Jump to content
Schiffsmodell.net

Mal wieder ein "Antriebs-Wellenproblem"


navmaat

Recommended Posts

Moin „Zusammen“,

trotz längerer Suche in Foren und im Internet habe ich mein „Schiffswellenproblem“ nicht lösen können. Daher möchte ich es einmal hier versuchen.

In meinem Binnenminensucher 1:40 (94cm)habe ich 2 Raboesch-Wellenanlagen 450/395mm mit

4mm Wellen eingebaut.Stevenrohr außen 8mm. Außenbords ist ein Delrin-Lager und innen ein Kugellager. Die Wellen sind zugelassen bis 10.000 U/m und brauchen nicht geschmiert werden. Das Stevenrohr ist 3 mal gelagert. (siehe Foto) 2 Bühler-Carra Motoren (6-7,2V) 5200/3800 U/m bei 6V treiben die Wellen an. Verbindung zwischen Motor und Propellerwelle ist jeweils ein Raboesch-Kardangelenk.

Mein Problem: Bei langsamer Fahrt verhalten sich beide Wellen mustergültig ruhig. Bei erhöhter Drehzahl, kommen dann von beiden Wellen, fürchterliche, fast schlagende, Geräusche aus dem Bereich Stevenrohraustritt, unter dem Boot. Wenn ich bei laufender Welle ein Stevenrohr dann mit der Hand etwas biege, verändern sich die Geräusche. Je nach Biegerichtung lauter oder leiser. Die ausgebaute Welle läuft auf einer planen Fläche „nicht“ 100%ig „rund“. So wie ich hier aber gelesen habe, gibt es 100% angeblich auch nicht.

Die Motoren habe ich auch schon einmal gewechselt und ohne Propeller sind die Geräusche auch da.

Meine Frage direkt an Raboesch wurde nicht beantwortet. (Service??)

Was schlagt Ihr vor, denn fast 30,-€ pro Stevenrohr mit Welle sind ja auch nicht wenig und mit dem„Lärm“ möchte ich auch nicht leben müssen.

 

Danke für Euer Feedback und Gruß

Heinz

 

Foto Seitenriss mit Antriebseinheit

Edited by xoff
zu grosses Foto in Link verwandelt
Link to comment

Hallo Heinz,

 

wie genau fluchten denn Stevenrohr und Motor? Das Kardangelenk wird zwar einiges abfangen, aber bei der in der Skizze gezeigten Anordnung wäre es natürlich ohne weiteres möglich, eine vollständig fluchtende Anordnung zu erreichen.

Bevor Du aber an den Umbau gehst, würde ich mal schauen, wie das auf dem Trockenen an der Stelle aussieht. Eventuell kannst Du einfach das Ende des Stevenrohrs mit den Fingern fixieren und/oder moderat auslenken, um nach einem Ergebnis zu sehen.

Link to comment

Moin Jürgen,

danke für Dein Feedback. Die Motor,Kardan und Wellenflucht scheint gut zu sein. Die leisen Kardangeräusche habe ich mit 2 Umwicklungen Leinentape um das Gelenk noch ruhiger bekommen.

Ich habe auf Youtube ein kleines Video mit dem Abrollen der Welle auf einer ebenen Fläche. Gegebenenfalls den PC-Ton etwas lauter stellen.

http://www.youtube.com/watch?v=QqYwKXdu0UA

Vielleicht hilft das ja bei der Beurteilung.

Gruß

Heinz

 

Hier ein Bild:

wellenlager-2a.jpg

Edited by navmaat
Ergänzung
Link to comment

Hallo Heinz,

 

das Video habe ich mir angesehen, bin dadurch aber nicht wirklich schlauer geworden (es fehlt bei dem Abrollgeräusch - zumindest mir - der Vergleich mit einer i.O.-Welle); für mich sieht das o.k. aus. Es wäre vielleicht auch nicht schlecht, wenn Du ein Video mit den eingebauten Wellen bei verschiedenen Drehzahlen machst. Eventuell fällt einem der anderen Kollegen dazu noch etwas ein.

Wenn's die Welle (vermutlich) nicht ist, machen wir beim Stevenrohr weiter: Hast Du schon mal nachgesehen, ob das Stevenrohr nicht einen Schlag hat? Falls Du einen Laserpointer hast, könntest Du den Strahl an einem Ende des Stevenrohrs "einspeisen" und am anderen Ende nachsehen, ob er mittig austritt. Falls der Strahl zu groß ist, hilft eine selbst gebastelte Blende mit einer kleinen Bohrung weiter (damit sollte es auch mit einer hinreichend lichtstarken "normalen" Lampe klappen).

Nächste Möglichkeit (ich trau' mich kaum zu fragen): Ist das Delrin-Lager am Ende o.k.? Nicht dass wir hier lange suchen und am Ende war's doch nur eine außermittige Bohrung oder ein ausgeschlagenes Lager.

Link to comment

Moin Jo S,

danke für Deine Antwort.Wie ich in meinem Anfangstreat schon geschrieben habe, machen Welle und Stevenrohr diesen Geräusche auch "ohne montierte Propeller". Die können es also nicht sein.

Gruß

Heinz

Link to comment
Guest fraesmax

Servus vom Wörthersee

 

Kannst du das Steven vom mittleren Lager lösen.

Gibt es durch dieses Lager evtl. eine Krümmung?

(Du hast gemeint das sich das Geräusch verändert wenn du das Steven "biegst")

Passen die Bohrungen vom Kardan auf Welle und Motor genau?

Wenn die Bohrungen zu gross sind werden die Kardan "aus der Mitte" gespannt und laufen dann unwucht.

Link to comment
Guest Biker-Neuss

Hallo Zusammen,

eine Frage habe ich: warum hast du 2 Wellen hinter einander verbaut?

Dadurch hast du dir schon mal eine Störquelle eingebaut (durch die 2te Kupplung zwischen den beiden Wellen).

So, wie es aussieht hast du doch genug Platz im Schiff.

Grundsätzlich gilt: je länger der Antriebsstrang/Welle, je dicker sollte sie sein. In deinem Fall 5mm bei 335mm länge in einem Stück!

Oder eine Kurze, so um 200mm und den Motor weiter nach hinten!

 

dies ist meine persönliche Meinung und Erfahrung.

Link to comment
Guest Joachim C.
eine Frage habe ich: warum hast du 2 Wellen hinter einander verbaut?

Woran siehts Du das?

Ich sehe nur eine lange Welle und ein dreifach gelagertes Stevenrohr.

 

 

Frage: ist die Welle auch 3x gelagert? oder nur am Stevenrohr Anfang/Ende?

Dann könnte nämlich die Ursache die zu lange Welle sein, die dann bei hohen Drehzahlen auf Grund der Fliehkräfte im Stevenrohr anfängt zu schlagen.

Abhilfe könnte ein drittes Lager in Stevenrohrmitte bringen. (Vorausgesetzt man bringt es noch hinein)

 

Gruß

Joachim

Edited by Joachim C.
Link to comment
...machen Welle und Stevenrohr diesen Geräusche auch "ohne montierte Propeller".

Hallo Heinz,

 

stimmt, diesen Zusatz habe ich geflissentlich überlesen. :D

Ferndiagnose ist schwierig; mein nächster Ansatz wäre dann genau der Punkt, den Fräsmax angeführt hat. Eine 3-Punkt-Lagerung der Welle begünstigt prinzipiell Verspannungen (was nicht bedeutet, dass ein Stützlager verkehrt wäre). Ich baue Stützlager auf die Art ein, dass die Welle zuerst nur hinten, dann vorne festgesetzt (eingeklebt) wird; der Motor hat dabei erstmal eine starre Wellenkupplung. Das Stützlager wird dann auf die Art eingepasst, dass es die Welle haarscharf nicht berührt (bzw. Stützspant mit Bohrung in leichter Übergröße, so dass die Welle berührungslos durchflutscht). Der Rest ist dann nur noch Vergiessen mit eingedicktem Epoxy. Dann bleibt die Sache genau in der Flucht.

 

Dein Video zeigt, dass die Welle nicht völlig gerade ist. Weiss nicht, ob ich das akzeptieren würde. Ist aber ebenfalls schwierig zu beurteilen, weil die "Rampe" relativ steil und das Abrollen recht schnell ist. Durch diese Unwucht wird ein Aufschwingen begünstigt, erklärt aber letztlich noch nicht, wo es warum schlägt. Da fällt mir noch das Thema "Resonanzen" ein, das ist aber relativ komplex und führt hier zu weit. (Wenn Resonanzen der Grund sind, müsste das Schlagen wieder aufhören, sobald du die Motordrehzahl noch weiter erhöhst).

 

Die "Servcefreundlichkeit" von Raboesch kenne ich aus eigener Erfahrung, da gibt's offenbar keinen Email-Support. Ist bei so einem Miniladen natürlich auch nicht so ganz einfach zu bewerkstelligen. Aber Penetranz kann helfen, ich hatte seinerzeit meine Frage nach drei Wiederholungen beantwortet bekommen.

 

Sehr viel mehr fällt mir auf die Distanz auch nicht mehr ein; ich hoffe, du kriegst dein Problem noch gelöst.

 

Gruss, Jo

Link to comment

Moin Jo,

danke für Deine Rückmeldung. Ich hatte zuerst auch nur 2 Lager für das Stevenrohr. 1X Rumpfdurchgang und 1X innen vor dem Kugellager. Aufgrund der Geräusche habe ich dann noch das 3. Lager eingebaut.

Nein, einen Laserpointer zum Prüfen des Stevenrohr habe ich nicht. Zur Kontrolle habe ich jetzt noch einmal eine Welle ausgebaut und siehe da,in der Mitte, auf Länge gesehen, sind schwarze "Schleifspuren".

bild-1.jpg

----

bild-2.jpg

Das bedeutet wohl, daß bei höherer Drehzahl die Welle "schlägt" und an die Innenseite des Stevenrohr kommt. Werde mich mal mit dem Verkäufer (Hobby Lobby) in Verbindung setzen, da Raboesch als Hersteller ja nicht auf meine Mail geantwortet hat.

Nochmals danke für Deine "Teilnahme" und mal sehen wie es weiter geht?

Gruß

Heinz

Link to comment

Hallo,

 

ich habe da eine andere radikale Meinung:

 

Wenn die Welle schlägt, tut sie dies ja im Kreis. Da sollte "gegendrücken" nicht wirklich helfen. Da ist eher das Stevenrohr krumm. Glaube ich aber nicht. Ich würde es mal mit einer starren Kupplung testweise versuchen. Ein Kardan-Gelenk wird immer etwas rappeln. Also evtl. raus damit. Die Motorhalterung mit einer starren Kupplung muss mit der Welle fluchten. Das Ganze dann voll mit Fett, und schon sollte das es deutlich leiser laufen. Ggf. noch die mittlere Stütze des Stevenrohrs entfernen, damit das Stevenrohr ruhig ein wenig Spiel bekommt. Und man sollte beachten, dass es im Wasser gar nicht mehr so laut ist, wie an Land.

 

Bernd

Link to comment
Guest tschakaa

Moin -diese Art der Raboesch Welle habe ich auch verbaut.

 

picture.php?albumid=204&pictureid=3647

 

 

Beim Händler waren für die Welle 10.000 U/min angeben, bei Raboesch selbst 20.000 U/min. Die Welle ist bei mir "nur" ca. 28 cm lang - das Stevenrohr etwas kürzer.

 

Ob nun im Leerlauf, oder in der Badewanne sowie auch bei einer ersten Fahrt nur mit dem "Swimming Chassis" gab die Welle keine außergewöhnlichen Geräusche von sich. Die Raboesch Kupplung habe ich nicht verwendet sondern eine starre Direktkupplung eingebaut. Der Antrieb dreht geschätzt bei 20.000 U/min Lastdrehzahl - eher höher.

 

Was die Kollegen auch schon geschrieben haben -> Wenn Deine Welle prinzipiell so wie meine aufgebaut ist (wovon ich stark ausgehe) hat sie vorne ein Kugellager und eine Lagerung am Wellenende. Ich bin nur amateurhafter Laie was das angeht, aber m.E. schlägt die Welle weil sie ganz einfach zu lang ist bzw. zu wenig Lagerpunkte hat.

 

Ich habe keine Ahnung, inwiefern Du jetzt an die Wellen rankommst und wie qualifiziert dieser Vorschlag ist. Das Geheimnis liegt evtl. in der Reduzierung der Wellenlänge zwischen den Lagerpunkten.

 

Bevor wir dazu kommen - den Kugellagerköcher mit dem Lager hast Du doch bestimmt mit dem Stevenrohr verklebt? Auf dem Bild kann man das schlecht erkennen.

 

- Kürzen der Stevenrohre in Richtung Heck (auch wenn es vielleicht nur 10 cm sind), dann sitzt der Kugellagerköcher schonmal mehr zur Wellenmitte.

 

- Du hast ja verstellbare Motorhalter - verwenden von Direktkupplungen. Somit zusätzliche Lagerung. Jetzt sind drei Lagerpunkte, einigermaßen verteilt, vorhanden.

 

- Wenn möglich - unter Last in der Badewanne ein Amperemeter dazwischen schalten. Wenn der Motor am wenigsten Strom zieht bist Du , zumindestens mit der Motorwelle, in einer Flucht und vermeidest Spannungen an der Welle die dann wieder zu einem unrunden Lauf führen.

 

 

- Sitzen die Motoren fest in der Schelle und haben keine Chance zu vibrieren? Auch das sollte gewährleistet sein.

Link to comment

Moin "tschaaka",

danke für deine ausführlichen Anmerkungen. Es handelt sich im Prinzip bei uns um die gleichen Wellen. Die Kugellagerköcher sind verklebt mit UHU-Schraubenfest. Deiner Bemerkung mit der Länge der Welle, kann ich nur zustimmen. Sie sollte "im" Stevenrohr mindestens noch einmal gelagert werden. Bin zur Zeit auf der Suche nach Teflon-Lagern oder nach Rohmaterial, aus dem ich 2 Lager 4 x7 x 5mm drehen lassen kann. Habe auch schon an 2 zusätzliche Kugellager gedacht.Hast Du vielleicht einen Tipp? Das kürzen der Stevenrohre möchte ich möglichst vermeiden, denn ich habe diese Länge gewählt, damit das innere Ende des Stevenrohres oberhalb der Wasserlinie im Boot herauskommt, auch wenn die Rohre dicht sein sollen. Das mit dem Amperemeter und dem Boot in der Badewanne funktioniert mangels geeignetem Meßgerät nicht. Die Motoren sitzen übrigens fest in der Schelle auf der Motorhalterung.Direktkupplungen müßte ich gegebenenfalls erst besorgen.Ein heutiger Test hat ergeben, daß die schlagenden Geräusche nur in einem gewissen Drehzahlbereich sind. Bei dann noch höherer Drehzahl sind die Geräusche wieder weg.

Nochmals Dank und Gruß

Heinz

Link to comment
Guest tschakaa

Hallo Heinz,

 

das mit der Wasserlinie hätte ich nicht gedacht. Liegt die denn so hoch? Das kannst Du aber besser beurteilen.

 

Suchst Du das hier? Gut - es ist kein Teflon, aber m.E. das Material aus dem auch die hintere Buchse ist - hinter der Plasteabdeckung. Wenn es das nicht ist, auf der Seite findest Du bestimmt was. Habe vor einigen Tagen mal nach kleinen Zahmriemen und Zahnriemenscheiben gesucht und bin hier fündig geworden. Einziger Pferdefuß - Versandkostenpauschale 10 Euro bei so einem Kleinauftrag.

 

Bin gespannt wie Du die Lager da reinbekommst. Rohr warm, Welle kalt und Fett? Da musst Du ja entweder das hintere Lager entfernen oder das inbords operieren "Schwester, Tupfer bitte!".

 

Hier noch etwas aus dem Bereich Voodoo-Zauber. Jo schrieb weiter unten, dass auch Resonanzen die Schwingungen auslösen können. Das kann ich mir auch durchaus vorstellen.

 

Irgendwann, als die Welt noch schwarz weiss war habe ich im Physikunterricht gelernt, dass auch jedes Material eine bestimmte Eigenfrequenz (oder Resonanzfrequenz?) hat.

 

Würde mal Folgendes probieren - nur wenn es einfach geht - die Erfolgchancen sind niedrig. Mach doch mal im mittleren Bereich der Welle (und auch nur da) großzügig Schrumpfschlauch über die Welle. Wenn es die Materialresonanz verändert ist die Welle ruhig - oder die Schwingungen werden durch den Schlauch an der richtigen Stelle gedämpft. ...oder sie macht noch mehr Krach :fies:

 

Klingt total dämlich - aber vielleicht hilfts.

Edited by tschakaa
Link to comment

Hallo "tschaaka",

irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, Du verstehst etwas davon, was Du sagst?:that: Danke für den Link. Da werde ich mal stöbern,denn die haben sogar eine Filiale in meiner Nähe.

Ja, die Kugellager liegen ungefähr 20mm über dem Wasserpaß. Um gegebenenfalls die Lager einzubauen, werde ich einen Bekannten bemühen, der mal Werkzeugmacher war.Nachstehend eine Vergrößerung des achteren "Delrin-Lagers" des Stevenrohrs.

delrin-lager.jpg

 

Nur Schrott und teuer bezahlt. Nach Entfernen dieses Lagers werde ich versuchen von hier aus das mittlere Lager "durchzuschieben".

An Deiner Bemerkung mit den Resonanzen, ist mit ziemlicher Sicherheit auch was dran und den Test mit dem Schrumpfschlauch werde ich auch einmal versuchen. Irgendwie muß der "Krach" doch wegzukriegen sein.

Werde dann berichten.

Gruß

Heinz

Link to comment
Guest tschakaa

Danke - auch ein blinder Hahn findet ab und zu einen Korn :mrgreen:

 

Delrin-Lager? Dann unterscheiden sich unsere Wellen doch. Bei mir ist (nachgeguckt habe ich bei meiner Welle noch nicht - steht so im Hobbylobby-Shop) ein Bronzelager mit O-Ring Dichtung verbaut Bei Deiner lt. Angabe eben das Delrin-Lager. Hab gerade während des Schreibens nachgeschaut und war überrascht.

 

Kleiner Gedankengrübler noch wenn das Lager nicht ohne Weiteres in das Rohr gehen sollte - aber ich hoffe doch mal.

 

Da mein Rumpf keine vernnüftige Wellenhose (heisst das so?) hatte habe ich das Stevenrohr durch ein Stück nächstgrößeres Messingrohr geführt. Das ging "saugend" - ohne viel Spiel. Eingeklebt habe ich es dann nachdem Motor, Welle, Prop positioniert sind.

 

Wenn Deine Stevenrohrführungen im Rumpf exakt fluchten, könntest Du das Stevenrohr an der gewünschten Lagerstelle auftrennen, Lager einsetzen, eine Muffe aus größerem Messingrohr drüber ziehen und verkleben oder verlöten.

 

Die Direktkupplungen kannst Du Dir dann ja auch sparen, wenn die vorhandenen Raboesch-Gelenkkupplungen in Ordnung sind.

Link to comment
Delrin-Lager? [...] Bei mir ist (nachgeguckt habe ich bei meiner Welle noch nicht - steht so im Hobbylobby-Shop) ein Bronzelager mit O-Ring Dichtung verbaut Bei Deiner lt. Angabe eben das Delrin-Lager. Hab gerade während des Schreibens nachgeschaut und war überrascht.

 

Vielleicht eine Verwechslung? - Raboesch hat beide Versionen! Also motorseitig entweder Kugellager oder Sinterbronze mit G-Ring. Propseitig entweder Bronzelager mit O-Ring oder Delrin-Lager. Die kugelgelagerten sind bis 20.000 rpm angegeben, die sinterbronze-gelagerten bis 10.000 rpm.

 

Ein heutiger Test hat ergeben, daß die schlagenden Geräusche nur in einem gewissen Drehzahlbereich sind. Bei dann noch höherer Drehzahl sind die Geräusche wieder weg.
Mach doch mal im mittleren Bereich der Welle (und auch nur da) großzügig Schrumpfschlauch über die Welle. Wenn es die Materialresonanz verändert ist die Welle ruhig - oder die Schwingungen werden durch den Schlauch an der richtigen Stelle gedämpft

 

Im Prinzip eine gute Idee, aber das funktioniert leider nicht. Das ist etwas komplexer. Das Thema "Resonanzen" war mal vor gefühlten 2000 Jahren ein spannendes Spezialthema im Studium; da haben wir Untersuchungen durchgeführt, warum Häuser durch Resonanen in einem U-Bahn-Tunnel eingestürzt sind, obwohl die (durch die U-Bahn) zugeführte Energie viel geringer war, als zum Einsturz erforderlich.

 

Ein resonanzfähiges Bauteil ist ein Feder-Masse-System. In unserem Fall wirkt sich das so aus: wenn die zugeführte Frequenz (Motordrehzahl) mit der Eigenfrequenz der Welle identisch ist, schaukeln sich die Schwingungen (trivial ausgedrückt) aneinander hoch. Da reicht dann schon die kleine Unwucht der Welle aus, um im kritischen Resonanbereich mordsmässig zu schwingen. Das erklärt auch, warum der "Krach" bei höheren Frequenen (Motordrehzahlen) wieder aufhört -> da liegt man dann wieder oberhalb der Eigenresonanz. Die Masse der Welle veränderst du aber durch einen Schrumpfschlauch (fast) nicht, weil der Schrumpfschlauch in Relation zur Edelstahlwelle so gut wie kein Gewicht hat.

 

Erfolgversprechender wäre es, die Eigenfrequenz der Welle in höhere (unkritische) Bereiche zu verschieben, indem man das Stevenrohr kürzt und das vordere Lager weiter nach hinten versetzt. Die "Einspannlänge" der Welle wird damit kürzer, also ihre Eigenfrequenz höher als die höchste erreichbare Motordrehzahl. Das Gesamtsystem kommt dann nicht mehr in Resonanz. Das würde mit einiger Sicherheit funktionieren, hat aber einen entscheidenden Schönheitsfehler: wie weit muss man eigentlich kürzen? Tja, das könnte man jetzt zwar theoretisch millimetergenau berechnen, aber... hatte ich schon erwähnt, dass das Ganze gefühlte 2000 Jahre zurück liegt, relativ komplex ist und in meinem Hirn an dieser Stelle schon mehrfach durch unsinnige Motorenberechnungen überschrieben worden ist? :D

 

Bernds Einwand, dass eine rund schlagende Welle nicht durch "gegendrücken" ruhig zu stellen ist, ist natürlich erstmal völlig berechtigt. Ich würde jedoch dagegen halten, dass die Amplitude dieser Wellenschwingung offenbar kleiner ist als der halbe Innenrohrduchmesser, so dass die Welle immer nur an einer Stelle des (vermutlich nicht völlig fluchtenden) Außenrohrs anschlägt.

 

Aber was folgt jetzt eigentlich daraus? Man kann aus diesem Thema problemlos eine Doktorarbeit machen, Wellenrohr kürzen, Kardan rausschmiessen (ich bin ebenfalls erklärter Kardan-Gegner), Lager einsetzen, etc.pp. - aber bei einem exakt fluchtenden Stevenrohr mit exakt rund laufender Welle würde das Ganze garnicht erst passieren. Ist es da nicht am Sinnvollsten, die Wellenanlage zu reklamieren und auszutauschen? Zumindest die Welle selbst? Wenn Raboesch nicht reagiert, würde ich mal bei HobbyLobby anrufen. Der Herr Petrich ist ein sehr netter Typ, mit dem kann man gut reden. Sicher kriegt man das Ganze auch mit Fett (und auf dem Wasser) noch "leiser", aber damit ist das Problem ja trotzdem nicht abgestellt, sondern lediglich nicht mehr so deutlich hörbar.

 

Gruss, Jo

Link to comment

... dass die Amplitude dieser Wellenschwingung offenbar kleiner ist als der halbe Innenrohrduchmesser ...

 

@ Jo:

 

schöner hättest Du es nicht ausdrücken können :mrgreen: :mrgreen:

 

 

Ich würde es immer noch zuerst mit einer starren Kupplung (testweise) versuchen. Notfalls einen Motor mit Kardan mittels Behelfsunterbau fluchtend justieren.

Der Kardan lässt m.E. die lange Welle nicht gerade laufen, da er sie einseitig belastet.

 

Bernd

 

P.S.:

Bei meinem Schubschiff-Rohbau habe ich Raboesch-6mm Wellen verbaut. Die "Hülse" mit dem Kugellager habe ich bei langsam laufendem Motor mit dem Stevenrohr verlötet. Ist m. E. präziser als verkleben.

Link to comment

Hallo,

 

natürlich gibt es immer die ganze Palette von Möglichkeiten warum die Welle nun schlägt. Dennoch würde ich vorher drei Ursachen ausschliessen.

 

Wenn eine Welle den Spiegeltest nicht besteht wird es schwierig. Wo bei man natürlich eine Welle auch beim Einbau oder einstellen verbiegen kann. Also wenn es sein muß, Welle tauschen.

 

Die Mittellagerung einer Welle im Stevenrohr ist natürlich zwar in 90 % der Fälle anzutreffen aberdennoch völlig unsinnig. Die sich ergebenden frei laufenden Segmente durfe natürlich nicht gleich sein (gleiche Resonanzfrequenz). Auch nicht 2/3 zu 1/3 sondern zumindest halbe und doppelte Frequenz vermeiden.

Wer im Boot schon mit freilaufender 2 mm Federstahlwelle gefahren ist

(macht man in Riggern bis 50000 U/Min), weiss, das die Schwingung der Welle sich sonst wirklich vervielfacht.

 

Eine Welle muß mit Amperemeter eingbaut werden. Nur da merkt man wirklich sofort, ob ein verschieben der Kupplung um 2 mm bereits die Situation komplett verändert. Eine verzogene Welle läuft natürlich nicht energiearm. Eine Resonanz an Land war mir eigentlich immer egal, wenn die Welle leicht lief und im Wasser ruhig war. Aber dann sollte es eine Resonanz sein, die wirklich nur bei einer Drehzahl auftritt. Wenn sich der Lärm mit steigender Drehzahl steigert ist wohl eher davon auszugehen das Handlungsbedarf ist.

 

Beste Grüße Hanjo

Link to comment

Moin Moin,

ich bedanke erst einmal bei allen Beteiligten für Ihre Ratschläge und Meinungen mit einem Blumengruß. (müßt ihr euch teilen)

danke.jpg

 

Es ist unglaublich, was es für Möglichkeiten für meine Problemlösung gibt.

Damit ich mich jetzt aber nicht "festbutter", vom hundertsten in`s tausendste komme und noch unendliche Versuche mache, habe ich mit Hobby-Lobby telefoniert, die beiden Wellen aus dem Rumpf "gerissen" und heute per Paket zur Besichtigung nach Oldenborstel geschickt. Wie die Sache ausgeht, werde ich hier berichten.

Gruß und bis bald

Heinz

Link to comment
Guest Strikersen

Moin!

Man kann ganz einfach prüfen, ob die Welle grade ist:

Man legt die Welle an den äußersten Enden auf gleich hohe Böcke, und in der Mitte der Welle positioniert man eine Messuhr mittels Stativ!

Dann dreht man die Welle langsam und beobachtet den Zeigerausschlag der Messuhr!

Sollte die Uhr mehr als 0,05 mm ausschlagen, würde ich die Welle richten!!

Ich habe mir für mein Bötchen auch eine Raboesch Welle gekauft, jedoch in 5mm Stärke und natürlich auch viel kürzer (290mm) !

Die Welle musste ich aber noch kürzen!

Nach dem Kürzen habe ich die Welle wie beschrieben auf "Höhenschlag" geprüft und musste auch etwas nach richten!

Meine Welle läuft jetzt glatt "Null" zwischen den Lagern!

Mein Stevenrohr habe ich auch so überprüft, da ist ein leichter Knick von ca. 0,03 mm drinn, aber damit kann man wohl leben!

 

Jetzt habe ich mal eine Frage zur "Lagerhülse" !

Die von Raboesch schreiben etwas von verkleben der Hülse!

Aber womit? Loctide Welle-Nabe? Sekundenkleber ?

Womit gehts?

 

Nun hat einer von Euch die Hülse verlötet!

Ist der "Gammerring" vor dem Lager nicht Hitze empfindlich?

Link to comment
Guest tschakaa

Moin,

 

@Joe - Du hattest recht - Irrtum - ich habe bei der 5mm Welle geschaut. Die haben ein Bronzelager. Meine 4mm Welle hat auch "nur'" ein Delrin-Lager.

 

Das 5mm-Wellchen soll Kugellager UND Bronzelager haben. KLICK. Irgendwie war ich der Überzeugng diese Welle zu haben. Aber dann würden meine Props ja nicht passen. Wahrscheinlich nur weil weil ich sonst immer die Aktionware/Restposten kaufe :lol:

 

Aber egal :mrgreen: der beste Tipp war einfach mal beim Verkäufer anrufen. So einfach kann es sein.

 

Strikersen - ich habe den Köcher nur mit einem Tröpfchen Uhu-Hart verklebt, da das Böötchen noch in der Erprobungsphase ist. So kann ich (glaube ich) das Ding einfach wieder lösen.

 

Um den Köcher zu verlöten vermute ich fast, das ich meinen Lötbrenner benutzen müßte. Aber ich will mir den Rumpf nicht verschmullern. Das hält auch ausreichend mit dem Kleber.

 

Heinz - ich drück Dir dolle die Daumen das mit den Wellen alles gut wird. Ohne jetzt rumschleimen zu wollen, aber wer so ein prima Modell baut wird sich doch von dieser Kleinigkeit nicht wirklich beeindrucken lassen.

 

Gehr jetzt erstmal noch ein paar Spannten gerade schleifen, stelle die Blumen in die Vase und wünsche Euch einen spannenden, ereignisreichen richtig tollen Freitag Abend.

Link to comment

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Create New...

Important Information

We have placed cookies on your device to help make this website better. You can adjust your cookie settings, otherwise we'll assume you're okay to continue.