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Schiffsmodell.net

Anker und -Winde bei 10m Schiffen


Muehi

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Moin,

 

bin gerade dabei, meine Werfttore langsam wieder zu öffnen. Möchte mich diesmal dem Anker meiner Lehmar ( 1:10, Kat ähnlicher Rumpf, ca. 1m * 0,4m ) widmen.

 

Jetzt hab ich im Urlaub nen paar mal nen Ankervorgang von Schiffen dieser Größenordnung beobachtet - und bei keinem wurde der Anker wirklich frei fallen gelassen. War zwar immer schneller als das hieven, logisch, aber fürn freien Fall von nem Anker viel zu langsam.

 

Ich vermute, dass die Baugröße dieser Ankerwinden einfach nicht groß genug für eine wirksame Bremse ist, und deswegen auf den freien Fall verzichtet wird.

Was für Nachteile bringt das mit sich, außer dass der Anker erst später am Boden auftrifft?

 

Nächste Frage, welcher Anker und welche Kettengröße wird bei solchen Schiffen normalerweise verwendet?

Ankertyp ist klar, abhängig vom Gewässer, zumeist hab ich Platten- oder Pflugscharanker gesehen. Nach etwas Recherche in einem Ausrüsterkatalog würde ich eine Kette mit 10mm Durchmesser und ca. 15kg an Ankergewicht "verwenden". Passt das in etwa?

Gewicht beim Original liegt bei max. 7500kg, falls es da ne "Faustformel" geben sollte - was ich bezweifel ;).

 

 

Übrigens, es gibt im Urlaub nichts besseres als anderen Freizeitskippern beim Ankern, bzw. dem Versuch zu Ankern zuzuschauen :hahaha:

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Frankenmatrose

Moin Michael,

 

also bei der Ausbildung für den Sportbootführerschein, der ja für Boote dieser größe gedacht sein dürfte sind Ankerwinden kein nennenswerter Teil. Daher gehe ich mal davon aus, dass das Fallenlassen da nicht soo wichtig ist (oder lässt hier irgendjemand 30m Kette über seine Yacht kratzen? ;))

 

Beim Ankern selber muss der Anker ja erstmal "festgezogen" werden und die Kette/Leine muss lang genug sein. Laut dem Lehrbuch zum SBF-See (Overschmidt Bark, Delius Klasing Verlag) ist bei Ketten allermindestens die 3-fache und bei Leine die 5-fache Wassertiefe auszulegen. Aber erst beim festschleppen, denn sonst ankerst "spanisch" (Anker fallen lassen, 50m Eisenkette senkrecht drauffallen lassen, hoffen das es hält).

Die länge der Ankerkette/Leine soll bewirken, dass der Anker parallel zum Boden Zug kriegt und halten kann. Beim hieven des Ankers muss also zuerst wieder die "überschüssige" Leinenlänge eingeholt werden, bis man ihn senkrecht rausreissen kann.

 

Beim o.g. spanischen Ankern würde ich dann auch mit dem Fallenlassen ansetzen, weil wann weißt du denn beim Fallenlassen, dass der Anker aufm Boden liegt und dann bräuchtest du ja die von dir erwähnte Bremse um die Kette wieder anzuhalten.

 

 

So, jetzt hoffe ich mein Roman geht nich völlig an der Frage vorbei ;)

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...

Nächste Frage, welcher Anker und welche Kettengröße wird bei solchen Schiffen normalerweise verwendet?

...

Gewicht beim Original liegt bei max. 7500kg, falls es da ne "Faustformel" geben sollte - was ich bezweifel ;).

...

 

Na, da gibt's nicht Faustformeln, sondern natürlich handfeste Vorschriften. :read:

 

Guck mal hier, Abschnitt G. Zum Selberrausfinden der richtigen Ausrüstung. :mrgreen:

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²Frankenmatrose:

 

Soweit, so gut - jetzt weiß ich immerhin, wieso mir die oben erwähnten Freizeitskipper "spanisch" vorkammen :mrgreen:

 

Unabhängig von der Ankerart, mit Anker fallen lassen kann ich ja auch normal ankern, irgendwas muss doch dann das Fallen lassen bringen, sonst würde man sich doch nicht den Aufwand machen - mit Bremsen, Freilauf, etc., wenn man mit dem gleichen Ergebnis ( abgesehen von der Zeitersparnis ) auch einfach runterwinden kann?

 

²commodore:

Danke :that:

 

Zum Glück waren die Tore noch nicht ganz offen, die muss ich jetzt erstmal wieder zumachen und Vorschriften büffeln ;)

 

/Edit:

GL sagt ab 6t Verdrängung 1 Anker mit 13kg, 25m Kette mit 7mm Durchmesser. Ebenfalls eine Schleppleine mit 5 * Länge Wasserlinie mit 18mm Durchmesser... So falsch lag ich also gar nicht ;)

Edited by Muehi
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Moin,

 

habe mal etwas weiter geforscht:

 

Die Ankerwinden in diesem Größenbereich haben schon eine Kupplung, allerdings zumeist nur mit manueller Betätigung "vor Ort" - ist die gelöst, rauscht auch der Anker in die Tiefe. Gebremst wird durchs wiedereinkuppeln.

 

Ausnahmen gibts natürlich auch, aber wohl recht selten, z.b. von Lewmar die ProFish. Diese läßt auf längeren Knopfdruck hin den Anker bzw. die Nuss frei, kann aber auch mit Motor den Anker senken.

Die Freifall-Funktion hat hauptsächlich den Zweck, damit der Anker wirklich genau auf der Stelle landet, wo das Schiff grade ist - mit dem Nachteil, dass man eventuell die Kette über den Anker aufstapelt ;)

 

Ebenfalls hab ich herausgefunden, dass man teilweise das ( optionale ) Verholspill separat von der Kettennuss bedienen kann - aber auch hier muß zuerst wieder manuell an der Winde ne Kupplung bedient werden. Die Kettennuss wird dann arretiert, und der Motor dreht nur das Spill.

 

Vielleicht interessiert das ganze ja noch wen außer mir ;)

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Hallo,

 

Meiner Meinung nach macht das fallenlassen des Ankers bei kleinen Schiffen keinen Sinn. (Hab selber schon diverse Ankermanöver mit schiffen zwischen 10 und 15 Meter gefahren) Im Gegenteil, in der Praxis erweist sich ein kontrolliertes ablassen (bei der man auch die gesteckte Länge kontrollieren kann) als hilfreich. Kleine Schiffe können auch besser aufstoppen als große, daher sieht man das "Fallenlassen" eigentlich erst bei richtig großen Schiffen. (Zeit, Genauigkeit)

In der Praxis fahre ich von dem Punkt an dem ich nach dem Manöver stehen will gegen die Strömung/Wind die Strecke, die ich nachher für die Ankerkette brauche lasse dann den Anker kontrolliert herunter und lasse mich (bis der Anker auf dem Grund ist ) achteraus treiben. Dann fahre ich Rückwärts mit der Geschwindigkeit, mit der auch die Winde nachgibt, bis der Anker hält. Durch Blockieren der Winde erkennt man ob der Anker hält. aber nicht zufrüh, sonst zieht man den Anker wieder raus.

 

 

Mal als Hinweis von einem "Segler":mrgreen:

 

Grüße

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  • 3 weeks later...

Um das ganze mal fortzusetzen, ein etwas anderer Anker, dem aber von seinen Benutzer zumeist sehr gute Funktion nachgesagt wird:

 

Bügelanker

Darüber zum Vergleich ein Platten- bzw. Sandanker, gekauft bei Steba

 

Sind zwar etwas "bäh" aus im Vergleich zum Steba-Modell, ist aber im Modellbereich recht selten... Zumindest hab ich noch nie einen gesehen ;)

 

Gefertigt komplett aus Messing, für den Stock und die Platte wurde eine Platte mit 1,5mm Stärke verwendet, der Bügel aus nem 3mm Rohr gebogen. Ausgesägt per Laubsäge, Verschleiß ca. 7 Blätter :mrgreen:

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Guest Klabautermann
Verschleiß ca. 7 Blätter

 

Kennst du die Sandwich-Schleifmethode? Auf ein Stück Sperrholz für obendrauf, da das jeweilige Teil aufzeichnen, ein Stück Sperrholz für unten drunter, dazwischen die grob zugeschnittenen Messingteile packen.

 

Dann am Schleifbock den Grobschliff, Feinschliff mit den Dremel-Schleifkörpen, die zum aufstecken auf die Gummimuffe. Das Sperrholz deshalb, zur Vermeidung von Blasen an den Fingern, weil das Schleifen ganz schön Wärme erzeugt.

 

Kannst auch alles zusammen in eine Schleifkloben einspannen, ich habe den hier

 

So bekommst du mehrere exakt passende Teile ohne großen Aufwand hin und vor allem, es spart Sägeblätter ;)

 

So sind die Seitenteile diese Ankerwinde aus 0,5 mm Messingblech entstanden:

 

Bild1.jpg

 

 

Vielleicht etwas unorthodox diese Methode, aber effizient.

 

Apropos Kettennuss, hatten wir das Thema nicht gerade, schau mal, die Winde hat eine :bäh: , gar nicht so wild die herzustellen.

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Ümminger Kapitän
Apropos Kettennuss, hatten wir das Thema nicht gerade, schau mal, die Winde hat eine :bäh: , gar nicht so wild die herzustellen.

 

Bauberichte sind nicht nur für ganze Modelle gerne gesehen, auch für Details.:that:

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Guest Klabautermann
Bauberichte

 

Habe ich jetzt nicht parat und auch keine Muse einen zu schreiben. Da ich aber noch eine Winde bauen muss, komme ich gern zur gegebene Zeit noch mal darauf zurück. Ich habe auch irgendwie keine vernünftiges Fotomaterial parat. Hier ist die Winde noch einmal in ihre Einzelteile zerlegt. dort sieht man die Nuss ansatzweise

 

Bild2.jpg

 

 

Hier noch einmal aus einer anderen Perspektive:

 

Bild3.jpg

 

Etwas unscharf, eigentlich liegt der Fokus auf der Bandbremse. Besser habe ich es im Moment nicht.

 

Auf jeden Fall brauchst du ein Teilgerät, z.B. das Kleine von Proxxon. Ich habe sie auch nie ausprobiert ob sie überhaupt funktioniert, aber als Show-Effekt reichte es. ;)

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Ümminger Kapitän

Mit persönlich geht es nur um die Kettennuss.

Der Teilapparat ist vorhanden, ich habe aber keine Zeichnungen einer Kettennuss und freihändig bekommen mein Hirnwindungen die Kurve nicht, geschweige denn die Hände gesteuert.

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Moin,

 

Sandwichmethode kenn ich zwar nicht, hab die Teile aber trotzdem nur grob ausgeschnitten - der Feinschliff wurde dann mit Proxxon und nem Billig-Exzenter-Schleifer erledigt, mit dem Teil im Schraubstock eingespannt. Trotzdem hab ich 7 Sägeblätter vernichtet, hauptsächlich weil die Blätter nach wenigen Zentimetern stumpf waren...

 

Zur Kettennuss:

Teilapparat - schöne Sache, hab ich aber nicht. Genauso wenig wie die dazugehörende Fräse :bäh:

 

Und wenn ich was nicht herstellen kann, und auch nicht als passendes "Kaufteil" zu bekommen ist, such ich mir halt ne Alternative... In diesem Fall den Unterdeckreibradantrieb

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