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Schiffsmodell.net

Planbau


Rollo

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Nachdem meine Colin den Stapellauf gut überstanden hat, möchte man sich neuen Projekten zuwenden.

Nun, ein Bekannter brachte mir unlängst den kompletten Bauplan der Dorian Gray, einen Lotsenkutter.

Ich war sofort begeistert von Form, Größe und nicht zuletzt der Holzbauweise mit ihrer sichtbaren Plankenoptik.

Kopien des Planes waren schnell erstellt, im Vergleich zum Originalplan keine Abweichungen.

Material besorgt und gestern angefangen zu werkeln. Balkweger und Spanten aus Plan ausgeschnitten, mit Sprühkleber verzugsfrei auf Sperrholz geklebt, ausgesägt und verschliffen. Und nun meine große Enttäuschung. Von den 16 Spanten passen nur 8 Stück zum Balkweger. Die Höhen der Spanten im Bezug zum Längsschnitt passen alle, obwohl die auf den Spant gezeichnete CWL nicht überall mit der auf dem Schnitt gezeichneten CWL identisch ist.

Nun meine Frage, ist das Normal das die Spanten so variieren und nur später über das Stracken ausgeglichen werden können, oder taugt der Plan nichts bzw. liegt das an mir?

Der Plan ist übrigens vom Buchautor „ RC- Segelmodelle- ABC für Scale-Modellsegler“ Borek Dvorak.

Wert kann mir da weiterhelfen. Ich stehe momentan im Dunklen

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Guest Klabautermann
Balkweger und Spanten aus Plan ausgeschnitten

 

Balkweger ausgeschnitten? Aus Sperrholz?

 

Das ist doch eigentlich eine Vierkantleiste entlang des Rumpfes, auf der später die Decksbalken aufgelegt werden. Also quasi die Deckslinie. Die allerdings muss nicht genau horizontal sein, sonder macht i.d.R. einen Bogen, das ist der sog. Deckssprung.

 

Im Gegenteil zur Konstruktionswasserlinie (KWL - ich nutze mal die deutsche Bezeichnung)

 

obwohl die auf den Spant gezeichnete CWL nicht überall mit der auf dem Schnitt gezeichneten CWL identisch ist.

 

Ähm, mal eine Gegenfrage. Welche Rumpfbauweise wirst du anwenden? Die Überkopfbauweise, also Kiel zuoberst?

 

Mach mal bitte eine Foto von deiner Helling, damit wir sehen können, wie du die Spanten aufgestellt hast.

 

ist das Normal das die Spanten so variieren und nur später über das Stracken ausgeglichen werden können

 

Straken schon, aber hier wird lediglich die Außenseite der Spanten an den Verlauf der aufzubringenden Rumpfplanken angepasst, so dass die Planke auf dem kompletten Spantquerschnitt aufliegt. Die Grundform bzw. Grundabmessung des Spants wird nicht mehr verändert.

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Hallo Rolf,

 

wenn Du Zweifel an der Plangenauigkeit hast, dann miss doch einfach ein paar Punkte im Linien- und Spantriss nach. Wenn es da nicht gestimmt hat, dann liegt der Fehler nicht bei Dir.

Sollte der Fehler wirklich im Plan liegen, halte ich es für weniger schweißtreibend, die Spanten zu korrigieren als sich später tot zu schleifen und spachteln. Unter Umständen ist es angezeigt, die Spanten erst in Zeichenkarton zu erstellen; das sollte einfacher gehen.

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Damit Ihr mal seht was da werden soll

 

 

http://hilse-dach.de/Forum/Modell/Dorian/plan.JPG

 

 

Balkweger ausgeschnitten? Aus Sperrholz?

ja.

 

Es soll wie im Buch beschrieben eine Kiel-unten-Bauweise werden!

 

Straken schon, aber hier wird lediglich die Außenseite der Spanten an den Verlauf der aufzubringenden Rumpfplanken angepasst, so dass die Planke auf dem kompletten Spantquerschnitt aufliegt. Die Grundform bzw. Grundabmessung des Spants wird nicht mehr verändert.
So sollte es sein aber wie nachfolgende Bilder zeigen, muss ein Teil der Spanten aufgefüttert werden. Wie gesagt, in der Höhe zum Längschnitt passen alle Spanten, obwohl wiederum bei manchen, wir bleiben beim Deutsch ;), die KWL nicht stimmt.

 

http://hilse-dach.de/Forum/Modell/Dorian/schnitt.JPG

 

 

 

 

 

 

Deutlich erkennbar die Abweichung von Spant 6

 

 

 

http://hilse-dach.de/Forum/Modell/Dorian/balkwspant.jpg

 

http://hilse-dach.de/Forum/Modell/Dorian/mittelspant.JPG

 

JL

Sollte der Fehler wirklich im Plan liegen, halte ich es für weniger schweißtreibend, die Spanten zu korrigieren als sich später tot zu schleifen und spachteln. Unter Umständen ist es angezeigt, die Spanten erst in Zeichenkarton zu erstellen; das sollte einfacher gehen
da hast du recht.

aber spachteln und viel schleifen ist nicht, die Planken bleiben sichtbar!;)

 

*******************************************************

Bilder in Links umgewandelt, beachte Forenregel 8 Urheberrecht

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Guest Klabautermann

Der Spant auf deinem Bild mit der Abweichung der KWL liegt etwas zu hoch auf der Planzeichnung, der schaut über die Deckslinie hinaus. Leg ihn mit der Mitte Oberkante Spant minimal unter die Deckslinie, dann dürfte die KWL eigentlich stimmen.

 

Das mit dem Balkweger habe ich jetzt auch begriffen. OK.

 

Die Abweichung bei Spant 6 würde ich ignorieren, da es sich lediglich und einen Decksunterbau handelt der spätzer nciht mehr sichtbar ist. Aber trotzdem liegt er auch dem Spant auf und kann problemlos verklebt werden.

 

Es soll wie im Buch beschrieben eine Kiel-unten-Bauweise werden
Auch wenn der Planautor diese Bauweise bevorzugt und diese dann natürlich als favorisiert empfiehlt, hätte ich trotzdem die Kopfüberbauweise gewählt und die entsprechenden Überstände oben am Spant nachträglich im Plan eingezeichnet. Diese Art gleicht zudem möglich Planfehler aus und ergibt auf jeden Fall homogene Rumpflinien.

 

Andersherum erfordert es sehr viel Genauigkeit bei Stellen der Spanten. Ich weiß so adhock garnicht wie ich die Spanten fixieren sollte, um eine Verziehen bei der späteren Beplankung zu verhindern.

 

Solltes du die Arbeit nicht scheuen, würde ich dir empfehlen, die Spanten für die Überkopfvariante noch einmal auszusägen. Du hast zwar in dem Moment noch einmal die Arbeit, beugst aber späteren Spachtel-Schleif-Orgien vor.

 

aber spachteln und viel schleifen ist nicht, die Planken bleiben sichtbar!
Mit nur einer Beplankung darfst du dir fast kein Baufehler leisten und du musst sehr gründlich und sauber bauen, denn nicht nur das Holz bleibt später sichtbar, sondern auch jede größere Fuge. Das könnte sich beim Gesamteindruck negativ bemerkbar machen.

 

Im historischen Standmodellbau ist es deshalb üblich eine zweite Beplankung aufzubringen. Die Erstbeplankung ist ein weiches Holz, so wie z.B. Abachi, die zweite dann aus Edelholzfurnier.

 

Bist du noch nicht so geübt beim Rumpfbau im Echtholzlook, kann ich dir diese Variante nur empfehlen. Du hast bei der Erstbeplankung dann auch genügende Schleifreserven und kanst vor dem Aufbringend er zweiten Beplankung eine dünne Lage Matte zur Feuchtigkeitskonservierung aufbringen und durch die zweite Beplankung eine höher Stabilität der Rumpfes erreichen.

 

Ansonsten ein schönes Modell, hatte damit auch schon geliebtäugelt.

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Hallo,

das mit der zweiten Beplankung kann ich dir auch nur wärmstens ans Herz legen. Eigentlich macht das sogar weniger Arbeit als nur eine Beplankung. Bei der ersten kannst du nach Herzenslust schleifen, feilen, hobeln, spachteln. Die 2. Beplankung besteht nur noch aus Funier und ist somit deutlich leichter zu verarbeiten. Diese müssen ja nur noch auf Maß geschnitten und einige verjüngt werden. Dabei kann st du diese "Planken" auch noch auf eine Länge bringen, die dem Vorbild nahe kommt. Das sieht dann besser aus als die überlangen Streifen.

Alles Gute, Peter

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Klabautermann

Der Spant auf deinem Bild mit der Abweichung der KWL liegt etwas zu hoch auf der Planzeichnung, der schaut über die Deckslinie hinaus.

Das ist schon OK so, aber kannst du ja nicht wissen, der Schnitt endet an Kante Deck.Was bei den Spant drüber steht ist der Deckssprung.

Die Spanten werden bei Kiel-unten-Bauweise in den massiven (14mm) Kiel ( Rückgrat) gesteckt, ich denke mal das hält dann schon.

Mit der Kopfüberbauweise überlege ich mir nochmal wenn wird das Rückgrat fertig sein. Die Spanten kann man auch mit rechteckigen Sperrholzbrettchen verlängern. Diese werden mit M3- Schräubchen an den jeweiligen Spant geschraubt. Macht wahrscheinlich weniger Arbeit als alle wieder auszusägen und zu schleifen.

 

 

San Felipe

das mit der zweiten Beplankung kann ich dir auch nur wärmstens ans Herz legen.

die Überlegung hatte ich auch schon,aber ich versuch wenigstens das mit der 1.ten Beplankung hinzukriegen. ist ja doch eine Herausforderung.

 

Im übrigen soll das Modell Seetüchtig werden.

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............aber ich versuch wenigstens das mit der 1.ten Beplankung hinzukriegen. ist ja doch eine Herausforderung.
In dem Fall kann ich dir nur empfehlen auf Andreas und Peter zu hören.

Ich bin ja auch eíner der gerne ungewöhnliche wege geht und rumexperimentiert, aber gerade wenn es um sichtbare Holzbeplankung geht solltest Du wirklich erst mit einer groben Beplankung beginnen um einen glatten, Beule- und Dellemfreien Rumpf zu erhalten. Gerade bei den Problemen die Du mit der Passgenauigkeit der Spanten hast wirst Du sehen daß evtl. die Beplankung an einigen Stellen fast ganz wegschleifen musst um dort keine Beulen zu haben. Und das würde man dann am fertigen Rumpf durchaus sehen. Ausser Du willst die Beplankung nicht nur in der Länge und Breite passgenau machen sondern auch die Längs-Stoßflächen aller Planken im richtigen Winkel zueinander anschleifen damit auch wirklich keine unterschiedlichen Spalt-Maße entstehen.

Gerade als "Anfänger" wirst Du nie eine homogene Oberfläche mit nur einer Beplankung hinkriegen. Wenn doch, bist Du eine Naturtalent. ;)

 

Die zweite Beplankung mit Furnier ist der eigentliche Clou für eine sichbare Beplankung. Du hast als Untergrund eine perfekt gestrakte Linienführung und einen stabilen Rumpf (was bei einem Fahrmodell enorm wichtig ist) und brauchst nur noch die Furnierstreifen aufkleben, die erst die perfekte Optik auf einem optimalen Untergrund ergeben.

 

Fazit: Die erste Beplankung dient nur der Stabilität, die Zweite nur der Optik. Beides in einem wirst Du ohne Abstriche nicht erreichen.

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Hallo,

wie Didi es gesagt hat. Bei nur einer Beplankung ist es notwendig nahezu alle Planken anzuschleifen. Da kommt richtig was an Metern zusammen. Ich hatte das auch mal versucht. Nach der dritten Plankenreihe (und da musste ich nur am Bug und Heck schleifen) hab ich aufgegeben. Man macht sich wirklich keine Vorstellung wie lange das dauert.

Mach es, aber hinterher nicht beschweren das wir dich nicht gewarnt hätten.

Alles Gute, Peter

 

PS: Jetzt geht das Takeln schneller, da fängt der Mann mit sowas an.:lovl:

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Guest Klabautermann
Die erste Beplankung dient nur der Stabilität, die Zweite nur der Optik.

 

50 % Einspruch - die zweite Beplakung erhöht zusätzlich die Stabilität und dient der Optik.

 

Dieser "Stabilisierungs"-Effekt wird z.B. bewusst bei der Diagonal-Bauweise angewendet, deren Beplankung sich in einem Winkel schneidet.

 

Diese müssen ja nur noch auf Maß geschnitten und einige verjüngt werden.

 

Ja, aber erst ziemlich nahe der Kimmung, dann wenn die Rundung der Spanten "richtig" los geht. Trotz diverser Rumpfbauten und zahlreicher Holzveredlungen habe ich da heute noch Probleme mit.

 

Um mir das aufwendige Plankenstraken bei kraweel beplankten Rumpfen sparen zu können, verwende ich ganz gern die Alternative, dass ich lediglich den Überwasserrumpf bis kurz unter die Wasserlinie beplanke, den Übergang bzw. Stoß dann verspachtle und bündig zum Unterwasserrumpf hin abschleife. Bis zur Wasserlinie ist der Plankenverlauf i.d.R. unproblematisch und ich kann auf Verjüngungen verzichten. Sofern es ein kompletter Holzrumpf wird, würde ich das Unterwasserschiff noch mit Matte belegen.

 

So spare ich nicht nur teures Holz, sondern auch eine Menge Arbeit und nach dem Unterwasseranstrich bemerkt das kein Schwein (Kielschwein natürlich) ;)

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Einspruch: Den größten Teil ihrer Zeit sind die Modelle ja nicht auf dem Wasser, sondern stehen zu Hause. Auch da sollten die doch gut rüberkommen.

Beim Verjüngen nehm ich mir was zum abkleben. Die Planke wird angesetzt, mit Nadeln nur fixiert, dann einfach abgeklebt (das wird schön gerade) oder einfach angezeichnet, genau am Tape bzw Markierungen eingespannt und dann einfach mit einem Skalpell geschnitten. Ist wenig Aufwand und geht recht flott.

Wenn eine Diagonalbeplankung vorgesehen ist, würde ich eben 3-fach beplanken.

Alles Gute, Peter

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50 % Einspruch - die zweite Beplakung erhöht zusätzlich die Stabilität und dient der Optik.

 

Dieser "Stabilisierungs"-Effekt wird z.B. bewusst bei der Diagonal-Bauweise angewendet, deren Beplankung sich in einem Winkel schneidet.

Na klar doch............;)

 

Wobei das hauptsächlich für das Original zählt, beim Modell ist dieser Aspekt untergeordnet (aber nicht bedeutungslos). :popcorn:

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Nur die obere Hälfte zu beplanken. Selbst wenn das Unterwasserschiff noch eingefärbt werden soll, so erkennt man doch recht deutlich jede einzelne Planke.

 

Beplankungen in Mischform (senk und wagrecht) gibts auch, würd ich aber nicht noch einmal bauen wollen. Das hat mich fast in den Wahnsinn getrieben. War echt eine blöde Idee ausgerechnet so einen Rumpf zu bauen.

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Guest Klabautermann
Nur die obere Hälfte zu beplanken.

 

Naja, du kannst keinen Einspruch erheben, denn ich schrieb

 

verwende ich ganz gern die Alternative
Wenn ich eine Alternative anbiete, dann ist das ja kein Dogma.

 

Ich habe mittlerweile eine Atlantis, eine Antares, eine Norderney, eine Collie, ein African Queen und einige Auftragsarbeiten in dieser Art der nachträglichen Halbbeplankung "abgeliefert".

 

Den größten Teil ihrer Zeit sind die Modelle ja nicht auf dem Wasser, sondern stehen zu Hause.
Alle haben aber bisher ein sehr repräsentatives Bild abgegeben. Und immerhin überwiegend modifizierte Baukastenmodelle, die sich so durch ihre Individualität von den zig stur nach Anleitung gebauten Modelleinerlei abgesetzt haben. Das ist ja immerhin auch was.

 

Einspruch abgelehnt ;)

 

Selbst wenn das Unterwasserschiff noch eingefärbt werden soll, so erkennt man doch recht deutlich jede einzelne Planke.
Das kommt darauf an. Ich mag gern diese Hochglanzlackierungen, so wie man sie auch von den Runabouts her kennt, durchaus nicht unüblich auch bei Segelyachten, das ist wie eine Kunststoffoberfläche, da erkennst du keinen Plankengänge mehr.

 

Wenn du auf eine sichtbare Beplankung am Unterwasserschiff bei deinen Standmodellen Wert legst, dann würde ich ja auch keinen Einspruch erheben, genauso wenig würde ich Einspruch erheben dagegen, dass dein Avatar-Modell ohne Unterwasseranstrich dargestellt wird oder gegen das kontroverse Thema von gesetzten Segeln von historischen Modell die ja eigentlich nur der Optik wegen angeschlagen sind, das Modell sich aber ja genaugenommen im Trockendock befindet, wohin sollte es segeln wollen.

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Ok, anhand der Bilder hab ich jetzt verstanden, was du gemeint hast. Der Einspruch bezog sich auf einen Vollholzrumpf bei historischen Seglern. So etwas möchte Rollo ja auch bauen.

Alles Gute, Peter

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Guest Klabautermann
Vollholzrumpf bei historischen Seglern.

 

Auch wenn solche Modelle überwiegend im "Trockendock" liegen, so haben sie dennoch Kontakt mit ihrem eigentlichen Element. Und dann hat die Wasserkonservierung Vorrang, welches i.d.R. dazu führt, das durch Lackierung oder Auflegen von Matte oder anderweitiger Maßnahmen der Planken-Look zumindest am Unterwasserschiff verloren geht.

 

Deshalb gibt es einige Minisail-Spezies, die nachträglich die Plankenfugen unter der Wasserlinie wieder einritzen und sogar die Kalfaterung noch nachbilden. Aber wer das eine will der muss das anderen mögen und wenn ich eine deratige Detaillierung beginne, sollte sie sich auf alle Details des Modell angewendet werden. Das hat wiederum sehr lange Bauzeiten zur Folge.

 

Ich kann aber auch mit vertretbaren Kompromissen leben und nach Alternativen suchen.

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sagt mal, gibts da nicht auch Wettkampfklassen im Modellbau , die vorschreiben wie das Modell zu bauen ist ?

In meinen Fall z.B. : Holzrumpf einschalig beplankt. Oder kann man das wirklich alles individuell gestalten, Hauptsache Maßstabsgetreu.

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Guest Klabautermann
sagt mal, gibts da nicht auch Wettkampfklassen im Modellbau , die vorschreiben wie das Modell zu bauen ist ?

 

Es gibt Wettkampfklassen, siehe hier. Bei den Regattabooten sind auch nur bestimmte Materialen für den Rumpfbau zugelassen. Ich bin nicht ganz Up2date, aber ich glaube Glasmatte ja, Kohlefaser nein. Auch Mindestgewichte sind dort festgelegt.

 

Bei den Klassen der vorbildgetreuen Modelle weiß ich nicht ob es noch einmal speziell festgelegt Klassenvorschriften gibt. Auf jeden Fall habe ich im Hinterkopf, dass Modelle z.B. eine werftneues Aussehen haben müssen.

 

Aber letztendlich und mittlerweile, auch nach einigen Jahren Vorstandstätigkeit läuft mir jegliche Reglementierung und Vereinsmeierei in meiner kostenbaren Freizeit gegen den Strich, aber sowas von. Mir ist es eigentlich egal, was es für Klassenvorschriften gibt, solange sie mich in Ruhe lassen. ;)

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Klabautermann

 

Mir ist es eigentlich egal, was es für Klassenvorschriften gibt

 

mir auch :pfeif.:

Hauptsache man ist selbst zufrieden mit seiner Arbeit, steckt ja auch jede Menge nutzvoll verbrachte Freizeit dahinter. Ich habe die Erfahrung gemacht das man die Qualitätsansprüche nach jedem Modell sowieso höher schraubt.

 

aber nu verfehlen wir langsam das Thema ;)

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Guest Altenaer

Hallo Rollo,

Ich bin neu hier im Forum, zwar schon länger registriert , habe aber noch nicht wirklich Zeit gehabt zu verschiedenen Themen einen Beitrag zu leisten.

Bei mir steht auch ein Neubau an und beim Stöbern stieß ich auf deinen Beitrag mit dem Problem der Passungenauigkeiten der Spanten und Linien.

Beim Betrachten deiner Bilder muß ich vermuten das sich Fehler beiderseits eingeschlichen haben, also von Seiten der Zeichnung und des Erbauers.

Wenn ich mir den Plan, bezogen auf das was man auf dem Bild sehen kann, anschaue , erinnert der mich an einer Aufrisszeichnung irgend eines Baukastens.Solche Zeichnungen , einem Original nachempfunden , beherbergen oftmals erhebliche Maßungenauigkeiten - und da könnte schon der erste Fehler liegen - die der Modellbauer nicht auf anhieb erkennt.

Der zweite Fehler liegt dann beim Erbauer,

 

Zitat:

...... im Vergleich zum Originalplan keine Abweichungen.

Material besorgt und gestern angefangen zu werkeln. Balkweger und Spanten aus Plan ausgeschnitten, mit Sprühkleber verzugsfrei auf Sperrholz geklebt, ausgesägt und verschliffen. Und nun meine große Enttäuschung. Von den 16 Spanten passen nur 8 Stück zum Balkweger.

 

Oft wird der Plan nicht auf Maßhaltigkeit geprüft.

Sei es aus Unkenntnis, oder zu großem Vertrauen zum Zeichner (... der Plan sieht ja toll aus .... ) oder schlicht weg aus bequemlichkeit weil man ja unbedingt anfangen will .... etc. Schreibe aus eigener Erfahrung!

Und , macht man sich wirklich die Mühen alles zu prüfen und entdeckt dabei einen Fehler, so sollte man diesen nicht einfach ignorieren sondern diesen versuchen zu korrigieren - aber nicht mit Spachteln - , wer läuft schon gerne mit einer krummen Wirbelsäule herum ?

Hält man sich an das ABC des Planbau`s wird sich auch der Erfolg einstellen:D .

Solltest du die Spanten noch nicht gestellt haben , lege ich dir ans Herz, den Plan nochmals zu prüfen , zum einen - zum anderen, die Kiel oben Bauweise vor zuziehen. Das Spantgerüsst läst sich dadurch besser stabilisieren , die Beplankung ist leichter auf zubringen und auch die folgende weiter bearbeitung des Rumpfes geht besser :that:.

Wünsche dir immer eine Hand breit Wasser unterm Kiel

Michael

 

Buchtipp zu diesem Thema:

 

Rumpfbaupraxis

Kiel-oben-Bauweise für Schiffsmodellrümpfe

Autor : Jürgen Eichardt

Vor längerer Zeit beim VTH erschienen

 

 

Arbeitstechniken für den Schiffsmodellbau

Autoren : Robert Volk ; Peter Davies - Garner

Ebenfalls beim VTH

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  • 1 month later...
Hellmut Kohlsdorf

Hallo Rolf

 

Meine beiden Voilierrümpfe habe ich auch mit nur einer Beplankung gemacht und die Planken sichtbar gelassen.

 

Ich habe nach dem Bau des ersten Voilier-Rumpfes vor dem zweiten umfangreiche Arbeiten gemacht um die Fehler im Plan zu korrigieren. Zuerst habe ich die Spantenrisse auf Milimeterpapier übertragen und dann ein Koordinatensystem darüber gesetzt umso die Spantengeometrie in Excel "digitalisiert" übertragen. Anschliessend habe ich im Excel passende Linien in ein Chart übertragen, also Deckskante, Decksmittellinie und Kiellinie und dort Fehler visualisiert bekommen.

 

Weiterhin habe ich aus den digitakisierten Spanten waagerechte Schnitte alle 2cm mit der KWL als Bezugsebene erzeugt und gleichfalls geprüft und korrigiert.

 

Zuletzt habe ich die digitalisierten Daten in das kostenlose 2D-CAD-Paket SolidEdge übertragen und über die Punkte Kurven gelegt. Dadurch konnte ich sicherstellen das die Spanten strakend waren. Auch dort habe ich die waagerechten Schnitte entnommen, jetzt auf den CAD-Spantenrissen basierend und auch diese strakend gemacht.

 

Heute würde ich mir den Schritt über die Charts ersparen und gleich auf die CAD Schnitte gehen.

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Hallo Hellmut,

 

 

Zuletzt habe ich die digitalisierten Daten in das kostenlose 2D-CAD-Paket SolidEdge übertragen ...

 

habe mir das Programm auch mal runtergezogen, man kann da wirklich einiges damit tun, muss sich da sicherlich aber erst einarbeiten. Habe leider noch keine preiswerte Möglichkeit gefunden meine eingescannten Zeichnungen in das Programm zu konvertieren!

Kannst du mir da vielleicht mal mitteilen wie du das getan hast.

 

Es wäre sicher auch für andere Modellbauer die nach Plan arbeiten, deine Verfahrensweise interessant.

 

Im übrigen habe ich das Spantengerüst schon verleimt:( und bearbeite es nun wie von den Buch "RC- Segelmodelle"- Autoren beschriebenen Weg,

sehr mühsam.

Aber ein nächstes Modell folgt bestimmt und da wäre es sicherlich sinnvoller, den von dir beschriebenen Weg zu gehen:that:

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Hellmut Kohlsdorf

Hallo Rollo

 

Das digitalisieren erfolgte in mehreren Schritten:

 

1. Spantenrisse kopieren (1:1) um Originalplan nicht zu beschädigen. Kopiershops machen das OK.

 

2. Spantenrisse mit Öl bestreichen um das Papier durchsichtig zu machen.

 

3. A3-Milllimeterpapier darunterlegen und Spant mit Nadel auf Millimeterpapier übertragen. Sinnvoll in der Senkrechten alle 10 oder 20 Millimeter durchstechen, dabei die KWL als Bezugsebene nehmen. Man hat so bereits die Punkte um waagerechte Risse des Rumpfes zu bekommen. Die sind dann wichtig um das Straken nicht nur entlang der Spantenumrisse, sondern auch senkrecht dazu zu bekommen.

 

4. Koordinatenkreuz so im Millimeterpapierlegen das die Mittelsenkrechte eine Achse ist und eine Linie ganz unten, tiefer als der tiefste Punkt des Rumpfes und im 10mm Raster von der KWL entfernt senkrecht dazu die 2. Achse. Der Koordinatenursprung liegt dann unterhalb des Rumpfes bei allen Spanten im gleichen Abstand von der KWL.

 

5. Die Koordinatenwertepaare in eine Exceltabelle eintragen. Klar das nur immer ein halber Spant beschrieben wird, die dazu gespiegelte Seite hat ja nur das inverse Vorzeichen!

 

7. Mit Bleistift von Hand den Spantenriß durch die durchgestochenen Punkte zeichnen. Diese Linie wird man brauchen wenn man die Kurven im CAD Programm so durch die Punkte legt das die Spantenform erreicht wird! Josef hat die CAD Abbildungen der Spanten meiner Voilier schon erhalten.

 

6. Solidedge Blatt, Hintergrund auf A4, A3 oder A2 jeweils wie für jeweiligen Spant benötigt einstellen. Linienbreite minimal und Genauigkeit maximal. Der Spant wird nur Halbseitig im CAD Programm konstruiert und dann durch Spiegelung komplettiert => Symmetrie

 

7. Immer zwei benachbarte Koordinatenpaare aus dem Excel werden verwendet um die einzelnen Geraden zwischen Ihnen zu ziehen. Nachdem eine Linie erzeugt wurde, durch "Copy & paste" ein Duplikat erzeugen, mit rechter Maustaste die Eigenschaften im Kontextmenue selektieren. Jetzt ist einer der vorhandenen Eckpunkte Element der neuen Linie und man muß nur noch einen Punkt eingeben,...

Das Ergebnis ist ein Polygonzug der komplett eine Hälfte des Spantes beschreibt.

 

8. Jetzt braucht man das Abbild des Spantes im Millimeterpapier als Referenz. Man selektiert die einzelnen Linien, wandelt diese in "Kurve" um, definiert die Beziehung zur Nachbarkurve als "tangential", also Übergang ohne Knick, und verwendet die beiden Steuerpunkte der Kurve um diese so zu "biegen"/so zu "legen", das ein Verlauf entsteht wie auf dem Millimeterpapier.

 

9. Waagerechte Linien in den Spant im CAD Programm eintragen, im 10 oder 20mm Abstand voneinander mit der KWL als Bezugsebene. Diese Schnittpunkte dieser Linien mit dem Spantumriß werden später von bedeutung sein, dienen aber beim jetzigen Schritt als Bezugslinien dazu bei Rissen >A4 die Teilausdrucke im A4 Format lagerichtig auf dem Millimeterpapier zu platzieren.

 

9. Wenn alle Linien des Polygonzuges in Kurven konvertiert wurden, aus Kostengründen, auf A4 Papier im Maßstab 1:1 ausdrucken, bei Rissen >A4 auch Abschnittweise. Jetzt kann man prüfen ob die Kurven exakt entlang der auf dem Millimeterpapier gezeichneten Spantenumrisse verlaufen! Es ist ein mühseliger iterativer Prozess und kostet viel Papier bei den Ausdrucken!

 

10. Sobald alle Spanten korrekt in Kurven übertragen wurden kann man mit der Maus die exakten Koordinaten der Schnittpunkte im CAD zwischen dem Spantenumriss und den waagerechten Linien ermitteln, die jetzt als Grundlage dienen die Risse des Rumpfes auf Ebenen die parallel zur KWL liegen zu erzeugen. Diese Koordinaten in eine Exceltabelle so eintragen das später eine Spalte die Punkte eines waagerechten Schnittes durch den Rumpf ergeben.

 

11. Wenn man mit der Chart-Funktion im Excel die Werte eines und aller waagerechten Risse des Rumpfes visualisiert dann kann man schnell gravierende Fehler erkennen und eine erste Näherung zu einem strakenden Verlauf dieser Risse erreichen.

 

12. Wenn man die waagerechten Risse wie zuvor für die Spantenrisse mit einem Polygonzug versieht und in Diesem dann die Linien durch Kurven ersetzt, so kann man die waagerechten Risse auch strakend bekommen. Allerdings tritt hier auch ein iterativer Prozess ein, da Korrekturen der Koordinaten auch den dazu senkrechten Spant bzgl. seiner Eigenschaft als straakend verändert.

 

13. Wenn man damit fertig ist hat man hochwertige Spantenrisse die einen Rumpf erzeugen der senkrecht wie waagerecht straakende Risse auf weisst. Man kann hier sogar noch extremer werden und die Risse im Maßstab 1:1 im Kopieshop Ausdrucken und mittels einer Leiste auf straaken prüfen.

 

14. Es gibt noch ein Werkzeug um noch perfekter zu werden das auch kostenlos ist, Deftship. Delftship ist ein Profi-Programm für Rumpfdesign, die kostenlose Versiopn hat einige Einschränkungen.

Die bis hierher gemachten Vorarbeiten haben bereits die Daten im Excel vorliegen die man braucht um den Rumpf dort einzugeben. Das Programm kann jetzt durch Farben im 3D-Bild die Rumpfschale komplett visualisieren. Außerdem kann das Programm eine Grph erzeugen, oder visuell zeigen wie das Maß der Krümmung der Riss-Umrisse ist. Wenn diese Krümmungsgraphen einen stetigen Verlauf haben, also keine Knickse, dann ist der Rumpf auch mathematisch beschrieben strakend. Das ergibt den höchstwertigsten Plan um den Rumpf zu bauen! Natürlich hat man dan auch die Möglichkeit Verdrängung und andere geometriche Eigenschaften des Rumpfes vom Programm geliefert zu bekommen!

 

Soweit mein "input" zur Digitalisierung und der Korrektur eines Rumpfplanes aus einer Planvorlage!

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  • 2 weeks later...

Hallo Hellmut,

 

vielen Dank für deine ausführlichen Erläuterungen, ich hoffe das kann ich auch so umsetzen.

Werde nun doch das angefangene Spantengerüst den Lodrian zum Fraß vorwerfen;) und damit die Spanten neu konstruieren und anfertigen.

Was ich vorher im Vertrauen auf den Plan nicht gecheckt habe, war die Maßhaltigkeit in der Breite der Spanten zur Mittellinie hin. Selbst da gibt es Unterschiede bis 3mm bei einer Spanntbreite von ~ 220 mm:evil: meiner Meinung nach Irreparabel!

Habe mich nach dieser Klatsche erst einmal Entschlossen mein Standmodell "HMS Endeavour" fertigzubauen ( Takelage ) um dann das ganze in Ruhe anzugehen.

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