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Rumpf trotz laminierens undicht


806er

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Hallo zusammen,

 

ich arbeite gerade an meinem ersten Eigenbau eines Seglers.

 

Bisher habe ich den Rumpf in Spanntenbauweise hergestellt. Beplankt habe ich mit Balsaholzleisten, anschließend verspachtelt und in Form geschliffen.

 

Als nächstes wurde der Rumpf von mir außen mit zwei Lagen 86g/m² Glasfilamentgewebe und Epoxi-Laminierharz laminiert. Für das, das ich das zum ersten Mal gemacht habe, wäre ich mit dem Ergebnis eigentlich zufrieden, wenn die ganze Geschichte dicht wäre. :grummel:

 

Ich habe den Rumpf vorhin in der Badewanne einer Schwimmprobe unterzogen und musste dabei feststellen, dass ordentlich Wasser in den Rumpf läuft. :nein:

 

Sollte der Rumpf nicht durch das Laminieren eigentlich dicht sein? Ich habe in etwa gewichtsmäßig etwas mehr Harz verwendet, als das Gewebe wiegt. Ist das zu wenig? Die Oberfläche ist nach dem Trocknen übrigens nicht glatt, sondern man kann ganz deutlich die Struktur der Glasfaser fühlen.

 

Bevor ich jetzt den Rumpf noch von innen Lamiere, hätte ich diesen gerne von aussen dicht, damit das Balsaholz wirklich vor Feuchtigkeit geschützt ist.

 

Was kann ich tun? :weisnicht::weisnicht::weisnicht:

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Hallo 806,

 

eigentlich müsste der Rumpf dicht sein.

 

Erste Vermutung ist die ein oder andere Blase im Laminat, deshalb würde ich den Rumpf zunächst mal genau absuchen.

 

Wunde Punkte für den Wassereintritt sind immer auch an Mattenstößen und Formkanten (Ruderhacken, Kielleisten,...) wo man viel mit Flicken arbeitet. Außerdem an Stellen ohne festen Untergrund (also z.B. dort, wo die Beplankung das ein oder andere kleine Löchlein hat).

 

Ich würde einfach mal den Rumpf glattschleifen, die Stelle mit dem Leck sollte dabei schnell zum Vorschein kommen.

 

Grüße

P6055

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Schifferlfahrer

Also, zwei Lagen Gewebe sollten eigentlich schon reichen, um den Rumpf zumindest dicht zu bekommen. Auch die Menge an Harz an sich ist eigentlich genau richtig. Als Faustformel kann man tatsächlich davon ausgehen, ungefähr genauso viel Harz wie Gewebe (bezogen auf das Gewicht) zu verwenden.

 

Interessant wäre, mal zu wissen, wo denn das Wasser reinläuft. Ist das nur eine Stelle (bzw. mehrere) oder läuft einfach zwischen allen Planken das Wasser durch? Es könnte nämlich durchaus sein, dass du irgendwo das Gewebe nicht hast sauber überlappen lassen, sodass an den Nahtstellen der Rumpf undicht ist.

Du könntest auch mal ein Foto vom Rumpf einstellen, vielleicht findet man dann Fehler.

 

 

Pauschal kann man natürlich einfach nochmal sauber drüber laminieren. Nochmals ein oder zwei Lagen Gewebe mit genügend Harz aufbringen, dann müsste der Rumpf absolut Dicht sein.

Was natürlich auch noch abdichtet, ist, wenn du den Rumpf mit Spachtelmasse verspachtelst. Das kann aber nicht ganz Sinn der Sache sein und wäre schon mehr als unbefriedigend.

 

Edit: Hm, zwei dumme, ein Gedanke:)

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Guest Cheesey

Moinmoin,

 

das kann durchaus passieren, dass ein laminierter Holzrumpf undicht sein kann, vor allem, wenn er Kanten hat und du dort das Laminat nicht so gut überlappen lassen kannst.

 

Auch das mit den Blasen ist eine durchaus plausible Theorie.

 

Mir persönlich ist das auch beim Rumpf der Neuwerk passiert, dort habe ich dann nochmal teils Harz drübergestrichen, von innen vergossen und halt auch noch gespachtelt. Mittlerweile ist der Rumpf schön dicht..;)

 

Gruß,

 

Max

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Ich habe in etwa gewichtsmäßig etwas mehr Harz verwendet, als das Gewebe wiegt. Ist das zu wenig? Die Oberfläche ist nach dem Trocknen übrigens nicht glatt, sondern man kann ganz deutlich die Struktur der Glasfaser fühlen.
Das du die Struktur des Gewebes fühlen kannst ist normal. Wieviel Harz du für ein Gewebe mindestens benötigst kannste bei R&G nachlesen.

Für eine wirklich dichte Oberfläche ist aber entscheind mehrere Lagen GFK aufzulegen, bei nur einer Lage können im Hobby-Bereich immer mal wieder Fehlstellen auftreten, kein Hobby-Laminieer kann optimal laminieren. Ich mach deswegen immer lieber mehrere Lagen leichtes Gewebe als eine Lage schweres Gewebe. Die summe ist die gleiche, aber mehrere Lagen bieten mehr Sicherheit und mehr Stabilität.

Und was ich persönlich besonders wichtig finde ist das richtige Werkzeug zum Auftragen des Harzes. Ich schwöre da auf die Schaumgummirollen aus dem Baumarkt. Pinsel sind Kacke.

Was auch wichtig ist, die zweite Lage muss immer drauf solange die Erste noch nicht ausgehärtet ist , sie muss noch klebrig sein.

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Also erstmals vielen Dank für die schnellen Antworten :that:

 

Ich habe 2 Lagen Glasfasergewebe auflaminiert, die 2te jedoch erst nachdem die erste Lage durchgetrocknet war. Eigentlich wollte ich nur mit einer Lage auskommen (ich kämpfe nämlich mit einem Gewichtsproblem), da ich aber das Gefühl hatte, dass der Rumpf noch nicht ausreichend steif war, habe ich mich dazu entschieden, nochmals eine Lage draufzumachen. Von der Festigkeit her bin ich jetzt zufrieden.

 

Das Harz wurde von mir auch mit einer Schaumstoffrolle aufgetragen, zudem habe ich noch so eine Entlüftungsrolle benutzt, von der Pinseltechnik war ich ebenfalls nicht überzeugt.

 

Luftblasen konnte ich nicht finden und Überlappungen habe ich im Bereich des Unterwasserschiffs eigentlich keine, der Rumpf (mit Ausnahme des Spiegels) wurde mit einer Gewebematte laminiert. Der Spiegel bzw. die Kante liegt überhalb des Wasserpasses und war für den Test auch nicht untergetaucht.

 

Nach euren bisherigen Auführungen muss ich jetzt mal noch zwei Sachen überprüfen:

1.) an der Kielleiste, welche ein Stück über den Rumpf hinausragt, habe ich das Gewebe einschneiden mussen, das könnte eine undichte Stelle sein

2.) wenn ich mir den Rumpf von der Innenseite ansehe, sind wenige kleine Spalten zwischen den Leisten zu erkennen. Die sind aber maximal 0,5 mm breit, kann es sein, dass diese für die Undichtigkeit sorgen?

 

Wenn eine dieser Punkte für die Undichtigkeit sorgen sollte, wie bekomm ich das Problem dann am Besten gelöst? Gibt es da eine Patenlösung? Eine Zusätzliche Laminatschicht möchte ich vermeiden, da ich bereits jetzt rund 300g über meinen Planungen fürs Rumpfgewicht liege!

 

Gruß

Christian

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Ich habe 2 Lagen Glasfasergewebe auflaminiert, die 2te jedoch erst nachdem die erste Lage durchgetrocknet war.

Das ist der Fehler.

 

Laminat muss immer Nass in Nass laminiert weden. Ist die erste Schicht bereits ausgehärtet wirkt die Oberfläche wie eine Glasplatte................Epoxy ist ein sehr schlechter Klebstoff auf glatten Oberflächen. ;)

 

Da hilft nur noch kräftig anschleifen und nochmal drüberlaminieren.....

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Hallo Christian,

 

Wie groß/schwer wird Dein Boot? 300g kann viel, aber auch wenig sein. Wenn der Segler nochmal ein paar Gramm verträgt, würde ich den kompletten Rumpf mit 120er Schleifpapier aufrauhen und nochmals eine Mattenlage drauflegen. (Es wäre für mich die "Patentlösung".)

 

In jedem Falle würde ich die Stelle mit dem Einschnitt nochmal aufrauhen und einen Flicken draufmachen, denn so wie es sich für mich liest, ist die Chance am größten, hier das Leck zu finden.

 

Die Pfusch-Alternative ist sicherlich, den Rumpf etwas feiner aufzurauhen und zu grundieren. Falls der Rumpf dann nicht dicht ist, sind die weiteren Möglichkeiten jedoch begrenzt und die Grundierung muss erst mal wieder runter...

 

2.) wenn ich mir den Rumpf von der Innenseite ansehe, sind wenige kleine Spalten zwischen den Leisten zu erkennen. Die sind aber maximal 0,5 mm breit, kann es sein, dass diese für die Undichtigkeit sorgen?

 

Nachdem die erste Matte ausgehärtet war, halte ich dies für unwahrscheinlich.

 

Grüße

P6055

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Da ich mich immer selbst ein kleinwenig ärgere, wenn der TO dann schlussendlich sein Vorgehen und das Ergebnis für sich behält: ;)

 

Nach Anschleifen der Oberfläche habe ich dann gesehen, dass im Bereich der Kielleiste unterhalb der Laminierschicht tatsächlich ein kleiner Hohlraum war, den das Laminat wohl nicht 100%ig abgedichtet hatte und im Bootsinneren durch die Kielleiste verdeckt war, habe ich als Anfänger natürlich versucht das Problem mit geringsmöglichem Aufwand zu beheben:mrgreen::

 

1. Außen die besagte Stelle mit stinknormalem Tesafilm überklebt

2. Minimenge Harz angemischt

3. mit einer "handelsüblichen" Einwegspritze und einer Kanüle vom Bootsinneren aus durch das Balsaholz durchgestochen und den Hohlraum ausgespritzt

4. nach dem Aushärten den Tesafilm abgezogen und ab zum Dichtigkeitstest :that:

 

Mag zwar etwas dilettantisch klingen, aber das Ergebnis hat mich überzeugt :mrgreen:

 

Gruß

Christian

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Schifferlfahrer

Ja, dielettantisch mag es schon sein, aber falsch ist es nicht!

Der Vorteil deiner Vorgehensweise ist einfach der, dass durch das flüssige Epoxi der Hohlraum gut ausgefüllt wird und auch das Holz mit versiegelt wird. So werden gleich alle Problemstellen in der Region beseitigt und das ist doch genau das Ziel des ganzen.

Vor allem, wenn du aufs Gewicht achten musst, ist das keine schlechte Idee.

 

Wenn du natürlich auf größtmögliche Stabilität aus wärst (z.B. weil der Rumpf nur aus GFK besteht), wäre es natürlich besser, das ganze gleich sauber mit Gewebe etc. zuzulaminieren.

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