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Aluminium Löten


Schifferlfahrer

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Schifferlfahrer

Hallo,

da ich mittlerweile bei meinem Tragflügelboot Goethe mehr als ernsthafte Gewichtsprobleme bekommen, musste ich wohl oder übel den Plan, die Abweiser außen am Rumpf aus Messing zu löten, aufgeben (Hier mal ein Bild des Originals, ich glaube, ihr wisst, welches Teil ich meine).

Es wird mir also kaum was anderes übrig bleiben, als das ganze aus Alu zu bauen, das ist einerseits ausreichend stabil und vor allem schön leicht.

Kunststoff etc. scheidet meiner Meinung nach aus, weil die Dinger doch den einen oder anderen Stoß aushalten sollten.

 

Da ich allerdings grundsätzlich ungern klebe, vor allem Alu, wollte ich mal fragen, ob ihr Erfahrungen mit Lötzinn/Flussmittel zum Löten von Alu habt. Ich weiß zwar, dass es grundsätzlich sowas zu kaufen gibt, auch auf Messen habe ich das schon ab und an gesehen aber ich habe noch keine echten Erfahrungsberichte bekommen.

 

Könntet ihr mir vielleicht ein paar Tips geben, wie es mit Löten von Aluminium aussieht?

Erfahrung im Löten mit Messing etc. ist durchaus vorhanden, auch die Ausrüstung hätte ich, nur weiß ich eben nicht, wie sich Alu grundsätzlich löten lässt und ob es sich lohnt, in passendes Lot/Flussmittel zu investieren.

 

Vielen Dank schon mal für die Antworten im Voraus und schöne Grüße aus dem verschneiten Regensburg

 

Jürgen

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Guest Tomatenmarc

Hi Jürgen...

 

Alu und löten ist so eine Sache... Das Problem ist, das das Alu nicht wirklich glüht, sondern ohne Vorwarnung anfängt zusammenzufallen, wenn der Schmelzpunkt erreicht ist.. Man kann es also gar nicht mit Hartlöten von Stahl oder Messing vergleichen...

 

Vielleicht hörst Dich mal in Deiner Nähe nach nem Schweißer um, der Dir das fertig vorbereiteten Teile verbinden kann...

 

Gruß Marc

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Guest Bukanier

Hier ist u.a. eine Fa. ansässig die Vordächer aus Alu herstellt. Sie schweißen ausschließlich mit Argon.Normales Gerät backt.Allerdinds habe ich auf der Inter Modell mal so ein spez. Lot für Modellbau gesehen,aber das wird es auch nicht bringen----

Wie mein Vorschreiber schon sagt: NIeten

Edited by Bukanier
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kuddellmuddell

:nein: Als ich noch Oldtimer restaurierte waren da auf den Börsen auch immer wieder diese "Alulöter" das ging bei denen wie Schmitz Katze. Wenn man sich aber so ein Set gekauft hatte, schaffte man es nie eine Naht hinzubekommen, deswegen habe ich später den Ganzen Mist anderweitig verarbeitet.

Die einzige Möglichkeit Alu richtig zu verbinden ist das Wickschweißen. Dieses geht ganz gut, gehört aber auch Erfahrung dazu. Versuch mal in den Gelben Seiten bei Euch in der Nähe einen Produzenten für Lichreklame, Alufenster oder einen Edelstahlbauer zu finden. Die können es.

Ich hatte den Hersteller von Lichtreklamen , die mein Vater mal verkauft hat, motivieren können, er hat für ein Trinkgeld super sauber gemacht. Ich habe dann bei ihm es auch versucht und es geht,nur meine Schweißnähte sind nicht gleichmäßig geworden, so habe ich es den Fachmann machen lassen. Gruß Kuddell

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...Kunststoff etc. scheidet meiner Meinung nach aus, weil die Dinger doch den einen oder anderen Stoß aushalten sollten...

Hallo Jürgen,

 

hast Du schon mal an ein Carbonrohr gedacht? Sind leicht und stabil, Verbindung per eingesetztem Vollstab o.ä. sollte dann je nach gewählter Länge auch haltbar sein.

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Schifferlfahrer

Hi,

danke schon mal für die Antworten.

 

An Schweißen (bzw. schweißen lassen) habe ich bisher noch nicht gedacht. Das Problem, dass ich dabei sehe, ist, dass die Rohre doch recht dünn sein müssten. Das wird sich wohl so im Rahmen von 3-4mm bewegen, wenn möglich nicht mehr als 0,5mm Wandstärke. Ob schweißen da so ganz das richtige ist? Ich könnte mir vorstellen, dass die Rohre dann doch ziemlich in Mitleidenschaft gezogen werden...

 

@JL: Stimmt, das wäre keine schlechte Idee. An Carbon hatte ich in der Tat noch nicht gedacht. Das wäre extrm leicht und in der Tat sehr stabil. Auch die Verklebung mit UHU-Endfest o.ä. sollte unkritisch und sauber auszuführen sein. Danke, ein sehr guter Tip. Da muss ich mich in der Tat mal schlau machenl!:that:

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Hellmut Kohlsdorf

Hallo Freunde

 

Ich möchte mit euch meinen 1. Erfolg im Schweißen von Alu mit Alu teilen! Den entscheidenden Tipp bekam ich von einem Schiffsmodellbauer aus Argentinien. Das Material nennt sich Durafix und kann für Deutschland über UK bezogen werden. Der Preis war nicht hoch, Vorkasse war gefordert, daher bin ich das Risiko eingegangen. Die Ware war in weniger als einer Woche da! Hier zuerst der Link zum YouTube-Video der das Durafix im Einsatz zeigt:

 

http://www.youtube.com/watch?v=2EBL734r

 

Hier was in einem Karton-Rohr ankam:

 

5244465924_c414180009.jpg

 

Eine Drahtbürste und ein Plastikrohr mit 5 Lötstäben.

 

Da ich ja bei der Gemeinschaftsbestellung teilgenommen habe und mir Torsten die Unterlagen vom UT mitbrachte, hier ein Bild mit allem für das Schweißen benötigte. Keine Sorge, ich habe die Dinge nur auf meinen Schreibtisch gelegt um die Bilder zu machen, das Schweißen passiert auf der Leergeräumten Werkbank-Tischfläche. Dazu allerdings ein Gefäß mit Wasser zum Abkühlen der Schweißgutes nach dem Schweißen und ein Proxxon-Brenner, das der billige Brenner vom Baumarkt keinen Zünder hat. Der Proxxon-Brenner hat auch die Funktion die Flamme des Brenners, sollte sie ausgehen, sofort wieder zu zünden, damit kein Unglück passiert.

 

5243870963_f6a2218d88.jpg

 

Hier ein Bild, wo man sieht wie die beiden Alu-Flachstücke fixiert wurden. Ich habe Kupferlitze verwendet, da ich nichts anderes hatte:

 

5244463018_f0e33c122d.jpg

 

Im letzten Bild sieht man die verschweißten Teile nach dem Polieren.

 

5244464452_d4e33bdfb2.jpg

 

Bitte nicht über mich herfallen! Die Qualität der Verbindung ist miserabel! Ganz ehrlich, ich habe nicht geglaubt, dass der Versuch Erfolg haben würde und es ist hier dokumentiert der aller erste Versuch. Dabei habe ich wegen der positiven Ergebnisse den Versuch schnell beendet, da ich nicht durch langes Erhitzen alles wieder kaputt machen wollte!

 

Nach 10-15 Sekunden den Brenner auf die Verbindungsstelle zu halten habe ich den Lötstab an die Verbindungsstelle gehalten. Nach weiteren 2-3 Sekunden Tropfte ein Stück ab, welches aber kurz darauf in die Verbindungsstelle floss! Dass es so schnell so klappen würde, damit habe ich einfach nicht gerechnet! Ich habe dann weiteres Lot zugeführt und dann die Drahtbürste in die Handgenommen und wie im Video gezeigt, das Lot auf der Lötstelle verteilt. Da wünscht man sich doch eine 3. Hand! Das Lot verhält sich so wie im Video gezeigt und kann so zum Beispiel verwendet werden um Löcher zu schließen. Also genau das, was ich zum Fixieren der Drehteile der Verschraubung des Decks der Carina, siehe Baubericht, benötige!

 

Erste Versuche haben gezeigt, dass die Lötverbindung, obwohl weder auf die Geometrie der Fuge geachtet wurde, obwohl ich minimal die Fuge vorher poliert habe, obwohl keine Dauerwärmezufuhr von unten mit einem Gaskocher z. B. verwendet wurde (beim Umgreifen ist die Lötstelle sicher abgekühlt) und obwohl man kaum schlechter als ich die Schweißung ausführen kann, hielt die Naht lange Biegebelastungen stand.

 

Ich werde weitere Versuche fahren und die oben aufgeführten Problemursachen beheben. Das Verhalten des Lotes und seine Verarbeitbarkeit sind aber mit den einfachen gezeigten Mittel möglich wie im Video gezeigt! Da Aluminiumlöten ohne spezielle Gerätschaften bisher eigentlich fast immer für einen blutigen Laien wie mich erfolglos war, ist dieser Erfolg sehr bedeutsam und vielleicht auch für andere von Interesse!

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Schifferlfahrer

Wow, das ist mal ein ausführlicher Bericht, danke!:that:

 

Was mir dabei auffällt, ist, dass man offenbar immer eine Flamme braucht zum löten. Das wäre zwar grundsätzlich kein Problem, aber wie schaut es denn aus, wenn die Rohre nur 0,5mm Wandstärke haben? Wie lange halten die das dann aus, bis sie einfach so zerschmelzen?

Weil gerade für mein Vorhaben müssten die Rohre ja nicht nur dünn, sondern auch leicht sein...

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Ich löte schon lange und oft Aluminium.

Auf Messen sieht es immer sehr einfach aus. Damit das auch zuhause so einfach wird, sollte man einfach üben.

Wichtig ist nur das die Lötstellen angeschliffen sind. Dann einfach erhitzen.

Die Lötdrähte solange dranhalten bis sie schmelzen.

Sobald genug Lot auf der Naht liegt, muss man nur noch mit einem Stahldraht, in der Naht etwas "rumkratzen".

 

Beim Lot gibt es gewaltige Unterschiede.

Ich benutze das Lot in dem das Flussmittel enthalten ist.

Das Lot mit dem extra Flussmittel halte ich für Mist.

Meine Ruder sind alle aus Alu und hart gelötet.

Die Nähte sind auf den Bildern allerdings nicht ganz so gut erkennbar.

picture.php?albumid=171&pictureid=4600

picture.php?albumid=155&pictureid=2606

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Hallo Hellmut.

 

Wollte mir gerade mal das Video über´s löten/schweißen ansehen...nur der Link für das Video bringt mir diese Meldung:

 

" Die URL enthält eine fehlerhafte Video-ID. "

 

Da ist der Wurm drin.......:nein:

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