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Schiffsmodell.net

Ätztechnik - Einsteigerfragen


Guest s17

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Ich will mich schön langsam mit den Aufbauten meines Schleppers befassen. Die möchte ich aus Messing machen. Dabei ist das Problem aufgetaucht, daß ich nur schwer exakte Schnitte machen kann. Mit der Dekupiersäge bin ich auf verlorenem Posten, mit der Ministichsäge komm ich nur extrem langsam und mit gehörigem Lärm voran und mit der Hebelblechschere verbiegen sich die Teile zu stark... Ich hab mich gefragt wie die Bastler kleine Wagons und Loks aus Messing nachbauen und bin auf die Ätztechnik gestoßen. Hier im Forum gibt es auch einen Thread dazu http://www.schiffsmodell.net/showthread.php?t=32151&highlight=%E4tzen, aber ich hab noch Fragen - ich möchte die Schritte, die dabei zu tun sind aufzählen (zusammenfassen) und fragen ob das eh so richtig ist (falls ein admin mein post unnötig findet kann er es löschen)

 

1: mit einem Cad Programm die Flächen auf Folie ausdrucken (für hinten und vorne auf der Messingplatte) (dunkel bleibt beim Ätzen bestehen, hell wird weggeätzt)

 

2: Mit einem Fotolack lackieren (sowas? http://www.conrad.at/ce/de/product/813923/POSITIV-20100ML/SHOP_AREA_19753)

 

3: dann in so einen Belichtungsrahmen (http://www.conrad.at/ce/de/product/530530/BELICHTUNGSRAHMEN-220-X-160/2512130) einlegen Folie drauflegen und belichten mit so einer Lampe? (http://www.conrad.at/ce/de/product/590685/UV-STRAHLER-MIT-UV-LAMPE-25-W/SHOP_AREA_22609) , umdrehen und nochmal belichten

 

4: dann kommt die Säure und die nächste Frage - als Ätzmittel hab ich bei Conrad das hier gefunden: http://www.conrad.at/ce/de/product/551848/1KG-EISEN-III-CHLORID/2512121

die Bedienungsanleitung ist sinnvollerweise nur auf ungarisch verfügbar - nur die Warnvorschriften sind auf Deutsch - müssen die Kügelchen mit Wasser gemischt werden - stimmt 600-800g/l?

 

5: dann das Ätzgerät in Betrieb nehmenhttp://www.conrad.at/ce/de/product/530344/SCHAUMAETZGERAET-RAPID-I-A/2512150 wie lange bleibt die Platte (0,5mm dickes Messing) drinnen?

 

6: zum Schluß mit Wasser abspülen??

 

Entstehen durch das Ätzen irgendwelche giftige Nebenprodukte, was ist alles zu entsorgen?

Was braucht man für Schutzvorrichtungen, gegen körperliche Schäden?

 

Hab gesehen, daß man damit wirklich tolle Dinge zaubern kann - hoffentlich sind die Gefahren und Entsorgungsmaßnahmen nicht zu aufwendig...

 

lg

 

Wolfgang

Edited by s17
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Hellmut Kohlsdorf

Hallo Wolfgang

 

Im einzelenen zu deinen Punkten:

 

1. Richtig, dabei musst du bei deinem Drucker die setzen die den dunkelsten Druck erzeugt. Beim Belichten MUSS dann die Seite der Folie auf der Oberfläche des Messings liegen, auf der der Drucker gedruckt hat, damit möglichst der Druck unmittelbar auf dem Messing liegt.

 

2. Ein guter Freund hier im Forum war mit dem Ergebnis mit dem Spary nicht sehr zufrieden. Ich kann dir nur die Messingplatten von Saemann.de mit beidseitiger fotoempfindlicher Beschichtung empfehlen. Habe kürzlich da wieder eingekauft um den Schriftzug bei meinem Segerl aus einer Messingplatte zu ätzen.

 

3. Bilderrahmen und Lampe viel, viel zu teuer! Einen Rahmen benötigst du garnicht, es genügt die Folie mit der Messingplatte darauf und eine Schaumstofplatte mir Gewichten darauf. Als Lampe kann man über die Bucht sich einen Gesichtsbräuner schon mit etwas Glück für einen Euro plus Versandkosten kaufen. Ich habe damals 15,- Euro ausgegeben. Siehe dazu in meinem Baubericht die Beiträge vom 14.10.2009:

 

http://www.schiffsmodell.net/showthread.php?t=33996

 

4. In den Beiträgen oben zeige ich die preiswerte Technik, bin jetzt auf die Luxusvariante umgestiegen mit Ätzküvetten von Saemann.de. Als Ätzmittel würde ich Natriumpersulfat wärmsten empfehlen. Da diese am Besten bei 40-45 Grad Celsius wirkt habe ich in meiner preiswerten Lösung den Campinkkocher wie dort beschrieben mit einem Pinsel benutzt, bei der Luxusvariante sorgt der Heizkörper für die Erwärmung, leg dir aber den stärkern Heizkörper zu, es dauert sonst zu lang.

 

5. Das von dir gelinkte Ätzsystem finde ich sehr unvorteilhaft und empfehle daher die unter 4. genannte Küvette mit Zubehör, da man dort sichtbar das Ätzen verfolgen kann und die Messingplatte herausnimmt wenn alles stimmt.

 

6. Ja.

 

Die Dämpfe sind sicher nicht gesund und zumEntsorgen steht was bei den Unterlagen zu Küvette. Also in gut gelüfteten raum. Die Dämpfe, sollten die sich im Raum z. B. auf den Innereien des Computers absetzen dürfte das auf die Dauer sehr ungesud werden!

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Guest Joachim C.

Zwischen Schritt 3 und 4 fehlt ein Punkt: Entwickeln.

Denn Du mußt die belichtetet Stellen des Fotolacks wegspülen damit das blanke Messing sichtbar wird. Nur dort kann die Säure dann das Metall angreifen und wegätzen.

 

Ich kann Dir auch nur von dem Spray abraten. Es ist sehr schwer eine absolut gleichmäßige Schicht aufzubringen.

Als ich noch Elektronikplatinen geätzt habe, hatte ich das Spray mal im Einsatz und auch schlechte Erfahrungen gesammelt.

Bin dann schnell auf fertig beschichtetet Platinen umgestiegen.

 

Zur Entsorgung: die ganzen Mitteln kannst Du natürlich nicht einfach in den Abfluss kippen.

Es gibt Müllsammelstellen auf denen Du diese Chemikaline (meist kostenlos) abgeben kannst. Bei uns kommt alle paar Wochen ein Speziallaster der solche Chemikalien mitnimmt und fachgerecht entsorgt.

Im Zweifellsfalle mal auf der Gemeinde nachfragen.

 

Gruß

Joachim

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Danke für eure Antworten, die ersparen mir wahrscheinlich viel Frust! Der Link ist echt toll. Da steht auch gleich wies funktioniert und die Auftragsarbeiten lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen... Glaube ich werde dort bestellen. Ich hab mir mal schnell zusammengeschrieben was ich alles brauchen werde...

 

0. Folie zum Bedrucken

 

bei saemann

1. Tauchätzanlage Art. 1020

2. beidseitig beschichtetes Messing Art. 1065

3. Standard Entwickler Art. 1007

4. Neutralisierungsmittel art. 1012

5. ph-indikator art. 1013

6. Schnellätzmittel art 1006

 

bei conrad

7. die Uvlampe (10 eur mehr, dann hab ich gleich was gescheites...)

8. Arbeitsschale (zum Entwickeln)

9. Belichtungsrahmen (gefällt mir irgendwie)

10. Behälter in den ich nicht mehr brauchbares Ätzmittel hineinschütte

 

Könnt ihr mir sagen, ob was fehlt?

 

lg

 

Wolfgang

Edited by s17
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Guest meisterjäger

Wenn du schon viel Gekld ausgeben willst,dann aber auch richtig.

Laß die UV Lampe weg und kauf dir das Belichtungsgerät 1008 von Saemann

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Hallo Wolfgang,

 

ich bin mir nicht sicher, ob Du mit dem UV-Strahler glücklich wirst. Belichter (auch Selbstgebaute aus einem Gesichtsbräuner) liefern eine wesentlich gleichmäßigere Ausleuchtung als ein Punktstrahler, und beim Produkt steht ja auch dabei: "Zum Beleuchten kleiner Flächen".

 

Mein Selbstbau besteht auch aus einem Gesichtsbräuner und belichtet (für meine Zwecke) optimal. 4 Röhren, in ca. 80mm Abstand eine dünne Glasplatte eines alten Bilderrahmens drüber, das Ganze in eine Holzkiste gebastelt und fertig. Belichtungszeiten liegen um die 75s.

 

Die Scheibe sollte allerdings vollkommen okay, sauber und kratzerfrei sein, sonst bekommt man u. U. drollige Resultate... :?

 

Grüße

 

Torsten

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Hallo Wolfgang,

 

bei den Aufbewahrungsbehältern bitte beachten, dass die Lösung mit dem Ätzmittel auch nach Ende des Ätzvorgangs noch etwas Gas entwickeln kann. Ich würde daher eine Kunststoffflasche bevorzugen und diese nicht ganz dicht verschließen. Für den Entwickler ohnehin ein Muss, da Natronlauge Glas angreift.

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Hellmut Kohlsdorf

Ich kann Torsten bei der UV-Lösung nur voll zustimmen! Wenn du den von Torsten und mir empfohlenen Weg gehst, ist der Entwicklungsrahmen unnötig und sinnlos! Schau in meinem Baubericht zur Carina, da habe ich mich in meiner üblichen epischen Länge zum Thema meiner eigenen Erfahrungen ausgelassen.

Wichtiger Hinweis, nehme den stärkeren der beiden Heizkörper.Ich habe den 100W Heizkörper, dauert eindeutig viel zu lange bis ich meine 40 Grad Celsius erreiche und nehme nicht das "billigereThermometer". Ich bedauere es getan zu haben. Das Ding ist wie ein Kugelschreiber mit dem Clip für das Einhängen in eine Hemdtasche ausgestattet und lässt sich daher nur so einbauen, dass die Anzeige schlecht zu lesen ist. Dazu ist das Thermometer nicht wirklich dicht, also schwimmfähig. Ein fast 100% Fehlkauf!

Edited by Hellmut Kohlsdorf
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Vielen Dank für Eure Antworten! Die Belichtungsgeräte sind mir eindeutig zu teuer... Aber es gibt da noch diesen Belichtungskoffer - der kostet "nur" die Hälfte. Ich glaub den werd ich mir nehmen. Die Gesichtsbräuner in den Holzkisten - ich weiß nicht, aber irgendwas sagt mir dazu nein (auch wenns blöd klingt)

 

An Hellmut hab ich noch eine Frage bzgl. des Ätzgeräts: du empfiehlst mir jetzt die Tauchätzanlage Typ2, oder? Hab den Teil deines Berichts gelesen in dem du ätzt, damals hast du aber ohne Anlage geätzt, oder? http://www.saemann-aetztechnik.de/aetzanlagen/index.html

Die erste, billigste hat ja auch 150 W, hat aber keine Halter - da muß ich Platinenhalter dazukaufen, oder?. Und welches Thermometer sollte ich nehmen? (kannst du mir die Nr. sagen?)

 

Vielen Dank schon Mal!

 

Wolfgang

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Guest SternHugo
Vielen Dank für Eure Antworten! Die Belichtungsgeräte sind mir eindeutig zu teuer... Aber es gibt da noch diesen Belichtungskoffer - der kostet "nur" die Hälfte. Ich glaub den werd ich mir nehmen. Die Gesichtsbräuner in den Holzkisten - ich weiß nicht, aber irgendwas sagt mir dazu nein (auch wenns blöd klingt)

 

Hallo Wolfgang,

 

Du mußt ja keine Holzkiste nehmen, ein alter Scanner vom Wertstoffhof oder Flohmarkt tuts genau so. Alles was "unnützt" ist aus dem Scanner ausräumen und die Röhren aus dem Gesichtsbräuner rein, fertig ist die Musik, habe damit äusserts zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.

 

Gruß Roger

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Hallo Roger!

 

das mit dem scanner find ich eine gute idee - da hat man gleich rahmen und deckel, glasplatte usw. wenn ich einen kaputten hätte würd ichs ausprobieren... hab aber keinen und extra was kaputtes kaufen... naja die 100 Eur investier ich einfach mal in den "Belichtungskoffer" - dann weiß ich auch, daß es reibungslos funktionieren sollte... hab sowieso schon mehr als genug mit dem Boot zu tun, weils mein erstes ist, bei dem ich alles selber machen will...

 

lg

 

Wolfgang

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also das blubberaquarium ist in wahrheit auch unnötig... aber was ist mit den Dämpfen - im Aquarium bleiben sie drinnen, oder? Und 40min für 0,2mm wie lange brauch ich da für 0,5mm??

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Wolfgang,

 

mit dem Schnellätzmittel (Natriumpersulfat) brauchst du für ein 0,2mm Neusilberblech ca. 15-20min, wenn das Wasser passend temperiert (zwischen 45 und 50Grad), frisch und gleichmäßig bewegt ist.

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bei 0,5mm wirst du jedenfalls keine glatten Kanten mehr haben, sondern Hohlkehlen.

Der Photolack schützt das Messing vor der Säure. Wenn der Ätzvorgang am Ende des Lackes begonnen hat, entsteht jedoch eine weitere ungeschützte Kante - dort, wo das Blech weggeätzt ist, liegt das von oben geschützte Blech ja jetzt an der Seite frei und wird dort natürlich von der Säure angegriffen... Nennt man Hinterätzung.

Je dicker das Material ist, umso schlimmer wird der Effekt. Im Extremfall nützt der Schutzlack nichts mehr, weil das Material von hinten abgetragen wird.

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hab noch nie so dünnes Blech (0,2mm) in der Hand gehabt :keineIdee: - kann man damit auch relativ große Aufbauten löten oder wird das Ganze dann zu filigran? (bevor ichs bestelle und dann nicht das machen kann was ich damit vorhabe)

 

danke für eure hilfe!

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bjorn060895

Mit 0.2mm. Ms kannst du sicher diene Aufbauten fertig stellen, du musst wohl an einige Stellen verstärken (zB. in die Ecken, an lange, flache Teile und dort wo zwei Teilen stumpf zusammengelötet würden) Ohne die Verstärkungen kommst du eigentlich nicht aus, aber macht kein Problem. Das Vorteil an 0,2mm Material ist das die Teilen schneller Heiß würden (einfacher zu löten), und auch nicht zu schwer würden. Und zum Problem an Anfang der Thread: ein Hebelschere ist fast unbrauchbar, und ein Dekupiersäge würde ich auch nimmer Verwenden. Ich glaube, einfache teilen lassen sich mit einen Metallaubsage gut sagen. Mann kann ja nicht alles Ätzen! Mit die Sage verbiegt das Material nicht, aber Mann muss wohl einige übungen machen, ist ja aber nicht so schlimm.

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Hellmut Kohlsdorf

Hallo Wolfgang

die Bestellbezeichnung die du hesagt hattest, die kleinste der Ätzanlagen, passt schon. Du kannst im Gespräch mit Hern Saemann, dank seiner freundlichen, kundigen und unterstützenden Art, sicher "deine" Ätzanlage, so konfigurieren, wie du es möchstest. Den stärkeren Heizstab und ein Themometer, dass man in der Säure Schwimmen lassen kann, ohne das Wasser eindringt wäre eigentlich ideal.

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