Versiegelung des SpringerTug-Rumpfs

[xoff]

Nach dem Bau des Holzrumpfs für Deinen Springer Tug stellt sich die Frage, wie dieser für den Einsatz im Wasser versiegelt werden soll.

 

Es gibt verschiedene Varianten - diese wollen wir hier diskutieren.

 

Folgende Möglichkeiten kommen mir im Moment in den Sinn:

 

• GFK
  
• Lackierung
  
• ABS/Polystyrol
  

GFK (GlasFaser verstärkter Kunststoff)

 

Dieses Verfahren ist bei Schiffsmodellen sehr weit verbreitet und beliebt.

Hierbei wird ein Holzrumpf mithilfe von Glasfasermatten (oder -gewebe) und Polyester- oder Epoxidharz überzogen.

 

[Oft wird ein Rumpf auch nur aus GFK geformt, wozu eine Positiv- oder Negativform gebraucht wird. Dieses Verfahren ist jedoch bei unserem Springer-Projekt nicht relevant. Wer lieber so einen Rumpf hätte, kann diesen fertig kaufen (z.B. bereits jetzt bei GB-Modellbau, es wird aber hier im Forum bald schon einen fertigen GFK-Rumpf mit Decksauflage aus den eigenen Reihen geben...etwas Geduld bitte...) oder selber anfertigen. Zahlreiche Informationen hierzu sind mit der Suchen-Funktion im Forum zu finden.]

 

Ist ein Rumpf in sich schon sehr stabil, so kann die Glasfaser weggelassen werden und nur mit Polyester/Epoxid versiegelt werden.

 

Die Verarbeitung dieser Chemikalien ist nicht ganz ungefährlich und für Ungeübte gewöhnungsbedürftig. Kinder und Jugendliche dürfen diese Chemikalien nicht verarbeiten.

Ausserdem ist sie im Vergleich zu den weiter unten beschriebenen anderen Möglichkeiten etwas teurer.

 

Epoxid- oder Polyester-Harz wird in einem sehr exakten Verhältnis mit Härter vermischt (deshalb nennt man diese Chemikalie «Zweikomponente» oder «2K») und ist dann eine gewisse Zeit lang («Topfzeit») verarbeitbar.

Das Abmessen der empfohlenen Mengen muss mit einer genauen Waage (Briefwaage) geschehen, für die Verarbeitung müssen Sicherheitsregeln eingehalten werden und es muss sauber und zügig gearbeitet werden.

 

Es gibt im Internet viele Anleitungen, eine sehr gute Anleitung mit Materialkunde findest Du z.B. hier in einem Car-Forum.

Auch R&G bietet umfangreiche Informationen zum Download, sowie Lehr-Videos an

 

Harz und Härter werden von verschiedenen Herstellern (z.B. R&G, Rüegg, Breddermann, PHD-24, Bootsservice Behnke) angeboten und es gibt für viele Anwendungszwecke verschiedene Produkte.

 

Lackierung

 

Ein stabiler Holzrumpf wie der eines Springer Tugs lässt sich auch «nur» durch Lackierung versiegeln.

 

Dieses Verfahren ist relativ einfach und auch von Jugendlichen leicht zu erlernen. Es ist nicht gefährlich für die Gesundheit und die Materialien sind günstig in jedem Baumarkt zu kaufen.

 

Viele Modellbauer zweifeln an der Beständigkeit einer Lackierung als Versiegelung eines Rumpfs, wobei sie bestimmt recht haben, wenn ein Schiff für die Ewigkeit und sehr lange Einsatzzeiten auf dem Weiher gebaut werden soll.

 

Wird die Lackierung aber sorgfältig gemacht und werden folgende Hinweise berücksichtig, so macht ein so versiegelter Rumpf ebenso grosse Freude.

 

Eine Lackierung besteht immer aus Grundierung und Lack.

Die Grundierung hat die Aufgabe, eine perfekte Verbindung zwischen Untergrund und Lackierung zu gewährleisten.

Der Lack verleiht dem Rumpf die Farbe und versiegelt die Oberfläche.

 

Es gibt sehr viele verschiedene Lack-Systeme. Die gebräuchlichsten sind Lacke, die mit Wasser verdünnbar sind und wasserfest aushärten («Acryl»), sowie solche, die mit einem - giftigen - Lösungsmittel verdünnt werden («Kunstharz»)

 

Ich empfehle sogenannte Acryl-Lacke und -Grundierungen, da diese ungefährlich in der Verarbeitung sind und nach dem Austrocknen vollständig wasserfest sind.

Anfänger sollten Grundierung und Lack mit dem Pinsel auftragen - das ergibt gute Resultate, wenn mehrere Schichten aufgebracht werden und dazwischen richtig geschliffen wird.

Acryl-Lacke aus der Spraydose sind (das ist etwas verwirrend ) mit einem giftigen Lösungsmittel versetzt und relativ schwierig zu verarbeiten, deshalb empfehle ich sie nicht für Anfänger.

 

Eine allgemeingültige Anleitung habe ich keine gefunden - da lässt man sich am besten vom Fachhändler oder im Baumarkt beraten, holt sich Hilfe bei einem Bekannten/Verwandten oder liest sich mit Hilfe der Suchen-Funktion durch dieses Forum (in vielen Bauberichten sind die Schritte sehr gut erklärt)

 

ABS/Polystyrol

 

Bei diesem Verfahren wird der Holzrumpf mit ABS- oder Polystyrol-Platten (+/- 1mm dick) verkleidet.

 

Dieses Verfahren schützt den Rumpf mit einer relativ dicken Schicht «Plastik» - nach dem Aufkleben und Verschleifen der Platten muss der Rumpf aber noch lackiert werden.

 

ABS- und Polystyrol-Platten sind in jedem Modellbaufachgeschäft erhältlich und relativ günstig.

Sie werden jeweils auf eine Fläche des einfachen Springer-Rumpfs geklebt (z.B. mit dickflüssigem Sekundenkleber oder 2K-Kleber (UHU-Endfest o.ä.)), so dass sie an den Rändern ein wenig überstehen, dann werden die Kanten sauber verschliffen und die nächste Fläche beklebt.

 

So ergibt sich eine geschlossene Hülle um den Holzrumpf, die anschliessend mit Acryl-Grundierung (speziell für den verwendeten Kunststoff) und -Lack lackiert wird.

 

So, das sind drei Ideen, die ich aus eigenen Erfahrungen und den erfahrener Kollegen zusammengetragen habe.

Vollständigkeit ist nicht garantiert und das Thema ist damit bestimmt nicht abschliessend und erschöpfend behandelt:

 

die Diskussion ist eröffnet und Hinweise, Erfahrungen und Tipps sind herzlich willkommen...

Edited October 22, 2009 by xoff
Hab nur eben aus "kickflüssig" ein korrektes "dickflüssig" gemacht :-D