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Schiffsmodell.net

Aufbauten aus Polystyrol - wie die Fenster ausschneiden?


Kester

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Hallo zusammen,

 

ich habe vor einiger Zeit einen angefangenen Bausatz der "Smit Rotterdam" von Billing Boats günstig ersteigert. Der Vorbesitzer hatte die Decksaufbauten auch bereits fertiggestellt, allerdings finde ich, dass man (trotz Lackierung) noch zuviele Poren im Holz der Aufbauten sieht.

 

Nun habe ich mir gedacht, ich baue die Aufbauten aus Polystyrol nach und habe ich schon die entsprechenden Maße genommen und einige Teile gefertigt. Allerdings habe ich noch keinen Weg gefunden, die Fenster in den Aufbauten so auszuschneiden/aufzubohren/aufzufräsen, dass es auch richtig gut aussieht.

Als zweite Alternative habe ich dann die Flächen, in denen sich Fenster befinden, mit Makrolon-Platten erstellt, allerdings lassen die sich (so finde ich) nicht so gut verarbeiten wie Polystyrol.

 

Hat jemand noch weitere Tipps, wie ich die Aufbauten (inkl. der Fenster) erstellen kann?

 

Danke und Gruß

 

Kester

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Guest nordzombie

Hallo

Ich habe mir im Baumarkt 'ne wirklich billige (25Eur) Oberfräse gekauft.

Eine Sperrholzplatte habe ich dann in der Mitte durchbohrt und die Oberfräse von unten untergeschraubt.Jetzt guckte der Fräskopf oben raus.Jetzt konnte man auf der Platte Polystyrol/ABS Platten fräsen.

Um genauer arbeiten zu können,Fenster-und Türausschnitte,hab ich dann Anschlagsleisten im richtigem Abstand auf die Sperrholzplatte geschraubt.

So habe ich schon mehrere Häuser in ABS gebaut,geht wirklich prima und kostet nicht viel.

Falls der Fräser zu schnell läuft mußt halt noch 'n Dimmer vorsetzen.Die Fräsköpfe halten in Kunststoff ewig.

Gruß Tom

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Guest Welle

Idealerweise auf einem Koordinatentisch fräsen, z.B. mit der Proxxon-Mikrofräse, so sie man denn hat, das gibt saubere rechte Winkel.

 

Oder, je nach Dicke des PS-Material aufzeichnen und mit den Klingenmesser ausschneiden, bis 1,5 mm geht das ganz gut, dickeres Material dann eher mit der guten alten Laubsäge.

 

Die Verglasung einfach mit Silikon auf die Innenseite des Aufbaus kleben. Ich nehme ganz gern Echtglas, das lässt such gut mit den Glasradierer reinigen und vergilbt und zerkratzt nicht, z.b. die Glasscheibchen aus den Dia-Rahmen. Gibt es in jedem gut sortierten Fotogeschäft, auch Mikroskop-Objektträger gehen ganz gut.

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Guest Cheesey

Moin,

 

ich bin bis jetzt mit der Teppichmesser-Methode recht gut gefahren, gut, das Material sollte, wie Alex schon genannt hat, wirklich nicht dicker als 1.5mm sein. Aber ich denke, Aufbautenwände baut man eh nicht dicker, da langt 1mm, wie man in Bayern sagt, "in'd Haut nei".

Allerdings kannst du das bei fertigen Aufbauten nicht besonders gut anwenden.

 

Ich habe bei meiner Neuwerk die Brückenfenster auch aus Polystyrol geschnitten, wobei man da echt viel Übung braucht.

 

Das mit dem Fräsen klingt ziemlich gut, der Schifferlfahrer hat bei Holzaufbauten Brückenfenster (eigentlich insgesamt die Fenster) gefräst, allerdings auf ner Riesenfräse mit allem Drum und Dran, da wird das ganze extrem genau, allerdings kostet diese Methode halt was.

 

Gruß,

 

Maxi

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Guest Welle
allerdings auf ner Riesenfräse mit allem Drum und Dran, da wird das ganze extrem genau

 

Das im Umkehrschluss kleine Werkzeuge extrem ungenau arbeiten, halte ich allerdings für ein Gerücht, es ist immer noch der Mensch der ein Werkzeug ungenau bedient. ;)

 

Schau dir mal an, wie groß eine Uhrmacherdrehbank ist und was für Wunderwerke der Präzision damit geschaffen werden, da werden wahrscheinlich alle die blass, die der Meinung sind eine Drehbank ohne Kraftstromanschluss unter 500 kg wäre nur Spielerei. 8)

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purzelonline

Ich gebe meinem Vorredner Recht, umso kleiner die Tools heisst meist auch umso präziser. Ich fräse - ob Polystyrol oder Leiterplattenmaterial oder auch CFG - eigentlich grundsätzlich. Das wird einfach am saubersten. Ein kleiner Trick wäre noch, dass die Fräser (ob Kemmer, HPTEC oder beim Zahnarzt "organisiert") aus dem Leiterplatten- oder Dentalbereich möglichst WENIGE Schneiden für Polystyrol oder ABS haben, beim CFG pder FR4 Material dürfen es auch diamantverzahnte sein, die aber beim PS oder ABS schmieren und zusetzen.

PS und ABS kühlt man am besten (ohne die Gefahr die von Spiritus ausgeht) mit Fenster-Reiniger in der Sprühflasche wenn nicht grade ein

Zerstäuber an der Fräse ist. Die Schnitte werden dann sauber glatt und ohne Nacharbeit lackierbar. Mit der Zustellung bei 1mm Material auf 2-3x fahren, evtl. 1-2/10 Schlichtzugabe und die dann am Schluss auf einen Arbeitsgang.

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Schifferlfahrer
Schau dir mal an, wie groß eine Uhrmacherdrehbank ist und was für Wunderwerke der Präzision damit geschaffen werden, da werden wahrscheinlich alle die blass, die der Meinung sind eine Drehbank ohne Kraftstromanschluss unter 500 kg wäre nur Spielerei. 8)

Pah, bei 500kg fang ich ja noch gar nicht an, ein bisschen Kampfgewicht muss schon sein. Außerdem braucht man da keine Sorgen zu haben, dass einem die Maschine ein Einbrecher klaut:lol:

 

Nee, mal Ernst: Die Größe der Maschine ist einfach eine Frage dessen, was man machen will. Wenn du Alu, Messing, Holz, manchmal auch Stahl fräßen willst, dann bleibt man mit einer kleinen Maschine schnell stecken. Wenn man nur die Fenster etc. von Aufbauten fräsen möchte, ist eine kleine Oberfräse sicherlich ausreichen, wenn nicht sogar besser, weil leichter zu bedienen. Es kommt also, wie immer auf die Anwendung an.

Was jetzt genauer ist, ist in der Tat immer so eine Sache. Wenn man halbwegs exakt arbeitet, werden die Fehler so minimal sein, dass man sie mit den Augen nicht mehr sieht, egal, ob du eine kleine Oberfräse oder eine CNC-Fräse verwendet hast. Insofern hast du natürlich Recht, jedes Werkzeug ist nur so genau, wie der, der es bedient.

 

Bezüglich der Wahl des Fräßers kann ich Purzel nur zustimmen, für weiche Materialien nehme ich am liebsten zweischnidige Fräser (ich hab mal nac einem Einschneidigen gesucht, aber irgendwie wollte mir den keiner verkaufen. Man hätte ihn mir zwar im Tausch gegen einen Eimer Pressluft angeboten, aber so einen hatte ich leider nicht da...:(). Wenn das Material dann härter wird, kann man durchaus vierschneidige Fräser oder eben solche mit Diamantbesatz o.Ä verwenden.

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Hansen-Bengel

Um einmal zurück zur Fragestellung zu kommen...;)

 

PS kann man gut "brechen", wenn man es mit dem Skalpell oder Cutter vorschneidet, man muss es nicht immer komplett herausschneiden.

 

Dazu bei Fensterausschnitten in den Ecken Entlastungsbohrungen anbringen und den inneren Teil Kreuzweise einschneiden. Dann sollten die inneren Teile des Ausschnitts bei leichter Biegung leicht heraus zu drücken sein.

 

(Am besten vorher an Resten üben)

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Hallo,

 

da hast du vollkommen Recht Hansen-Bengel. Wir sollten hier mal zum Kern der Frage zurückkehren und nicht nur einen auf dicke Hose machen was wir so alles tolles im Keller haben.

Fragen von Anfängern sollte man auch so beantworten das Anfängern geholfen wird. Das andere schreckt sie eher ab.

 

Gruß

 

Bernd

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Guest LeichtMatrose

Ich stimme meinen Vorrednern absolut zu! :that:

 

PS zu schneiden ist wirklich nicht ganz ohne, je Stärker das Material ist, desto schwieriger die ganze Sache.

 

Wenn es nicht mit dem Cuttermesser funktioniert (Vorsicht Abrutschgefahr) nehme ich meistens einen gewöhnlichen Dremel mit einer Trennscheibe und einer gaaanz ruhigen Hand. ;)

 

Eine Trennscheibe statt Fräser ist bei dieser Vorgehensweise (mit Hand) die bessere Variante. Denn mit normalen Handvorschub, ohne einspannmöglichkeit für den Dremel, macht der Fräser schnell mal quer durch das Material, da ist die Trennscheibe besser zu beherrschen.

 

Ein rantasten an die spätere Kontur ist auf jeden Eall empfehlenswert, lieber ein kleines Aufmaß stehen lassen und dies mit einer Feile sauber wegarbeiten.

 

Ich weiß, das ist ne langwierige Sache, gerade bei so vielen Fenstern. Doch um so mehr Übung Du entwickelst, desto besser und schneller funktioniert es, Du wirst sehen, das Aufmaß wird ganz Automatisch immer kleiner. :p

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Zwischen der häufig als Allerheilmittel für PS geltenden Methode "Anritzen, Brechen" und dem technikbegeisterten Fräsen (womöglich noch CNC) geht auch Polystyrol sehr gut mit der althergebrachten Laubsäge. Gerade für Innenausschnitte geht das sehr gut, da man nur ein einziges sehr kleines Loch (pro Ausschnitt) braucht.

Mit ein wenig Übung geht die Nacharbeit dabei gegen Null, so dass ich bei meinen letzten Teilen aus PS die Säge dem Skalpell vorgezogen hab. Nebenbei ist man dabei ziemlich unabhängig von der Materialstärke (siehe auch Welles Post).

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Guest Welle
Denn mit normalen Handvorschub, ohne einspannmöglichkeit für den Dremel, macht der Fräser schnell mal quer durch das Material, da ist die Trennscheibe besser zu beherrschen.

 

Bei Vorschlag zum Fräsen ging ich definitiv von Verfügbarkeit einer Fräsemaschine mit Koordinatentisch aus. (Schrieb ich weiter oben) Auch nur ansatzweise gerade Kanten bei Freihandarbeiten mit einer Handbohrmaschine hinzubekommen, halt ich für illusorisch.

 

PS oder ABS schmieren ... PS und ABS kühlen

 

ABS schmiert eher als PS, es lässt sich so gut wie nicht fräsen. PS dagegen ist eigentlich in der Gruppe der artverwandten Kunstoffe, das Fräsmaterial schlechthin. Schau einfach mal wer alles Modellbaufrässätze anbietet, jeder Architekt arbeitet mit diesem Material.

 

Es ist eine Frage der Fräsergeschwindigkeit, der Einstechtiefe und der Vorschubgeschwindigkeit, dann schmiert PS nicht und benötigt auch keine Kühlung.

 

Bei der Proxxon-Mikrofräse habe ich ganz gute Erfahrungen gemacht, wenn man die sehr hohe Anfangsdrehzahl weiter runter regelt. Dazu kommt Helmut's Leistungsregel zum Einsatz. Und dann eben moderater Vorschub, ab 2 mm Dicke, fräse ich meistens in zwei Durchgängen mit anfangs halber Einstichtiefe.

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Arno Hagen

Fenster ausschneiden geht hervorragend mit Laubsäge und einem Satz Schlüsselfeilen zum Nachbearbeiten.

 

Wenn es mehrere gleiche Ausschnitte sind, mache ich mir vorher eine Schablone zum Anzeichnen.

 

Mit wasserfestem Filzstift (möglichst feine Spitze) anzeichnen, mit etwas überstehendem Material aussägen und dann mit den Feilen an die angezeichneten Markierungen ran feilen.

 

Fräse mit Koordinatentisch ist natürlich eine tolle, wenn auch teure, Lösung, aber nicht in jedem Bastelkeller vorhanden.

 

Handfräse ist mit Vorsicht zu genießen. Da braucht es sehr viel Feingefühl! Da ist mal schnell mehr weg als einem lieb ist.

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Guest Bukanier

HALLO!

Es wurde weiter oben schon der Zahnarzt erwähnt.Für Modellbauer ein wichtiger Mann. Das Material wird sehr gut wenn man es nur anritzt dann mit Filz den Ritz anzeichnet und mit Art reißhaken weiter ritzt.Evtl. allerdings die Ecken nachfeilen.

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Hallo und Danke für Eure Antworten! :that:

 

Ich habe jetzt bei robbe das Deckshaus einfach mal als Ersatzteil bestellt und werde mal sehen, wie gut ich das mit dem Holz hinbekomme.

 

Falls das nichts wird, werde ich mich Tipp für Tipp vorantasten, erst mit dem Cutter, dann mit dem Bohrer und Laubsäge, und zum Schluss ... kaufe ich mir dann die Micro-Fräse von Proxxon ...

 

Gruß

 

Kester

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Guest tlrt2701

Die Holzteile von Billing Boats sind eigentlich ganz gut zu verwenden. Nur hat Polystyrol halt dann doch Vorteile.

Ich bin auch noch am restaurieren der Nederland und werde den Aufbau über kurz oder lang auch in Polystyrol abändern.

Allerdings werde ich mir die Teile dann fräsen und nicht mit dem Messer schnitzen. Aussenkonturen gehen zwar Prima, aber Fenster von Innen ist immer eine Qual.

Ähnlich wie bei einem meiner letzten Aufbauten werden dann die Fenster aus Plexiglas direkt eingepasst ins Material. Dadurch kann ich das ganze noch realer aussehen lassen. Finde die von innen eigeklebten Fenster im Moment an meiner Nederland irgendwie nicht so schön.

f7d0-8.jpg

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  • 2 weeks later...

Hallo Maxi,

 

das ist ja ein toller Baubericht über die "Waker"! Ich glaube, dass ich viele Anregungen für meine "Smit Rotterdam" übernehmen kann. Danke für den Link!

 

Ich werde in den nächsten Tagen einmal die Methode "Laubsäge" testen, um die Fensterausschnitte zu erstellen. Parallel dazu habe ich vom robbe Ersatzteilservice zwei Laserplatten erhalten, allerdings fehlten dabei die Seitenteile vom Hauptaufbau :(

 

Naja, Maße nehmen und aus PS nachbauen ist angesagt ...

 

Gruß

 

Kester

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Es gibt noch eine Methode Fensteröffnungen herzustellen:

Man besorgt sich einen Klingenhalter für auswechselbare Klingen. Nicht die ganz feinen Skalpellklingen, sondern die etwas derberen mit Schneide genau gerade und rechtwinklig zum Halter.

Mit der Trennscheibe vom Proxxon wird die Klinge so gekürzt, das sie beim Einsetzen in den Griff Vorne nur ganz wenig herraus schaut. Nach dem Kürzen muss natürlich neu angeschliffen werden, was aber mit Proxxon Schleifscheibe und Abziehstein kein Problem ist.

Und nun kann man mit dem Klingenhalter und einem Hammer die Fenster ganz einfach ausmeisseln.

Das geht wirklich. So habe ich alle Fenster meines Versorgers sowohl in PS wie auch in 1mm Sperrholz hergestellt.

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Guest Design-HSB

Ich habe mir einen Halter selbst gemacht in dem ich die Klingen halten kann.

 

gbbieg02.jpg

 

Hier zwar zum scharfkantigen Biegen genutzt nur wenn ich statt Gummi etwas festeres unterlege, kann ich damit auch schneiden, selbst Messing geht so noch.

 

Die Aufnahme passt auch in eine Ständerbohrmaschine und damit kann ich sauber senkrecht drücken.

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