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Baubericht Kutter „Mary Ann“


Wellenreiter

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Als nächstes stand das Anbringen der Scheuerleiste an. Diese besteht beim Bausatz aus ca 2x3 mm Leisten aus Abachi. Die Leiste umläuft das ganze Schiff. Neben ihrer Funktion als mechanischer Schutz gibt sie dem Schiff ganz einfach eine ästhetische Note. Der Umlauf um das Heck benötigt die stärkste Biegung. Das Stück Leiste habe daher ich wieder über dem Wasserdampf vorgeformt. Beim Biegen der Leiste muss man darauf achten, das das Holz nicht ansplittert oder gleich bricht. Abachi ist da aber doch recht genügsam und erlaubt relativ enge Biegeradien. Vor dem Anbringen wurde das Leistenholz mit verdünntem Porenfüller vorbehandelt, um einen gewissen Witterungsschutz gewährleisten zu können. Zeitweise hatte ich mir als Alternative eine Leiste aus PS überlegt. Letztendlich hat mir das Holz jedoch besser gefallen. Beim Kleben mit Uhu-Hart habe ich dann eine Pleite erlebt. Der Klebstoff hat die Grundierung angelöst sodass die Leiste partout nicht halten wollte. Also musste ich die ganze Grundierung erst einmal mit Universalverdüngung abwaschen. Ein erneuter Klebeversuch war dann auch noch nicht erfolgreich, weil die Aushärtezeit des Klebers einfach zu lang war. Die Leiste muss ja irgendwie in Form und an den Rumpf gehalten werden. Eine Aushärtezeit von 24h ist da einfach nicht praktikabel. Ich entschied mich dann für Sekundekleber. Da ich irgendwo hier Forum gelesen hatte, das Sekundenkleber auf Glasfaser problematisch sein kann, habe ich den Rumpf an der Klebestelle mit Schleifpapier etwas angeraut. Mit dem Sekundenkleber gab es dann auch keine Probleme. Stückweise habe ich die Leiste angeklebt und solange fixiert bis der Kleber hielt. Überschüssiger Kleber auf dem Rumpf lässt sich dann mit Papier abziehen, angetrockneter Kleber mit Schleifpapier entfernen. Die seitlichen Leisten wurden danach ebenso angebracht. Zwischen Schanzkleid und Schiffsrumpf gab es jetzt noch an einigen Stellen einen relativ großen Spalt oberhalb der Scheuerleiste. Den Spalt ließ sich mittels Feinspachtel schließen.

 

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Eine Besonderheit des Modells sind die Scheuerleisten auf der Steuerbordseite. Sie dienten wohl als Schutz vor Aufprall der Scherbretter sowie des vollen Netzes beim Einholen. Laut Modellplan sind das kräftige Verstrebungen am Schanzkleid und dünnere Streifen am Rumpf, die Richtung Kiel zeigen. Bei den originalen Schiffen waren diese vermutlich aus Metall. Die Leisten müssen wieder aus dem Rohmaterial des Bausatzes zurecht geschnitten werden, Abachi für die dickeren Leisten und Mahagonifurnier für die dünnen Leisten. Zuerst habe ich die Maße aus dem Bauplan abgelesen und mit Bleistift und Stahllineal Hilfslinien am Rumpf angezeichnet. Der Bauplan zeigt eine Seitenansicht des Schiffes, aber nicht die Abwicklung der Leisten. Daher habe ich die Längen der unteren Leisten durch Anlegen am Rumpf ermittelt. Die fertig geschnittenen Holzleisten habe ich dann wie gehabt mit Sekundenkleber fixiert. Da der Anriss nicht ganz korrekt war habe ich beim Kleben mein Augenmaß verwendet. Wenn ich mir die Fotos betrachte, sind aber trotzdem kleine Fehler erkennbar. Das Gehirn rechnet anscheinend kleine Abweichungen einfach heraus, da beim Modell der Raumeindruck eine Rolle spielt (das soll keine Entschuldigung sein). Auf dem Foto ist das ja nur noch eine Fläche. Vielleicht ist es aber auch die Freude über den gelungenen Bauabschnitt, der einem die Augen vor der Realität verschließt. Die Heckleisten auf dem Schanzkleid sind laut Bauplan nicht vorgesehen. Die Mehrzahl der realisierten Modelle, soweit ich das im Internet und diversen Modellbauzeitschriften recherchieren konnte haben diese jedoch vorgesehen. Das Modell wird dadurch glaubwürdiger. Also habe ich diese auch noch angebracht, auch wenn es davon in diesem Bauabschnitt keine Fotos gibt. Zum Schluss wurden die Leisten noch etwas geschliffen und mit verdünntem Porenfüller mehrfach versiegelt.

 

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An dieser Stelle möchte ich über ein kleines Sonderprojekt berichten, weil es chronologisch hierher gehört, das Achterdeck. Dieses ist eine kleine Plattform direkt hinter dem Kajüthaus. Wenn sie montiert ist, bedeckt sie den Revisionsschacht, sodass dieser nicht sichtbar ist. Deshalb habe ich das Achterdeck so konzipiert, das es sich entfernen und wieder einsetzen lässt. Dazu gibt es am Schanzkleid eine Leiste als Auflage sowie einige Leisten als Abstützung unterhalb der Plattform Den Rohling habe ich dann solange bearbeiten, bis er sich bündig einsetzen lässt. Das Teil wurde gebeizt und mit Porenfüller gesichert. Als Übung für die Beplankung und Kalfaterung des Hauptdecks habe ich dann die Mahagonileisten aus dem Baussatz auf das Achterdeck aufgeklebt. Zwischen den Leisten bleibt ein kleiner Spalt frei. Dieser nimmt die Kalfaterung auf. Ich habe mich für Holzkit entschieden. Die Stangenware erschien mir als zu hart. Im Baumarkt bin ich dann auf Holzpaste gestoßen. Diese gibt es in verschiedenen Farben und lässt sich mit dem Spachtel recht leicht in die Spalten drücken. Nach dem Trocknen habe ich die überschüssige Paste mit der Messerklinge abgezogen. Außer in den Spalten bleibt die Paste aber auch in den Poren zurück. Ich hatte zwar das Holz zuvor mit Porenfüller behandelt. Das war jedoch anscheinend nicht ausreichend. Bei einem Arbeitsschiff sieht der Effekt recht realistisch aus. Bei einer Modelljacht wäre das wohl weniger erwünscht.

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Beinahe hätte ich ein wichtiges Detail vergessen zu beschreiben, die Befestigung der Wanten an Rumpf und Schanzkleid. Diese besteht aus einem Brett als Verstärkung für das Schanzkleid und den Rüsteisen, in die die Wanten verankert werden. Die Brettchen müssen an den Verlauf der Scheuerleiste und Oberkante Schanzkleid angepasst werden, bevor sie verleimt werden. Die Rüsteisen liegen als getanzte Messingteile dem Bausatz bei. Sie müssen entsprechend gebogen werden. Danach habe ich sie mit Sekundenkleber angebracht. Der Bausatz sieht Messingnägel zur Fixierung vor. Die wollte ich nicht verwenden, sonst hätte ich ja Löcher im Rumpf. Beim Original wurden vielleicht verschraubte Bolzen verwendet. Der Kopf von dem Bolzen oder Schraube wird wohl sichtbar gewesen sein (ich habe leider kein Originalfoto). Ich habe kleine Stücke von dünnem Messingdraht abgeschnitten und mit dem Hammer („oh je“) flach geklopft. Diese Teile habe ich dann befestigt. Beim ersten Versuch habe ich das ganze verlötet. Wie das eingestellte Foto zeigt, sieht das sehr besch…eiden aus. Beim zweiten Versuch kam wieder der beliebte Sekundenkleber zum Einsatz. Da das Ergebnis ansehnlicher wurde, habe ich die verlöteten Teile mit Entlötlitze wieder entfernt und neue angeklebt. Besser sähe das Ganze gewiss aus, wenn ich in das Messing Löcher gebohrt und kleine Stücke Draht hinein gesteckt hätte. Die überstehenden Enden könnte man dann runterfeilen. Na ja, ist mir zu spät eingefallen. Eine Erfahrung mehr in der Bastelsammelkiste.

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  • 3 weeks later...

Ursprünglich hatte ich den Rumpf mit einer Grundierung basierend auf Universalhaftgrund von Graupner vermischt mit Universalverdünnung versehen. Da aber wie schon berichtet die Scheuerleiste auf der Grundierung nicht halten wollte, habe ich diese wieder mit Universalverdüngung abgewaschen. Die Methode mit der Verdünnung war mir dann nicht ganz geheuer. Schließlich ist die Verdüngung doch recht aggressiv. Was, wenn sich die verklebten Leisten wieder ablösen? Außerdem war die Grundierung recht grieselig ausgefallen. Ich bin dann im Internet auf die Grundierung von Revell gestoßen. Diese gibt es in der Sprühdose. Also besorgte ich mir eine Dose und sprühte den Rumpf kurzerhand damit ein. Das Ergebnis war eine mattweiße fast perfekte Oberfläche. Ja, so ein weißer Rumpf auf blauem Wasser hat schon was… Aber es soll ja ein Arbeitsschiff werden.

 

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  • 3 weeks later...

Eigentlich wollte ich die Lackierung mittels Farbroller auftragen, um mir jeglichen Ärger wegen Sprühnebel fernzuhalten. Ermutigt durch das optische Ergebnis der Grundierung kaufte ich mir jedoch im Internet kurzerhand einen Airbrush-Set inklusive Kompressor. Ich habe dann erstmal ein weitere Lage Weiß aufgesprüht. Ich hatte mich für die Emailfarben von Revell entschieden und mir schon mal einen Vorrat an Mattweiß zugelegt. Denn ursprünglich sollte der Rumpf weiß sein. Nach meinem Dänemarkurlaub entschied ich mich dann letztendlich doch für hellblau, so wie die dänischen Kutter in der Regel gestrichen sind. Ob sie das allerdings in den fünfziger Jahren auch waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Das Weiß benutze ich jetzt als weitere Grundierung. Verdünnt habe ich mit der Farbenverdünnung von Revell. Sie riecht ähnlich wie Terpentinersatz. Vermutlich würde Terpentin auch funktionieren. Das Sprühen erwies sich schwieriger als ich dachte. Die Sprühpistole verstopfte immer wieder. Vielleicht war die Verdünnung nicht ausreichend, oder das Lösungsmittel ist zu schnell verdampft. Dafür spricht auch, dass der Farbauftrag teilweise pulverförmige Konsistenz hatte und mit einem trockenen Pinsel leicht wieder entfernt werden konnte. Den Rumpf habe ich dann mit 1000 Schleifpapier angeschliffen und vom Sprühtaub befreit. Beim nächsten Mal würde ich die Sprühpistole dann näher an den Rumpf halten. Das kann auch das vorschnelle Verdunsten des Lösemittels verhindern.

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Zum Anreißen der Wasserlinie habe ich mir die Legosteine meines Sohnes ausgeliehen und eine Anreißhilfe daraus gebaut. Die Anreißlinie für den Anstrich oberhalb der Wasserlinie habe ich etwas tiefer angesetzt. Nach Anstrich oberhalb der Wasserlinie erfolgt der Unterwasseranstrich dann überlappend bis zu der Wasserlinie nach Bauplan. Das Unterwasserschiff habe ich vor dem Lackieren abgeklebt. Hier erfolgte das Abkleben noch mittels einfachen Klebestreifen. Optimal ist der nicht, da sich auf Grund der Materialeigenschaft das Band der Rumpfform nur schlecht anpasst. Für die späteren Abklebearbeiten habe ich mir dann ein Klebeband von Tamiya besorgt.

 

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Das Überwasserschiff habe ich dann mit Humbrol-Farbe besprüht. Das war ein Spontankauf im Baumarkt, da der Farbton passend war. Das Hellblau von Revell hat einen deutlichen Grünstich und erschien mir unpassend. Die Humbrol-Farbe verträgt sich mit den Revell-Farben, hat jedoch eigene Eigenschaften. Sie trocknet deutlich langsamer und gast auch noch nach Wochen noch aus. Das optische Ergebnis war ganz zufriedenstellend. Lediglich an den Verstrebungen floss die Farbe hinter die Abklebung. Auch das war ein Grund, für weitere Arbeiten von gewöhnlichem Tape abstand zu nehmen.

 

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  • 3 weeks later...

Mit der Anreishilfe aus Lego habe ich eine neue Linie gezogen; diesmal etwas höher, also da wo noch blaue Farbe ist. Mit dem Klebeband von Tamiya habe ich dann alles sauber abgeklebt. Deck, Schanzkleid und der Rumpf oberhalb der Wasserlinie wurden mittels Plastiktüte abgedeckt. Für den Unterwasseranstrich habe ich ein Ziegelrot Nr. 37 von Revell gewählt, das farblich einem originalen Anstrich nahe kommt. Aus meiner Erfahrung mit der weißen Farbe hatte ich gelernt, die Farbe nicht zu dick anzusetzen. Trotzdem war die aufgesprühte Farbe an manchen Stellen recht grobkörnig, so als ob die Farbe schon vor Erreichen der Oberfläche angetrocknet wäre. Nicht haftende Farbpartikel habe ich nach dem Trocknen mit dem Finger abgerieben. Ich will hier auch nicht verschweigen, dass ich vor dem Rot mit der Grundierung von Revell noch mal rüber gegangen bin. Das ist ein Baubericht, der auch die Fehler und Erfahrungen mitteilen soll. Also das war ausgemachter Schwachsinn. Die Grundierung griff dann die freiliegende blaue Farbe an (leichte Runzeln). Also habe ich nach dem Trocknen die runzeligen Stellen verschliffen. Außerdem war es Schwachsinn, da die weiße Grundierung nach dem Sprühen mit der roten Farbe an der Wasserlinie herausschimmert. Was lerne ich daraus:

 

  • Grundierung aufsprühen
  • Anreißen und abkleben der Wasserlinie mit Tamya-Band
  • Sprühen Wasseroberkante
  • Anreißen und abkleben der Wasserlinie
  • Sprühen Wasserunterkante

Mehr nicht, keine zusätzlichen Grundierung, am besten auch keine Farben von verschiedenen Herstellern. Das optische Ergebnis sieht daher nicht so überzeugend aus. Da ich mir aber in den Kopf gesetzt habe, den Rumpf zu altern, wird das hoffentlich nicht so auffallen. Wir werden sehen, Kritik berechtigt und erwünscht.

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Die dänischen Fangschiffe haben eine eindeutige Kennung, die typischerweise weithin sichtbar am Bug steuerbord wie backbord angebracht ist. Sie besteht aus einem Buchstaben als Hinweis auf den Liegehafen sowie einer laufenden Nummer (manchmal wohl auch getrennt durch einen Punkt). Die Schrift ist i.d.R. Schwarz mit transparentem Grund.

 

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Dem Billing Boats Bausatz liegen Abziehbilder bei. Soweit ich das erkennen kann, sind diese nicht transparent. Die blaue Farbe würde also gar nicht als Hintergrund sichtbar sein. Außerdem störten mich die all zu scharfen Kanten des Abziehbildes. Also habe ich mir kurzerhand eine Schablone aus Pappe angefertigt, die ich von dem Abziehbild kopiert und mit dem Messer ausgeschnitten habe. Die daraus resultierenden Ungenauigkeiten sowie das Bemalen mittels Schablone (sehr wahrscheinlich wie beim Original) sollten für Authentizität sorgen. Ich erwartete nicht, dass die Farbe mir den Gefallen tun würde und nicht hinter die Schablone laufen würde. In der Tat, ich musste mit dem Pinsel, Terpentin und Farbe entsprechen nachbessern, bis der Schriftzug halbwegs überzeugend war. Die Schattenzonen unter den Stegen, die die Ziffern halten mussten ja sowieso von Hand nachgezogen werden.

 

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Die Kutter haben typischerweise (auch die neueren Baureihen) einen oberhalb der Scheuerleiste umlaufenden roten Streifen. Nach Abkleben mit Tamya-Band habe ich diesen von Hand aufgemalt.

 

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Bei der Präsentation meines kleinen Kutters im Baubericht gab es einige sehr konstruktive Kritik bezüglich des Antriebes (http://www.schiffsmodell.net/showthread.php?p=361009#post12 und folgende Postings). Primär ging es darum, dass die Motorwelle nicht mit der Schiffswelle fluchtet. Ich hatte mir bei der Konstruktion und Einbau des Motors in das Spantengerippe einfach keine Gedanken darüber gemacht. Verständlich die Kritik, da es durch den großen Versatz zwischen den beiden Wellen zu Schwingungen, Geräuschentwicklung und verstärkte Abnutzung kommen kann. Außerdem hat der von mir ausgewählte Motor eine zu hohe Drehzahl. Mir wurde im Kommentarbereich zum Baubereicht dankenswerterweise ein anderer Motor mit passendem Propellerdurchmesser empfohlen (http://www.schiffsmodell.net/showthread.php?p=361029#post19). Die Empfehlung habe ich nicht vergessen. Die Umsetzung bereitete mir jedoch einiges an Kopfzerbrechen und bedingte einiges an Vorbereitungszeit und Neuanschaffungen.

 

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Der Motor von Bühler mit 7.2V Nennspannung und 5200 Umin-1 Leerlaufdrehzahl war schnell besorgt. Wie sollte ich jedoch den deutlich längeren Motor einbauen? Ich habe mir zuerst einen Motorhalter überlegt, an dem der Motor angeschraubt werden soll. Der Halter soll den Winkelversatz zwischen Kiel und Welle von 7.5 Grad ausgleichen. Diesen Winkel habe ich aus einem der Baufotos entnommen, also keine sehr genaue Methode. Mit Turbo-CAD habe ich mir dann eine Zeichnung konstruiert und in PS umgesetzt. Der Motor hat zwar Montagelöcher für die Verschraubung, Gewinde fehlen jedoch. Im Forum bin ich auf einem Thread gestoßen, der dieses Thema schon mal behandelte. Die Lösung ist simpel; man dreht die Schrauben einfach in die Löcher. Das Material des Motors ist so weich, dass die Schrauben (2mm) Gewinde hinein schneiden (damit besteht allerdings auch die Gefahr die Gewinde zu überdrehen).

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Für die Montage des Motorhalters musste ich erstmal Motor und Servo ausbauen. Der Spant an dem der alte Motor festgeschraubt war, habe ich mit etwas Birkensperrholz versteift. Das Brettchen habe ich einfach mit Pattex festgeklebt. Holzkleber wäre nicht so gut gewesen, da das Spantholz mit Epoxid versiegelt ist. Für die nächste Aktion habe ich dann in einen Bohrschleifer investiert. Da der Zugang zum Schiffsinneren doch recht knapp bemessen ist, habe ich noch eine flexible Welle dazu bestellt. Und damit das ganz auch noch zum Bohren gebraucht werden kann, kamen noch ein recht simpler Bohrständer und ein noch simplerer Schraubstock dazu (na ja, letzterer ist nicht so toll). Mit der in den Bohrständer eingespannten Bohrmaschine und der flexiblen Welle kann ich jetzt wie der Zahnarzt aus dem Vollen fräsen. Diese Maßnahme erwies sich als wirklich nützlich und so war der Spant recht flott ausgefräst. Damit passt der Motor jetzt durch die Öffnung im Spant. Allerdings hebt der Halter den Motor zu hoch an, sodass die beiden Wellen nicht miteinander fluchten. Da muss ich mir dann noch eine geänderte Version konstruieren, es sei denn ich wollte die Befestigungsschrauben für die Montageplatte direkt in den Rumpf schrauben…

 

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Also ging es jetzt noch mal ans virtuelle Zeichenbrett. Nach einigen Mühen mit TurboCAD (wo war denn jetzt wieder dieses Menu?) habe ich den Motorhalter soweit als möglich in der Höhe verkürzt. Damit wollte ich genug Platz für eine Montageplatte unterhalb des Halters schaffen, auf die er mittels M3 Schrauben befestigt werden soll. Dabei galt es zu beachten, dass der Motor die Bodenplatte des Motorhalters durchdringt. Mit TurboCAD lässt sich ein entsprechender Schnitt konstruieren. Nach dem Zuschneiden der Teile nach Plan habe ich die Durchdringung in der Bodenplatte herausgefräst bzw. gefeilt. Das Ganze habe ich dann wieder mittels Ruderer L530 zusammengeklebt.

 

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Jetzt brauchte ich noch eine Montageplatte, auf der der Motorhalter geschraubt werden kann. Hier bin ich auf Holz umgestiegen und habe mir eine kleine Platte aus 10mm starker Leiste zurecht gesägt. Als Gewinde für die M3 Schrauben habe ich Einschlagmuttern verwendet. Die Platte wurde dann solange mit dem Schleifklotz bearbeitet, bis sie sich in den Rumpf einfügte und die Motorachse mit dem Welle fluchtet. Damit das Teil auf dem Kiel richtig aufliegt habe ich noch Führungsschienen angeleimt. Eine dünne Korkplatte soll Schwingungen etwas dämpfen. Ob es wirklich hilft das Motorengeräusch zu mindern, darüber kann man geteilter Meinung sein.

 

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Nach Behandlung des Holzes mit Porenfüller wurden alle Teile inklusive Motor zusammen geschraubt. Das fertig montierte Teil habe ich in den Rumpf auf dem Kiel aufliegend mit 2K-Kleber verleimt. Die in das Stevenrohr eingelassene Welle diente mir dabei zur optischen Ausrichtung. Im letzten Schritt kamen dann endlich die Verkabelung und der Test! Die verwendete Wellenkupplung habe ich leider nicht mit passender Bohrung für die Motorwelle vorrätig. Mit einer größeren Bohrung läuft das ganze mit ziemlicher Unwucht. Ich habe daher eine flexible Verbindung aus Gummischlauch genommen. Damit sind dann nur noch die Motorgeräusche zu hören. Dazu kommen noch die hässlichen Fiepgeräusche des Motors bei gedrosselter Fahrt. Abhilfe wird hier ein Regler mit angepasster Regelung schaffen (http://modellbau-regler.de).

 

 

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  • 4 weeks later...
Wellenreiter

Inzwischen ist der gewünschte Fahrtregler eingetroffen (AS12/15RW BEC von http://modellbau-regler.de). Den alten Regler von Graupner (Navy V15R) habe ich ausgebaut. Nach erfolgtem Einbau zeigt der neue Regler ein weiches Anfahrverhalten des Motors, sodass Langsamfahrten des Modells ohne Schwierigkeiten möglich sind. Leider muss ich sagen, dass auch dieser Regler ein deutliches Fiepgeräusch im Motor erzeugt. Allerdings eher im mittlere Drehzahlbereich und nicht wie beim Navy Regler im unteren Bereich. Außerdem musste ich feststellen, dass der Motorbetrieb den Servo stört, vor allem wenn das Servokabel bewegt wird. Es scheint manchmal auch Rückwirkungen in den Regler zu geben. Dieser stoppt dann kurz den Motor und fährt wieder an. Da ich Motor und Servo nicht weiter auseinander setzen kann, werde ich wohl eine Kabelentstörung mittels Ferritkernen durchführen müssen.

 

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Eine weitere Unschönheit ist leider auch beim Dieselgeräuschgenerator zu beobachten. Der Generator ist ein einfaches Analogmodul von Conrad und passt vom Geräusch eigentlich ganz ordentlich. Die Dieselfrequenz wird über die Fahrspannung des Motors gesteuert. Ich habe die Schaltung mittels Operationsverstärker modifiziert, sodass auch bei Rückwärtsfahrt eine Drehzahlabhängige Frequenz möglich ist. Die Originalschaltung erwatet hierzu eine gegen GND gemessene negative Eingangsspannung, die der Navy-Regler nicht hat. Das sollte so auch mit dem neuen Regler funktionieren. Leider werden wohl höher-frequente Impulse generiert, die dem Generator volle Fahrt suggerieren auch wenn der Motor sich nur sehr langsam dreht. Ich hatte gehofft, das durch einen Tiefpass (ein RC Glied über den Rückkopplungspfad des OP) beheben zu können. Anscheinend ist das Ansteuerverhalten des neuen Reglers doch etwas komplexer. Um das zu Beheben benötige ich schon eine Schaltung, die die Fernsteuersignale in eine analoge Spannung umwandelt. Vielleicht findet sich noch eine alte Elektor-Schaltung. Oder ich nehme gleich ein digitales Soundmodul?

 

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Ach ja, einen Ausschalter vermisse ich auch noch, den gibt es beim Navy-Regler noch dazu. Hier muss wohl noch ein Kabelschalter her. Trotz alledem denke ich, ist der neue Regler eine bessere Wahl, da das Fahrverhalten bei kleiner Drehzahl sicher sehr positiv ist. Über Sound und Entstörung muss ich noch etwas brüten.

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Wellenreiter

Etwas länger zog sich die Alterung des Schiffsrumpfs hin. Nun hat es nicht gerade Jahre gedauert wie in der Wirklichkeit. Aber es ist mir schwergefallen, das gescheit hinzubekommen. Ist halt mein erstes Projekt, da muss das arme Schiffchen für Experimente herhalten.

 

Für die Alterung des Unterwasseranstrichs habe ich verdünnte Revell Email Farben verwendet. Für den Schiffsboden habe ich eine gebrochene Farbpalette gewählt, also braun, schwarz, rostfarben und etwas gelb. Da mir die Verdünnung von Revell ausgegangen war, habe ich Terpentinersatz verwendet. Das Gemisch ist jedoch sehr mager und nach dem Trocknen bleiben Farbkränze stehen. Außerdem hat der Rumpf wochenlang nach Terpentin gestunken. Da zahle ich doch lieber den höheren Preis für die Originalverdünnung. Der Unterwasseranstrich wurde mit den verdünnten Farben und Borstenpinsel behandelt. Das gibt recht weiche Verläufe und soll den Eindruck einer verwitterten Farbe vermitteln. Mit Pastellkreide habe ich den Anstrich dann noch mal nachbearbeitet, um lokale Inhomogenitäten heraus zu arbeiten. Den Übergang zwischen Unterwasseranstrich und sichtbarem Anstrich habe ich ebenfalls mit Pastellkreide behandelt. Dabei verschwand dann auch der weißliche Schimmer der Unterlackierung.

 

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Der Anstrich oberhalb der Wasserlinie wurde mit ähnlichen Farben behandelt. Hier kam jedoch ein feinerer Pinsel zum Einsatz. Finger und Wischlappen waren auch noch im Spiel. Hier sollten vor allem Abnutzungsspuren, Verschmutzung als auch Verwitterung dargestellt werden. Einige Stellen habe ich dann noch mit Pastell nachgearbeitet. Abschließend habe ich die Oberfläche mit verdünntem farblosen Revell Email (matt) verschlossen.

 

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Einige Decksaufbauten hatte ich schön früher fertig gestellt. Diese haben dann auch noch eine Alterung bekommen. Zum Spaß sind sie hier mal aufs Deck gestellt. Bevor jedoch die Aufbauten installiert werden, kommen erst noch die Deckbeplankung und Relinghandlauf an die Reihe (und Sound und Entstörung…).

 

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  • 3 weeks later...

Die Deckplanken liegen dem Bausatz als 5mm breite Mahagonileisten bei. Ich hatte schon munter zwei Reihen auf das Deck geklebt, bevor ich anfing mir Gedanken über den Wassergang zu machen. Laut Bausatz sollen die Planken einfach mit dem Schanzkleid zusammen stoßen. Das sieht aber nicht nur nicht so schön aus, sondern entspricht auch nicht dem Vorbild. Üblich ist dort ein das Deck umlaufender Wassergang aus Holz (Leibholz) oder einem anderen Material. Im Original scheint dafür eine an Beton erinnernde Masse verwendet worden zu sein.

 

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Für das Leibholz habe ich der Plankenstärke entsprechend 0,4 mm starkes Flugzeugsperrholz aus Birke verwendet. Dieses lässt sich gut anpassen und splittert nicht so schnell. Als problematisch und zeitaufwändig erwies sich das Anpassen der einzelnen Teile an den Verlauf des Schanzkleides. Zwar liegt dem Bausatz eine Zeichnung des Decks bei, jedoch entspricht diese nicht zwangsläufig meinem Modell. Ich habe die Vorlage auf festen Zeichenkarton übertragen und die einzelnen Schablonen auf das Deck zur Kontrolle und Anpassung gelegt. Daraus entstanden dann weiter korrigierte Schablonen. Das Verfahren habe ich so lange wiederholt, bis jede Schablone wirklich sauber gepasst hat. Dann erst wurden die einzelnen Stücke auf das Sperrholz übertragen und mit Schere und Messer ausgeschnitten. Das Leibholz wird noch nicht verleimt, da es ja noch für die Fischung angepasst werden muss.

 

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Bei der Beplankung musste ich die Stellen für die Aufbauten aussparen. Dabei fiel mir auf, dass das Modell eine Ladeluke bekommt. Ich hatte mir ja schon extra eine kleine Luke in der Nähe des Backsquartier gebastelt, damit das Dieselgeräusch besser zur Geltung kommt. Die Ladeluke ist dafür natürlich auch bestens geeignet und so entschloss ich mich, die kleine Luke nicht zu verbauen. Es wäre schwierig gewesen zu erklären, wozu sie beim Vorbild gedient haben mag. Tatsächlich befindet sich darunter (beim Museumswrack in Esbjerg) eine kleine Kombüse mit anschließendem Mannschaftsquartier. Der einfache Niedergang ist also ausreichend. Ein Laderaum soweit vorne am Bug passt da nicht mehr hin.

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  • 3 weeks later...

Bei der Erstellung der Fischung half mir diese Beschreibung: http://www.smc-hamburg.de/bullauge/vortrag/pdf/vort105c.pdf. Das Dokument veranschaulicht leicht verständlich die Konventionen zur Erstellung der Fischung. Praktische Tipps zur Ausführung gibt es hier: http://www.schiffsmodellbauer-online.de/Dokumente/Kalfaterung_und_Fischungen/Kalfaterung_und_Fischungen.htm. Ich habe dir ¼ Methode verwendet. Die Kalfaterung soll aber nicht mit Pappe sondern wie schon beim Achterdeck mit Holzpaste realisiert werden. Soweit lies sich das alles gut an, bis ich feststellen musste, dass linke und rechte Hälfte des Leibholzes nicht exakt spiegelsymmetrisch sind und so der Schnittpunkt der Planken mit dem Leibholz links und rechts nicht identisch ist. Ich musste daher Korrekturen am Leibholz vornehmen, was sich als recht zeitaufwendig erwies.

 

Wenn eine Planke erstmal zugeschnitten ist, geht das Verkleben recht flott. Ich habe wasserfesten Holzleim verwendet und nicht zu knapp aufgetragen. Die Planke wird dann aufgelegt und fest angedrückt. Der überflüssige Leim quillt heraus und wird mit einem feuchten Lappen entfernt. Auch Kleber im Spalt zur nächsten Planke sollte entfernt werden. Durch das Anpressen sowie die Kapillarwirkung des Holzes entsteht zwischen Planke und Deck ein Unterdruck, sodass die Planke dem Decksprung folgt, auch wenn kein mechanischer Druck mehr erfolgt. Mit hoch stehenden Planken hatte ich keine Probleme. Ich habe trotzdem nach dem Kleben Farbdosen als Gewichte aufgelegt. Mit kleinen Stücken Birkenholzfurnier lässt sich der Abstand der Planken zueinender einstellen. Augenmaß ist auch hilfreich, damit die Plankenstöße gleichmäßig verlaufen. Nach dem Trocknen muss dann noch der Spalt zwischen Leibholz und Planke korrigiert werden, da die Planken durch das Wässern doch minimal auseinander gehen und nach dem trocknen anscheinend nicht ganz in ihre Ausgangsgröße zurückschrumpfen.

 

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Nachdem die Leibholzstücke angepasst waren, habe ich sie dann stückweise verklebt. Das Birkenholz ist wesentlich steifer und nimmt auch die Feuchtigkeit nicht so schnell auf. Ich musste daher mittels Schraubzwinge sanften Druck ausüben, damit die Leisten bündig am Deck anliegen. Die Farbdosen dienten dabei als Gegengewichte. Außerdem habe ich das Leibholz zur besseren Handhabung in kleine Segmente aufgeteilt.

 

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  • 1 month later...
Wellenreiter

Nachdem das Deck soweit im Rohbau fertig war, habe ich es gründlich geschliffen. Dafür habe ich mir eigens einen Schleifklotz zurechtgemacht. Das gesäuberte Deck habe ich mit mehreren Lagen verdünntem Porenfüller versiegeln. Jetzt konnte ich die schwarze Holpaste auftragen, die die Kalfaterung darstellt. Nach dem Trocknen, das im Übrigen sehr schnell geht, habe ich mit einer Klinge die überschüssige Paste abgetragen. Nach erneutem Schleifen und Säubern erfolgten dann weitere Behandlungen mit verdünntem Porenfüller, bis das Holz so richtig davon getränkt war. Die Lukendeckel musste ich zuvor mit dem Messer wieder öffnen, da ich ja die Planken einfach über Deck und Deckel geklebt hatte.

 

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Das Leibholz habe ich in Anlehnung an den Museumskutter in Esbjerg rot gestrichen. Da mir das Rot doch zu aufdringlich erschien, wurde es noch mit stark verdünnter Farbe gealtert. Das kalfaterte Deck lasse ich vorerst mal unangetastet, da durch die Holzpaste schon eine art Alterung gegeben ist. Eventuell werde ich noch im Bereich der Winde etwas nacharbeiten. Aber das hat ja noch Zeit. Das Deck habe ich noch mit zwei Lagen mattem Klarlack versiegelt, um es besser gegen Wassereinflüsse zu schützen.

 

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Wellenreiter

Dass ich mit dem Fahrregler und dem Motorsound nicht so zufrieden war, hatte ich ja schon mal erwähnt. Da mir daraufhin der Volksregler wärmstens empfohlen wurde, bestellte ich so ein Teil kurzerhand hier www.modellbau-regler.de. Ich entschied mit für die Variante ohne BEC, und gab dem alten Fahrregler von Graupner eine zweite Chance… zur Aufbereitung der Fahrspannung für das Dieselgeräuschmodul. Der alte Regler liefert auch das BEC sowie den Einschalter, der wieder auf seinen alten Platz darf. Da mittschiffs kein geeigneter Raum mehr für den Volksregler war, habe ich ihn in die Nähe vom Motor platziert. Der andere Regler von www.modellbauregler.de, der wie auch der von Graupner Geräusche im Motor induzierte, flog raus. Und siehe da, Anfahrtsverhalten weich, vielleicht nicht ganz so fein wie der AS12/15RW BEC, keine Geräusche außer den Status-Beep (nun ja, das Knacken der Relais haben wir noch, vielleicht gibt es ja mal eine Version 2.0 mit elektronischen Schaltern und etwas kleinerer Bauform). Die Störer im Servo sind fast weg, da brauche ich wohl immer noch Ferrite. Und das Soundmodul nagelt jetzt wieder schön mit steigender Frequenz, wenn der Motor Gas gibt. Mit dem AS12 gab es da Probleme. Sicher würde ich da so nicht noch mal bauen, zumal der Sound in seinen Möglichkeiten begrenzt ist. Aber ich bin’s zufrieden.

 

(jetzt aber mal: http://www.schiffsmodell.net/showthread.php?p=360739#post360739)

 

 

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  • 2 weeks later...
Wellenreiter

Der Handlauf besteht aus gelaserten Holzteilen. Am Bug haben diese noch Aufbauten, die auch aus Holz geformt werden. Teilweise musste ich diese über Wasserdampf formen, bevor sie verleimt werden könnten. Bei einem Teil habe ich dann noch mit einem Brett und Nägel als Führung nachgeholfen, um die benötigte Endform zu erhalten.

 

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Für die seitlichen Teile des Handlaufs soll laut Bauanleitung des Bausatzes Abachi-Leisten genommen werden, wie sie für die Rumpfbeplankung verwendet wurden. Leider sind diese nicht ganz so dick wie die Teile für Vorderdeck und Achtern. Man müsste die sich daraus ergebene Stufe also herausschleifen. Außerdem sind die Leisten zu schmal um aus einem Stück dem geschwungenen Verlauf des Schanzkleides folgenden zu können. Also müsste man mehrere Stücke versetzt nacheinander legen und entsprechend beischleifen. Zu guter Letzt handelt es sich um eine andere Holzsorte, da könnte die Färbung nach dem Beizen unterschiedlich ausfallen. Daher habe ich aus bestehenden Holzresten aus dem Bausatz zwei Leisten vom gleichen Material wie für die Bug und Achternteile herausgeschnitten und mit Schleifpapier auf Form gebracht. Es gab da noch Reststücke, die dem Verlauf des Decks folgen. Ideal also für meine Zwecke.

 

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Alle Teile habe ich nach dem Schleifen gebeizt und mit Porenfüller gesichert. Zum Verleimen habe ich mich für Stabilit entschieden. Ausschlaggebend war die Verarbeitungszeit von 10 Minuten, die recht kurze Aushärtzeit sowie die Fähigkeit Spalte zu überbrücken. Außerdem ist der Kleber wasserfest. Tatsächlich war die kurze Trocknungszeit sehr hilfreich, da die Leisten doch mit etwas Druck aufgeleimt werden mussten. Das Auflegen von mit Dosen erschwerten Brettchen half nur bedingt, sodass ich zusätzlich Hand auflegen musste. Zehn Minuten Wartezeit waren da noch erträglich. Nach dem Kleben wurden die Stoßkanten noch mal geschliffen, soweit als nötig nachgebeizt und dann alles mit Klarlack versiegelt.

 

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Der Propeller besteht aus Messing, was so schön glänzt. Um den Propeller zu altern, habe ich erst mal per Elektrolyse Kupfer aufgebracht und dann durch Umpolung der Spannung leicht schwarz gefärbt. Dann habe ich das Metall oxidieren lassen und zum Schluss mit Klarlack versiegelt. Na ja, so ganz trifft es nicht den Bronzeton, aber geeignete Chemie, um Messing mit einer Bronzeschicht zu versehen, habe ich nicht ausfindig machen können.

 

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Und weil’s so schön ist, habe ich dann noch das Ruder montiert. Habe lange darauf gewartet. Die Ruderachse habe ich noch brüniert, damit das Messing am Austritt der Achse aus dem Rumpf nicht so auffällig schimmert.

 

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Ja, jetzt muss er wohl folgen, der Fahrbericht. Erstmal ging es noch mal in die Badewanne zum Testen. Wie beim ersten Wassertest der Eindruck von viel Schub. Na, hoffentlich ist der Antrieb nicht übermotorisiert. Aber der Freilandversuch verlief doch ganz vielversprechend. Mit Bedacht hatte ich ein flaches Gewässer ausgewählt, was prompt dazu führte, das ich das Schiff auf Wasserpflanzen festfuhr. Ging aber noch ohne Badehose gut, sonst hätte meine Familie viel zu lachen gehabt.

 

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Das Schiffchen liegt ordentlich und stabil im Wasser, der Schwerpunkt liegt doch sehr tief. Hoffentlich ändert sich das sich nicht gravierend, wenn Aufbauten und Segel dazu kommen. Speziell die Segel werden noch eine interessante Komponente beim Fahren werden. So ging es erstmal nur motorisiert bei leichtem Wind voran. Da merkte man schon, dass das Schiff dagegen halten musste. Die durch den Propeller bedingte Drift war auch zu beobachten. Das alles lies sich aber problemlos trimmen. Der Antrieb erscheint mir nicht übertrieben. Die Bugwelle und das Wellenbild bleiben auch bei „Vollgas“ moderat. Der Motor war mit der Windlast beschäftigt aber nicht überfordert (auch hier bleiben die Segel noch ein unbekannter Faktor). Der „Rückwärtsgang“ taugt erwartungsgemäß nur zum Bremsen. Das Ruder zeigt dabei fast keine Wirkung. Manövrieren an der Hafenmole habe ich nicht getestet da Betonmauer. Würde ich aber gerne mal an einem Hafenmodell erproben. Wassereinbruch war keiner zu verzeichnen, alles dicht. Das Fahren war ein echter Genuss, auch für meinen 6 jährigen Sohn. Der Soundgenerator macht ein angenehmes Dieselgeräusch. Zitat meiner Frau „Das ist so schön beruhigend.“ Also alles in allem ein erfolgreicher erster Test!

 

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Damit sind alle wichtigen Arbeiten an Rumpf und Rehling abgeschlossen. Jetzt kann es an die Aufbauten gehen. Die Ladeluke hatte ich ja schon mal erwähnt. Diese dient beim Original dazu, Fisch und Eis in die Laderäume zu befördern und auch wieder herauf zu holen. Damit bei verschlossenem Deck noch etwas von der Dieselgeräusch ankommt, habe ich die Luke so gebaut, dass sie geöffnet werden kann. Na ja, eigentlich ist sie so gebaut, das sie sich nicht richtig schließen lässt. Einen echten Verschluss habe ich nicht vorgesehen, der Griff ist also nur eine Attrappe. Der Lukendeckel wird mit einem Draht offen gehalten, der bei Bedarf eingeklappt werden kann. Der Deckel zum Verschließen des Decks nimmt die Ladeklappe auf. Schlitze im Holz sorgen dafür, dass noch etwas Geräusch oben ankommt. Gegen Spritzwasser sind die Schlitze mit einer schwarzen Kunststofffolie wasserdicht abgeklebt. Vor dem Einbau habe ich die Ladeluke noch dezent gealtert.

 

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Laut Bausatz wird die Ladeluke von einem Kasten umschlossen, der wohl den Fang beim Öffnen des Netzes aufnehmen soll. Ich habe keinerlei Vorlagen, die das so belegen. Ich glaube aber, dass die Aufbauten von Kutter zu Kutter leicht variierten. Wie dem auch sei, ich habe mich an den Bauplan gehalten und das Teil so nachgebaut. Da es sich ja wohl um Holzbretter handeln soll, die in Führungsschienen gesteckt werden, halte ich eine etwas rustikalere Alterung für angemessen. Der Kontakt mit Seewasser, Fisch und Reinigungsmitteln sollte das Holz schon angreifen. Ich habe das Holz mit heller Farbe gebeizt und dann mit Pastellkreide passend getönt und mit Klarlack fixiert. Das ganze wurde dann zusammengeleimt. Das Teil ist natürlich nur mit dem Wartungsdeckel verklebt, sodass dieser sich problemlos entfernen und wieder aufsetzen lässt.

 

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Die Aufbauten am Vorschiff habe ich teilweise schon sehr viel früher gebaut. Jetzt brauchte ich nur einige Details zu fertigen und das ganze Arrangement aufzukleben. Die Ankerlampe ist ein Fertigteil des Bausatzes. Hier brauchte es also nur etwas Farbe. Eine echte Beleuchtung habe ich dafür nicht vorgesehen, da ein simuliertes Ankern doch zumindest das ferngesteuerte Auswerfen des Ankers beinhalten sollte. Bei diesen Schiffen war das wohl nur ein einfaches Seil an dem man bei Bedarf den Anker ablassen und per Hand herauf ziehen konnte. Im Bausatz ist dafür eine Kette vorgesehen. Die Kettenglieder erschienen mir aber zu groß für den Maßstab. Ich glaube nicht, dass ein Matrose eine über hundert Kilo schwere Kette mit Anker alleine hochziehen kann. Als Seil habe ich ein Stück 0,7mm Takelgarn verwendet und mit Revell-Farben traktiert. Der Mast der Ankerlampe bekam noch eine Rohrschelle verpasst, da mir der natürlich gleich wieder abgebrochen ist und es so auch glaubwürdiger erscheint.

 

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  • 2 weeks later...
Wellenreiter

Das Skylight mittschiffs hat etwas mehr Zeit in Anspruch genommen. Der Kastenförmige Aufbau war ja schon länger fertig. Die Fenster bereiteten mir jedoch Schwierigkeiten. Ursprünglich wollte ich vertikale Gitter vor den Fenstern haben. Das Einlassen in den Rahmen erwies sich aber als schwierig und das Ergebnis war keineswegs befriedigend. Schließlich entschied ich mich für eine Variante mit horizontalem Gitter und Holzaufsatz. Die Fensterrahmen hatte ich zuerst aus einem Stück hergestellt. Diese gefielen mir aber auch nicht. So habe ich neue Fensterrahmen aus Mahagoni Furnierstreifen hergestellt, in die ich das „Fensterglas“ aus Kunststoff einlassen konnte.

 

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