Unsere Arbeit - wessen Profit?

[lab]

Hi Christian,

 

ich wollte und will nicht andeuten, dass es hier im Forum zu engstirnig in Sachen "Inhalte teilen" abläuft - im Gegenteil. Ich finde das gut und bewahrenswert und war daher etwas erschrocken, als hier so massenweise De-Publikationsmeldungen eingingen...

 

Ich finde, wir sollten uns diese Atmosphäre nicht verderben lassen!

 

Wie auch schon gesagt, jeder kann für sich entscheiden, seine Arbeitsergebnisse nur gegen Bezahlung herauszugeben. Ich finde das nicht ehrenrührig oder geizig. Und jedem, der sein Hobby in eine erfolgreiche gewerbliche Tätigkeit umwandeln kann, wünsche ich alles Gute und viel Erfolg.

 

Teilen muss meiner Meinung nach nicht unbedingt im 1:1-Prinzip erfolgen. Ich muss nicht von jedem dem ich etwas gebe etwas bekommen. Es ist sogar viel besser, wenn eine Kultur herrscht, in der möglichst viele möglichst viel möglichst freigiebig zur Verfügung stellen, weil sie wissen, dass es sich in der Summe (oder im Rückblick - wir haben ja alle einmal angefangen) auch für sie lohnt.

 

Mit dem Begriff "geistiges Eigentum" kann ich tatsächlich wenig anfangen - Eigentum ist für mich etwas, das exklusiv mir gehört (und auch grundsätzlich nur wenigen gehören kann): ein Modell, eine Bohrmaschine, ein Haus. In Bezug auf Ideen und Erkenntnisse passt das für mich nicht. Wenn ich meine Bohrmaschine mit jemandem teile, kann ich sie weniger nutzen - ich habe einen Nachteil. Wenn ich eine Idee teile, kostet mich das nichts, sondern ich gewinne durch die Sicht Anderer auf meine Idee. Aber das ist ein andere Diskussion...

 

Also in diesem Sinne: happy sharing!

[Guest Jo_S]

Jungs, ich glaube, diese Diskussion nimmt hier langsam ein bisschen abenteuerliche Formen an. Es geht hier doch nicht um "pro" oder "kontra" teilen.

 

Mal klipp und klar ausgedrückt: ich habe in den letzten beiden Jahren - sehr konservativ geschätzt - locker 1000 Stunden in 152VO gesteckt. Und wahrscheinlich sogar noch weit mehr. Tools geschrieben, Webportal entwickelt, Grafiken, Logo, Banner, Sticker gemacht, Boote berechnet und Leute beraten, Zubehör entwickelt und Anleitungen geschrieben, Videos geschnibbelt und Startnummern verteilt, RegCerts gedruckt und Pläne gesammelt & veröffentlicht, Bücher gekauft und Artikel geschrieben... undundund. Alles 100% freiwillig, alles für lau und im Zweifelsfall immer feste auf eigene Rechnung. Mein eigenes, privates, persönliches Boot hat runde 300 Euro gekostet, der Aufbau von 152VO locker das x-fache. Muss ich alles nicht machen, will ich aber. Denn so eine Sache ist kein Selbstläufer - die braucht richtig dauerhaft Engagement und Druck dahinter, sonst wird sie nie erfolgreich. Diese Sache ist erfolgreich geworden, weil verdammt viel Arbeit dahinter steckt.

 

All das schmeisse ich in den Pott, auf dem dick "bedient euch" drauf steht. Damit steht wohl völlig außer Frage, was ich alles zu teilen bereit bin und faktisch längst geteilt habe. Wenn dann aber immernoch irgend ein Vollpfosten meint, er könnte mich darüber hinaus mal kurz beklauen, weil ich ja eh alles zur Verfügung stelle - dann ist sowas von Schluss mit lustig, dass die Schwarte kracht.

 

An so einer Stelle eine Diskussion über "Garagengroove oder nicht" aufzuhängen, erscheint mir doch äusserst abwegig. Seht ihr das auch dann noch so, wenn ihr 100 Euro an die Caritas spendet und die sich nochmal ungefragt zusätzliche 30 per Phishing von eurem Konto abbuchen? Sicher nicht. Hier geht's doch nicht um individuell interpretierbare Sichtweisen, sondern um asoziales Schmarotzen, dass die längst vorhandene und praktizierte Bereitschaft zum Teilen mit Füssen tritt.

Edited December 11, 2012 by Jo_S