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Frage zu Geschwindigkeitsformel


Guest friemens

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Guest friemens

Guten Abend allerseits,

 

nach folgender Formel lässt sich ja die maximale Geschwindigkeit eines Schiffes berechnen:

 

(Durchmesser Prop (mm) × Steigungsfaktor × Lastdrehzahl × 60) / 1.000.000 = V max (theoretisch)

 

Praktisch muß man wohl 30 % abrechnen. Die Formel ist ja durchaus logisch. Es stellt sich mir nur folgende Frage: Wenn ich jetzt mehrere Wellen einbaue mit gleichen Motoren und Schrauben, nimmt ja die Last pro Motor ab, d.h. die Lastdrehzahl wird größer und das Boot damit schneller.

 

Meine Frage: Ist das proportional (d.h. bei 2 Motoren pro Motor halbes Lastmoment = doppelte Lastdrehzahl = Verdoppelung der Geschwindigkeit) oder muß da noch etwas anderes beachtet werden?

 

Beste Grüße

 

Frank

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Deine Berechnungen gelten von vornherein erstmal nur für Gleiter... Einen Verdränger kannst du maximal bis zur sog. Rumpfgeschwindigkeit beschleunigen. Weitere Energiezufuhr wird nur noch in Wellen, aber nicht mehr in Vortrieb umgesetzt.

 

Außerdem gilt, dass bei einem Motor nicht davon ausgegangen werden kann, dass sich bei halber Last die Drehzahl verdoppelt...

 

Irgendwas an deinen Überlegungen funktioniert so nicht. Ich kann dir die korrekten Verhältnisse nicht nennen, da ich keine passende Formel kenne, aber ganz so einach und offensichtlich ist es leider nicht.

 

Wenn sich hier nicht noch ein Crack findet, der dir das direkt beantworten kann, geb ich dir mal die Mail von jemandem, der in sowas fit ist.

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Guest Motti

Moin,

 

diese Formel, die leider seit Urzeiten durchs Internet und durch irgendwelche Fachzeitschriften geistert, ist schlicht gesagt völliger Humbug, da sie davon ausgeht, dass ein Propeller (!) eine bessere Spaxschraube ist, die sich irgendwie durchs Wasser "schraubt". Das ist Blödsinn. Ein Propeller ist ein Drehflügel und keine abgewickelte Schiefe Ebene.

 

Nun muss man natürlich zugeben, dass es bei ingenieursmäßigen Betrachtungen nicht unbedingt darauf ankommt, mathematisch die physikalische Wirklichkeit zu formulieren (was in den seltensten Fällen so ist), sondern nur an vernünftigen Ergebnissen interessiert ist.

 

Es ist durchaus legitim, für grobe Abschätzungen einen Propeller als "Schraube" zu betrachten, die "Schlupf" hat (Methode nach George Crouch). Allerdings berücksichtigt diese Methode, dass die Kennlinie eines Propellers nicht linear ist, wie es o.g. Formel vorgaukelt.

 

Wenn man mal spaßeshalber für einen Moment annimmt, dass o.g. Formel richtig ist (i.S.v. "ein brauchbares Ergebnis liefert"), stellen sich einem doch sofort mehrere Fragen:

 

- Der Rumpfwiderstand scheint ja keine Rolle zu spielen. Warum machen sich dann weltweit jede Menge Leute den ganzen Tag große Gedanken, wie man Rumpfformen optimieren kann? Warum werden Containerschiffe nicht auch einfach als große Schuhkartons gebaut? Da würden die Container doch viel besser reinpassen.

 

- Warum gibt es verschiedene Propeller mit unterschiedlichen Blattzahlen, -formen, -flächen und -flächenverhältnissen, Profilen, Profildicken usw. usf., wenn ein Propeller doch einfach über Durchmesser und Steigung definiert werden kann?

 

Ich werde nachher noch mehr dazu schreiben, hab gerade keine Zeit mehr...

 

Schönen Gruß aus Kiel,

 

Ole aka Motti

 

P.S.: Mit Verdränger- und Gleitfahrt hat das ganze auch erstmal nichts zu tun.

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