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Rosenmetall


Guest Robert Nechi

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Guest Robert Nechi

Kennt jemand aus der Runde den Begriff bzw. Werkstoff Rosenmetall.

 

Ich hab das vor vielen Jahren bei einem Modellbauer in Erfurt kennen gelernt. Der hat damit die tollsten Dinge gemacht.

 

Gruß Robert

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Guest Seebär Harry

Moin Moin,

 

kanst du evt. mal beschreiben, was für Sachen das wahren, evt. gibt es je nach Region unterschiedliche Begriffe dafür.

 

Ich hab von Rosenmetall noch nichts gehöhrt.

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Guest Seebär Harry

Ich vermute mal, das es eine Bezeichnung ist, die auf einen kleinen Raum beschrängt ist.

 

Oft gibt es Bezeichnungen für eine Sache, die in der nächsten Stadt schon keiner mehr kennt.

 

Mal sehen, was Robert uns da noch für Anhaltspunkte liefern kann.

 

Jetzt ist die Neugierde ja doch geweckt.

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Guest Design-HSB

Ich habe zwar auch keine Ahnung was Rosenmetall wirklich ist, mir ist aber bekannt, das man z.B. Gürtelschnallen und billigen Schmck daraus macht. Rosenmetall wurde früher auch für anderen Zierrat verwendet.

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Hansen-Bengel

Google spuckt auch nur Gürtelschnallen aus, bis auf eine Ausnahme, einen Text aus dem Mittelalter, wo Rosenmetall in Art und Farbe mit Kupfer verglichen wird...

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Guest Robert Nechi

Ich habe das Thema angeschnitten, da immer wieder aus der Rund gefragt wird, wie komplizierte Teile hergestellt werden könnten.

 

Der Modellbauer in Erfurt war wohl in diesen Kreisen eine große Nummer und mehrfacher Meister der DDR. Er baute Kriegsschiffe im Maßstab 1:100. Die Teile mussten daher genau nach Vorbild hergestellt werden. Z. B. Anker etc. In der DDR war es natürlich auch nicht leicht aus dem Handel etwas u bekommen.

 

Auf jeden Fall ist "Rosenmetall" ein Metall-Legierung, die bereits bei niedrigen Temperaturen ( ca. 85 - 90 Grad) schmilzt. Ich könnte mir vorstellen, dass dies das gleiche oder ähnliches Zeug ist, wie es auch zu Sylvester zum Bleigießen verwendet wird.

 

Auf jeden Fall ist der wie folgt vorgegangen. Typisches Beispiel ein originalgetreuer Lüfter:

 

1. Herstellung eines Modells im Maßstab 1:1

 

2. Gipsabdruck oder Gipsform davon machen

 

3. ausgießen mit "Rosenmetall"

 

4. dieser Rohling wird galvanisch mit einer Kupferschicht überzogen (dabei die gewünschte Dicke der Kupferschicht erreicht)

 

5. das Rosenmetall aus der Kupferschicht durch Erwärmung ausfließen lassen. Daher der niedrige Schmelzpunkt.

 

Übrig bleibt ein einwandfreier, detailreicher und maßstabgerecht dünner Teil.

 

Der hat damit jedenfalls die tollsten Teile hergestellt. Mir ist das gestern wieder eingefallen, nachdem gefragt wurde, wie ein Metallrumpf hergestellt werden könnte.

 

Vielleicht habt Ihr auch noch andere Ideen zu dieser Methode.

 

Grüße an alle

 

Robert

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Hallo,

 

nach der Beschreibung von Robert sieht mir das verdächtig nach einer der sehr früh schmelzenden Metalllegierungen aus, z.B. Wood-Metall (s. auch hier http://de.wikipedia.org/wiki/Woodsches_Metall). Die angesprochene Legierung schmilzt bereits bei ca. 70 Grad Celsius. Sie enthält Bismut, Cadmium, Blei und Zinn; wenn das Cadmium entfällt heißt die Legierung "Roses Metall" und schmilzt bei 98 °C. Daher dürfte dann auch der Begriff "Rosenmetall" durch unkorrekten Gebrauch entstanden sein.

 

Soweit mir bekannt ist, kann man diese niedrig schmelzenden Legierungen auch zur Fixierung von Werkstücken benutzen, um Bearbeitungsschritte an unregelmäßig geformten Teilen auszuführen, die man anders nicht gespannt bekommt (einfach in eine größere Halterung legen und mit der Legierung eingießen). Wenn man die Späne/Reste sammelt, läßt sich die Legierung wieder in heißem Wasser aufschmelzen und erneut verwenden.

 

Und noch etwas gefunden: http://www.haines-maassen.com/deutsch/wismut.html

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Ümminger Kapitän
@JL,

 

prima, jetzt weiß ich auch, wie ich Röhrchen biegen kann, ohne sie zu knicken.

 

Das schoß mir auch sofort durch den Schädel, nur nicht, wo ich das Zeug bekommen kann.

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Guest Robert Nechi

Info für Deede

 

leider weiß ich nicht ob dieser Modellbauer aus Erfurt noch lebt. Zumindest müßte er heute gut in den 70er Jahren sein.

 

Leider weiß ich auch den Namen des Mannes nicht mehr. Ich hab ihn damals in den 80er-Jahren durch einen gemeinsamen Bekannten kennen gelernt und er zeigte mir einiges in seiner Werkstätte. Damals hatte er das Schlachtschiff Missouri und den Panzerkreuzer Potemkin in Arbeit- Ich weiß nur noch, daß er damals in der DDR einen eigenen Galvanikbetrieb in Erfurt hatte (daher auch diese Herstellungsmethode).

 

Aber vielleicht wissen andere aus der Runde, insbesondere aus der ehemaligen DDR etwas über ihn. Immerhin war er auch mehrfacher Meister der DDR.

 

Gruß Robert

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@JL,

 

prima, jetzt weiß ich auch, wie ich Röhrchen biegen kann, ohne sie zu knicken.

 

Man lernt halt nie aus.

 

Da bist du mit einer Biegerolle aber besser dran. Wie willst du ein Rohr mit einem Innendm. 1,4mm z.B., mit flüssigem Metall füllen ohne Hohlräume zu haben?

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...nur nicht, wo ich das Zeug bekommen kann...

 

Hallo Ümmi,

 

versuch's mal bei dem zweiten Link, das ist eine Metall-Handelsgesellschaft in Bonn. Nach der Homepage sieht es so aus, als müßten die diese Legierungen verkaufen, weil sie soviel davon haben :wink:

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Guest Robert Nechi

Seebär Harry schreibt: "jetzt weiß ich wie ich dünne Röhrchen biegen kann".

 

Da ist mir was vieleicht praktisches eingefallen. Indium gibt es auch als dünne Drähte. Hier könnte man doch den Draht wunschgemäß biegen, verkupfern und anschließend den Indium-Draht mit einem Schmelzpunkt von rund 150 Grad mit der Lötlampe herausschmelzen. Oder denke ich hier falsch.

 

Gruß Robert

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Hier könnte man doch den Draht wunschgemäß biegen, verkupfern und anschließend den Indium-Draht mit einem Schmelzpunkt von rund 150 Grad mit der Lötlampe herausschmelzen. Oder denke ich hier falsch.

 

Gruß Robert

 

Robert, war das jetzt ein Scherz? Wenn nicht: weißt du wie dick, besser dünn, das Kupfer ist, das stehen bleiben soll?

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Guest Scubamarco

 

Robert, war das jetzt ein Scherz? Wenn nicht: weißt du wie dick, besser dünn, das Kupfer ist, das stehen bleiben soll?

 

Folgendes steht hier im Thread:

 

Auf jeden Fall ist der wie folgt vorgegangen. Typisches Beispiel ein originalgetreuer Lüfter:

 

1. Herstellung eines Modells im Maßstab 1:1

 

2. Gipsabdruck oder Gipsform davon machen

 

3. ausgießen mit "Rosenmetall"

 

4. dieser Rohling wird galvanisch mit einer Kupferschicht überzogen (dabei die gewünschte Dicke der Kupferschicht erreicht)

 

5. das Rosenmetall aus der Kupferschicht durch Erwärmung ausfließen lassen. Daher der niedrige Schmelzpunkt.

 

Übrig bleibt ein einwandfreier, detailreicher und maßstabgerecht dünner Teil.

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Guest Robert Nechi

Nachdem ich diese Frage angeschnitten habe läßt es mir keine Ruhe mehr. Ich habe ein Forum ausfindig gemacht, in dem sich "Fachleute" hobbymäßig mit Galvanik beschäftigen. Die Adresse:

 

http://www.galvano-atelier.xail.net

 

Zu meiner Anfrage habe ich auszugsweise folgende Antwort bekommen:

 

quote

 

Zur dicke kann man sagen Xbeliebig wobei für deine zwecke 0,1 bis 0,2 millimeter ausreichend sind

 

Abscheidegeschwindigkeit beim sauren Kupferelektrolyten cirka 1um je minute

 

1um(mikrometer) sind 0,001 millimeter.

 

Zu dem was du benötigst äußere ich mich im Anschluss mal noch näher aber folgende generell

 

du benötigst 1 entfettung , 1 beize(dekapierung) und 1 alkalischen Kupferelektrolyt

 

3 identisch große gefäße 2 Kupfer platten 2 Edelstahlplatten (bekommst vom Schrotthändler sicher nen passendes Stückchen) 1 Netzteil am besten stufenlos regelbar.

 

Zum Elektrolyt gibt es nun zwei möglichkeiten entweder du fertigst ihn selbst an oder du kaufst dir fertigen bei Conrad-Elektronik.

 

unquote

 

Beste Grüße

 

Robert

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Hallo Robert!

 

Nach Deiner Beschreibung zu dem Erfurter Modellbauer kann es sich nur um Helmut Schwarzer handeln. Ob er noch lebt, weiss ich auch nicht. Es gab in den letzten Jahren auch nichts mehr von ihm zu sehen.

 

Bei Hans-Jürgen Mottschall ist unter der Rubrik "Wettbewerbe" ein Schiff von ihm abgebildet.

 

Jens

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OffTopic:Jens, kein schlechter Link :that:

 

1. Herstellung eines Modells im Maßstab 1:1

 

die Kupferschicht mußt du noch vom Kern abziehen, sonst wird das Teil zu groß.

 

Ich kann immer noch nicht so richtig verstehen, warum der Metallkern wieder raus muß :dontknow: Kann mir jemand ein Beispiel nennen?

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Guest Robert Nechi

Frage von Deede:

 

typisches Beispiel ist ein Lüfter. Hier wird ein maßstäblich dem Original entsprechend ein Teil geschaffen, das nicht im Sortiment der fertig zu kaufenden Teile enthalten ist. Dabei muß natürlich die Metallfüllung wieder raus. Die wird ja nur für das Galvanisieren benötigt.

 

Ich könnte mir auch Maste vorstellen, die dem Original entsprechen. In dem Hohlraum kann man dann eventuell notwendige Kabel verstecken. Ich denke aber, das alles ist Modellbau extrem.

 

Gruß Robert

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Jetzt komm' ich auch etwas durcheinander.

 

Galvanisieren ist doch eine Oberflächenbehandlung?! Das heisst, es wird z.B. Chrom, Messing oder ähnliches als dünnes Schicht aufgebracht um das äußere Erscheinungsbild zu verändern und/oder zum Schutz. Und das sollte doch unabhängig davon sein, ob das Teil hohl oder Vollmaterial ist.

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