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MS-Ruder selber bauen - wie?


Guest Jo_S

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Guest Jo_S

Hallo Funkkapitäne,

 

Model Slipway ist ja manchmal ganz schön unkonventionell. So z.B. beim beiliegenden Ruder (siehe Anhang 1): 100% Zinnguss, inkl. der angeformten 4mm-Achse. So was hab ich ja noch nie gesehen. Die Ruderhacke ist übrigens ebenfalls aus Zinnguss. Auch, wenn das Zeugs erstaunlicherweise einiges härter ist als die Weißmetall-Schleudergussteile, die ich bisher gesehen habe, traue ich der Sache nicht wirklich. Weißmetallachse in Weißmetallbuchse - wie lange hält das wohl? Die Form des Ruders stimmt ebenfalls nicht richtig, die sollte eigentlich so aussehen: (Anhang 2). Darum möchte ich das Ding komplett neu machen. So langsam mutiert der Baukasten zum Komplett-Eigenbau.

 

Die simple Lösung wäre wohl: 6mm MS-Rohr (mit 4mm Edelstahlachse drin), dünnes Blech mittig am Rohr anlöten, beidseitig Flugzeugsperrholz aufs Blech, in Profilform schleifen, Epoxy/Glasmatte drüber, spachteln, lackieren.

 

Finde ich aber irgendwie unbefriedigend, zumal ich bei dem 12kg-Pott ruhig Gewicht (= Vollmetall) brauchen könnte. Wie könnte man das Ganze aus MS bauen? Am 6mm-Rohr eine dicke 6mm-Messingplatte anlöten und die dann auf Profil schleifen kann es ja auch nicht sein - da schleife ich ja noch übernächstes Jahr. Nebenbei: mit Hartlöten habe ich noch keine Erfahrung, Weichlöten ist kein Thema. Wäre aber vielleicht eine gute Gelegenheit, endlich mal Hartlöten auszuprobieren, zumal da schon seit Jahren ein ungenutztes kleines Roxy-Autogenschweissgerät im Keller gammelt.

 

Auf, ihr versammelten Metallprofis - wie würdet ihr das angehen lassen? :D

 

Gruss, Jo

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Guest Wellen-Brecher

Moin Jo

 

tja auf solch eine Frage kann ich eigentlich immer nur antworten ... es führen viele Wege nach Rom ;) .

 

Das Prinzip ist eigentlich im Großen und Ganzen immer das selbe. Schau doch mal hier ... Springer Tug - Remoldom !

 

Diese Art der Herstellung lässt Dir auch noch genug Spielraum für Gestaltungen!

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Guest Jo_S

Moin Matthias,

Rom ist ja immer ne Reise wert - und danke für den Link! Witzig, genau das war auch mein erster Gedanke: Blech um die Achse biegen und mit Epoxy verfüllen. Gut zu wissen, dass das schon mal jemand erfolgreich praktiziert hat.

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Guest Jo_S

Danke für die Beispiele. Dann ist das Prinzip ja klar, "Blech-um-Rohr-biegen" scheint sich ja bereits als Standardlösung etabliert zu haben. Da sollte doch weich-(flamm-)löten bei 0,5er MS-Blech absolut reichen, oder?

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Was genau möchtest du löten? Ich habe bei meinen Rudern (Link siehe oben) nur die Endkappen gelötet, da reicht weichlöten natürlich aus. Möchtest du die Bleche / das Blech auf die Welle löten, müsstest du die Welle auch aus Messing machen. Da bevorzuge ich Edelstahl...

 

Eine recht ausführliche Anleitung findest du auch hier, da geht es um die Ruder für unser Binnenschiff Hermine.

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Guest Jo_S

Ich möchte die Bleche sowohl auf die "Welle" löten als auch an der Hinterkante aneinander (und natürlich die "Kappen" oben und unten). Die Achse wird ein 4mm Edelstahl-Rundstab sein, der zu 3/4 der Ruder-Gesamthöhe in einem 4,05/5mm MS-Rundrohr eingelötet bzw. mit Loctite eingeklebt ist. Das untere, freie Viertel dient als Lagerhülse, in die die Achse der Ruderhacke von unten eingreift.

Deine Hermine-Lösung mit der eingebauten "Helling" finde ich sehr gut! Da haben dann auch die Endkappen einen definierten, sicheren Sitz und müssen nicht einfach nur auf die dünnen Blechkanten des Ruders gelötet werden. Prima! Da ist dann vermutlich kein Epoxy drin? Oder wie bekommst du das noch da rein?

Edited by Jo_S
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Genau, das mit dem Messingrohr und eingeklebter Edelstahlwelle geht auch sehr gut. Das hatte ich beim Ruder für meinen Springer Tug nicht gemacht, weil ich das nicht dicker bauen aber die 4mm Welle haben wollte.

 

Von den Hermine-Rudern haben wir zu zweit vier Stück gebaut. Zwei davon sind nicht ausgegossen - das ist definitiv stabiler als der Rest des Schiffes...

Ich habe die Ruder trotzdem noch ausgegossen, wobei das eher den Grund hatte, Wassereintritt zu verhindern. Sollte eine Lötnaht nicht 100% dicht sein, kann ja Wasser reinlaufen und mit den Jahren gammelt es dann innen vor sich hin. Das Harz ist über zwei sehr kleine Löcher (1mm hab ich die glaub ich gemacht) "eingespritzt". Auf diesem Bild sind die Löcher beim rechten Ruder als helle Punkte in der unteren Abschlussplatte zu erkennen.

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Guest Jo_S

Hallo David,

danke für die Erklärungen, genauso werde ich es machen. Hoffe mal, dass das mit der Asymmetrie meines Ruders genauso gut klappt wie bei den geraden Kandidaten - aber Versuch macht kluch. Auf jeden Fall hat mich diese "innenliegende-Helling-Variante" ein gutes Stück weiter gebracht. Das kenne ich aus dem Tragflächenbau. Wird dann eben eine resingefüllte Tragfläche. ;)

Gruss, Jo

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Je nach Größe des Ruders ist eine "Querverstrebung" durch die Welle sinnvoll, um ein Verdrehen auf der Welle zu verhindern.

Bei mir sind die Blätter aus 0,5er Blech - nach dem Ausgießen waren sie steinhart und ohne Probleme zu bearbeiten.

Da sie keine Endkappen haben, konnte ich das Blatt noch kürzen und in Form bringen. Sie sind nicht so edel, wie die Ruder der Hermine, erfüllen aber auch ihren Zweck.

 

Gruß Börni

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Je nach Größe des Ruders ist eine "Querverstrebung" durch die Welle sinnvoll, um ein Verdrehen auf der Welle zu verhindern.

Das würd ich unabhängig von der Größe des Ruders immer machen. Bei den Hermine-Rudern ist der Querstift im Nachhinein von außen quer eingesetzt, bei den Rudern für den Springer Tug längs, so dass er vom Harz umflossen und damit gehalten wird.

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Guest Jo_S

Würe ich aus dem Bauch raus auch machen. Obwohl ich denke, dass auch bei einem relativ großen 70x42-Ruder eine Verbindung aus 4mm Edelstahl-Rundstab, mit hochfestem Loctite eingeklebt in 4,05/5,0mm MS-Rohr, tendenziell besser hält als der quer gebohrte Sicherungssplint. Das MS-Rohr kann sich sowieso nicht verdrehen, da es in 2mm starke Endkappen gelötet wird (die "extreme" Materialstärke ergibt sich aus dem Vorbildruder).

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Guest Design-HSB
Würe ich aus dem Bauch raus auch machen. Obwohl ich denke, dass auch bei einem relativ großen 70x42-Ruder eine Verbindung aus 4mm Edelstahl-Rundstab, mit hochfestem Loctite eingeklebt in 4,05/5,0mm MS-Rohr, tendenziell besser hält als der quer gebohrte Sicherungssplint. Das MS-Rohr kann sich sowieso nicht verdrehen, da es in 2mm starke Endkappen gelötet wird (die "extreme" Materialstärke ergibt sich aus dem Vorbildruder).

Hallo Jo,

mit S39 für Edelstahl kannst du die Welle auch dauerhaft mit Weichlot verlöten.

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Guest Design-HSB

Hallo Jo,

 

Griffon S-39 RVS gibt es in den Niederlanden und ich habe mir dieses Flußmittel dort im Sanitärgroßhandel beschafft.

 

Es gibt S-39 auch für Buntmetall welches ich bereits seit ca. 40 Jahren verwende.

 

Wie gesagt es sind Flußmittel für das Weichlöten, es gibt aber auch Lotpasten die Zinn enthalten.

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  • 2 weeks later...

Hallo Helmut,

danke für die Info. Mit Stannol-Lötpaste (in Verbindung mit Flammlöten) habe ich seit Urzeiten beste Erfahrungen gemacht, das Zeugs ist einfach Spitze. Das kommt jetzt beim Ruderbau auch wieder zum Einsatz.

Gruss, Jo

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