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Schiffsmodell.net

Drindende Hilfe gesucht (Dachbodenfund) 170 Jahre Santa Mari


Guest holti1977

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Guest holti1977

Guten Tag,

 

ich habe über Google die Site gefunden, und bräuchte mal einen dringenden Rat von Experten.

 

Ich habe von meiner Urgroßmutter ein Modellschiff (Santa Maria) geerbt. Dieses Schiff ist nach Aussage meiner Oma mehr als 170 Jahre alt. Vor einer Woche habe ich meinem Nachbarn (Schiffsbauingeneur), der selbst seit Jahren diese Schiffe baut und restauriert, vorgestellt. Er war total begeistert, konnte mir aber nicht im entferntesten sagen, was dieses Schiff Wert ist, aber er vermutet, dass es sehr wertvoll sei. Nach seiner Aussage ist das Schiff aus einem Stück Holz (vermutlich Eiche) gebaut worden. Die Segel sind aus Schweinsleder. Da ich

 

dieses Modell nicht bei Ebay zum Verkauf anbieten möchte, wollte ich hier

 

Fragen, was man mit solch einem Modell macht, um es auch an den richtigen Liebhaber zu bekommen.

 

P.S. Auch unser Flensburger Schifffahrtsmuseum konnte keinen wirklichen Preis sagen, nur das es eigentlich ins Museum gehört.

 

und seit Tagen rufen bei mir Antikhändler an, die sich das Schiff einmal anschauen wollen.

 

Werde wenn mein Nachbar wieder da ist mal ein Foto des Modells einstellen.

 

Vielen Dank

 

Holti1977

 

Flensburg

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Hallo holti1977,

 

Wert wird das Schiffsmodell so viel sein, wie ein anderer dafür bezahlt. Wenn es nicht aus einer bekannten Quelle (bekannter Schiffsbauer, Aristokrat, etc) kommt, ist der Wert so gut wie nicht zu ermitteln - von nix bis schwindelig.

 

Aber warum überlässt du es nicht dem Flensburger Schifffahrtsmuseum? Wenn das Museum es nicht kaufen kann, stell es ihnen doch als Leihgabe zur Verfügung. Ich würde es mir auch gerne einmal anschauen. So hätte nicht nur ein Liebhaber etwas davon.

 

Gruß

 

ane

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Das Alter ist meiner Meinung nach in diesem Fall gar nicht der wichtigste Faktor, Schiffsmodelle gab es auch schon in den vorhergehenden Jahrhunderten in großer Zahl. Z.B die Dockyard Modelle die von den Werften zur Präsentation vor dem Bau angefertigt wurden, die Knochenschiffe der Seeleute oder die Grabbeigaben der Pharaonen.

 

Es könnte sein, daß es sich bei diesem Modell um eines der frühesten Zeugnisse von privatem Modellbau durch Laien handelt. 1848 war die Zeit der französischen Revolution - Beginn der Selbstdarstellung des Individuums auf breiter Basis (Das ist jetzt reine Spekulation von mir, ich hab wenig Ahnung von Geschichte).

 

Da Du es verkaufen willst brauchst Du weitere Belege für das Alter: Analyse der Bauweise und der verwendeten Materialien (Ideal wäre die Feststellung des Alters des verwendeten Holzes), schriftliche Gutachten von Fachleuten, z.B vom Schiffahrtsmuseum, besonders angesehenen Antiquitätenhändlern, bekannten Auktionshäusern (in Wien wäre das z.B das Dorotheum) aber auch ein bißchen Forschung der Familiengeschichte. Wenn Deine Großmutter das Alter einschätzen kann muß es ja schon seit Ewigkeiten in Familienbesitz sein. Vielleicht wissen weitere Verwandte davon und können eine kurze Beschreibung ihrer Erinnerungen an das Modell verfassen? (Sogenannte Primärquellen)

 

Man kann auch hochpreisige Gegenstände bei Ebay sinnvoll verkaufen. Allerdings müssen Belege der Echtheit und des Alters mitpräsentiert werden, als Rubrik sind auch Sammeln und Seltenes, und Antiquitäten und Kunst angebracht. Du müßtest mit einem hohen Startpreis oder sogar Fixpreis anfangen und damit rechnen monatelang anzubieten um wirklich einen Käufer zu finden.

 

Mit den schriftlichen Belegen kannst Du aber auch Antiquitätenhändler, Auktionshäuser und Museen anschreiben und das beste Angebot wählen.

 

genius

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Bin mal neugierig was andere im Forum dazu meinen...

 

 

 

Bitte erst mal gut hinsetzen...

 

 

 

 

 

 

 

für mich ist das normale seriengefertigte Dekoration aus den 1930ern eher noch später.

 

 

 

Warum?

 

 

 

 

 

Die Details, die 1840 so gut wie gar nicht zu schaffen waren sind perfekt:

 

 

 

Glatte, gleichmäßige Stufen, Innenseiten des Schanzkleides wunderbar eben, alles spaltfrei verleimt, Rumpf symmetrisch und von den Proportionen her genau richtig. Das hätte damals nur ein Schiffsbaumeister hinbekommen (aber der hätte es niemals so einfach aufgetakelt). Die perfekt runden (vermutlich maschinengefertigten) Ösen die wohl ins Holz geschraubt sind sowie die Masten und Rahen aus unbearbeitetem Stangenmaterial runden das Bild ab.

 

 

 

 

 

 

 

Die,mit damaligen Methoden handwerklich einfach zu erschaffenden, Details fehlen dagegen völlig:

 

 

 

Schnitzereien, gedrechselte Teile, die Nagelbänke, feinere Wandstärken beim Schanzkleid, Wanten bei jedem Rahgetakelten Mast, verjüngende Masten und Rahen, glaubwürdigere Dimensionen der Treppen - für die Menschen damals wäre auch die 400 Jahre alte Schiffsart noch von imposanter Größe gewesen.

 

 

 

 

 

 

 

Mit zwei Worten ausgedrückt: lieblose Perfektion

 

Aber es wirkt auf den ersten Blick alt (sollte es wohl auch von Anfang an), ich würde mir einen gut zahlenden Antiquitätenhändler suchen.

 

 

 

 

 

genius

 

 

 

___________________

 

don't ask if you can't stand the answer...

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Na dann hat sich ja der Streß mit dem Fehler im Forumserver und dem Bilder einstellen ja fast gelohnt :wink:

 

Spaß bei Seite: Ich bin zwar kein Fachmann bezüglich historischer Schiffe, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir: Der, der dafür viel Geld zahlt muß erst noch aufstehen :wink:

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Guest holti1977

dann weiß ich jetzt wenigstens, dass ich mir keine Sorgen machen muss, wenn ich es in der Wohnung stehen habe. Dachte schon es wäre sehr viel Wert.

 

P.S. Die vom Flensburger Schifffahtsmuseum haben sich das Schiff Gestern noch einmal genau unter die Lupe genommen.

 

Einig waren Sie sich, dass viele Teile (z.B. Rettungsboot) hangeschnitzt sind. Aber zum Wert wollte keiner wirklich eine treffende Aussage geben.

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1848 war die Zeit der französischen Revolution - Beginn der Selbstdarstellung des Individuums auf breiter Basis (Das ist jetzt reine Spekulation von mir, ich hab wenig Ahnung von Geschichte).

 

genius

 

Hallo genius,

 

1848 war Revolution im "Deutschen Reich", die Deutsche Revolution. Die Franzosen waren schon 1789 damit beschäftigt gewesen. Bei deiner Einschätzung des Modells kann ich dir grundlegend Recht geben. Ob das wirklich 170 Jahre alt ist? Dennoch, 1837 gab es schon größere Schiffe als die Santa Maria.

 

Viele Grüße

 

ane

 

Geposted nach 7 Minuten 11 Sekunden:

 

Na, da war ich zu langsam mit dem Editieren.

 

Nachtrag: Man sollte aber die handwerklichen Fähigkeiten der damaligen Handwerker auf keinen Fall unterschätzen!

 

Gruß

 

ane

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Ah die Franzosen waren schon früher dran! Wieder was gelernt. Zusammen mit der Schiffsmodellfrage werde ich mir das jetzt vermutlich sogar merken *g*

 

Die damals aktuellen Segler waren schon größer, aber nicht viel. Eher nur in der Länge auf das Doppelte gewachsen.

 

Erst mit der genau damals beginnenen Komposit- und Stahlbauweise wuchsen die Schiffe auf die 5- und 10-fache Länge.

 

Besonders erwähnenswert die legendären Klipper.

 

Klar gab es 1840 hervorragende Handwerker. Aber von denen hat wohl keiner an diesem Modell gearbeitet.

 

Und ein Laienmodell aus der Zeit würde für mich eher in diese Richtung gehen: Einfacher Rumpf, dafür im Vergleich dazu aufwändige Takelage und Details wie z.B ein Steuerruder die ein bißchen Liebe zum Detail erkennen lassen:

 

http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Kapucijnenkerk.votief02.jpg

 

genius

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