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Micro Magic Classic Reloaded


Wellenreiter

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Wellenreiter

Letztes Jahr erstand ich eine gebrauchte Micro Magic Classic (MMC). Ich wollte einfach nur schnell zu einem segelfertigen Modell kommen, um ohne ein langes Bastelprojekt das Segeln näher kennen zu lernen. Das es eine MMC wurde, war eher Zufall. Es hätte auch ein anderes Modell werden können. Letztendlich war wohl der recht günstige Einstiegpreis für eine MMC Ausschlag gebend, wenn auch der Einspareffekt zwischen neu und gebraucht recht dünn ausfiel.

 

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Das Modell war schon mit Servos ausgerüstet, sodass ich nur noch Empfänger und Akku hinzufügen musste. Die ersten Versuche am See waren dann auch vielversprechend und weckten in mir den Spaß für diese Art der Fortbewegung. Bei näherer Betrachtung des Modells waren jedoch einige Schwächen zu bemängeln.

 

· Servobrett hat einen Riss

· Es dring recht viel Wasser ein

· Das Schwert lässt sich nicht vollständig einsetzen

· Die Kielbombe ist nicht sauber verklebt

· Die Lackierung ist optisch mangelhaft.

 

Es galt also, Funktion und Optik zu überarbeiten. Ob das Rigg Grund zur Beanstandung ist, kann ich selber nur schlecht beurteilen, da mir dazu nötige Segelkenntnisse fehlen. Vielleicht ergibt sich das mit der Zeit. Zumindest machen mir Großsegel und Vorsegel den Eindruck, als ob sie nicht recht gespannt wurden. Das scheint sich auch beim Segeln zu bestätigen. Vielleicht sollte ich die auch erneuern. Vorerst will ich hier nur die drängendsten Änderungen beschreiben, die im Laufe des Winters und zum Frühjahrsanfang angegangen wurden. Ja, zugegeben nicht allzu viel Arbeit für eine langen kalten Winter, ich war recht bequem.

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Wellenreiter

Der Bruch des Servobretts war sicherlich die schwerwiegendste Störung. Der Ruderservo war dadurch nicht richtig fixiert und bei Ruderausschlag bewegte sich das Ganze. Der ursprüngliche Versuch, die Platte mit einem zusätzlichen Brett zu verleimen, stellte sich als ungeeignet heraus. Da das Rudergestänge mit dem Arm des Segelservos schleifenden Kontakt hatte, wurde der Ruderservo mit einer weiteren Lage Sperrholz unterlegt. Dadurch stieß der Ruderarm des Servos aber an das Deck. Also verwarf ich diese Lösung und beschloss, einen neuen Träger für die Servos zu konstruieren und zu bauen.

 

Das ging recht flott mittels TurboCAD. Bei der MM besteht der Träger für die Servos im Wesentlichen aus zwei senkrecht zu einander verleimten Sperrholzbrettern. Dabei ruht der Träger auf einem Sockel mit einer kreisförmigen Nut, die eine exakte Positionierung des Trägers ermöglicht. Bei der Neukonstruktion galt es also, die Form dieser Nut neu aufzubauen. Einige Änderungen nahm ich beim Träger vor. Nach Recherche einschlägiger Internetportale zur MM tauschte ich den Ruderservo gegen ein leichteres Modell (Graupner C261) aus. Der Segelverstellservo blieb der Gleiche (Hitec HS-300). Er wurde aber gegenüber der ursprünglichen Lage um 90 Grad gedreht und näher zur Mittelachse des Schiffes verschoben, um das Gewicht des Servos näher zur Mitte zu bringen. Der Segelservo wurde außerdem gegenüber dem Ruderservo etwas tiefer eingebaut, um eine Kollision des Arms des Segelservos mit der Ruderstange zu verhindern.

 

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Wellenreiter

Der Servoträger lässt sich bei der MMC einfach montieren, indem er über die Kieltasche gezogen wird. Er ruht dann mit der kreisförmigen Nut auf der Passung und wird mit der Kieltasche verschraubt. Die originale Servoplatte nutzt die Kieltasche nicht als Widerlager. Bei meinem Design habe ich diesbezügliche Vorschläge aus dem MMC Forum http://www.mm-sailing.de/ aufgegriffen.

 

Für einen Halter für den RC-Schalter fand sich auch noch ein Platz. Der Akku ist ein leichtes Eneloop Akkupack mit 4,8V/800mAh, das mittels Klettband vor dem Servohalter am Rumpfboden fixiert wird. Die leichte Variante ist sehr zu empfehlen und völlig ausreichend für längere Fahrzeiten. Die geringe Selbstentladung ist auch ganz toll; das ist gut investiertes Geld. Für den Empfänger hatte der Vorbesitzer meiner MMC schon ein Klettband achtern unter dem Deck verklebt. Auch wenn das für die Gewichtsverteilung nicht ganz optimal ist; dort oben wird der Empfänger nicht so schnell nass. Bisher hatte ich nach jeder Fahrt Bilgenwasser im Rumpf…

 

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Wellenreiter

Um das Eindringen von Wasser etwas einzudämmen, wurden einige schlecht verleimte Stellen am Schwertkasten sowie kleine Senken in der Verklebung zwischen Deck und Rumpf nochmals mit Stabilit verbessert. Ich bezweifle zwar, dass ich damit ein perfekt dichtes Schiff bekomme, aber das kleine Loch im Schwertkasten sollte nicht sein. Weiterer Ausbesserungen nahm ich am Schwert vor. Bei der MMC kann es bedingt durch Toleranzen dazu kommen, dass das Schwert nicht ganz in den Schwertkasten eingeführt werden kann. Die Basis des Schwertes schaut dann etwas heraus und erhöht damit den Widerstand im Wasser Das war hier auch der Fall und ließ sich mit etwas Schleifen der Schwertbasis ausgleichen. Mit Autospachtel habe ich dann noch Spalten an der Bleibombe gefüllt; die Ummantelung der Bleibombe war nicht richtig verklebt. Das das Bleigewicht nicht ganz mittig zu Schiffsachse liegt, ließ sich leider nicht ändern. Da hätte ich mit Gewalt Gewicht und Schwert trennen müssen, auf die Gefahr hin, das ganze zu zerstören. Alternativ gäbe es noch die Möglichkeit, beide Teile neu zu beschaffen. Um die Kosten in Grenzen zu halten, beließ ich es dabei.

 

Als letzte Maßnahme stand die Lackierung an. Der gelbe Anstrich war nur sehr ungleichmäßig ausgeführt. Also musste erstmal die ganz Farbe runter. Dazu nahm ich 400 Schleifpapier. Das raut den Kunststoff nur leicht an. Auch das unbehandelte Deck, das schon etwas vergilbt war, wurde ebenfalls geschliffen. An einigen Stellen musste ich überschüssigen Kleber entfernen; dort hatte ich gröberes Schleifpapier verwendet. Da blieben auch nach Abschluss aller Lackierarbeiten sichtbare Kratzer, also nur 400 Papier nehmen und Geduld mitbringen. All Teile besprühte ich mit einer Grundierung von Tamiya.

 

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Wellenreiter

Ich entschied mich für das TS Farbsystem von Tamiya. Das war nicht ganz billig, aber das Resultat ist dann doch sehr zufriedenstellend. Die Farben wirken durch weg edel. Das Deck ist in Weiß gehalten (Perlweiß TS-45). Für Rumpf, Kiel und Ruder verwendete ich Metallic-Blau (TS-19). Auch für die Fensterattrappen auf der Haube nahm ich das Blau. Leider war hier die Abklebung nicht ganz sauber, sodass die Kanten etwas verlaufen sind. Das Klebeband muss wohl ganz angedrückt werden um das zu verhindern.

 

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BTW, Kommentare willkommen.

Edited by Wellenreiter
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Wellenreiter

Nach dem Zusammenbau von Technik und Rigg konnte es endlich mal wieder an den See gehen. Letzten Freitag war ausreichend Wind, zwar keine Sonne. Aber Spaß hat es gemacht, einmal um den ganzen See zu fahren. Der Wind war zeitweise recht böig und dann wird es schon schwierig, Kurs zu wechseln. Zwei Stunden Segeln ist besser als Meditieren, Entspannung pur.

 

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Guest Aurigarius

Ja cool - mit der alten MM fing es bei mir mit der Segelei an.

Das Boot spricht sehr gut auf Veränderungen am Trimm und auf diverse Veränderungen an.

Es macht also auch ne Menge Spaß daran ein wenig rumzuschrauben. :that:

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Wellenreiter

Ja, absolut cool. Kleiner Nachtrag zum Segeln letzten Freitag. Ich hatte nach zwei Stunden eine Menge Wasser im Rumpf. War zwar noch nicht so schlimm, aber etwas Wasser drang schon in das Akkupack ein (sichtbar wg. transparenter Folie). Ist der starke Wassereinbruch normal bei der MMC, oder kriegt man die auch zuverlässig dicht?

Danke für jeden Tipp

Chris

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Guest Aurigarius

Ich hatte nie mehr als ein paar Tropfen drin. Ich habe immer ein aufgerolltes Papiertaschentuch (Gummiband drum) im Boot liegen gehabt, was ich zwischendurch mal ausgetauscht habe.

Wenn der Ruderkoker dicht ist (Fettfüllung!) und der Rumpf gut geklebt ist, kann es eigentlich nur durch die Decksluke kommen, was normal ist, da man mit so einem Boot ja oft auch eine erhebliche Krängung hat.

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Wellenreiter

Hallo Aurigarius, danke für den Tipp.

 

Ich habe das Boot ja nicht selbst zusammengeleimt. Daher weiß ich nicht so recht, ob es potentiell Stellen gibt, durch die Wasser eindringen kann. Vorstellbar ist das schon. Am Schwertkasten hatte ich eine Stelle ausgemacht, die ich mit Kleber verschlossen habe. Der Ruderkoker ist eingefettet, aber nur damit das Ruder leichtgängig ist. Der Koker geht ja komplett durch den Rumpf. Wenn also Wasser durch den Koker steigen würde, käme es auf Deck wieder raus. Die Verleimung zwischen Koker und Rumpf könnte natürlich nicht ganz dicht sein. Da hilft aber auch kein Fett. Eigentlich habe ich eine Dichtigkeitsprüfung in der Badewanne gemacht. Ich habe keine Luftblasen aufsteigen sehen.

 

Die Deckshaube hatte keine Gummidichtung, als das Boot bei mir ankam. Ich habe mir eine 2,5 mm dicke Gummischnur besorgt und in den Deckel geklebt. Keine Ahnung, ob da noch etwas undicht ist. Ansonsten gibt es noch kleine Öffnungen am Deck für die Durchführung der Groß- und Fockschot sowie die Durchführung für den Mast. Da muss ich wohl noch weiter forschen.

 

Grüße

Chris

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Guest Aurigarius
Die Deckshaube hatte keine Gummidichtung, als das Boot bei mir ankam. Ich habe mir eine 2,5 mm dicke Gummischnur besorgt und in den Deckel geklebt.

 

Serienmässig gehört da so eine Gummischnur rein. Also die Abdichtung der Luke ist schon einigermassen wichtig.

 

Ein bischen was kommt natürlich auch immer durch die normalen Schot-Öffnungen rein. Aber das sollten natürlich nie mehr als die erwähnten paar Tropfen sein.

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Guest doppelmeter
Ja, absolut cool. Kleiner Nachtrag zum Segeln letzten Freitag. Ich hatte nach zwei Stunden eine Menge Wasser im Rumpf. War zwar noch nicht so schlimm, aber etwas Wasser drang schon in das Akkupack ein (sichtbar wg. transparenter Folie). Ist der starke Wassereinbruch normal bei der MMC, oder kriegt man die auch zuverlässig dicht?

 

Danke für jeden Tipp

Chris

 

Ein Problem ist der Schwertkasten. Und das muss man eigentlich prüfen, bevor man das Deck aufklebt. Ich habe es damals so gemacht: Schwertkasten einkleben, mit aufgesetztem Deck aushärten lassen. Dann in eine etwas höhere Bäckerkiste Wasser mit Spülmittel gegeben, Schiff reingesetzt, Gewichte rein, eine Weile stehen lassen. War nicht ganz dicht. Also nochmal mit Stabilit nachgebessert, nachdem alles getrocknet war (auch von außen in den Kasten die Kanten). Dann war's dicht und das ist es bis heute.

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Moin "doppelmeter"!

 

Erstmal: Herzlich willkommen an Bo(a)rd!

 

Vielen Dank für den Hinweis mit dem Schwertkasten!

 

Ich habe auch gerade eine MM in der Werftliste. Allerdings erst den Bootsständer zusammen gebaut.

 

Da kommt Dein Hinweis gerade rechtzeitig! :that:

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Wellenreiter

Hallo doppelmeter. Vielen Dank für den Tipp. Ich werde noch mal das Teil in der Wanne eintauchen und nach verdächtigen Luftblasen ausschau halten.

 

Cheers

Chris

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  • 1 year later...
micro magic 133

Moin Chris,

 

meine MM habe ich seit dem´s MM gibt. Und da meine ich nicht die rot/gelben Dickmacher ;-)

 

Soweit ich denken kann hat ein Tropfen Wasser die noch nie von Innen gesehen :keineIdee:

 

Gruß

 

Jürgen

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Wellenreiter

Hallo Jürgen

immerhin eine Stelle am Ruderkoker habe ich letztens verschlossen. Eventuell gibt es aber noch undichte Stellen am Schwertkasten. Der Vorbesitzer hat nicht sehr sauber geklebt. Der Dichtgummi (kein Original-Material) könnte es auch noch sein. Beim Tauchtest steigen Blasen am Lukendeckel auf. Kannst Du dir ja mal beim Treffen am Mandicho-See anschauen.

Grüße

Chris

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