Vom Standmodell zum Fahrmodell

[Guest Kristian Klodwig]

Hallo Modellbaufreunde,

 

Bisher habe ich mich ausschließlich mit Standmodellen befasst, bis ich einen alten Hafenschlepper zur Restauration und Vollendung geschenkt bekam. Daraus resultiert auch mein Problem. Welche Technik benötige ich in dem Fahrzeug?

 

(Hafenschlepper, Maßstab 1:50, Länge ca 62 cm, 2 Schrauben 2-flüglig, keine Sonderfunktionen)

 

Sicherlich bin ich mir klar welche Komponenten es sein sollten, Fernsteuerung ist vorhanden, Robbe Futuba F14 mit EnpfängerFP-R118F für 40 MHZ incl 3 Servos.

 

Doch fehlt mir das Verständnis der Motoransteuerung, es werde da verschiedene Lösungen angeboten: elektronischer Fahrtregler, mechanischer Fahrtregler. Da es sich um ein Schlepper mit 2 Schrauben handelt benötigt man nun 2 Fahrtregler?

 

Ich hoffe Ihr könnt mir etwas weiter helfen, mein Ziel ist es, einfache Technik zu installieren welche ich auch verstehe. In weiteren Schritten sollte es mir dann möglich sein auch anspruchsvollere Installationen vorzunehmen. Doch im Augenblick soll es einfach gehalten sein.

 

Ich bitte euch, mir meine etwas unfachliche Auffassung / Ausführungen nachzusehen.

 

Dank im Voraus

[Ike]

Unfachliche Auffassung ???

 

Äh, also erst mal herzlich willkommen bei Â?unsÂ?.

 

Zu deinen Fragen wirst du hier und anderswo sicher sehr viele verschiedene Antworten bekommen. Ein Patentrezept gibt es nicht.

 

Meine Ideen:

 

Die Ausstattung:

 

Das wichtigste hast du ja schon. Eine gute Fernsteuerung mit gutem Empfänger und genügend Servos. Und das Modell natürlich.

 

Fahrtregler: mechanische Regler sind absolut out. Regler plus Servo kosten genau so viel wie ein billiger elektronischer Regler. Welche Regler ? Ich kann zur Zeit die Fahrtregler der Firma Conrad empfehlen. Sie sind ab 20 Euro zu haben. Sie sind nicht die überragend feinfühlige Top Qualität, bei mir funktionieren sie aber zu meiner vollsten Zufriedenheit. Ich meine hier stimmen Preis und Leistung.

 

Bei einem Schlepper bietet es sich an die beiden Schrauben getrennt mit Reglern anzusteuern. Dann ist die Manövrierfähigkeit größer. Aber: dann ist der Schiffsausbau nicht mehr ganz so simpel wie du das scheinbar wünschst. So würde ich zunächst einen Regler für beide Motoren benutzen und später dann bei bedarf einen 2. Regler nachrüsten.

 

Motoren: um einen Eindruck der Möglichkeiten zu bekommen, solltest du dir mal die Kataloge der bekannten Modellbaufirmen anschauen (auch Online). Auch das Schiffsmelderegister hier im Forum http://www.schiffsmodell.net/forumdisplay.php?f=1164 bietet einige Infos. Such einfach ein Modell das deinem möglichst nahe kommt und dann sollte es schon passen.

 

Standmodellumbau:

 

Grundsätzlich solltest du noch die Wasserfestigkeit (auch im Inneren) kritisch überprüfen.

 

Dann bietet sich ein Test in der Badewanne an. Hier kannst du feststellen wie viel kg Zuladung du verbauen darfst.

 

Dann müssen warscheinlich noch gut gelagerte Wellen (Modellbauladen)eingebaut werden. Die Ruderanlage ist einfach aus einem Fettgefüllten Messingrohr als Ruderkoker selbst herzustellen. Wie die Technik im Inneren funktioniert lässt sich am einfachsten am lebenden Objekt beobachten. Einfach mal schauen ob du irgendwo in deiner nähe jemanden von der schippernden Zunft findest.

[Guest hugo]

Ich kann Ike da nur beipflichten. Es gibt diverse Varianten der Ausrüstung.

 

Die Fernsteuerung ist auf jeden Fall für dieses Modell keine schlechte Wahl. Man kann den Sender sehr preiswert ohne Originalzubehör ausbauen. 8 Servos steuern für unter 15Â? ist problemlos möglich.

 

Wenn man etwas mehr investiert ist auch deutlich mehr machbar.

 

Bei den Reglern kann ich Ike auch nur zustimmen.

 

Mechanische Regler werden nur noch in seltenen Fällen verbaut.

 

Der große Nachteil dieser Regler ist der Stromverbrauch.

 

Egal mit welcher Drehzahl der Motor läuft: Es wird immer der gleiche Strom wie bei Volllast verbraucht.

 

Das reduziert die Fahrzeit enorm. Bei Rennboten z.B. fällt das nicht so ins Gewicht da diese oftmals solange mit Volllast betrieben werden bis der Akku leer ist.

 

Wenn man mit den Propellern nicht steuern will reicht im Normalfall ein Regler.

 

Bei der Motorauswahl gibt es in meinen Augen beim Schlepper eigentlich nur zwei Varianten. Entweder ein sogenannter Langsamläufer mit einer Drehzahl von maximal 5000 Umdrehungen oder eine Motorisierung mit Getriebeuntersetzung. Bei den Wellen sollte man nicht unbedingt sparen. Hochwertigere Wellen sind eigentlich wirklich wasserdicht und müssen nicht nachgeschmiert werden. Ein späterer Austausch der Wellen ist oftmals nicht unproblematisch.

 

Wenn es sich bei dem Modell um ein Baukastenmodell handelt wäre es interessant zu wissen um welches es sich handelt.

[Guest Kristian Klodwig]

Hallo,

 

Danke für Eure Antworten.

 

Im Moment kann ich mit dem nu gewonnenen Wissen schon etwas weiter planen.

 

Ich werde wohl für den Anfang mit einem Regler beginnen (spätere Projekte können dan ja etwas weiter ausgebaut werden), alles auch eine Frage des Platzes, der bei ca 62 cm nicht ausreichend ist.

 

Bei dem Modell handelt es sich um einen in den 70ér Jahren selbst gebauten Schlepper. Zur damaligen Zeit ist er schon einmal auf dem Wasser gefahren, allerdings mit "Nabelschnur" da Mangel und "Sicherheitsgesellschaft" DDR kaum etwas im bereich der Fernbedienung zuließ.

 

Daher ist auch alles an "Technik" (Ruderanlage und Wellen) bereits vorhanden, woran ich auch im Moment nichts ändern möchte.

 

Ich werde in den nächsten Tagen mal ein Paar Bilder posten.

 

Grüße von der Ostsee