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Das Adapter-Board


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Das Pollin-Board ist zwar gut und schön, aber um später ein paar Signale in den Prozessor zu jagen und auch, um ein Display anzusteuern, ist es sinnvoll, sich eine kleine Adapter-Platine anzufertigen.

 

Den Bau dieser Platine möchte ich euch hier kurz beschreiben.

 

Am Anfang steht ein Schaltplan - immer sinnvoll, auch, wenn man später eigene Schaltungen entwickeln möchte. Wer mag, kann sich bei CadSoft den Eagle Layout Editor herunterladen.

 

Plan und Layout gibt es auch zum Download (Rechtsklick -> Ziel speichern unter...):

Schaltplan (Eagle)

Layout (Eagle)

Layout als PDF

 

Adapter_Schaltplan.JPG

 

Wer keine Platinen ätzen kann oder mag, kann sich das Board auf einem Stück Experimentierplatine aufbauen. Für die anderen wird nachfolgend die Anfertigung der Platine beschrieben. Aber vielleicht kommt ja auch noch jemand auf den Geschmack - schwierig ist das Platinenätzen nicht!

 

IMGP5143.JPG

 

Am Anfang steht das Layout...

Ausdruck auf Folie in hoher Druck-Qualität, das geht auch mit dem Tintenstrahler wunderbar.

 

 

IMGP5145.JPG

 

Mein Belichter, gebaut aus einem Gesichtsbräuner, den ich mal extremst günstig aus der Bucht gefischt habe.

 

 

 

IMGP5147.JPG

 

Die Platinengröße mit etwas Aufmaß anzeichnen und aussägen...

 

IMGP5149.JPG

 

Layout drauf - die Schrift muß jetzt spiegelverkehrt erscheinen.

 

IMGP5150.JPG

 

Platine hinterher (vorher natürlich die Folie abziehen), möglichst grade ausrichten. Dann Deckel drauf und Belichter an - bei mir dauert die Belichtung 90 Sekunden mit Bungard-Material.

 

 

IMGP5159.JPG

 

Mein Ätzset... jaaa, nicht besonders professionell, funktioniert aber gut!

Wichtig:

Die verwendeten Chemikalien (Entwickler und Ätzmittel) sind kein Mineralwasser - hochgiftig und als Sondermüll zu entsorgen! Haltet den Rüssel nicht direkt über die Schalen und tragt unbedingt eine Schutzbrille - und olle Klamotten, sonst wird die bessere Hälfte womöglich auch etwas ätzend... ;)

Es ist unbedenklich, wenn man mal kurz mit den Fingern an die Chemikalien gelangt, aber eine Schale mit Wasser sollte gleich mit bereit stehen, allein schon, um die Platine abzuspülen.

 

 

IMGP5160.JPG

 

Das Entwickeln geht rasant schnell. Den Entwickler wärme ich immer auf ca. 30-35°C vor.

 

 

IMGP5161.JPG

 

So sollte das dann aussehen... die Leiterbahnen sind schon schön erkennbar.

 

IMGP5164.JPG

 

Dann wird geätzt. Bad-Temperatur 45-50°C. Immer schön fächeln, wenn die Lösung recht frisch ist, dauert dieser Vorgang etwa 5 Minuten.

Dieser Silikon-Backpinsel hat sich sehr bewährt - normale Pinsel werden ziemlich schnell zerstört.

 

 

IMGP5165.JPG

 

So... Platine fertig! Ach nee - da hängt ja noch der UV-Lack drauf...

 

 

IMGP5167.JPG

 

Statt nun mit Aceton und Lappen rumfeudeln, kann man auch einfach reichlich nachbelichten und dann noch einmal entwickeln. Das beseitigt die Lackreste zuverlässig.

 

 

IMGP5170.JPG

 

So, aber nu ist erst mal fertig!

 

 

IMGP5171.JPG

 

Kommen wir zum schönsten Teil - das Bohren hunderter kleiner Löcher... :nerv:

Immer etwas nervig, da bin ich froh um die Fräsmaschine, auch, wenn ich immer noch manuell arbeite. Zum Bohren verwende ich HM-Bohrer, in unserem Fall Durchmesser 1,05mm, gibt es recht günstig in der Bucht. Geht am besten, wenn man die Platine auf ein Holzbrett schraubt.

 

IMGP5173.JPG

 

...und dann kann man die Teile einlöten!

Die Pfostenleisten werden bei euch sicher hübscher aussehen - ich hatte keine Passenden zur Hand und musste mir etwas zurechtschnitzen.

Naja, Hauptsache, es funzt...

 

 

IMGP5175.JPG

 

Und die Rückseite. Beim Löten ein wenig acht geben, viel Platz ist nicht zwischen den Pads und den Leiterbahnen.

 

 

IMGP5176.JPG

 

Ja... und dann kann man das Ganze mal zusammenstecken und ausprobieren! :that:

Testprogramm poste ich morgen, heute ist mal die Luft raus...

 

Viele Grüße

 

Torsten

Edited by Torsten
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Hallo nochmal,

 

es wurde angeregt, noch die verwendeten Chemikalien mit anzugeben, die sollte es bei jedem besseren Elektronik-Versandhaus (Reichelt, Conrad, etc.) geben, auch das verwendete einseitige Platinenmaterial.

 

a) Entwickler Natriumhydroxid, 10g/Liter Wasser. Funktioniert auch schon bei Raumtemperatur, etwas Anwärmen auf 30-35°C bringt aber IMHO das bessere Ergebnis. 1 liter reicht schon eine kleine Ewigkeit...

 

b) Ätzmittel Natriumpersulfat, 200-250g/Liter Wasser. Meine persönliche Erfahrung, 200g/Liter sind ausreichend.

Anwärmen auf etwa 45°C, bei Raumtemperatur tut sich da praktisch nix.

Ein halber Liter dürfte für etwa vier bis fünf der gezeigten Platinen reichen, danach ist die Lösung gesättigt (deutlich blau gefärbt) und muß ausgetauscht werden. Merkt man aber auch - wenn´s nicht mehr vorwärts geht beim Ätzen, dann war´s das...

 

Für unsere Hobby-Zwecke ist es völlig unkritisch, eine angeätzte Platine aus dem Bad zu nehmen (kurz mit Wasser abspülen...), ein neues anzusetzen und anschließend den Ätzvorgang fortzusetzen.

 

Viele Grüße

 

Torsten

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Und noch ein Nachtrag, mit besten Dank an JL, der mich darauf aufmerksam machte:

 

Die gezeigte Glasschale ist natürlich feuerfest, kommt bitte nicht auf die Idee, das mit Muttis Salatschüssel zu versuchen!

Die Sauerei ist enorm, wenn die Schale auf dem Kocher platzen sollte.

Solche Schalen bekommt man als Auflauf-Formen in der Haushaltswaren-Abteilung. Metallgefäße gehen nicht - oder jedenfalls nicht sehr lange... ;)

 

Und nochmal ganz deutlich:

Mir ist bewusst, dass mein "Ätzset" ziemlich abenteuerlich ist, und das sollte auch euch bewusst sein. Ich komme damit klar, aber Nachmachen geschieht auf eigene Gefahr...

 

Viele Grüße

 

Torsten

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  • 3 weeks later...

JL war so nett, die Adapter-Platine in Target umzusetzen und dabei auch die Fräsdaten zu erzeugen.

 

Besten Dank dafür! :that:

 

Alle, die die Möglichkeit zum NC-Fräsen haben, können damit die Platine auch ohne Ätzen anfertigen.

 

JL lässt noch ausrichten, dass die NC-Daten auf seiner Maschine funktionieren, aber bei anderen Geräten sollte man mit Vorsicht rangehen. Eventuell sind Anpassungen am NC-Programm erforderlich.

 

Die Target-Dateien könnt ihr hier herunterladen (Rechtsklick -> Ziel speichern unter):

 

AdapterBoard.T3001

AdapterBoard.nc

 

Viele Grüße

 

Torsten

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