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Welche Drehmeißel?


Guest Teslamaus

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Welches Werkzeug hast du denn bisher genommen?

Alu neigt ja zu Aufbauschneiden. Entsprechend ist Kühlung schonmal hilfreich, aber bei passendem Werkzeug nichtmal unbedingt erforderlich (zumindest bei meinen Handdrehaktionen).

Die Werkzeugfrage kommt daher, dass es für Alu angepasste Schneidengeometrien gibt. Die "Universal"-Schneiden sind für die meisten Eisenmetalle geeignet. Sie haben aber eine vergleichsweise stumpfe Schneide. Gut für Standzeit und Robustheit. Aber es führt zu einer Verformung am Material bevor der Span abgetragen wird. Das kann bei einigen Materialien zu Problemen führen. Bekannt dafür sind Alu und einige rostfreie Stähle. Bei Alu führt es zu übermäßiger Erwärmung, was Aufbauschneiden begünstigt und dann "rupft" die nicht mehr definierte Schneide und schneidet nicht mehr gut. Bei den rostfreien Stählen führt die Verformung zu eine Kaltverfestigung, die dann die Bearbeitung erschwert. Daher sind bei diesen Materialien die Schneiden scharf ausgestaltet, dass das Material wirklich abgeschält wird und wenig Möglichkeit hat sich zu verformen, bevor der Span abläuft.

Aluwerkzeuge sind manchmal noch extra beschichtet, um das anhaften von Aufbauschneiden noch weiter zu vermeiden. Wichtig ist aber vor allem die scharfe Schneide. Die Aluwerkzeuge sind meistens auch noch für Kunstzstoffe ausgewiesen, da hier auch der scharfe Schnitt von Vorteil ist.

Genauere Empfehlungen fallen mir so erstmal schwer, ohne deine aktuellen zu kennen. Denn ich habe bisher immer die Möglichkeit gehabt Wendeplatten zu nutzen. Da habe ich zum Schlichten Form V-Platten für Alu/CFK/Kunststoff gewählt.
Wenn du einen guten Händler findest, gibt der die Materialeignung zum Werkzeug an. Ansonsten kann der obige Punkt mit der scharfen Schneide schon für eine Erstbewertung gut genommen werden.

Plandrehen ist natürlich nochmal der schwerste Bearbeitungsschritt. Und je größer der Materialdurchmesser wird, desto kniffliger wirds. Denn im Grunde muss die Drehzahl je weiter man zur Mitte kommt hochfahren, um die Schnittgschwindigkeit zu halten. Aber mit richtigem Werkzeug und etwas Probieren bin ich bisher noch immer zufrieden geworden.

 

Ich hoffe es konnte helfen

Daniel

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Versuch es mal mit einem HSS-Drehmeissel. Den kann man - Schleifbock vorausgesetzt - so anschleifen, wie man es braucht. Auch für Alu. Wie Daniel schon schrieb, eher "scharf".

Ansonsten gibt es natürlich auch Wendeplatten für Alu, wenn Du solche Drehstähle haben solltest. Da musst Du halt schauen, was bei Dir auf die Halter passt.

Wenn Die Maschine einen Planvorschub hat, hilft das sehr für ein gleichmäßiges Bearbeitungsergebnis.
Und sollte sie auch noch stufenlos regelbare Drehzahl haben, kann mann sogar zur Mitte hin die Drehzahl immer weiter hoch fahren.

Die tatsächlich mögliche "optimale" Schnittgeschwindigkeit für Aluminium in Verbindung mit VHM-Platten wirst Du auf einer Hobby-Maschine gar nicht realisieren können.
Unsere üblichen Geräte (Optimum, Bernardo, etc.) haben dafür weder die Führungen noch die Lager. Deshalb, einfach mal mit "Gefühl" rangehen.

Kühlen geht bei Alu sehr gut mit Spiritus oder handelsüblichem Glasreiniger.

Viele Grüße

Torsten

 

 

 

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Ralph Cornell

Alu und alle Alulegierungen neigen zu "Aufbauschneide" - d. h., es setzt sich Material auf die Schneide und verändert den Spanwinkel. Das führt zu "Rattermarken" auf dem Drehstück. Darum es erst gar nicht dazu kommen lassen und gut Kühlen! Torstens Tip mit dem Spiritus ist goldrichtig.

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die schleiferei ist ja recht und schön, aber will man diesen furchtbaren metallstaub in der werkstatt ?
ich rate einfach bei paulimot in den onlineshop zu schauen.
gute qualität, guter preis, passt !

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Ja, Paulimot hat ganz gute Sachen. Auch Drehstahlhalter mit Wendeplatten. Hab ich auch einiges von da.

Trotzdem, die Flexibilität eines HSS-Stahls möchte ich nicht missen. Den schleife ich so, wie ich ihn brauche, selbst als Formstahl und zur Not noch mit dem Dremel, wenn nix mehr geht.
Wer schon mal Innen-Drehstähle für kleine Bohrungen brauchte oder einen Radius einstechen wollte, weiß vielleicht, was ich meine.

Und wirfst Du einen HSS-Bohrer gleich weg, wenn er stumpf oder abgebrochen ist?
Würde mich ärgern, weil die Dinger ja auch Geld kosten und eigentlich immer noch genug Bohrer übrig wäre.
Außerdem, das kennt sicher jeder, hat man SAMSTAG ABENDS immer gerade DEN Bohrer, den man JETZT UNBEDINGT braucht, NIE ein zweites Mal in der Kiste - alle anderen natürlich schon! :ohno:

Der Metallstaub beim schleifen hält sich für meinen Geschmack in Grenzen - wir schleifen ja keine riesigen Werkzeuge an.
Und wenn es doch mal richtig staubig wird, z.B. beim Scheibe abziehen, klemme ich halt den Staubsauger drunter.

Für mich gehört der Schleifbock zur Dreh- und Fräsmaschine einfach dazu.
Ich gebe aber zu, für´s Basteln im Wohnzimmer oder auf dem Küchentisch ist er weniger geeignet. Der WAF (Woman Acceptance Factor) eines Schleifbocks ist leider recht gering...  :cluebat:

Viele Grüße

Torsten

Edited by Torsten
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Ralph Cornell

Extreme Schärfe ist also bei der spanenden Bearbeitung von Alu und Alu-Legierungen von Nutzen. Der vergleichsweise niedrige Schmelzpunkt solcher Metalle macht die Sache schwierig und sorgt für das Auftreten von "Aufbauschneide". Es handelt sich dabei stets um eine lokal begrenzte Aufheizung des Materials. Hier ist Kühlung von Nutzen, und die Verwendung von Alkohol (Spiritus) mit seiner leichten Verdampfung sorgt für solche Kühlung. Unterstützende Maßnahmen wären geringer Vorschub und zeitliche Begrenzung der Bearbeitung.

Inwieweit die verwendung keramischer Schneidwerkzeuge die Standzeit verlängert und der Verhinderung von Aufbauschneide dient, entzieht sich meiner Kenntnis. Sicher scheint mir, daß die Verwendung von Hartmetall als Werkstoff der Schneiden nicht förderlich ist. Die leicht körnige Struktur solcher Materialien (Wolfram-Karbid oder Tantal-Karbid) führt im Gegenteil zu einer vermehrten Bildung von Aufbauschneide. Zudem lässt sich der notwendige große Spanwinkel nicht leicht in solche Schneiden einbringen.

(Klugscheißermodus aus)

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