann schon durchaus sein.

 

Ich habe mal der Hitzler-Werft angerufen, die damals das FLB Kiel gebaut haben. Bei der laufen z.B. beide auf 24 V, eins davon vom Bordnetz gespeist und eben als redundantes System im Falle eines Blackout.

 

dass ich mir die Erklärung oben nicht aus den Fingern gesaugt hab.

 

Ja, schon klar, nur ist diese Thematik eigentlich unrelevant zur Eingangsfrage "Warum Doppelbelegung" und nicht mit der Lebensdauer eine Glühbirne zu erklären ist. Ansonsten müssten wir nun auch noch die Frage klären: "Wie viel Personen werden benötigt um eine Posilampe zu wechseln ... einer an Deck und jede Menge Schwimmer ... der eine hält die Birne, die anderen drehen das Schiff ..." ;)

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Vielleicht hilft ja da Steuerpult des Feuerschiffs Borkum Riff zur Klärung.

 

Die obere Steuertafel ist für 110V, die untere für 24V. Also 2 getrennte, redundante Systeme.

 

Dort sind alle Lampen doppelt ausgelegt. Soweit ich mich erinnere aber im gleichen Lampenkörper.

 

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Edited by Arno Hagen
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Moin Mädels,

 

auf dem Seebäderschiff "Lady von Büsum" (Bj. 1980) sind nur die Positionslichter doppelt bzw übereinander.

Am Mast ist es nicht so, zumindestens nicht in zwei getrennten Lampenkörpern.

 

Schaut mal hier:

attachment.php?attachmentid=6195&d=1281616117

 

Grüße

 

Nils

post-5694-1419861782,1946_thumb.jpg

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Frank The Tank

Moin, ich habe da wohl gestern etwas zu viel getönt, denn so einfach scheint der Fall nicht zu sein, denn keiner der vielen alten Hasen konnte mir meine Fragen beantworten....:(

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Dampferkapitän

Tja, da hab ich ja ein spannendes Thema eröffnet. :mrgreen:

Auf meinem Bild könnte man meinen, dass die zweite Positionslaterne nachträglich angebracht worden ist.

Das obere Abschirmblech scheint auf das untere aufgenietet zu sein.

Leider hab ich kein Bild des Bootes zum Zeitpunkt der Indienststellung gefunden.

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Hansen-Bengel

Na ja, im Grunde zeigt diese Diskussion nur, dass man im Schiffbau nicht immer allgemeingültige Aussagen treffen kann...

 

Es ändern sich halt sowohl die Vorschriften regelmässig, als auch die Technik.

Zu Beginn der Elektrifizierung waren beispielsweise Petroleumlaternen als Zweitsystem vorgeschrieben.

 

Ich denke aber, eins ist definitiv festzuhalten: Zwei Laternen heißt eine davon ist Ersatz/Notbeleuchtung.

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