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Schiffsmodell.net

Wolfram zu Mondfeld


Guest Bernd

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Liebe Modellbaugemeinde,

 

ich baue seit rund 3 Jahren Standmodelle und stoße im Zusammenhang mit Fachliteratur und bei Museumsbesuchen immer wieder auf den Namen Wolfram zu Mondfeld. Für mich hat es den Anschein, als handele es sich im historischen Modellbau um den "Papst" in Deutschland.

Ich weiß nicht so recht, was ich von ihm halten soll. Einerseits hat er vermutlich ein sehr großes historisches Know How, andererseits wirkt er vor dem Hintergrund seiner Veröffentlichungsbandbreite (bis hin zu Kochbüchern für Transatlantikstrecken) doch etwas "verkommerzialisiert". Auffälligstes Merkmal ist nach meinem Empfinden aber der beinahe überstrenge Anspruch an historische Korrektheit im Modellbau, den vermutlich nur eine Handvoll Modellbauer erfüllen können.

Wie geht ihr denn mit seinen Büchern etc. und seiner Wertehaltung um (in unserem Forum taucht der Name eher selten auf).

 

Gruß Bernd

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Guest sanmagin

Hallo Bernd,

ich habe mir das Buch historischer Schiffsmodellbau (oder so) gekauft, als ich vor Jahren mit dem Hobby Schiffsmodellbau begonnen habe. Das Buch hat mich sehr weit nach vorne gebracht, obwohl ich keine historischen Schiffsmodelle baue.

Welchen Anspruch man selbst hat und was man verwirklichen möchte, bleibt ja letztlich jedem selbst überlassen aber eine Hilfe und Vermittlung von know how, ist es in jedem Fall und für Jeden. Ich kann es nur empfehlen.

Schönen Sonntag noch

auch Bernd

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Hallo,

selbst habe ich nur 2 Bücher von W.v. Mondfeld. Eines noch aus der blauen Serie "Die arabische Dau" und ein Buch wo es nicht um historische Modelle geht.

Ob man den Mann nun als den Papst bezeichnen kann? Von anderen Autoren habe ich mehr Bücher, z. B. von Heinrich Winter. Sicherlich hat er viel publiziert und es verstanden seine Bücher bei den richtigen Verlagen unter zu bringen. Das soll um Himmels Willen keine Abqulifikation sein, seine Werke sind sehr gut.

Wenn ich mal nicht weiter weiss, schlage ich in aller Regel aber bei Lusci nach (nicht weil ich den jetzt besonders toll finde, sondern einfach weil das Buch im Regal steht), oder ich besorge mir ein Buch, das sich auf mein Modell bezieht und da dann eben ins Detail geht.

Es gibt also mehrere Autoren, die sich mit dem Thema befassen. Von Mondfeld spielt da sicher in der Oberliga mit.

Alles Gute, Peter

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Guest Klabautermann

Wer ist Mondfeld eigentlich, kennt ihn einer persönlich?

 

Welche Bücher gibt es denn eigentlich noch von ihm? Wenn ich beim VTH-Verlag nachschlage, einige alte Geschichten aus den 70ern.

 

Ich selber kenne eigentlich nur "Historische Schiffsmodelle" und das er derzeit eine mehrbändige Serie herausbringt. Mich würde interessieren wie gut dieses wirklich ist und ob es sich lohnt mal zuzuschlagen.

 

Das genannte Buch ist ein Sammelsurium von allem und nichts, auf nicht mal 400 Seiten werden mehrere Jahrhunderte Schiffbau zusammengefasst, wenn man bedenkt das Marquardts Standardwerk zu "Bemastung und Takelung von Schiffen des 18. Jahrhunderst" allein schlapp 500 Seiten hat, dann ist Mondfeld sein Buch gutes Marketing, zumal es bei mir im Regal zusammen mit Curtis' Enzyklopädie (Peter hat es angesprochen) zwei der best erhaltendsten Bücher sind, also kaum benutzt. Manche der Blauen Reihe dagegen sind regelrecht zerfleddert und ich besorge mir gut erhaltende Explare wieder aus Antiquariaten.

 

Auch seine anderen Werke streuen sich über die Epochen, so dass mir nicht ganz klar ist, auf was er sich eigentlich spezialisiert hat und mich wundert auch, das Mondfeld nicht weiter in der Öffentlichkeit präsent ist, zumindest was die monatlichen Ausgaben der Fachpresse betrifft.

 

Ich sehe auch eingige Beiträge von Modfeld recht kritisch, z.B. seine Reep-Maschine, die funktioniert so wie beschrieben nicht.

 

Auffälligstes Merkmal ist nach meinem Empfinden aber der beinahe überstrenge Anspruch an historische Korrektheit im Modellbau
So sind Päpste eben. Sie heben immern gern den Finger und predigen ;)

 

Gerade "Historische Schiffsmodelle" wurde in den Jahren so oft durch verschiedene Verlage verlegt, dass es halt irgendwie bei jedem im Bücherregal steht, aber es deshalb als Bibel resp. ihn als Pabst zu bezeichnen würde ich nicht so sehen, es gibt andere Päpste.

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So in Grossen und Ganzen hat Andreas natürlich Recht. Trotzdem will ich mal eine Lanze für die "allumfassenden" Bücher und deren Autoren brechen. Zunächst geht ja ein jeder recht unbedarft an so ein Modell heran. Dann finden sich da gute, brauchbare Ratschläge. Natürlich kann man von so einem Buch nicht erwarten, das es auf jede Kleinigkeit eingeht. Mir zumindest hat das Buch von Lusci zu Anfang viel geholfen. Solche Dinge, wie werden die Wanten am Mast befestigt, wie werden die Geschütze getakelt, usw. Heute, einige Modelle später, besorge ich mir eben Literatur, die sich auf das Schiff (oder den Typ) bezieht, das ich bauen möchte. Selbstverständlich erfahre ich auf knappen 600 Seiten, nur über die Wappen von Hamburg, mehr über dieses Schiff als in einem 400 Seiten Buch, das von der Antike bis in die Neuzeit alles behandelt/anschneidet. Hilfreich sind diese Bücher aber allemal, wird doch grundlegendes erklärt. Weiter führende Literatur ist schön und gut, hilft aber wenig, wenn Grundwissen fehlt.

Deshalb: Zum reinschnuppern ins Thema sehr gut, um ein Modell zu bauen aber nicht wirklich ausreichend.

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Ich kann mich San Felipe nur anschließen. Jemand, der sich neu mit dem Thema beschäftigt und niemanden hat, der einen in die "Geheimnisse" einweiht, sucht halt erstmal Fachliteratur, die einen brauchbaren Überblick bietet. Und da ist das Buch "Historische Schiffsmodelle" schon gut. Toll ist übrigens auch Werner Zimmermanns "Das etwas andere Schiffsmodell", das ist bei mir bspw. ziemlich zerfleddert.

Die aktuell erschienene mehrbändige Enyklopädie des Schiffsmodellbaus im Neckarverlag ist m.E. inhaltlich im Verhältnis zum hohen Preis nicht sonderlich ergiebig, zudem ist definitiv nicht klar, an welche Zielgruppe sich die Reihe richtet. Man sollte annehmen, daß Mondfeld hauptsächlich den Könnern etwas bieten will, andererseits werden z.B. Grundlageninformationen wie Höhe/Breite/Länge bei Holzleisten abgedruckt (die kennt ja mein 10-jähriger Sohn schon).

 

Mondfeld hat eine riesige Zahl an Publikationen auf dem Markt, bis hin zu Bauplänen und Kochbüchern aus der Marinehistorie. Deshalb ist er mir gleich zu Beginn meines Hobbies auch gleich aufgefallen und deshalb hatte ich den Eindruck, er sei sowas wie der "Papst" auf dem Gebiet der historischen Standmodelle. Verstärkt wird dieser Eindruck vor allem aber durch das Qualitätsniveau seiner Modelle in diversen Museen Deutschlands (z.B. Deutsches Museum in München oder das Berliner Technikmuseum).

Komischerweise findet man über ihn als Person kaum Informationen im Internet und ich wollte halt mal wissen, ob der Insiderkreis in diesem Forum eine Meinung bzw. weitere Informationen zu ihm hat.

 

Da jetzt auch schon zweimal die Rede von der blauen Reihe war würde ich mich natürlich auch sehr über weitere Infos dazu freuen.

 

Jetzt aber mal Schluß mit Langtext...;)

 

Grüße Bernd

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Guest Klabautermann
von der blauen Reihe

 

Die sog. "blaue Reihe" war eine Serie von Büchern mit blauen Einband, die erstmalig in der DDR seit den 60ger Jahren vom Hinstroff-Verlag in Rostock herausgegeben wurde. In den alten Bundesländern wurden diese Bücher auch noch vom Delius Klasing Verlag verlegt.

 

Jedes dieser Bücher befasste sich mit einem ganz bestimmen Thema. Das besondere dabei, es waren oftmals hervorragende Pläne beigelegt.

 

In der DDR waren diese Bücher heißt begehrt und unwahrscheinlich schnell vergriffen.

 

Das weiter oben schon genannte "Bemastung und Takelung von Schiffen des 18. Jahrhunderts" ist einzigart. So vollständig und umfassend nicht wieder zu finden. Es hat bei ebay schon ein Exemplar für einen dreistelligen Euro-Betrag den Besitzer gewechselt.

 

Ein weiteres ausgezeichnetes Buch ist Hackneys "HMS Victory" mit einer umfangreichen und sehr guten Planbeilage.

 

"Risse von Schiffen des 16./17. Jahrunderts" und "Modellbau von Schiffen des 16./17. Jahrhunderts" ist ebenso empfehlenswert.

 

Hier hatte ich weitere aufgezählt.

 

Heut nur noch in Antiquariaten zu bekommen. Bei collnav.de findet man immer wieder gut erhaltene und vollständige Exemplare. Alles du dort unter Modellbaureihe oder Bielefeld findest sind i.d.R. Bücher der Blauen Reihe.

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zweimal die Rede von der blauen Reihe war würde ich mich natürlich auch sehr über weitere Infos dazu freuen.

 

Die blaue Reihe: Es handelt sich dabei um eine Buchserie, die beim Hinstorff-Verlag erschienen ist. Ich glaube diesen Verlag gibts nicht mehr. Alle Bücher aus dieser Serie, zumindest die die ich habe (bie heute 24) sind noch zu DDR-Zeiten erschienen.

Blaue Reihe deshalb, weil diese Bücher typischerweise einen blauen Einband habem (aber da gibts auch Ausnahmen). Die Bücher sind von verschiedenen Autoren, haben oftmals Pläne als grosses Faltblatt und sind sowohl für historisch Interessierte als auch für Modellbauer interessant, wobei das bei uns Modellbauern wohl beides zutrifft. In den Büchern werden die verschiedensten Themen abgehandelt, sei es über indische Boote, arabische, holländische Zweidecker oder es geht um bekannte Schiffe wie Victory oder Wappen von Hamburg. Kurzum eine echte Fundgrube.

Alles GUte, Peter

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  • 3 weeks later...
Gesamtverzeichnis

 

Das ist eine gute Frage. Was ich bisher mit Sicherheit sagen kann: Es gibt wohl mindestens etwas über 30 Titel. Andreas hat ja mal eine Liste seiner Bücher gemacht. Wenn ich die mit meiner vergleiche sind da einige die mir fehlen, ich habe einige die ihm fehlen. Sicher wird es noch das ein oder andere Buch aus dieser Reihe geben, die wir beide nicht im Regal haben.

Es ist auch nicht klar definiert, was nun alles zur blauen Reihe gehört, auch darüber hat sich Andreas ja schon ausgelassen. Immer wenn mir mal eines über den Weg läuft, versuche ich es zu ergattern. Zuletzt ist mir das wohl erste Buch dieser Reihe "Die Katalanische Nao von 1450" in die Hände gefallen.

Alles Gute, Peter

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Guest Bernd

Hallo, ich hab mir jetzt mal zwei Bücher aus der blauen Reihe bestellt und hoffe, sie kommen und sind in gutem Zustand. Preislich waren sie zumindest i.O., einmal Modellbau 17./18.JH ( € 11,00) einmal Fischerei, Ewer,Zeesenboote (€ 30,00), freu mich schon.

 

Gruß Bernd

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Guest
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