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Schiffsmodell.net

Antriebsauslegung für mehrmotorigen Verdränger


Guest wasserhasser

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Guest wasserhasser

Moin zusammen,

 

ich sollte mich wohl erst mal Vorstellen:

Christopher, mein Name.

Ich lebe südlich von Hamburg, und seit kurzem in einem Dörfchen neben Buxtehude, direkt am Estedeich.

Früher habe ich mich schon mal am Modellbau versucht, mußte aber beim Eintritt in das Berufsleben aus Zeitmangel aufgeben.

Früher? Ja - ich wurde noch ausgelacht, als ich mit einem Elektroflugmodell auf den Flugplatz kam... Mechanische Fahrtregler waren damals teuer und Elektronische eine Utopie... :D

 

Da ich hier jetzt so günstig in Wassernähe wohne, liegt es ja nahe, daß ich mir ein Boot zulege, dachte ich mir.

Kaufen? Nein! Eigenbau!

Ich habe also damit begonnen ein Holzboot zu planen und zu bauen.

Die Rumpfform ähnelt einem Wikingerschiff, allerdings ist der Rumpf etwas schmaler (80cm) und der Boden etwas flacher ausgefallen, als ich das eigentlich wollte.

Na ja - ist mein erstes Boot und das Biegen von Holzleisten will auch erst mal gelernt sein. 8)

Der Rumpf ist inzwischen so weit, daß ich ihn tragen kann, ohne das er bricht.

Wird also langsam Zeit sich über den Antrieb ernste Gedanken zu machen.

 

Ich stelle mir zwei Motoren vor, die rechts und links vom Kiel ihre Kraft nach außen bringen.

Ich könnte mir auch vier davon vorstellen. 8)

Gefunden habe ich auch wunderschöne Schiffsschrauben z.B. diese: http://www.hobby-lobby-modellbau.com/onlineshop/product_info.php/info/p225_7-Blatt-Schiffsschraube-78-mm-M5-links----179-28.html7-Blatt

 

Und genau hier beginnt mein Problem, ich habe absolut keine Ahnung von Schiffsantrieben und deren Auslegung!

Meine Suche im Internet macht mich nur noch ratloser.

Irgendwie scheint es, als ob niemand die Technischen Daten seiner Bauteile veröffentlicht :| oder ich finde sie nur nicht :(

 

Wie ermittelt man z.B. die Rumpfgeschwindigkeit?

Wie ermittelt man die daraus resultierende, notwendige Antriebsleistung?

Nach welchen Kriterien wählt man dann den Schraubendurchmesser / Steigung?

 

Ratlose Grüße

 

Christopher

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Guest Seebär Harry

Moin Christopher,

erstmal ein HERZLICH WILLKOMMEN hier an Bord!

 

Wie ermittelt man z.B. die Rumpfgeschwindigkeit?

Wie ermittelt man die daraus resultierende, notwendige Antriebsleistung?

Nach welchen Kriterien wählt man dann den Schraubendurchmesser / Steigung?

Ich schau bei den Motoren meist, was ich noch in der Kramkiste habe und probier erstmal.

Je nach Schiff nehm ich ein Sortiment an Schrauben mit ans Wasser und Experimentiere damit.

Bis jetzt hab ich eigentlich ganz gut damit gelegen.

 

Da wir aber auch Experten hier haben, würde ich vorschlagen, das du über dein Schiff noch etwas verrätst.

80cm liest sich als wenn es die Breite währe, da solltest du etwas genauer Angaben machen.

Breite, Länge, Gewicht und auch den Type genauer beschreiben.

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Hallo Christopher,

 

du stellst genau die Fragen, die schon so manchen Bootsbauer zur Verzweiflung getrieben haben. ;) Und du hast Recht: im Web gibt es keine vernünftige, allgemein gültige Zusammenfassung zum Thema Hydrodynamik und Antriebsauslegung (habe jedenfalls bis heute nichts gefunden).

 

Also erstmal: es gibt grob betrachtet drei Arten von Rümpfen:

Verdränger, Halbgleiter und Gleiter. Im Ruhezustand ist jedes Schiff erst mal ein Verdränger, in Fahrt ändern sich die Verhältnisse.

 

1.) Verdränger "sitzen" auch in Fahrt voll im Wasser und schieben ihre Bugwelle vor sich her; die verdrängte Wassermenge entspricht weiterhin genau der Bootsmasse. Hier ist die Antriebsauslegung recht einfach. Ihre maximale Geschwindigkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass sie die Bugwelle nicht überwinden können und auch ihre Heckwelle erhöht bei steigender Geschwindigkeit den Widerstand. Bug- und Heckwelle bilden ein Wellensystem, dessen Länge der Rumpflänge entspricht. Der Schiffsrumpf ist im Wellental "eingesperrt". Damit ist die theoretische Rumpfgrenzgeschwindigkeit Vmax [km/h] = 4,5 x (Wurzel Rumpflänge [m]). Also für ein 1m-Boot 4,5 km/h, für ein 2m-Boot 6,4 km/h, für ein 80cm-Boot 4,0 km/h, etc.pp.

Genau genommen ist für diese Formel nicht die Rumpflänge, sondern die KWL (Konstruktionswasserlinie) relevant, aber beim Verdränger liegen diese beiden Maße normalerweise dicht beieinander. Typische Beispiele für Verdränger sind Schlepper, Arbeitsschiffe, Kutter, Frachtschiffe, etc.

 

2.) Halbgleiter-Rümpfe schieben sich in Fahrt auf ihre Bugwelle auf (genügend Motorleistung und geringes Gewicht vorausgesetzt). Bei langen schmalen Rümpfen (Verhältnis ab ca. 8:1 aufwärts) interagieren Bug- und Heckwelle nicht mehr miteinander; sie bilden also kein "geschlossenes" Wellensystem mehr, in dem der Rumpf "gefangen" ist. Das Schiff kann den Widerstand der Bugwelle teilweise überwinden und reitet auf den Wellenkamm auf. Es reduzieren dadurch die benetzte Fläche und somit den Rumpfwiderstand. Dadurch können Halbgleiter deutlich schneller fahren als Verdränger. Typische Beispiele: Schnellboote, Seenot-Rettungsschiffe, Katamarane, Motoryachten, Trawleryachten, Offshore-Rennsegler, Runabouts, etc.

 

3.) Gleiter überwinden in Fahrt beide genannten Phasen und "reiten" auf der Wasseroberfläche, so dass dem Rumpf möglichst wenig Widerstand geboten wird. Der überwiegende Teil der Bootsmasse öiegt also oberhalb der Wasserlinie. Ihre Geschwindigkeit ist völlig unabhängig von der Rumpflänge, sondern hängt nur noch von der Stärke der Motorisierung und der Kentersicherheit des Rumpfes ab. Da sich der Rumpf nicht mehr im Wasesr befindet, spielt hier nun die Aerodynamik eine große Rolle: der Luftdruck versucht, das Boot anzuheben und bringt es ab einer bestimmten Geschwindigkeit zum kentern. Typische Beispiele: reinrassige Rennboote (Hydros, Deep-V, etc.).

 

Nun könnte man meinen, dass die Motorleistung - entsprechend dem Wasserwiderstand - bei Verdrängern am höchsten und bei Gleitern am niedrigsten ausfallen darf. Tatsächlich wurden Halbgleiter konstruiert, um mit geringerer Energie höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. Bei uns ist aber genau das Gegenteil der Fall: der Verdränger ist mit wenigen Watt Leistung ausreichend motorisiert, während reinrassige Gleiter gleicher Länge grob die hundertfache Leistung spendiert bekommen.

 

Da du von einm "Wikingerrumpf" sprichst (stell mal ein Foto ein!), gehe ich stark davon aus, dass es sich um einen reinen Verdränger handeln wird. Da sind vielpolige, langsam laufende Industriemotoren (Bühler, Dunker, ...) erste Wahl, weil sie bei geringem Stromverbrauch über ein hohes Drehmoment verfügen. Die Rumpfgrenzgeschwindigkeit kannst du berechnen, dementsprechend wird die Motor-Prop-Kombination ausgelegt: Motordrehzahl [u/min] x Propdurchmesser [mm] x Steigungsfaktor x ca. 0,7 (Schlupf des Props) : 60.000 = Vortriebsgeschwindigkeit in m/sec. (bzw. x 3,6 = km/h). Diese Vortriebsgeschwindigkeit kann man auch um 30-50% höher auslegen. Der Verdränger wird dadurch zwar nicht schneller, aber die überschüssige Energie wird in eine schöne Bugwelle umgesetzt. Eine noch höhere Auslegung bewirkt lediglich, dass der Motor abgewürgt wird, höheren Strom zieht und heiss läuft.

 

Das ist bis hierhin nur eine ganz generelle Einführung gewesen, ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit. Die konkrete Auslegung ergibt sich aus Rumpfform, Grösse und Gewicht deines Schiffs.

 

Gruss, Jo

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Guest wasserhasser

Moin,

 

...du stellst genau die Fragen, die schon so manchen Bootsbauer zur Verzweiflung getrieben haben. ;) Und du hast Recht: im Web gibt es keine vernünftige, allgemein gültige Zusammenfassung zum Thema Hydrodynamik und Antriebsauslegung (habe jedenfalls bis heute nichts gefunden)....

Da bin ich aber froh!

Ich hatte schon Sorge zu doof zum Suchen zu sein 8)

 

Das Verhältnis von Länge zu Breite liegt bei etwa 5,5.

Damit baue ich wohl einen schlanken Verdränger... Dicke Halbgleiter gibt es ja wohl leider nicht :mrgreen:

 

Nach der Formel für die Rumpfgrenzgeschwindigkeit komme ich auf ein Vmax von etwa 10 km/h.

 

Ja ich weiß, mein Bootchen wird etwas größer.

Eigentlich war es auch viel kleiner geplant, aber dann hab ich mich beim Bau der Formen für die Spante vermessen und mußte die Länge anpassen.

Dann hab ich nicht bedacht, daß die Spante ja auch eine gewisse Materialstärke haben, also...

Vermutlich kann ich mich in das Boot reinsetzen, wenn es fertig ist !

Breite 80 cm - Länge 5 m.

 

Die Motor-Prop-Kombination läßt sich ja auch ganz einfach berechen,

bleibt das Gewicht als Frage der notwendigen Antreibsleistung...

 

Um das Pferd mal von hinten aufzuzäumen, gibt es irgendwo Angaben über die übertragbare Leistung bei bestimmten Drehzahlen von Messingprops?

Damit könnte ich das mögliche Gewicht, den maximalen Schraubendurchmesser und die Anzahl der Motoren vielleicht schon mal grob eingrenzen...

 

@Jo ...im Web gibt es jetzt eine vernünftige, allgemein gültige Zusammenfassung... dank dir!!!

 

Gruß

Christopher

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Guest Hanjo

Hi,

Rumpfgeschwindigkeit ca 2-5 Watt je kg (abhängig von Rumpfform, Prop etc.)

Also 200 kg Gewicht = 600 bis 1000 Watt.

 

Halbierst Du die Geschwindigkeit sinkt die erfoderliche Leistung auf 1/8.

Also ca 100 Watt. Und damit ist eigentlich schon sonnenklar was realistisch umsetzbar ist mit vernünftiger Fahrzeit. Die Elektro-Hilfsmotoren für Beiboote bewegen sich übrigens in der 200 - 400 Watt klasse.

 

Beste Grüße Hanjo

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Guest wasserhasser

Moin zusammen,

 

@Hanjo

du beziehst dich mit deiner Leistungsangabe von 2-5 Watt je kg auf meine Daten der Rumpfgeschwindigkeit?

Bei 200 kg rechnest du mich schon mit ein? Da kam dir der Gedanke fast früher als mir.

Mir kam die Idee eigentlich erst heute, beim durchlesen des Forums.

Für ein Modellschiff bin ich, wenn man es genau betrachtet, eigentlich wirklich zu groß.

 

@All

Ok, rechnen wir mal mit 200 - 300 kg, die mein Rumpf wohl tragen könnte (entsprechend stabilerer Aufbau vorausgesetzt) und einer Geschwindigkeit von 10 km/h.

Damit käme ich mit deiner geringsten Schätzung mit 600 Watt aus, bei 24V mit 12,5 A pro Motor; 6,25A, wenn ich auf 4 Maschinen gehe.

Ist schon ne ganze Menge... bei meiner Rumpfgröße aber auch mit den Akkus realisierbar.

Ich habe eben mal ein bischen gespielt, 50 -65 mm Schraubendurchmesser kreige ich locker unter, ohne die untere Kiellinie zu unterschreiten und das auch noch mit einer horizontalen Anordnung der Antriebswelle.

Was kann denn so ein 60 mm Propeller ab? Schafft der die 300 Watt?

 

Irgendwie besticht langsam der Gedanke, Passagiere, ferngesteuert, durch die Gegend zu fahren :)

Gruß

Christopjer

der erst Bilder veröffentlicht, wenn die Beulen im Rumpf verschwunden sind...;)

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5 x 0,8 Meter??? Um Gottes Willen! :cluebat:

Ich hatte ja auch gedacht (gehofft), dass es sich bei der Angabe "80 cm" um die Rumpflänge handeln würde. Aber so... da kommst du ja locker auf eine halbe Tonne Verdrängung, wenn nicht sogar deutlich mehr - wie willst du das noch ins Wasser bekommen?

 

EDIT: ich gehe mal davon aus, dass Hanjo wohl von der Leistungsabgabe sprechen wird (nicht von der Leistungsaufnahme)?!? Also käme da noch der Wirkungsgrad ins Spiel, den du bei den dicken Industriemotoren noch mal ganz grob mit Faktor 0,7 anrechnen kannst.

 

Edit2: ich sehe gerade - du wohnst in Buxtehude? Dann wohnt der Hanjo ja direkt bei dir um die Ecke. Das schreit ja schon fast danach, dass du ihm mal den Rumpf zur Begutachtung ins heimische Wohnzimmer stellst. :mrgreen: Einen kompetenteren Ansprechpartner wirst du nicht finden.

Edited by Jo_S
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Guest Hanjo

Hallo Jo,

habe mir mitllerweile angewöhnt sachlich falsch lieber eine Bandbreite zu nennen und das ganze nicht nach Eingangs und Ausgangsleistung auszudrücken. Denn die optimistischen Angaben im max. Wirkungsgrad erreicht man häufig ja doch nicht. Aber eigentlich ist es sachlich richtiger so wie Du es geschrieben hast wirklich die Verlustleistung sauber zu berechnen und die Prognose genauer zu machen.

 

@ Christopher

 

sieh das ganze recht gelassen. Du mußt halt nur im Auge haben, daß es eher um die 5 als 10 km/h werden.

 

Das mit den 60 mm Props paßt schlecht. Die Leistung (und fällt) also in der 3ten Potenz des Geschwindigkeitszuwachses. Nun hat der Motor die Eigenart, daß er auf Erhöhung der Last mit Drehzahleinbruch reagiert. Steigen 2 Leute ein und die Fuhre wird doppelt so schwer, dann wird sie vielleicht 20 % langsamer und der Strom steigt um 20 % (kann man auch genau ausrechnen). Aber eigentlich verändern sich da keine Welten, wenn der Motor halbwegs auf seine Aufgabe angepaßt ist.

 

60 mm Props wird das Boot viel zu langsam reagieren. Also ab 2 x 150 mm

macht für dieses Riesenbaby Sinn. Ich würde solch einen Motor einsetzen:

http://www.schlauchboote-spezial.de/minnkota/endura.html#td

 

Dann hast Du Dir auch das ganze Theater mit 'Getriebe etc. gespart.

Beste Grüße Hanjo

Edited by Hanjo
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Guest wasserhasser

Moin,

 

wie ich das ins Wasser bringen will?

Na ich dachte daran, das Boot über den Deich zu tragen und ins Wasser zu schieben...

 

An so einen Schlauchbootmotor habe ich auch schon gedacht.

Problem ist, daß ich keinen senkrechten Spiegel habe und somit den Motor nicht ins Boot einbauen kann.

Ich müßte das ganze als Gondel unter das Boot hängen und diese Lösung gefällt mir gar nicht.

Alternative wäre eine entsprechende Antriebswelle, da dürfte aber eine einzelne mit 5 mm nicht mehr ausreichen.

Im Modellbereich werde ich eine solche Welle wohl nicht fertig finden?

 

60 mm Props wird das Boot viel zu langsam reagieren.

Was heißt "langsam reagieren"? Beschleunigung?

Also ab 2 x 150 mm

Oder doch 4 mal 75 ? Ist das verhandelbar? :mrgreen:

150 mm Props sind (zumindest im Raboesch-Katalog) nicht drinn.

 

Die 7-Blättrigen von Raboesch haben es mir, mit ihreren Bananenförmigen Blättern ja angetan :D

 

Bleibt die Frage, ob so ein Propeller meinen Leistungsbedarf aushält oder ob er beim Anfahren einfach die Ohren anlegt.

 

Guderhandviertel ist wirklich um die Ecke und sogar über eine Wasserstraße zu erreichen...

 

Vielleicht sollte ich vorher aber noch ein bischen im Forum lesen - ich muß ja nicht alle Fragen ein zweites mal stellen ;)

 

Lieben Gruß

Christopher

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Guest Hanjo

Beschleunigung wäre bei so winzigen Props ein kühnes Wort. Du würdest mehrere Minuten brauchen um auf Geschwindigkeit zu kommen. Und aufstoppen? Wird fast gar nichts gehen.

 

Wenn die Props langsam laufen, können Sie nur eine bestimmte Leistung ins Wasser bringen. Das wird bei einem 60er Prop vielleicht 0,1 kp sein.

Was Du brauchst ist mehr Blattfläche. Hast Du nun einen so hohe Steigung wie bei Raboesch muß das Blatt umso größer sein und die Drehzahl dafür sinken. Bei einem Schlepper geht man für kurzfristig hohe Pfahlzugwerte auf überhöhte Drehzahl. Kann aber für dich kein Ansatz sein. Wäre so als wenn man glaubt ein Fiat 500 wäre ein LKW wenn man immer im 1. Gang fährt.

 

Wesentlich geeigneter wären allerdings richtig große Props mit niedriger Steigung für Dein Projekt. Also genau die Blätter die die Elektroaußenborder haben.

 

Beste Grüße Hanjo

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Guest wasserhasser

Ok, ist nicht verhandelbar ;)

 

Also Schraube mit min. 150 mm Durchmesser.

Damit müßte ich einen Tiefgang von 200 mm haben, damit die Schraube nicht über die Kiellinie hinaussteht...

Damit hätte ich ganz grob (Länge mal Breite durch zwei mal Tiefgang).... 400 kg Gesamtgewicht:mat:

 

Das geht gar nicht!

 

Da muß ich wohl noch mal drüber nachdenken...

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Damit hätte ich ganz grob (Länge mal Breite durch zwei mal Tiefgang).... 400 kg Gesamtgewicht:mat:

 

Schon mal über Ballastanks im Schiff nachgedacht, die man flutet nach dem man den Pott ins Wasser gesetzt hat und vor dem Rausnehmen leerpumpt?

 

Ralf hat das so realiesiert. Hier ein Link zu seiner Seite mit Baubericht.

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Guest wasserhasser

Meine Herren!

 

wenn ich mir so etwas ansehe, dann sollte ich wohl ein Feuerchen machen und neu anfangen!

Alle Achtung!

 

Wassertanks und viele Akkus... *grübel*

 

Was mich aber gerade fasziniert hat, ist die Kortdüse.

Damit hätte ich meinen Schutz der Schraube zum Grund hin und den Wirkungsgrad verbessert sie auch noch.

Das muß ich doch mal genauer nachlesen...

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Damit hätte ich ganz grob 400 kg Gesamtgewicht:mat:

 

:mrgreen:... na sag ich doch - und das willst du über den Deich tragen und ins Wasser schieben?

 

Aber im Ernst: das sind eindeutig keine "normalen" Modelldimensionen mehr, insofern wirst du auch bei dem ganzen Zubehör (Wellen, Props, Motoren, Kupplungen, Servos etc.pp.) nicht mehr bei den gängigen RC-Modellbau-Herstellern fündig werden.

 

Vor allem muss auch deine Tragwerkskonstruktion diese Last auffangen können - und darüber hinaus immer noch über genügend Festigkeitsreserven verfügen! Im RC-Schiffsmodellbau findet man zwar meistens statisch stark überdimensionierte Konstruktionen, da muss sich also keiner Sorgen machen, dass sein 100cm-Boot mal in der Mitte durchbricht. Bei 5m wirken allerdings ganz andere Kräfte - und dann wird die Statik bereits ein echtes Thema. :D Für den konstruktiven Aufbau findest du aber ganz gute Vorlagen im Internet, wenn du nach Bauplänen für manntragende Holzboote / Ruderboote googelst.

 

@Hanjo: ich schätze diese sachlich falschen Tipps, die dann in der Praxis zu sachlich richtigen Ergebnissen führen. ;)

 

Gruss, Jo

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Guest wasserhasser

Moin zusammen,

 

auf den Schock mußte ich mir erst mal eine Auszeit nehmen...

 

Ok, Teile von gängigen Herstellern werden wohl nichts.

Die Props für die Elektroaußenborder haben 10 mm Wellen und die Schraube wird mit einer Mutter auf eine quer stehend Bolzen gezogen.

Solch ein Stevenrohr kann man auch selber bauen und in einer Kupplung sehe ich auch kein Hindernis.

 

Ok, die Fernsteuerung wird eine Herausforderung... andererseits... wenn ich mich hier im Forum so umsehe, was alles gesteuert wird...

 

Auch in der Festigkeit sehe ich kein wirkliches Hindernis.

Ich baue das Boot, indem ich ca. zwei Millimeter dicke Holzleisten kreuzweise auf Spanten und Stringer leime.

Mache ich das halt etwas Dicker, dann wird das schon halten.

Ist eine Sisyphos-Arbeit, hilft mir aber, nach der Arbeit den Kopf wieder klar zu kriegen.

 

Also Entscheidung: ich baue weiter, auch wenn ich Wassertanks oder Testkaninchen brauche.

Ich kann hier ja auch Touristen nehmen, die sind hier im alten Land zahlreich und erneuern sich ständig.

 

Mann-tragend, das führt mich zu der Überlegung, die Kippsicherheit zu erhöhen.

Was mich zwangsläufig zu zusätzlichen Schwimmern an Auslegern führt.

 

Wie verhält sich denn die Hydrodynamik bei mehrrümpfigen Booten?

Hätte ich da die Chance in den Bereich der Halbgleiter-Rümpfe zu kommen?

Über die notwendige Motorleistung rede ich (erst mal) nicht ;)

 

GrußChristopher

 

Edit: Zeilenvorschub war verschwunden.

Edited by wasserhasser
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Gleiten oder nicht gleiten, das ist die Frage hier (frei nach Hamlet).:mrgreen:

 

Sagen wir's mal - leicht übertrieben - so: mit genug Leistung kannst du selbst einen Kanaldeckel zum gleiten überreden, zumindest kurzzeitig. Wirf einen flachen Stein über's Wasser und er "gleitet" (titscht), obwohl er eigentlich nicht mal schwimmen kann. Das ist gar nicht so sehr an den Haaren herbei gezogen, viele Rennboote titschen auch eher übers Wasser als dass sie gleichmässig gleiten. Allerdings ist bei dem Stein die Relation zwischen eingesetzter Energie (= Bizeps des Werfers) und Grösse / Masse des Steins enorm. Und der titschende Stein hat eine wesentliche Qualifikation fürs Gleiten: die flache Unterseite!

 

Es gibt Rümpfe, die man wohl nie zum Gleiten kriegen wird, weil sie in Fahrt das Wasser einfach nur seitlich verdrängen und so gut wie keinen dynamischen Auftrieb liefern. Bei einem Rennboot (als klassischem Gleiter) wird entweder das Wasser über Stringer ("Wasserleitschienen") unterm Rumpf gehalten oder die Dinger verfügen über Kufen / Gleitschienen nach dem Schlittenprinzip. Also eine ebene oder fast ebene Fläche, die mit nur sehr geringem Winkel gegen das Wasser angestellt ist und an der sich das Boot gegen den Wasserwiderstand "aufschieben" kann.

 

Das ganze ist also weniger eine Frage der Anzahl der Rümpfe. Schau dir den klassischen Segelkatamaran an: der kommt auch erst richtig ins Surfen, wenn er bei entsprechender Krängung einen seiner beiden Rümpfe aus dem Wasser hebt und somit den Widerstand halbiert.

 

Viel eingesetze Energie und eine auftriebsfördende Rumpfform, das ist das Rezept für's (halb-)gleiten. Eine Arno XI Ferrari hat bereits Anfang der 60er ein Leistungsgewicht von rund 0,5 kW/kg auf ihre beiden Kufen gebracht, heutige F1-Kats bringen 0,66 kW/kg und die Unlimited Hydroplanes sogar bis zu 0,85 kW/kg. Brachiale Leistung. Also brauchst du nur deinen Rumpf entsprechend "auftriebsfördernd" zu gestalten, hydro- / aerodynamisch optimieren und die obenstehenden Leistungen auf deine erwarteten 400 kg umzurechnen - und schon steht deutlich dreistelligen Geschwindigkeiten nichts mehr im Weg. :D.

 

Wie gesagt: ich übertreibe natürlich. Und du wirst ganz sicher in Geschwindigkeitsregionen reiner Verdränger bleiben. Sprich: maximal 10 km/h, also Rumpfgrenzgeschwindigkeit bei 5m Länge. Nimm's sportlich! ;)

 

Für die Kippsicherheit brauchst du keine zusätzlichen Ausleger. Möglichst tiefer Schwerpunkt und ausreichende Breite führen fast immer zum Erfolg (das kann man auch wieder über die Lage des Metazentrums zum Bootsschwerpunkt ausrechnen, wird z.B. in RC-Segelmodelle" / VTH-Verlag erklärt).

 

Gruss, Jo

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