Baubericht zu "Ankerkette schwärzen"

[Antias]

Hallo aus der Chemischen Werkstatt.

 

Heute einmal ein Baubericht der etwas anderen Art.

 

Vor einigen Tagen hatte ich ja nachgefragt, wie ich ohne mit Farbe zu schmieren meine Ankerkette schön schwarz bekomme.

 

Heute war der große Tag. Mit der Kette im Gepäck habe ich Design-HSB besucht.

 

Ab ging´s in den Keller und die Kette verschwand zuerst einmal in der Sandstrahlbox. 180er Körnung und los geht´s.

 

 

 

Das sieht dann hinterher so aus.

 

Oben das Ausgangsmaterial, unten dann schon einmal gestrahlt.

 

 

Der Meister bei der Arbeit

 

 

 

Wo wir grad dabei sind, kann ja auch gleich die ganze Kette gestrahlt werden.

 

 

Das ist schon wunderbar matt geworden.

 

Es ist als Vorarbeit für das beizen der Kette wichtig.

 

Nur an der angerauhten Oberfläche kann die Beize wirken, da die bisherige Oxydschicht den chemischen Prozess behindert.

 

 

Jetzt geht es ins Chemiebad.

 

 

Mit der Bürste immer schön die Blasen aus der Kette streichen.

 

Ausserdem wird der Farbton dunkler, wenn man während des Bades mit der Bürste über das Material streicht.

 

 

Die Wirkung ist schon sehr schnell zu erkennen.

 

 

Vorher und Nachher. Also ich hab wirklich nur noch gestaunt.

 

 

Das ist fast wie Zauberei.

 

 

Gut ausspülen. Hier wird die Überschüssige Beize abgewaschen.

 

 

 

Das Ergebnis. Umwerfend, Oder?

 

 

Zum Schluß wird die Beize im Filter gereinigt um sie noch einmal zu verwenden.

 

 

Ein superinteressanter Tag.

 

Vielen Dank Helmut. :respekt:

 

Matthias

[Antias]

Und jetzt habe ich das sebst probiert. In einem anderen Forum las ich in einem Baubericht von Messingbeize. Birchwood Brass Black heißt das Zeug.

 

 

Hier ist ein Teil der Kette schon im Beizebad.

 

So sieht die Kette aus, wen sie aus dem Bad genommen und abgetrocknet ist

 

In Großaufnahme.

 

 

Vor der Behandlung soll das Material entfettet werden und mit Stahlwolle angerauht. Das habe ich hier nicht gemacht weil ich das Mittel schnell ausprobieren wollte. Ich konnte mit den Fingern das schwarz an den Stellen wo eine Oxydschicht auf dem Messing liegt abwischen.

Danach habe ich die Kette erneut ins Bad gelegt.

 

 

So sieht es dann nach dem zweiten Bad aus, diesmal ist die Kette an der Luft abgetrocknet. Jetzt kann man das schwarz nicht abwischen.

 

Matthias

[Ümminger Kapitän]

Gerade das ungleichmäßige an dem Verfahren ist das interessante.

Gleichmäßig gefärbt, fände ich langweilig.

 

Als Vorbehandlung zum entfetten und zur Enfernung der Oxydschicht, sollte sich auch ein Bad in Essig- oder Zitronensäure eignen.

Was nach dem Löten das Material wieder blank bekommt, sollte auch mit der Oxidschicht klarkommen.

[Antias]

Es gibt vom gleichen Hersteller einen Reiniger. Aber ich wollts wissen wie es aussieht, und nicht lange vorbereiten.

 

Hier noch der Link zum Mittel. Habe ich vorher vollkommen vergessen.

 

http://www.waffenpflege-shop.de/p158/Brueniermittel-fuer-Messing-Kupfer-und-Bronze.html

 

Mir gefällts auf jeden Fall.

 

Matthias

[seegurke]

Tolles Ergebnis!

 

Ist das Brüniermittel, das Helmut benutzt hat, auch das Birchwood Brass Black? Da sah die Flüssigkeit eher durchsichtig, leicht rötlich aus und bei dir ist sie schwarz. Ich hab ein Fläschchen von (ich glaube) Fohrmann, die Flüssigkeit ist eher blau...

[Ümminger Kapitän]

Es gibt da wohl unterschiedliche Chemikalien. Das Zeug von Hobby-Lobby ist klar. Muss aber auf 90° erhitzt werden.

 

Ich habe auch schon einen Versuch mit normalem Ätzmittel gemacht, für Platinen. Hat länger gedauert, wird aber auch dunkel.

[xoff]

Danke, Matthias, für die Infos und Deine kompetente Berichterstattung von Deiner Erfahrung...

 

Habe mir gerade die Brüniermittel für MS/CU und AL bestellt...

[Antias]

Ja, das Birchwood Zeug ist blau und wird während des Alterns schwarz.

 

Danke Cristoph, das freut mich sehr.

 

Matthias