Bearbeiten von CFK

[Hellmut Kohlsdorf]

Liebe Freunde

 

nachdem ich endlich den Mastfüß für meinen kugelgelagerten drehbaren CFK Mast fertig habe möchte ich Euch bitten mir zu sagen wo ich Information finde was beim Bearbeiten von CFK zu berücksichtigen ist. Insbesondere folgende Themen:

 

1. Bohrungen:

 

Hiermit schaffe ich ja eine Sollbruchstelle, was muß ich tun?

 

Bohrungen habe ich z.B. geplant zur Montage der Befestigung des Baumes des Hauptsegels an den Mast. Der Baum soll starr zum Mast in Bezug auf die senkrechte Drehachse sein, jedoch von der Waagerechten nach oben zu klappen sein um das Segel aufziehen zu können.

 

2. Kleben:

 

Eignet sich CFK um Klebeverbindungen zu machen? Welche Kleber eignen sich? Ich plane Bauelemente aus einer Kohlefaserplatte von Conrad zu erstellen die mit Stahl, Kunststoff und CFK idealerweise per Klebung zu verbinden wären.

 

Meine Sorge ist ob CFK, entweder zerbröselt, oder aber Kleber keine feste Verbindung mit einer CFK-Oberfläche bilden.

 

MfG

 

Hellmut

[Guest Klabautermann]

Hiermit schaffe ich ja eine Sollbruchstelle

 

Wenn du dich an Beschläge von Originalen hältst, sofern du eine klassische Takelung baust, vermeidest du Bohrungen, wie z.B. auf diesen Fotos zu sehen:

 

 

oder:

 

 

oder hier, ein typisches Lümmellager, was übrigens auch auf meinem richtigen Segler zum Einsatz kommt:

 

 

Der Nachbau ist relativ unkompliziert, sofern man eine Vorrichtung zu Hartlöten hat.

 

Ich habe aber auch schon Modelle gesehen, bei denen der Beschlag für den Baum direkt am Mast verschraubt wurde, aber einen Mastbruch habe ich noch nicht gesehen, denn die Verstagung des Mastes nimmt noch einiges an Kräften auf.

 

Der Baum soll starr zum Mast in Bezug auf die senkrechte Drehachse sein, jedoch von der Waagerechten nach oben zu klappen sein um das Segel aufziehen zu können.

 

Ich kann mich zwar nicht mit deiner Variante anfreunden, auch wenn du einen drehbaren Mast hast, aber wenn es denn so sein soll, kannst du die Beschläge natürlich so konstruieren, dass sie sich nur nach oben und unten bewegen lassen.

 

Selbst auf modersten High-Tech-Seglern werden ähnliche Beschläge genutzt, wie hier z.B. auf der SEB (Volvo Ocean Race 2002):

 

 

oder auch in diesem Beispiel:

 

[Guest Ralf]

Na wegen den Beschlaegen kann ich mir ja Dank der tollen Fotos jede weitere Beschreibung sparen...

 

Wenn es Dir nicht so sehr auf die Vorbildtreue ankommt, sondern vor allem auf die Funktion, kannst Du einfach einen kleinen Splint aus Kupfer oder Messing aufbiegen (nicht ganz flachbiegen, gibt dann eine kleine Oese) und parallel zur Mastrichtung auflegen. Fest bekommst Du das ganze relativ einfach und stabil, indem Du es ober- und unterhalb der Oese mit Zwirn umwickelst und mit Epoxi versiegelst. Ein Foto davon habe ich leider nicht, aber ich hoffe, dass es auch so klar wird!

 

Und Bohrungen im Mast wuerde ich auf jeden Fall versuchen zu vermeiden!!

 

Die Alternative (viel aufwaendiger!!) waere, einen Mast selbst zu wickeln, in dem dann die Loecher schon vorgesehen sind... Ich hatte da mal ein Buch aus dem Bereich des Flugzeugmodellbaus in der Hand, in der die Techniken echt gut beschrieben waren. Dort wurden die CFK-Rohre dann als Tragflaechenverstaerkungen eingebaut...

 

Aber wie gesagt, ob sich der Aufwand lohnt...

 

Viel Erfolg jedenfalls dabei!

 

Ahoi und Gruss!

 

Ralf

[Hellmut Kohlsdorf]

Danke Ralf & Modellskipper

 

Die Photos sind klasse und ich werde mir das ganze nochmals überdenken. Auch Dir Ralf gilt mein Dank. Auf dem letzten Photo vom Skipper sieht man den Baum ebenfalls mit einer Art Textilband gewickelt. Das Ganze mit Textilband und Epoxy zu stärken scheint bei der variante der Weg zu sein.

 

Dank

 

Hellmut