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Einstieg in die Ätztechnik


Guest Wellen-Brecher

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Guest Wellen-Brecher

Moin die Runde

 

ich möchte mich in naher Zukunft mit dem Thema "Ätzen" beschäftigen und suche daher nach einer Fachkundigen Anleitung. Dabei wäre es ganz hilfreich für mich als Einsteiger in diese Thematik, wenn Ihr mir ... Bezugsquellen zum Materialeinkauf, Materialien und eventuelle Fachliteratur vorschlagen könntet.

 

In diesem Zusammenhang kam mir auch der Gedanke, eventuell einen Praxis-Tag/ Nachmittag von Fachkundigen Händen geleitet, im Norddeutschen Raum zu initiieren. Sollte also jemand Interesse daran haben seine Räumlichkeiten, Fachwissen u. Können zur Verfügung zu stellen, bin ich der erste Teilnehmer der hier schreit ;) .

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Saemann-Ätztechnik ist der Alles-aus-einer-Hand-Lieferant. Die Jungs haben nicht nur Plan von der Materie, sondern auch die Preise sind absolut ok. Auf der Homepage sind jede Menge Anleitungen, eigentlich alles, was man für den Einstieg braucht. Ich empfehle dir eine Ätzküvette (Tauchätzanlage) mit Heizung, Thermometer und Pumpe. Von den billigen Schalenätzgeräten würde ich die Finger lassen. Top-of-the-range sind dann die Sprühätzgeräte, die allerdings auch richtig Geld kosten.

Ein Belichter ist auch äusserst empfehlenswert, allerdings ebenfalls nicht billig. Am Anfang kann man sich aber auch mit einer einfachen UV-Lampe behelfen.

Die Erstellung der Ätzfilme ist an vielen Stellen im Web beschrieben. Eigentlich sehr simpel mit einem Vektorgrafikprogramm (Corel, Freehand, Illustrator) zu machen, wenn man einmal weiss, was man alles dabei beachten muss.

Gruss, Jo

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Guest Wellen-Brecher

Moin Jo

 

vielen Dank für die Info! Habe mich da auch gerade mal schlau gemacht. Die Ätzküvetten gehen ja noch, aber so'n Belichter verschlingt ja schon ganz ordentlich an Budget aus der Modellbaukasse :( . Da käme ja dann nur ein Eigenbau in Frage, aber auch das soll ja nicht so einfach sein! Zeichnen kann man doch aber auch von Hand oder nicht?

 

Ich merke schon, dass wird ein interessanter Lernprozess :that: .

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Belichten ist nicht zwingend nötig.

 

Hier und hier ist die s.g. Direkt-Toner-Methode beschrieben. Das geht nicht nur für Platinen. Ich kenne (Modellbahn-)Bastler die damit auch Bleche ätzen. Gerade wenn man keine größeren Stückzahlen der Bleche braucht ist das eine tolle Sache.

 

VG, Holger

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Schifferlfahrer

Genial, dies Methode kannte ich noch nicht. Möchte mich in dieser Richtung nämlich auch mal weiterentwickeln;)

 

Bzgl. Belichter: Ich hab gelesen, es soll auch mit einem Gesichtsbräuner funktionieren. Ob das allerdings vernünftige Ergebnisse liefert weiß ich nicht, hab das nie ausprobiert. Da es die Dinger aber für ein paar € auf Ebay gibt, könnte man es ja auf einen Versuch ankommen lassen.

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Guest Wellen-Brecher

... prima jetzt habe ich auch noch einige wichtige Details in unserem Foren-Archiv so wie im Netz gefunden! Die Infos muss ich jetzt erstmal verinnerlichen ...

 

Da bin ich mal gespant wie es weiter geht.

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Das mit der Toner-Transfer-Methde halte ich bei uns im Modellbau für ungeeignet. Das ist eigentlich nur für Platinen interessant.

Bei den üblichen Blechdicken von 0,2-0,3mm braucht man eine deckungsgleiche doppelseitige Abdeckung auf dem Blech sonst ätzt es die Ränder weg.

Ausserdem wenn ich die Tips dazu so lese, ist mir das alles zu ungenau und sind zuviele mögliche Fehlerquelen mit drin.

Ich liebäugle ja auch schon länger mit dem selberätzen und werde bald anfangen, aber ich mach es lieber auf eine "professionelle" Art wie bei Saemann beschrieben.

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Schlossherr
Da es die Dinger aber für ein paar € auf Ebay gibt, könnte man es ja auf einen Versuch ankommen lassen.

 

.....in der Bucht gibt es ab und zu auch gebrauchte Belichter (UV-Belichtungskoffer). Wichtig ist, dass die unbedingt vorhandene Schaltuhr auch kürzeste Belichtungszeiten (ab 1 Sek) möglich macht. Die Preise sind recht günstig im Vergleich zu einer Neuanschaffung.

 

So habe ich auch mit etwas Geduld den Meinigen erstanden.

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Kann Didi nur zustimmen: du brauchst eine vernünftige zweiseitige Filmtasche. Ätzen von nur einer Seite ist a) ungenau(er) und b) wird es ja erst dann richtig spassig (=filigran), wenn auf dem gleichen Teil sowohl Durch- als auch Anätzungen vorhanden sind. Nieten sind so ein Beispiel - da wird die "Nietseite" nur angeätzt, die äußere Teilekontur durchgeätzt.

 

Zum Belichter: meiner hat rund 10,-€ gekostet. Und ist genauso gut wie die Isel-Dinger. Geht ganz einfach: man nehme einen Gesichtsbräuner von Ebay mit fünf UV-Röhren (3,-€), einen ausgedienten Flachbettscanner (ich hatte noch so ein großes Profiteil von Linotype, die sind schön groß und bei Ebay ebenfalls für 1,-€ zu haben - kein Scherz!) und eine digitale Zeitschaltuhr aus der Dunkelkammer (5,-€, damit wurde früher die Belichtungszeit bei Papierabzügen gesteuert). Alles sauber zusammen basteln - und fertig ist der professionelle A4-Belichter. :D

 

Eine Sprühätze könnte man auch selber bauen, aber da bin ich mir über die benötigte Pumpe (Durchflussmenge) und die Düsengrößen nicht im Klaren. Wenn man das weiß bzw. ausprobiert hat, dürfte der Bau ebenfalls ziemlich trivial sein.

 

Gruss, Jo

 

EDIT @Schlossherr: in der Bucht habe ich seinerzeit wochenlang die gebrauchten UV-Belichter beobachtet. Die wurden allerdings allesamt ebenfalls richtig teuer. ISEL alle deutlich über 100,-€, nur einmal war ein Eigenbau dabei, der ebenfalls für 60 oder 70 über die Theke ging. Belichtungszeiten von 1 Sekunde sind unnötig. Durchschnittliche Belichtungszeiten liegen bei rund 90-150 Sekunden. Eine Toleranz von 10 Sekunden "Fehlbelichtung" merkt man im Ergebnis nicht.

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Eine Sprühätze könnte man auch selber bauen,......

... muss aber nicht sein, auch wenns "professioneller" wäre.

Eine normale Ätzküvette mit Pumpe tut ihren Dienst meiner Meinung auch völig ausreichend. Wird bei fast allen "Hobby-Ätzern" verwendet, kann also nicht so schlecht sein und wird meine Wahl sein. Bin am überlegen mir sowas selber zu bauen, im Aquarien-Bereich gibts genug günstiges Zubehör.

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von Lindenhorst

Also ich habe diese im Einsatz: klick

 

Dazu kaufst Du einfach eine billige Menbranpumpe , einen länglichen Sprudelstein, ein Klebethermometer und einen Aquarien Heizstab. fertig ist das Ätzbad.

 

Die Belichtungsfolien erstelle ich selbst (wie schon an anderer Stelle beschrieben) indem ich pro seite 2 Folien übereinander lege.

Das ist für den Maßstab in dem ich vorzugsweise arbeite (1:16 / 1:10)

vollkommen ausreichend.

Es gehen aber auch kleinere Details, was auf burnies C-42 Cockpit ganz gut zu erkennen ist.

 

Bei dem Belichtungsgerät habe ich jedoch nicht gespart und habe mir einen 2 seitigen Vakuum-Belichter zugelegt. Daduch werden die Folien quasi auf das Belichtungsstück gepresst.

 

Einziges Manko was ich noch habe, ist das Beschichten der einzelnen Bleche. Hierfür benutze ich Positiv 20.

Da braucht es oft mehrere Anläufe bis ein annehmbares Ergebnis erziehlt wird.

 

Ich werde in Zukunft wohl aber lieber auf fertig beschichtete Bleche zurückgreifen.

 

Gruß

Frank

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Guest Wellen-Brecher
Also ich habe diese im Einsatz: klick

 

Dazu kaufst Du einfach eine billige Menbranpumpe , einen länglichen Sprudelstein, ein Klebethermometer und einen Aquarien Heizstab. fertig ist das Ätzbad.

 

 

Super Tip! Danke Dir Frank. Eine günstige Quelle für Aquarien Technik habe ich im unmittelbaren Umfeld :mrgreen: .

 

Zum Belichter: meiner hat rund 10,-€ gekostet. Und ist genauso gut wie die Isel-Dinger. Geht ganz einfach: man nehme einen Gesichtsbräuner von Ebay mit fünf UV-Röhren (3,-€), einen ausgedienten Flachbettscanner (ich hatte noch so ein großes Profiteil von Linotype, die sind schön groß und bei Ebay ebenfalls für 1,-€ zu haben - kein Scherz!) und eine digitale Zeitschaltuhr aus der Dunkelkammer (5,-€, damit wurde früher die Belichtungszeit bei Papierabzügen gesteuert). Alles sauber zusammen basteln - und fertig ist der professionelle A4-Belichter.

 

Wieder eine sehr gute Idee! Hast Du dabei die UV Röhren oben u. unten verteilt angebracht oder Belichtest Du nur von einer Seite? Kannst Du von dem Teil mal ein Bild einstellen?

 

Also ich werde mir die Komponenten auch im Eigenbau erstellen! Da ich über viele Jahre meine Bilder und Filme in der Dunkelkammer entwickelt und vergrößert habe, ist mir der Umgang mit Chemikalien und Belichtungsgeräten durchaus geläufig. Eine einfache Eieruhr und ein Belichtungskeil reichen da in der Regel aus, um später gute Anhaltspunkte der Belichtungszeit zu bekommen. Der investierte Betrag, für den Persönlichen Gebrauch hält sich dabei auch in Grenzen. Allerdings werde auch ich komplett beschichtete Bleche bevorzugen.

 

Trotzdem würde ich mir die einzelnen Abläufe gerne mal live und in Farbe anschauen, quasi learning by doing oder so ... eventuell ergibt sich da ja noch eine Gelegenheit. Ansonsten freue ich mich schon auf das zusammen Basteln und im Netz finden sich da auch viele Vorschläge, gerade bei den Eisenbahnern :that: .

 

 

Also Danke für die vielen Hinweise, ich bleibe am Ball!

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Sprühätze... muss aber nicht sein, auch wenns "professioneller" wäre. Eine normale Ätzküvette mit Pumpe tut ihren Dienst meiner Meinung auch völig ausreichend.

 

Prinzipiell ja, mit kleinen Einschränkungen. Kommt halt drauf an, was genau man damit machen will. Die Ätzküvetten sind auf Stegbreiten begrenzt, die der Blechdicke entsprechen, Durchbrüche müssen noch etwas grösser angelegt werden (ca. 1,2x Stärke). Noch filigranere Sachen werden kritisch bis unmöglich, da muss man manchmal Kompromisse machen. Ich habe mal probiert, 0,2mm-Schlitze einer Lautsprecherabdeckung der Frontplatte des Funkgeräts auf der Brücke in 0,3er Blech zu ätzen (das Blech durfte aus anderen Gründen nicht dünner sein). Das klappte nicht mehr sauber.

 

Dann bin ich vor etlichen Monaten mal bei den Bungard-Jungs zu Besuch gewesen (die wohnen nicht weit von hier) und die haben mir ihre Sprühätze vorgestellt. Und mir Muster gezeigt, bei denen ich bald umgefallen wäre! Absolutes Highlight war ein geätztes Teil mit einem Gitternetz in der Mitte, bei dem die "Stege" mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar waren. Absolut ausgeschlossen mit einer Küvette - das hätte ich allerdings auch mit einer Sprühätze nicht für möglich gehalten. Realtivierend muss man dazu sagen: das Bungard-Gerät lag deutlich im vierstelligen Bereich, also weit jenseits von gut und böse. Aber prinzipbedingt klappen winzige Durchätzungen / geringere Unterätzungen mit den Sprühern generell noch besser, weil das Ätzmittel senkrecht auf die Oberfläche auftrifft und nicht nur daran vorbei streift wie bei den Küvetten.

 

Hast Du dabei die UV Röhren oben u. unten verteilt angebracht oder Belichtest Du nur von einer Seite?

Nur von einer Seite. Beidseitig wäre komfortabler, aber einseitig ist eigentlich kein Nachteil: du musst das Blech sowieso in der Filmtasche fixieren, also dreht man es einfach nach 2 Minuten um und belichtet nochmal. Beidseitige UV-Röhren würden den Bauaufwand vervielfachen, weil du dann keinen normalen Scanner mehr verwenden kannst. Foto habe ich nicht, aber das Ding sieht halt exakt aus wie ein Scanner. :lol: Nur eben statt des Scanschlittens fünf UV-Röhren unter der Glasplatte.

 

... gerade bei den Eisenbahnern

 

Genau bei denen habe ich ätzen und flammlöten gelernt :D. Mein erstes Versuchsobjekt war vor rund 20 Jahren eine genietete 8m-Waggonschiebebühne mit Handwindenantrieb. Die wurde so klasse, dass ich spontan Blut geleckt habe. Bei den Eisenbahnern wird sehr viel geätzt, auch bei den Bausatzherstellern.

 

Gruss, Jo

Edited by Jo_S
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  • 3 weeks later...
Guest Markus Grün

Hallo Leute,

 

Ätzen ist wirklich kein Buch mit sieben Siegeln, vor zwei Jahren habe ich selbst damit angefangen und bereits der zweite Versuch war erfolgreich. Seitdem ist auch nicht wirklich viel in die Hose gegangen und wenn, dann lag der Fehler zwischen den Ohren. Mittlerweile ätze ich sowohl Platinen für meine Schaltungen als auch 0,3mm Messingblech für mein U-Boot.

 

Bevor man jedoch viel Geld für eine fertige Ätzküvette und ein Belichtungsgerät ausgibt sollte man überlegen, ob man sich das nicht auch selber bauen möchte/kann. Einen Belichter zum Beispiel kann man sich wunderbar aus einem Gesichtsbräuner von Ebay (max. ca. 10 Euro inkl. Versand) und einem alten Scanner bauen.

 

Ebenfalls selbst gebaut habe ich meine Ätzküvette, die ist mir aber inzwischen erstens zu klein und zweitens zu ungenau geworden. Mittlerweile hat sich der Sprudelstein soweit zugesetzt, dass die Luft nur noch an einigen wenigen Stellen austritt, deswegen entsteht eine Art Kreislauf im Ätzbad, so dass das Material mehr an den Rändern und weniger in der Mitte geätzt wird. Deswegen bin ich gerade dabei mir eine Sprühätzanlage selber zu bauen.

 

Trotzdem ist die Ätzküvette eine tolle Sache, insbesondere wenn man statt dem Sprudelstein einen perforierten Schlauch verwendet. Auch den kann man sich einfach selber machen. Hier gibts zum Beispiel eine komplette A bis Z Do-It-Yourself Anleitung für eine Ätzküvette zum Selberbauen: http://www.rn-wissen.de/index.php/%C3%84tzger%C3%A4t_Bauanleitung

 

Der Bau einer Sprühätzanlage ist zum Beispiel hier beschrieben: http://www.progforum.com/showthread.php?t=6740&page=1

oder hier: http://www.mikrocontroller.net/topic/25649 oder hier: http://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=18043&highlight=spr%FCh%2A

 

Alles mit einfachsten Mitteln und trotzdem werden tolle Ergebnisse erzielt.

 

 

Viele Grüße, Markus

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