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Kommentare zu Baubericht wieder mal Mahagoni - selbst entworfen


Guest jorge

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Deine Pläne sehen schonmal ziemlich gut aus. Bin gespannt auf die Umsetzung.

Ist immer großes Kino, wenn jemand seine Modelle inklusive Plan selbst entwirft.

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Hallo Jorge,

 

sehr schönes Projekt! Selber planen, selber zeichnen und selber bauen macht ja auch am meisten Spass - ganz viel Erfolg dazu!

 

ich habe keine Ahnung wie sich das Ding im Wasser verhalten wird.

Nicht anders als die anderen Runabouts dieser Zeit. Die Unterwasserschiffe sind ziemlich ähnlich, allerdings leider auch die Probleme. Die Konstrukteure wussten es in den 60ern noch nicht besser. Die RIVAs sollten z.B. durch ihren flach auslaufenden Boden die Hecksee schön ruhig halten (für Wasserskiläufer). Das bewirkt aber auch: vorne wird das Wasser sehr stark aufgeschnitten und zu den Seiten rausgeschleudert (Rasensprengereffekt), hinten saugt sich durch die zum Heck ansteigende Kiellinie der Rumpf an der Wasseroberfläche fest. Das ist der Effekt einer umgekehrten Tragfläche: das Wasser wird durch die inverse Wölbung beschleunigt und übt damit eine Sogwirkung auf den Rumpfboden aus.

 

Du wirst dir daher sicherlich selber einen Gefallen tun, wenn du diese beiden Bereiche "entschärfst" bzw. nach heutigen Gesichtspunkten optimierst. Die vorderen Spanten sind bei dir schon etwas gerader als bei den RIVAs, ohne diese konkave Wölbung auf der Spantunterseite - das ist schon mal gut. Zusätzlich würde ich unbedingt Dreiecksleisten an die beiden Kanten Rumpfboden / Seitenwand setzen. Sie bewirken, dass das Wasser stärker unter dem Rumpf gehalten wird (Auftrieb) und verhindern ein Hochlaufen an der Seitenwand bzw. einen zu starken "Rasensprenger". Diese Stringer dann bis zum Heckspiegel durchlaufen lassen. Hinten würde ich versuchen, den Rumpfboden so zu modifizieren, dass er gerade verläuft (in der Seitenansicht) bzw. linear leicht nach hinten-unten abfällt. Also die "Ausrundung" entfernen. Das verändert natürlich auch den Querschnitt der hinteren Spanten - aber die können am Boden auch ruhig v-förmiger werden.

 

Gruss, Jo

 

EDIT: habe eben übersehen, dass es bereits zwei verschiedene Linienrisse sind. Der neue Plan wird m.E. im vorderen Bereich mehr Probleme machen als der alte... da hast du wieder diese konkave Wölbung im Spantquerschnitt. Auch in Längsrichtung war der Strömungsverlauf im ersten Plan besser. Im zweiten steigt dagegen das hintere Unterwasserschiff nicht mehr so stark an - also dort schon mal besser als im ersten. Aber vielleicht bekommst du die Kiellinie hinten ja trotzdem noch weiter runter und gerader.

Wohlgemerkt: das sind alles nur Theorien, aus dem Bauch raus! Wie stark sich diese Veränderungen hinterher tatsächlich auswirken, weiss man wohl erst, wenn man es parallel ausprobieren würde. Aber ich würde - gerade bei eienr "freien" Eingenkonstruktion - ruhig ganz bewusst von den RIVA-Unterwasserschiffen abweichen, weil deren Probleme im Modell bekannt sind.

Edited by Jo_S
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Guest RayWo

Hallo Jorge,

 

ich bin begeistert. :that: Der Plan sieht doch schon mal ziemlich gut aus. Ich kann es kaum erwarten, die ersten Bauberichtsbilder zu sehen. :)

Dass die klassischen Rümpfe nicht optimal sind, weiß man ja. Die Originale lösen die Probleme aber eigentlich immer durch mehr Power. Das sollte doch auch für den geneigten Modellbauer ein probates Mittel sein. ;)

 

@Jo_S

Zu deinen Ausführungen hätte ich noch ein paar Fragen. (Bei mir schlummert auch noch so ein Entwurf im Schubkasten. Da ist jede zusätzliche Information gerne gesehen. Und vielleicht hilft's ja Jorge auch.)

 

Das bewirkt aber auch: vorne wird das Wasser sehr stark aufgeschnitten und zu den Seiten rausgeschleudert (Rasensprengereffekt), […]

Was ist das "schlimme" an diesem Effekt? Er sieht nicht so schick aus, okay. Aber hat er auch Auswirkungen auf die Fahreigenschaften?

 

[…]hinten saugt sich durch die zum Heck ansteigende Kiellinie der Rumpf an der Wasseroberfläche fest. Das ist der Effekt einer umgekehrten Tragfläche: das Wasser wird durch die inverse Wölbung beschleunigt und übt damit eine Sogwirkung auf den Rumpfboden aus.

Das hat Jorge im zweiten Entwurf ganz gut gelöst.

 

Du wirst dir daher sicherlich selber einen Gefallen tun, wenn du diese beiden Bereiche "entschärfst" bzw. nach heutigen Gesichtspunkten optimierst. Die vorderen Spanten sind bei dir schon etwas gerader als bei den RIVAs, ohne diese konkave Wölbung auf der Spantunterseite - das ist schon mal gut. Zusätzlich würde ich unbedingt Dreiecksleisten an die beiden Kanten Rumpfboden / Seitenwand setzen. Sie bewirken, dass das Wasser stärker unter dem Rumpf gehalten wird (Auftrieb) und verhindern ein Hochlaufen an der Seitenwand bzw. einen zu starken "Rasensprenger".[…]

Widerspricht sich das jetzt nicht? Ein konkaver Boden im Bugbereich würde doch auch das Wasser stärker unter dem Rumpf halten. Oder mindestens den "Rasensprenger" flacher halten. Warum also nicht konkav?

 

Diese Stringer würde ich aber auch empfehlen. An dem original Diva- / Classic-Rumpf läuft das Wasser wirklich ziemlich weit hoch. Das sieht nicht schön aus.

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Was ist das "schlimme" an diesem Effekt? Er sieht nicht so schick aus, okay. Aber hat er auch Auswirkungen auf die Fahreigenschaften?

Ja. Das Wasser, das vorne zu den Seiten rausgedrückt wird, "fehlt" hinten für den dynamischen Auftrieb des Heckbereichs. Also nach Möglichkeit das Wasser nicht verdrängen, sondern nach hinten weiterleiten.

 

Widerspricht sich das jetzt nicht? Ein konkaver Boden im Bugbereich würde doch auch das Wasser stärker unter dem Rumpf halten. Oder mindestens den "Rasensprenger" flacher halten. Warum also nicht konkav?

 

Nein, das sind zwei ganz verschiedene Effekte. Du kannst das Wasser nicht dadurch unter dem Rumpf halten, dass du ihn konkav (nach unten gekrümmt) ausführst. An einer Tragfläche verhinderst du damit auch nicht das Abwandern der Strömung zu den Flügelspitzen. Damit saugt sich wie gesagt nur der Rumpf an der Wasseroberfläche fest. Also genau das Gegenteil von dynamischem Auftrieb. Die Wölbung sollte für besseres Fahrverhalten ganz raus, also entweder Kiellinie parallel zur Wasseroberfläche oder sogar nach hinten leicht abfallend. Wir hatten ein ähnliches Beispiel (mit Video) neulich mal zur Torpedo / Typhoon - schau mal in die Suche.

 

Gruss, Jo

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Guest RayWo

Vielen Dank Jo! :that:

 

Ja. Das Wasser, das vorne zu den Seiten rausgedrückt wird, "fehlt" hinten für den dynamischen Auftrieb des Heckbereichs. Also nach Möglichkeit das Wasser nicht verdrängen, sondern nach hinten weiterleiten.

Klingt logisch. ;)

 

 

Nein, das sind zwei ganz verschiedene Effekte. Du kannst das Wasser nicht dadurch unter dem Rumpf halten, dass du ihn konkav (nach unten gekrümmt) ausführst. An einer Tragfläche verhinderst du damit auch nicht das Abwandern der Strömung zu den Flügelspitzen. Damit saugt sich wie gesagt nur der Rumpf an der Wasseroberfläche fest. Also genau das Gegenteil von dynamischem Auftrieb. Die Wölbung sollte für besseres Fahrverhalten ganz raus, also entweder Kiellinie parallel zur Wasseroberfläche oder sogar nach hinten leicht abfallend.

Ich glaube, da haben wir uns jetzt missverstanden.

Dass die Kiellinie zum Heck hin nicht mehr ansteigen soll, habe ich verstanden. Deine Analogie zum Flugzeugflügel hat das ja schön klar gemacht.

Ich meinte allerdings die Konkavität des Rumpfbodens, wenn man von vorne auf den Rumpf schaut. Aber das hast du mit deinem zweiten Satz eigentlich auch schon erklärt. Wenn die konkave Form nicht gerade extrem ausgeprägt ist, hält sie das Wasser wohl auch nicht unter dem Rumpf. Stattdessen sollte man wohl Stringer parallel zum Kiel vorsehen.

 

Wir hatten ein ähnliches Beispiel (mit Video) neulich mal zur Torpedo / Typhoon - schau mal in die Suche.

Das stimmt. Aber da hast du das nicht so schön erklärt. ;)

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Ich glaube, da haben wir uns jetzt missverstanden.

... Ich meinte allerdings die Konkavität des Rumpfbodens, wenn man von vorne auf den Rumpf schaut.

 

Ah, ok - du meintest den Querschnitt. Jetzt ist mir auch klar, dass das von mir mißverständlich formuliert war: wenn ich hinten in der Seitenansicht von "konkav" rede, meinte ich vone im Schnitt natürlich die konvexe Form der Spanten (vordere Spanten, linke und rechte "Unterseite", sozusagen die Innenwölbung an den Schenkeln des V's... bisschen schwer zu erklären). Durch diese konvexe Schaufelform wird das aufgeschnittene, verdrängte Wasser ja noch zusätzlich nach außen (zu den Bordwänden hin) beschleunigt, so ähnlich wie bei einer Turbinenschaufel. Da dürfte eine V-Form mit "geraden Schenkeln" günstiger sein, da kann das Wasser mit gleichbleibender Geschwindigkeit entlang strömen.

 

Gruss, Jo

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Guest jorge

moin, vielen Dank für die anregende Diskussion, genau so habe ich mir das vorgestellt.

 

Ich habe mal hier einige Änderungen aufgezeichnet, so wie ich die Empfehlungen verstanden habe, in Delftship kann ich das erst heute Abend oder morgen machen.

 

Wenn ich den Kiel gerade mache, wird mir das Heck zu mächtig, deshalb habe ich das Deck auch etwas abfallend gemacht, vorne die Wölbung werde ich begradigen, das kam in der Tat durch die Rumpfform der Rivas, aber eure Erläuterungen waren ziemlich deutlich. Dadurch ist die Wasserlinie nicht mehr so gewölbtm das fand ich Hydrodynamisch im ersten Riss auch besser.

 

bb80ao181fjbr4kal.jpg

 

wobei bei geraden Kiel, sich der Einbau der Stevenrohre etwas schwieriger gestaltet, waagerecht lassen die sich icht mehr einbauen, die werden schon ziemlich nach unten zeigen. Ebenso ragen die Ruder ziemlich weit nach unten.

 

Zu den Dreiecksleisten bzw. Stingern, Sollen sie wirklich am Knick (rot) angebracht werden oder weiter zur Mitte hin (blau)?

 

bb80d1cup0aikzsfx.jpg

 

Wäre es nicht sogar Ratsam das nicht mit Dreicksleisten zu machen, sondern gleich in die Rumpfform zu integrieren? Also so eine Art Stufe einzubauen? Fotos von so einem Rumpf wären hier hilfreich! Die Hanseboot ist erst im Oktober/November :(

 

Und letztlich bin ich mir noch nicht sicher wie die V Form verlaufen soll. Vorne ist sie ja stark ausgeprägt, nach hinten verschwindet die V Form immer mehr, ich stelle mir das so vor, dass ein starkes V nicht mehr so schön gleitet.

 

Also hinten am Heck das V so lassen (grün), stärker ausprägen (rot) oder weiter abflachen (blau) ?

 

bb80n7y5fz9z3q471.jpg

Edited by jorge
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Guest RayWo

@Jorge

Freut mich, wenn dir die Diskussion hilft. :) Ich finde sie auch sehr spannend. Ich bin schon gespannt, was am Ende bei rauskommt.

 

Zu deinem neuen Entwurf: Super! :that: So viel wirre Worte von Jo und mir und du hast uns trotzdem noch verstanden. Ich finde, dass der Rumpf durch deine vorgeschlagenen Veränderungen viel dynamischer aussieht. Also auch rein optisch gefälliger ist. Ich persönlich würde den Knick zwischen Boden und Seitenwand im Bugbereich noch ein wenig höher rücken. Damit kriegst du dann vorne ein schickes kräftiges „V“. (Für die Optik.) Die Kiellinie kann aber so waagerecht bleiben.

 

Du kannst in Delftship hydrodynamische Kennlinien einblenden lassen (Display -> Hydrostatic Features). Wenn ich Delftship richtig verstanden habe, musst du drauf achten, dass die Kurve im Heckbereich nicht wieder abfällt. Damit hättest du dann genau das vermieden, was Jo kritisiert hatte.

 

So wie du deinen Rumpf im Augenblick entworfen hast, würde ich die Dreiecksleisten tatsächlich am Knick platzieren und zwar über die gesamt Rumpflänge. Sonst läuft dir das Wasser einfach an der Rumpfwand hoch und du hast es dann auf dem Deck oder im Cockpit.

Bei den Rivas ist das anders gelöst. Wenn du dir die Draufsicht einer Riva anschaust, wirst du feststellen, dass das Deck ein sehr tropfenförmiges Aussehen hat und viel breiter ist, als der Querschnitt auf Höhe des Knicks. Dadurch stehen die Seitenwände nicht so senkrecht wie in deinem Entwurf und das Wasser kann nicht so leicht auf das Deck laufen.

 

Mit den Stevenrohren hast du natürlich recht. Die werden dann recht steil stehen. Das ist aber bei modernen Booten durchaus nicht unüblich. Ich habe auch schon gelesen, dass Z-Antriebe oder ähnliches verwendet werden. Das ist dann aber nicht mehr sehr „klassisch“. Das würde ich auch eher nicht machen.

Schau mal hier (pdf). Ganz unten hast du eine Seitenansicht und eine Draufsicht des Bootes. Da sieht man, dass die Welle auch ziemlich steil aus dem Rumpf kommt. Überhaupt kannst du dir diese Seite mal anschauen. Oder auch die hier. Die Boote werden dir sicherlich gefallen. :p

 

@Jo

Ja, das meinte ich. Da haben wir uns wohl beide nicht so sehr deutlich ausgedrückt. Aber wir haben uns ja trotzdem verstanden. Prima! :that:

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Guest jorge
@Jorge

Ich persönlich würde den Knick zwischen Boden und Seitenwand im Bugbereich noch ein wenig höher rücken. Damit kriegst du dann vorne ein schickes kräftiges „V“. (Für die Optik.) Die Kiellinie kann aber so waagerecht bleiben.

 

meinst du eher ein ^ also ein umgekehrtes V, in etwa so?

 

bb84pwg7kfkbxg14t.jpg

 

hmmm muss mal mit Delftship probieren, mal sehen wie es in 3D rüberkommt.

 

 

Du kannst in Delftship hydrodynamische Kennlinien einblenden lassen (Display -> Hydrostatic Features). Wenn ich Delftship richtig verstanden habe, musst du drauf achten, dass die Kurve im Heckbereich nicht wieder abfällt. Damit hättest du dann genau das vermieden, was Jo kritisiert hatte.

Ich glaube die Hydronymischen Kurven sind um Tutorial von Delftship beschrieben, werde mir den Knick damit noch mal überprüfen, der bestimmt in diesem Fall ja die Kurve. Aber dein PDF hat geholfen. Werde JOs "Kielkritik" auf jeden Fall umsetzen. :D

 

So wie du deinen Rumpf im Augenblick entworfen hast, würde ich die Dreiecksleisten tatsächlich am Knick platzieren und zwar über die gesamt Rumpflänge. Sonst läuft dir das Wasser einfach an der Rumpfwand hoch und du hast es dann auf dem Deck oder im Cockpit.

Bei den Rivas ist das anders gelöst. Wenn du dir die Draufsicht einer Riva anschaust, wirst du feststellen, dass das Deck ein sehr tropfenförmiges Aussehen hat und viel breiter ist, als der Querschnitt auf Höhe des Knicks. Dadurch stehen die Seitenwände nicht so senkrecht wie in deinem Entwurf und das Wasser kann nicht so leicht auf das Deck laufen.

 

Das überschwappen des Wassers hat Aeronaut bei der Diva auch nachträglich durch Leisten ziemlich weit virne verändert. Durchgehend hätten sie dann zusätzlich die Wirkung (wie von JOs beschrieben) das Wasser unterm Rumpf am Heck zu halten.

 

Mit dem heck boden bin ich mir noch nicht sicher ob das V weiter abgeschwächt werden sollte. (das letzte Bild mit rot/blau/grün)

 

Solche Diskussionen machen echt Spaß, ich bin auch neugierig wie weit ich komme. :D Ich weiß definitiv, dass ich bei den Beschlägen (das kommt ja noch viel später) hilfe benötigen werde (selbstbau interessant aber mangels Werkstatt schwierig / Kauf = teuer), bei der Motorisierung bin ich mir grob im Klaren (auf jeden Fall zwei Motoren / 600er?) und bei dem Rumpffinish tendiere ich zum laminieren und Epoxy (ganz dünne Seidenmatte).

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Guest RayWo
meinst du eher ein ^ also ein umgekehrtes V, in etwa so?

 

bb84pwg7kfkbxg14t.jpg

Ja. So meinte ich das. :that:

 

hmmm muss mal mit Delftship probieren, mal sehen wie es in 3D rüberkommt.

Vielleicht musst du jetzt das Deck auch ein wenig höher nehmen. Aber das probiere mal in 3D aus. Da sieht man das besser.

 

Das überschwappen des Wassers hat Aeronaut bei der Diva auch nachträglich durch Leisten ziemlich weit virne verändert. Durchgehend hätten sie dann zusätzlich die Wirkung (wie von JOs beschrieben) das Wasser unterm Rumpf am Heck zu halten.

Ich weiß. Ich baue gerade eine Classic. Da sind diese Leisten auch dabei. Ich werde die aber nicht verwenden, sondern statt dessen eigene Leisten nehmen, die bis zum Ende des Rumpfes durchgehen. Mal sehen, was das bringt.

 

Mit dem heck boden bin ich mir noch nicht sicher ob das V weiter abgeschwächt werden sollte. (das letzte Bild mit rot/blau/grün)

So aus dem Bauch raus würde ich zur roten Linie tendieren. Man muss es ja schließlich auch nicht übertreiben. Du willst ja sicherlich, dass das Boot scalemäßig fährt. Und dazu gehört eben auch eine gewisse Imperfektion.

 

Solche Diskussionen machen echt Spaß, ich bin auch neugierig wie weit ich komme. :D Ich weiß definitiv, dass ich bei den Beschlägen (das kommt ja noch viel später) hilfe benötigen werde (selbstbau interessant aber mangels Werkstatt schwierig / Kauf = teuer), bei der Motorisierung bin ich mir grob im Klaren (auf jeden Fall zwei Motoren / 600er?) und bei dem Rumpffinish tendiere ich zum laminieren und Epoxy (ganz dünne Seidenmatte).

Zu den Beschlägen kann ich dir diese Seite empfehlen. Wenn du mal richtig Geld loswerden willst, dann bist du bei denen goldrichtig. Die machen aber sehr schicke Dinge. Bei den Nachbarn gibt's einen Thread zu einem Boot, mit Beschlägen von denen. Das ist schon schick. :sabber:

 

Zur Motorisierung kann ich (noch) nichts sagen. Dazu müsstest du mal ein paar Daten sagen. Länge, Breite, Gewicht und so. Dazu kannst du wahrscheinlich einen eigenen Thread aufmachen. Da kommt bestimmt wieder viel Input.

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Guest jorge

die grüne Linie entspricht dem derzeitigen Rumpf, kommt mit der Diva auch in etwa hin, rot wär etwas zu V förmig, aber hier kommt ein wenig Geschmacksache rein, oder nicht?

 

Länge ca. 85 cm, überlege noch die Badeplattform in den Rumpf zu modellieren, aber > als 90cm darf es nicht werden, bekomme es sonst nicht in meinen Kleinwagen. Breite sind ca. 26 cm. Gewicht? Ja da kann ich wirklich nur raten.

 

Zum scale mäßigem Fahrbild, schau mal dieses Video

 

 

Meine Diva hängt tiefer im Wasser, aber das ist ja auch ein Kajütboot.

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Na hier geht's ja richtig ab - super! :D

Jorge, du warst ja richtig fleissig. Dein neuer Entwurf (die roten Linien) sieht für mein Empfinden hydrodynamisch viel besser aus. Auch der Wasserlinienriss ist viel "organischer", da kann die Strömung sauber anliegen. Jetzt bist du so nah dran, da könntest du die Kiellinie eigentlich auch gleich auf 0° setzen. Sieht man im Wasser eh nicht mehr. (Allerdings nimmt das Boot in Fahrt ja eh die Nase hoch, da ändert sich der Winkel der Kiellinie also von selber).

Und auch die Begradigung der Unterseite der vorderen Spanten (rote Striche in der 3. Zeichnung / vorderer Spantenriss deines Entwurfs) - genau das meinte ich.

 

wobei bei geraden Kiel, sich der Einbau der Stevenrohre etwas schwieriger gestaltet, waagerecht lassen die sich icht mehr einbauen, die werden schon ziemlich nach unten zeigen.

 

Ein paar Grad Neigung sollte nicht stören, es kommt hier ja nicht auf jedes 1/2 % Wirkungsgrad an. Mach sie so flach, wie der Rumpf es erlaubt. Wenn sie dann trotzdem noch zu steil wird, sind Flexwellen auch noch eine Möglichkeit, um nach hinten wieder "gerade" raus zu kommen.

 

Zu den Dreiecksleisten bzw. Stingern, Sollen sie wirklich am Knick (rot) angebracht werden oder weiter zur Mitte hin (blau)?

Auf jeden Fall genau am Knick (rot)! Die blauen kannst du zusätzlich machen (Erklärung folgt unten), die roten sind aber erstmal wichtiger. Genau an dieser Stelle will das Wasser ja den Rumpfboden zur Seite "verlassen", also muss es hier eine Kante vorfinden.

 

Wäre es nicht sogar Ratsam das nicht mit Dreicksleisten zu machen, sondern gleich in die Rumpfform zu integrieren? Also so eine Art Stufe einzubauen?

Kannst du machen, das wäre prima. Ich denke nur, dass das mit Leisten einfacher realisierbar ist.

 

Und letztlich bin ich mir noch nicht sicher wie die V Form verlaufen soll. Vorne ist sie ja stark ausgeprägt, nach hinten verschwindet die V Form immer mehr, ich stelle mir das so vor, dass ein starkes V nicht mehr so schön gleitet. Also hinten am Heck das V so lassen (grün), stärker ausprägen (rot) oder weiter abflachen (blau) ?

 

Ganz eindeutig "rot"! Versuch dir vorzustellen, was das Boot bei Fahrt im Wasser machen wird: bei zunehmender Fahrt hebt sich der Rumpf weiter aus dem Wasser. Wenn du nun hinten diesen "roten" Spantquerschnitt hast, bedeutet das: die benetzte Fläche des Rumpfbodens wird immer kleiner, der Gleitwiderstand sinkt, das Boot wird schneller. Wenn du nun zusätzlich weitere Stringer parallel auf den Rumpfboden klebst, unterteilst du diese benetzte Fläche sozusagen in Sektoren für verschiedene Geschwindigkeiten, die jeweils links und rechts durch die Stringer begrenzt sind und somit auch bei höheren Geschwindigkeiten ein seitliches Verdrängen des Wassers verhindern.

 

Genauso der Winkel der V-Form: bei den Rivas wird er nach hinten grösser und verschwindet zum Rumpf ganz. Das Wasser kann also gar nicht anders als zu den Seiten abzuwandern. Vorne wird es seitlich verdrängt, hinten verkleinert sich zusätzlich noch die benetzte Fläche... wo soll da das Wasser bleiben? Bliebe die V-Form dagegen durchgängig gleich, könnte die Strömung über die ganze Rumpflänge sauber am Unterwasserschiff anliegen.

 

Ich glaube, wir neigen bei der theoretischen Betrachtung eines Rumpfes dazu, uns in einem Linien-/Spantenriss zu sehr von der eingezeichneten Wasserlinie "ablenken" zu lassen. Diese Wasserlinie ist hydrodynamisch eigentlich recht uninteressant bzw. nur während der anfänglichen Aufgleitphase von gewisser Bedeutung. In Fahrt verschiebt sie sich ja permanent weiter nach unten und wechselt dabei sogar ihre Neigung. Also wäre es eigentlich bedeutsamer, wie sie bei Vollgas verläuft... und welche Voraussetzungen / Rumpfform das Wasser dann noch "vorfindet".

 

Dadurch stehen die Seitenwände nicht so senkrecht wie in deinem Entwurf und das Wasser kann nicht so leicht auf das Deck laufen.

Was das Hochwandern des Wassers an den Rumpfseiten anbelangt: ich würde aus dem Bauch raus stark davon ausgehen, dass es durch schräge Bordwände á la RIVA noch begünstigt wird. Grund: bei senkrechten Bordwänden ist der Winkel zwischen Rumpfboden und Seitenwänden grösser. Da kommt das Wasser also schlechter rum als bei dem flacheren Riva-Winkel. Bei den RIVAs ist dagegen der Winkel zwischen Seitenwänden und Deck grösser. Aber dieser Winkel ist m.E. nicht so wichtig, weil das Wasser bis dort oben ja bereits jede Menge "Schwallenergie" verloren hat. Unten ist mehr Druck drauf - da ist es besser, wenn dort eine klar definierte Abrisskante vorhanden ist.

 

Schöne Diskussion... ich glaube, ich muss mir unbedingt mal DelftShip angucken, kenne ich noch nicht. ACAD ist für solche Sachen eher mühselig.

 

Gruss, Jo

 

EDIT: noch kurz zum Video (sehr klasse übrigens): da siehst du sehr schön, wie das Wasser aufgeschnitten wird und wie flach bei den original-Rivas die Hecksee bleibt. Aber viel wichtiger: du siehst, wie schräg der Wasserpaß zur Wasseroberfläche verläuft. Das Wasser findet also in Fahrt eine völlig andere Rumpfform vor als im Stillstand. Eigentlich eine ganz banale Feststellung, aber vielleicht hilfreich, um sich von dem "Wasserpaß-Denken" zu lösen.

Edited by Jo_S
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Hey Jorge, habe gerade deinen neuen Plan im Baubericht gesehen - das sieht jetzt m.E. richtig gut aus! (Noch etwas flacher und breiter, und du hast ne Crackerbox produziert! :mrgreen:)

Die Linienrisse machen auf mich einen guten Eindruck - so würde ich es probieren. Hinterher noch Stringer auf den Rumpfboden und die Abrißkante (zwischen Rumpfboden und Heckspiegel) schön scharf ausgeführt, dann sollte das Ding flitzen. Da könnte man bei der späteren Motorisierung glatt über BL an LiPos nachdenken...

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Guest RayWo

Hallo Jorge!

 

Mir gefällt der neue Plan auch sehr gut. :that: Das Boot hat jetzt schon optisch was sehr dynamisches an sich. Mit der entsprechenden Motorisierung wird das sicherlich auch ein Hingucker auf dem Wasser. Ich persönlich bin der Meinung, dass Höchstgeschwindigkeiten gar nicht so wichtig sind. Das ist ja kein Rennboot. Man will zwar fix auf dem Wasser unterwegs sein, aber keine Rennen gewinnen. Aber ein paar Reserven können auch nicht schaden. ;)

 

Du darfst übrigens auch gerne darüber berichten, wie du die Spanten zeichnest. Ich bin da sehr interessiert dran. :mrgreen:

 

@Jo

Delftship ist wirklich sehr cool. Wenn du schon mal mit 3D-Modellierung zu tun hattest, geht es ganz leicht. Sonst ist er nur leicht. ;) Es macht Spaß, wenn man an ein paar Punkten ziehen kann, und sich dann das ganze Aussehen des Bootes verändert.

Da wirst du sicherlich Freude dran haben. Aber es kostet auch viel Zeit. ;)

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Kann man aus Deltship nicht einfach beliebig gelegte Schnitte automatisch extrahieren lassen? Dann bräuchte man die Spanten nicht extra herauszuzeichnen, da man ja bereits ein 3D-Modell hat. Bei AutoCAD geht das, aber es ist wie gesagt sehr unintuitiv und mühselig, damit Schiffspläne zu zeichnen (habe für den kompletten Plansatz meiner BANSHEE vier Monate gebraucht). Das ist eher was für Maschinenbau.

Ich werde mir das Prog jetzt jedenfalls mal runterziehen... bin sehr gespannt!

 

EDIT: hmmm, sieht nicht schlecht aus - kann mir jemand den Unterschied zu FreeShip nennen?

Edited by Jo_S
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Guest RayWo

Hallo Jo,

 

Kann man aus Deltship nicht einfach beliebig gelegte Schnitte automatisch extrahieren lassen? Dann bräuchte man die Spanten nicht extra herauszuzeichnen, da man ja bereits ein 3D-Modell hat. Bei AutoCAD geht das, aber es ist wie gesagt sehr unintuitiv und mühselig, damit Schiffspläne zu zeichnen (habe für den kompletten Plansatz meiner BANSHEE vier Monate gebraucht). Das ist eher was für Maschinenbau.

Ich werde mir das Prog jetzt jedenfalls mal runterziehen... bin sehr gespannt!

Ich fände es auch logisch, wenn das ginge. Aber ich bin nicht so der Handbuchleser. Und bei meinen bisherigen Versuchen, habe ich da nichts gefunden. (Was aber nichts heißt. ;)) Das einzige, was mir da aufgefallen ist, ist die Möglichkeit, sich den „Linespan“ anzeigen zu lassen. (Siehe hier.) Dort sieht man auch die Spanten. Ist aber sicherlich nicht so elegant. Es gibt wohl noch eine Möglichkeit, nach dxf (und ähnlichem) zu exportieren. Was da dann rauskommt, weiß ich allerdings nicht. CAD ist nicht mein Fachgebiet. Aber du hast da ja anscheinend Ahnung. Das würde ich dir jetzt einfach mal als Hausaufgabe geben. :mrgreen:

 

 

EDIT: hmmm, sieht nicht schlecht aus - kann mir jemand den Unterschied zu FreeShip nennen?

Ja. Der Name! :lol:

Die Firma hat wohl, um die Sache zu vereinheitlichen, den Namen „Freeship“ in “DELFTship FREE edition“ umgewandelt. Könnte auch sein, dass ein paar mehr Funktionen dabei sind, weil es upgedatet wird und Freeship eben nicht mehr.

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Hi RayWo,

 

danke für die Infos, sehr aufschussreich! Vor allem die Sache mit den beiden "konkurrierenden" Programmen - ich wollte mir eben schon parallel FreeShip installieren. :D

 

Ich fände es auch logisch, wenn das ginge.

Möglicherweise eins der Features, die dem zahlenden "professional"-User vorbehalten sind?! Aber egal, wenn ein 3D-dxf-Export funktioniert, kann man das ja über den kleinen Umweg in ACAD machen.

 

Momentan kapiere ich noch nicht allzuviel in dem Programm... ganz ungewohnte Benutzeroberfläche. Und auch von der Erstellung der Körper ganz anders als ACAD. Aber wenn ich sehe, was die Software an schiffsrelevanten bzw. hydrodynamischen Daten auf Knopfdruck ausspuckt: sieht schon mal klasse aus! Könnte ich sehr gut für einen Entwurf brauchen, der noch auf Halde liegt... ich werde mich da mal ein bisschen reinarbeiten. Danke für den Tipp!

 

Gruss, Jo

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Guest jorge

das ist das Einzige was mir an Delftship nicht gefällt - man bekommt keine fertigen Spanten. Das muss man noch von Hand machen, evtl. probieren ich noch mit dem DXF Export herum.

 

Ansonsten hilft das Tutorial auf der Homepage von Delftship ungemein um sich einzuarbeiten. Hat man das durch kann man Delftship benutzen, der Rest kommt von ganz allein.

 

Vielen Dank für eure Hilfe so weit.

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Noch eine Frage: gibt's keine deutsche Sprachdatei dazu? Türkisch nud dänisch habe ich gefunden, hilft mir aber nicht richtig weiter. Sonst muss ich jedesmal in dict.leo.org nachschlagen, was "buttocks" und "skeg" und all die Fachvokabeln bedeuten. :D

Gruss, Jo

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Guest RayWo
Noch eine Frage: gibt's keine deutsche Sprachdatei dazu? Türkisch nud dänisch habe ich gefunden, hilft mir aber nicht richtig weiter. Sonst muss ich jedesmal in dict.leo.org nachschlagen, was "buttocks" und "skeg" und all die Fachvokabeln bedeuten. :D

Gruss, Jo

 

Hallo Jo,

 

da bin ich ja froh, dass es dir genauso geht wie mir. Ich dachte schon, ich wäre zu dämlich, die deutsche Datei zu finden. Aber offenbar ist das nicht so. :mrgreen:

 

Siehe auch hier. (War wohl nicht so eine sichere Quelle. ;))

Hier gibt's auch noch was zu Freeship/DELFTship.

 

Ich habe mal noch ein wenig auf der DELFTship-Seite gestöbert. Hier noch ein paar Links zu interessanten Booten aus deren Modelldatenbank.

Edited by RayWo
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Hallo Ray,

 

ach jetzt ja... ich verstehe. In FreeShip gab's ne deutsche Sprachdatei (File -> Preferences -> Language), in Delftship nicht. Danke für die Links.

 

Mich interessiert das Prog momentan vor allem hinsichtlich eines Regattaseglers; da muss man z.B. so Sachen wie die Lage des Metazentrums nicht erst mühsam "zu Fuss" raustüfteln. Wenn man der Software jetzt noch beibringen könnte, dass Bleigewichte schwerer sind als der restliche Bootskörper... :D

Langsam kapier' ich auch dieses Flächen-Modeling-Prinzip...

 

Gruss, Jo

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Guest jorge
(Noch etwas flacher und breiter, und du hast ne Crackerbox produziert! :mrgreen:)

 

eigentlich gibt mir DAS zu denken, :mrgreen: vor allem weil es für Delftship richtige Riva Modelle gibt. hmmm ne selbst gemacht ist besser, nur ist der Rumpf jetzt zu breit?

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Guest RayWo

Hallo Jorge,

 

klar sind wir interessiert an deiner Arbeit mit Inkscape! Also jedenfalls bin ich interessiert. ;)

Wie zeichnest du die Spanten? Lässt du dir in DELFTship die Spanten als Bild ausgeben und zeichnest die dann nach?

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