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Messingbeschlagteile selber ätzen


Guest Mugen

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Guest Mugen

Hallo,

 

da ich gerade dabei bin, mir selber einen Platinen Belichter zu bauen, habe ich mir gedacht, wieso sollte ich nicht auch Messing Teile selber ätzen. Das Herstellen vom Filmmaterial sowie das Belichten und ätzen, sind also kein Problem. Allerdings habe ich noch einige Fragen dazu. Ich habe mich als erstes auf die Suche nach Foto beschichtetem Messing gemacht und bin fündig geworden. Allerdings steht dort, es sei negativ beschichtet ist, was heißt das? Muss ich da die Filmvorlage einfach genau umgedreht zu den Positiv Foto beschichteten Platinen machen, also alles was Messing bleiben soll, ist durchsichtig und was weg geätzt werden soll schwarz? Und wie entwickelt man das ganze dann? Zum Entwickeln von Positiv Foto beschichteten Platinen werde ich Natriumhydroxid sprich Ätznatron nutzen. Oder entfällt dieser Schritt bei negativen Fotolacken komplett? Und zu guter letzt, womit ätze ich das, mit Natriumpersulfat oder Eisen III Chlorid wie bei Kupfer beschichteten Platinen?

 

Gruß Tim

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Hallo,

Hallo,

 

da ich gerade dabei bin, mir selber einen Platinen Belichter zu bauen, habe ich mir gedacht, wieso sollte ich nicht auch Messing Teile selber ätzen. Das Herstellen vom Filmmaterial sowie das Belichten und ätzen, sind also kein Problem. Allerdings habe ich noch einige Fragen dazu. Ich habe mich als erstes auf die Suche nach Foto beschichtetem Messing gemacht und bin fündig geworden. Allerdings steht dort, es sei negativ beschichtet ist, was heißt das? Muss ich da die Filmvorlage einfach genau umgedreht zu den Positiv Foto beschichteten Platinen machen, also alles was Messing bleiben soll, ist durchsichtig und was weg geätzt werden soll schwarz?

Ja, genau so.

Und wie entwickelt man das ganze dann?

Mit einem speziellen Negativ-Entwickler.

 

Meine Erfahrungen mit negativbeschichteten Ms-Blechen sind sehr gemischt. Mit frischem Material kann man sehr gute Ergebnisse erzielen. Aber ich habe den Eindruck, der Negativ-Lack ist wesentlich empfindlicher gegenüber Fremdlicht und/oder Überlagerung als Positiv-Lack. Man bekommt dann die nicht belichteten Stellen mit dem Entwickler kaum noch herunter. Auch habe ich kein geeignetes Lösungsmittel gefunden, um den Fotolack nach dem Ätzen herunterzubekommen (nochmal Belichten und entwickeln geht ja auch nicht...). Ich habe den Lack dann mechanisch (mit Schleifen) entfernt.

Ich verwende in inzwischen lieber positiv beschichtete Neusilberbleche. Für viele Teile paßt das sowieso besser als messingfarben...

Hier ist ein Beispiel aus 0,2 mm-Neusilberblech.

 

Und zu guter letzt, womit ätze ich das, mit Natriumpersulfat oder Eisen III Chlorid wie bei Kupfer beschichteten Platinen?

Ja, das funktioniert sowohl bei Messing als auch bei Neusilber.

 

Ganz allgemein sollte man versuchen, immer nur schmale Linien wegzuätzen, keine Flächen (wenn man nur einseitig anätzen will (z.B. Namensschilder), geht das natürlich nicht immer). Und das Blech sollte nicht dicker sein, als unbedingt nötig. Es ist sowieso wesentlich dicker als übliche Platinen-Kupferauflagen, d.h. das Ätzen dauert länger und führt zu entsprechender Sättigung der Ätzlösung.

 

Grüße

 

Matthias

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Guest MikeMands

Hallo

Meine Messingbleche habe ich bei Saemann bestellt.

http://www.saemann-aetztechnik.de/

Sind positiv beschichtet. Habe damit gute Ergebnisse erzielt.

Mußte für HO Wagen Stromabnehmer haben. Diese habe ich mit Eagle gezeichnet und auf Laserfolie gedruckt. Damit kein durchlichten zu befürchten war habe ich die Layouts 2x gedruckt.

Das ganze beidseitigt angefertigt und belichtet. Danach in Natriumpersulfat geätzt. Sind super geworden.

Sogar die feinen Verbindungslinien waren noch stehen geblieben (ca 0,5mm).

Kann ich also nur empfehlen.

 

LG

Mike

Edited by MikeMands
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Guest User # 7293

Es gibt auch Sprühlack. Damit kann man sich das fotobeschichtete Material selber herstellen. Einfach aufsprühen (im abgedunkelten Raum) trocknen lassen, belichten entwickeln ätzen. Ich glaube der lack kam von der Firma Kontakt Chemie. Müßte Conrad im Programm haben.

 

Diddy

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Guest Joachim C.
Es gibt auch Sprühlack. Damit kann man sich das fotobeschichtete Material selber herstellen.
Das gibt es wohl.

Nur würde ich am Anfang davon abraten.

Eine 100% gleichmäßige und immer gleiche Belichtungsschicht hinzubekommen ist schwer. Und von der "dicke" dieser Belichtungsschicht hängt auch die Belichtungszeit ab.

Besonders bei den filigranen Strukturen die im Modellbau gewünscht werden, würde ich lieber auf industriell belichtete Platten zurückgreifen.

Ich habe in meiner Elektronikerzeit am Anfang auch die Platten mit Sprühlack selbst beschichtet. War zwar billiger, aber der Ausschuß entsprechend groß.

 

Gruß

Joachim

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Guest MikeMands

Muß mich da meinem Vorschreiber nur anschließen.

Selber beschichten ist nicht ratsam.

Hab dies bei Platinen mal versucht. Der totale reinfall.

 

Mike

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Ümminger Kapitän

Das selbst machen ist schön und gut.

Nur, wenn ich für die Kosten der Chemie bereits ein fertiges Teil nach meiner Vorlage, inklusive der Filmerstellung bekomme, pansch ich da nicht selber rum und produzier Ausschuss, was einem Anfänger durchaus passieren kann.

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Man bekommt dann die nicht belichteten Stellen mit dem Entwickler kaum noch herunter. Auch habe ich kein geeignetes Lösungsmittel gefunden, um den Fotolack nach dem Ätzen herunterzubekommen (nochmal Belichten und entwickeln geht ja auch nicht...). Ich habe den Lack dann mechanisch (mit Schleifen) entfernt.

 

Hallo Matthias,

 

Brennspiritus geht so, besser ist es, das fertige Teil wieder in warmen Entwickler zu legen. Dann löst sich die Lackschicht.

 

Gruß

Bernd

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Moin,

 

 

ob ich Aceton auch probiert habe, weiß ich nicht mehr. Nitroverdünnung oder Brennspiritus geht bei Negativ-Fotolack definitv nicht! Und Entwickler geht da sowieso nicht, da der belichteten (Negativ-)Lack aushärtet und nicht auflöst...

 

 

Grüße

 

Matthias

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Um die Foto-Beschichtung zu entfernen, kann man in hartnäckigen Fällen auch einfach nach dem Ätzen nochmals schön lange ohne Vorlage belichten und dann entwickeln.

 

Meine Erfahrung - wenn man Ätzteile selber machen will, muß man fast zwingend doppelseitig beschichtete Bleche verwenden und diese auch doppelseitig belichten. Wenn man einseitig arbeitet, werden die Ränder wegen den Unterätzungen sonst sehr unsauber, und kleinere Bohrungen arten in Trichter aus.

 

Grüße

 

Torsten

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Es geht hier um Negativ-Fotolack. Da geht genau das:

 

Um die Foto-Beschichtung zu entfernen, kann man in hartnäckigen Fällen auch einfach nach dem Ätzen nochmals schön lange ohne Vorlage belichten und dann entwickeln.

 

nicht. Wenn man einen Moment darüber nachdenkt, wird klar, daß das nicht funktionieren kann, denn

 

 

Und Entwickler geht da sowieso nicht, da der belichteten (Negativ-)Lack aushärtet und nicht auflöst...

 

 

Grüße

 

Matthias

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Hallo,

 

mag sein, dass es mit Entwickler nicht funktioniert.

Aber ich mache es seit Jahren trotzdem so.

Positive Platten haben das Problem ja nicht, daran kann es also auch nicht liegen.

 

Gruß

Bernd

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Hallo,

 

mag sein, dass es mit Entwickler nicht funktioniert.

Aber ich mache es seit Jahren trotzdem so.

 

Bei Negativ-Platten? Mit Negativ-Entwickler?

 

Positive Platten haben das Problem ja nicht, daran kann es also auch nicht liegen.

 

 

Da gibt es schon einen Unterschied:

 

Bei Positiv-Platten löst der Entwickler belichteten Lack

Bei Negativ-Platten löst der Entwickler unbelichteten Lack

 

Aber ich habe inzwischen mal etwas gegugelt:

 

Negativ-Tenting-Resist (das verwendet Bungard auch auf den negativbeschichteten Blechen) kann mit einer NaOH-Lösung gestrippt werden. Also im Prinzip Positiv-Entwickler (wahrscheinlich "schärfer" angesetzt, ich habe die Werte jetzt nicht verglichen).

 

Auf die Idee, daß es mit Positiv-Entwickler gehen könnte, wäre ich nicht gekommen. Ich hatte damals, als ich die Bleche ausprobiert hatte, auch keine Hinweise in der Richtung gefunden.

 

Der Negativ-Entwickler ist eine Natriumcarbonat-Lösung, der greift belichteten Negativ-Lack nicht an (bei Überdosierung vielleicht doch???)

 

 

Grüße

 

Matthias

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Ümminger Kapitän
Gibt es da eine Bezugsquelle?

Gut-günstig-erprobt?

 

Ja. 0mobau.de

 

Gut? Ja

Erprobt? Auch ja , siehe Baubericht GS Neuwerk

 

Günstig? Definitiv auch ja. Mit Filmerstellung haben die 250 Stufen, die auf einem Blech mit ca. 150 x 180mm drauf sind, gerade mal €21,irgendwas gekostet.

Edited by Ümminger Kapitän
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Guest User # 7712

Hallo

 

Zwischenfrage: Um Ätzteile herzustellen brauche ich eine Software

um die Teile zu Zeichnen. Mit welchen erschwinglichen Software läßt sich so eine Zeichnung am leichtesten realisieren ??

 

Ich hatte mal Autocad auf meinem Laptop...(sehr mühselig)

 

MfG

Chris

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Guest Mugen

Hallo,

 

für Platinen Layouts, ist das beste, Eagle. Gibt es auch in einer abgespeckten Version kostenlos. Ansonsten kann man sowas auch ganz gut mit Coral Draw zeichnen. Gibt es recht günstig zu kaufen.

 

Gruß Tim

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Ümminger Kapitän
Ich hatte mal Autocad auf meinem Laptop...(sehr mühselig)

 

Von der Genauigkeit aber nicht zu übertreffen.

Ich habe mich damit anfangs auch schwer getan, mittlerweile fluppt das aber.

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Guest Mugen

Dann habe ich auch noch mal eine Frage, wie sieht es aus mit dem reagieren, von Natriumpersulfat/ Natriumhydroxid unter Licht aus? Ich habe mir diese braunen Flaschen aus der Apotheke zum lagern besorgt. Doch wie müssen die Lagerbedingungen sein? Oder sind die da recht unempfindlich bzgl. Temperatur und Licht?

 

Gruß Tim

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Guest User # 7712

Tach Andreas

Nachbar und Ex Arbeitskollege... ;-)

Die Software hat ja auch seinen Preis ;-)

 

Anbei: Zum Ätzen reicht der Ümminger See nicht wohl aber zu "Altern" :-)

 

MfG

Chris

Edited by User # 7712
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Hallo Tim,

 

 

 

Dann habe ich auch noch mal eine Frage, wie sieht es aus mit dem reagieren, von Natriumpersulfat/ Natriumhydroxid unter Licht aus? Ich habe mir diese braunen Flaschen aus der Apotheke zum lagern besorgt. Doch wie müssen die Lagerbedingungen sein? Oder sind die da recht unempfindlich bzgl. Temperatur und Licht?

 

Gruß Tim

 

zum entwickeln NaOH, ist lichtunempfindlich. Temperatur -sagen wir, ich erwärme es nicht und lagere es bei Raumtemp.

Es wird wahrscheinlich auch KOH gehen.

Mußt halt die passende Konzentration kennen.

Im Zweifel Datenblatt anschauen und ein bisschen im Web suchen.

Eine Standart-Entwicklerlösung für Positivlacke ist zB. 12g KOH(-Plättchen oder Granulat) auf 1 l Dest.Wasser.

 

Selbst beschichten:

Ist in vielerlei Hinsicht nicht ganz einfach. Professionell gibt es Tauch- und Sprühbelackungen, die Prozesse werden mit einigem Aufwand auf Homogenität der Schichdicke sowie Lackeigenschaften getrimmt.

Beim Spühen trocknet der Lack schon beim Zerstäuben und im Flug,

passen die Parameter nicht, ist er zu trocken oder fließt.

Tauchbelackung braucht größere Lackmengen und auch einen Prozeß,

der das Blech gleichmäßig aus dem Lack zieht.

Dazu kommt die richtige Lacktrocknung (Prebake).

Ich hätte den Vorteil, Scheibchen von etwa 10x10cm mit einem Schleuderprozeß

belacken zu können, aber immer dran denken:

Man muß beidseitig belacken.Das ist fehlerfrei nicht ganz einfach.

Für die zweite Seite muß ich die schon belackte Seite auf die Schleuder

legen....

--> Ich würde frische fertig mit Positivlack beschichtete Bleche kaufen.

 

Photolacke entfernen: Organische Lösemittel. Aceton geht prima (bei Positivlack), Alkohole eher weniger. PGMEA oder NMP gehen auch gut, vielleicht langsamer. Ist aber auch normal schwieriger zu bekommen.

Vernetzte Negativlacke gehen generell schlechter ab, Positivlacke sind aus

meiner Sicht zu bevorzugen.

Übrigens sollte man diese Info in den Datenblätter der Hersteller des jeweiligen Photolacks finden! Also im Zweifel den Produzenten der das Blech

belackt hat fragen.

 

Ätzen: Ich habe mal zugeschaut, wie es auch mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid geht. Schnell halt... aber nichts, was ich in der Wohnung machen wollen würde.

Weil der Ätzangriff beidseitig ist, beide Seite belacken und evtl auch belichten.

Theoretisch ätzt man isotrop in jede Richtung gleichschnell.

Sollte jemand einen anisotropen Ätzprozess für Messing kennen wäre

ich interessiert.

Ätze ich 0,1mm tief dann ätze ich auch 0,1mm zur Seite.

Dran denken beim Zeichnen.

 

Interessant wäre noch, günstige Folien/Filme zu bekommen.

Ist immer so ein Problem mit der Lichtdichtheit, die sollten wirklich undurchlässig sein.

 

äh - mehr fällt mir jetzt nicht ein *duck*

Ich gehe dann mal ins Bettchen.

 

Viele Grüße

Holger

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