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Spannen der Schotenansteuerung unter Deck


Guest Klabautermann

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Guest Klabautermann

Da die Schotansteuerung aller Segel unter Deck montiert ist, hat man im Fahrbetrieb keinerlei Kontrolle ob die Schoten auch ordnungsgemäß auf die Windentrommel aufgewickelt werden.

 

Also muss realisiert werden, dass auf den Schoten immer eine gewisse Spannung anliegt, um Wuhling oder ein Abspringen von der Seiltrommel zu vermeiden.

 

Die Kraft der Segelwinden ist so groß, dass es ohne weiteres zu Zerstörungen des Innenlebens kommen kann, wenn sich die gelöste Schot verhakt oder im schlimmsten Fall zur Zerstörung der Winde selber.

 

Eine Variante wäre die Spannung mit einem Gummiband. Diese kann jedoch nur für Segel mit einem Baum verwendet werden, da die Schot entweder lose gegeben oder angezogen wird. Für Umlaufschoten der baumlosen Vorsegel, kann das Prinzip nicht verwendet werden.

 

Die Verwendung eines Gummibandes hat auch den Nachteil, dass die Spannung nicht konstant ist, da sie sich erhöht, wenn die Schot auf die Winde aufgewickelt wird und es so zu einer Belastung der Winde und erhöhtem Stromverbrauch führt, gerade wenn lange Schotwege benötigt und keine selbstsperrende Winden genutzt werden. Es muss auch gewährleistet sein, dass das Gummiband immer noch Spannung hat, wenn die Schot komplett abgewickelt ist. Dazu gehört entsprechender Platz, hier muss gut und gerne ein Drittel zum kompletten Schotweg dazu gerechnet werden. Ein Möglichkeit wäre, das Gummiband selber noch einmal mit einen Umlenkblock in die Gegenrichtung zu führen. In letzter Instanz muss man auch damit rechnen, dass Gummi bei Einwirkung von Feuchtigkeit spröde wird und öfters ausgetauscht werden muss. Als gut hat sich sog. Hutgummi erwiesen. Dieser ist mit ebenfalls wie die im Modellbauhandel erhältlichen Gummis mit Stoff ummantelt, jedoch und ist er etwas dickerer.

 

Spannung mit einem Gummifaden

 

So kann die Spannung der Schotleine mit einem Gummifaden gelöst werden:

 

bild_1.jpg

 

Wie schon erwähnt, kann des Gummiband nicht bei der Schotführung für baumlose Segel verwendet werden, da jeweils der anziehende und losegebende Part der Schot gebraucht werden. Deswegen habe ich bisher eine Zugfeder direkt an der Schot befestigt. Ein weitere Möglichkeit, wäre die Befestigung einer Zugfeder am Umlenkblock. In beiden Fällen kann es zu Problemen kommen. Ist die Feder zu schwach, zieht sie sich auseinander und die Spannung ist nicht mehr gewährleistet.

 

 

Spannung mit einer Druckfeder

 

Um Problme mit dem Gummit zu vermeiden, kann man mit einer Druckfeder zu arbeiten, ähnlich wie das Prinzip eines Stoßdämpfers. Die Belastung der Feder kann auf jeden Fall nicht dazu führen, dass diese "ausleiert". Auch kann diese Druckfeder wesentlich "weicher" sein, als eine entsprechende Zugfeder. Dieses ist dann natürlich wieder materialschonender. Das Prinzip des Funktionsaufbaus kann man der Skizze entnehmen.

 

 

bild_2.jpg

 

Bei meiner Konstruktion habe ich so einen Federweg von ca. 2 cm, der vollkommen ausreichend ist.

 

 

Handelsübliche Gabelköpfe haben einen kleinen Splint. Diesen habe ich entfernt, die Löcher aufgebohrt und mit einer 2 mm Schraube mit Mutter versehen. So ist gewährleistet, dass der Umlenkblock nicht "abspringen" kann. Zusätzlich habe ich zwischen die beiden Gabeln noch eine Abstandshülse gesetzt. So ist gewährleistet, dass der Gabelkopf nicht "zugeschraubt" werden kann und der Schäkel des Blocks beweglich bleibt.

 

 

Die Kontermutter am einen Ende der 2 mm Gewindestange wird mit etwas Sekundenkleber fixiert und ist dadurch fast unlösbar. Auf die Gewindestange kommt dann eine Unterlegscheibe, die Messinghülse und darüber der Feder. Das Ganze wird dann in die Halterung auf der Querstrebe eingesetzt. Nun noch ein U-Scheibe die verhindert das sich der Gabelkopf in der Führung der Halterung verklemmt. Nun alles zusammenschrauben und mit einem kleinen Maulschlüssel mit der Kontermutter festziehen. Darauf achten, dass die Führung in der Halterung einen ausreichenden Durchmesser hat, damit die Messinghülse leicht gleiten kann.

 

 

Wichtig wäre noch zu bemerken, dass der Schotspanner für die Segel mit Baum, wie z.B. das Großsegel, auf der Seite des nicht belasteten Parts und nicht auf der Seite des belasteten Parts installiert wird, da hier weniger Kräfte wirken. Ein bisschen kompliziert, aber die Skizze veranschaulicht das Problem.

 

Einsatz bei Segeln mit Baum

 

 

Wichtig wäre noch zu bemerken, dass der Schotspanner für die Segel mit Baum, wie z.B. das Großsegel, auf der Seite des nicht belasteten Parts und nicht auf der Seite des belasteten Parts installiert wird, da hier weniger Kräfte wirken. Ein bisschen kompliziert, aber die Skizze veranschaulicht das Problem.

 

 

 

bild_3.jpg

 

Einsatz als sog. Umlaufschot

 

 

Bei der Umlaufschot der beiden baumlosen Vorsegel wirken wesentlich weniger Kräfte auf die Segel, da diese von der Fläche her erheblich kleiner sind als beispielsweise das Großsegel. Aber auch hier gibt es einen belasteten (rote Linie) und nicht belasteten (blaue Linie) Part. Wobei die Belastung immer auf der Seite auftritt, an dem die Schot dichtgeholt wird.

 

bild_4.jpg

 

Man sieht, dass es sich hier um ein ganz einfaches aber effektives und sicheres System handelt, welches noch dazu fast wartungsfrei ist. Wenn man nun noch die ganze Konstruktion ein wenig einfettet, kann man auch davon ausgehen, dass die Feder nicht rostet.

 

bild_5.jpg

 

1. Gabelkopf, 2. Unterlegscheibe, 3. 2-mm-Gewindestange, 4. Führungshülse, 5. Druckfeder, 6. Unterlegscheibe, 7. Kontermutter

 

bild_6.jpg bild_7.jpg bild_8.jpg

 

siehe weiterhin Ansteuerung von überlappen Vorsegeln

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Habe da mal ein Bild der beiden Umlaufschoten meiner Colin in ausgebauten Zustand. Meiner Meinung nach sollten die im Modell auch jederzeit zugänglich bzw. rausnehmbar sein.

Um den Schotweg im innern des Modells voll auszunutzen, habe ich die Umlenkrollen am Block nach vorn verlegt.

 

 

 

winde.jpg

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  • 8 months later...
  • 10 months later...
Guest Aurigarius

Schade daß die Bilder hierzu wohl flöten gegangen sind. die würden mich sehr interessieren, da ich mit der Lösung in meinem Boot noch nicht wirklich zufrieden bin.

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Ist wirklich schade das Klabautermann hier seine Sachen gepackt hat. Leider hat er beim Verlassen des Forums auch dafür gesorgt das seine Bilder von seinem Webspace nicht mehr bei uns angezeigt werden. Da kann man nichts machen, aber evtl. hat ja ein anderer User eine Lösung?

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Guest Altenaer

Hallo Aurigarius,

was genau macht dich denn unzufrieden bei deiner Schot ?

Eventuell kannst du ja ein Bild von deiner Lösung/deinem Problem machen,

dann könnten wir uns gemeinsam Gedanken machen.

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Guest Aurigarius

ja danke für das Angebot. Ich stelle zunächst erst mal zwei Bilder vom Boot ein, damit man weiß, um was es geht.

 

Das ist meine "Pretty Bitch" (inzwischen hat sie noch einen Namens-Schriftzug auf beiden Rumpfseiten)

P1210635.JPG

 

Bitch%40F%C3%BChlingersee.JPG

 

Wie man sieht - ein typischer "China-Kracher", allerdings schon mit modifiertem Rigg.

 

Drinnen werkelt noch die serienmässige Segelwinde mit so einem Plastikdeckel der verhindern soll, daß es drinnen Wuhling gibt - was nicht immer so gut gelingt.

 

SDC10857.JPG

 

Ich habe bisher die Lösung mit dem angeknoteten Gummiband an der Vorschot, aber das alles ist mir noch nicht zuverlässig genug.

 

Ich überlege, ob ich ein Segelverstellservo einsetzen soll, oder ob es besser ist, eine vernünftige Schotführung zu bauen.

 

Eigentlich will ich mir bis zum Wochenende (Fühlinger-See Regatta) was einfallen lassen. Aber ich grüble noch.

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Guest TeKieler

Schickes Boot!

Kommt mir irgendwie bekannt vor ;) Das ist doch die OCEAN STAR von HobbyKing, oder?!

Ich hatte auch mal vor, mir dieses Boot, bzw die etwas kleinere Phantom zu kaufen. Wie bist du ansonsten mit der Qualität zufrieden?!

Wie ist die Verarbeitung? Hast du sie schon mit dem neuen Rigg gekauft, oder hast du es selbst gebaut?

Sind die Luken dicht?

Würde mich sehr über eine ausführliche Bewertung dieses doch recht günstigen Bootes freuen :)

Und wenn ich mal so dreist fragen darf.... hast du sie als Direktimport? Wenn nicht, wo hast du sie gekauft?! ;)

 

Die Schotführung hat mich auch gestört! Und ich hab mir auch schon ausgemalt, wie ich sie geändert hätte.

Da man in den Bug nicht mehr wirklich gut hinkommt, um dort eine Umlenkrolle zu installieren, hätte ich es wohl mit einem starken Segelservo gemacht.

 

Wie sind denn die Luken angeordnet? Könnte man evtl noch mit der Hand ein Stückchen in den Bug kommen und einigermaßen problemlos eine Umlenkrolle im Heck einbauen?

Wenn ja und falls du mit zwei kleinen Schraubenköpfen an Deck leben kannst, könntest du deine Schotführung wie folgt realisieren:

post-4385-1419861711,3422_thumb.jpg

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Guest Altenaer

Hallo Aurigarius,

 

sieht aus wie ein Fertigmodell,nicht war?

Nun durch diese eine ( kleine ) Luke wirst du schwer eine neue Schotführung installieren können.Leider vergesssen es die Konstrukteure sehr gerne mal, das auch mit der Zeit etwas zu reparieren gibt.

Nun diese Winde in deinem Schiffchen funktioniert nur in eine Richtung gut, nämlich in die des Dichtholens, wenn du nun lose gibst und es herrscht kein Winddruck auf die Segel, gibt es dein erwähnten Wuhling in der Winde.

Dem könnte man auf einfachste Weise abhelfen, wenn pro Schot ein starker Gummi die Schot regelrecht aus der Winde zieht, soll heißen , das immer ein Zug auf die Schot wirkt.

Dieses Gummi wird aber auch mit der Zeit lahm und muß dann wieder erneuert werden, wo wir jetzt auch wieder auf die stark begrenzten Zugangmöglichkeiten zum Inneren des Rumpfes stoßen.

Selbst wenn du die Winde durch eine neue Fertigwinde ersetzt, bleibt der genannte Umstand.

Eine radikale Änderung ( lösen des Decks vom Rumpf ) kann diesem Umstand ein Ende machen und das Einbauen einer vernünftigen Schotführung erleichtern.

Nur, ist es der Arbeitsaufwand auch wert?

Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, die Winde so in den Rumpf einzubauen, das die Umlaufschot aus dem Rumpf kommend über Deck führt, in die dann die Schoten für das Groß - und Vorsegel eingebunden werden.

 

 

Hier noch ein interessanter Link, von meinen Kollegen über eine Schotführung:

 

http://www.minisail-classic.de/images/stories/Werkstatt_PDF/Die_modifizierte_Umlaufschot.pdf

 

und noch einer:

 

http://www.minisail-classic.de/images/stories/Werkstatt_PDF/Die_Zauberbchse.pdf

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Hellmut Kohlsdorf

Hallo

 

Ganz so drastisch das komplette Deck zu lösen würde ich nicht vorgehen. Die für solche Fälle übliche Lösung mit einer Umlaufschot verwendet ein Teleskopsystem. Die Winde wird direkt unter der vorhandenen Öffnung montiert, die Umlenktommel am anderen Ende wird auf einem Teleskop, also ineinander schiebbare Profile mit quadratischen Querschnitt. Bei der Größe der Öffnung bleibt es eine Herausforderung. Notfalls nur dort, wo die Umlenkrolle hin soll, am Deck eine Öffnung machen und die mit einer abnehmbaren wasserdichten "Luke" versehen.

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Hartmut Wlodarczyk

Im Prinzip könntest Du auch ein teleskopierbares Teil für die Umlaufschot bauen. Das Bild dazu ist unter dem Thema Graupner Optimist Technik zu finden. Leider weigert sich die Software das Bild noch einmal hochzuladen.

Also schau da mal nach. Ansonsten am Samstag am See kannst Du das Original sehen.

Gruß

hartmut

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Guest Aurigarius

Hallo Hartmut,

 

dann werde ich mir morgen mal das Original anschauen, wenn Du auch da bist. Mein blauer Joghurtbecher wird auch nicht zu übersehen sein. :)

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Es gibt meines Erachtens kein Argument für eine Winde in einem kleinen Segler. Der Vorteil einer Winde ist allein das höhere Drehmoment. Erkauft mit zwei Nachteilen: geringe Geschwindigkeit und aufwändige (Umlauf-) Schotführung bzw. Wuhling-Gefahr. Das Argument der geringeren Stromaufnahme der Winde ist insofern hinfällig, als dass man einen Akku >2000 mAh mit einem Segelverstellservo nicht mehr an einem Tag leer gefahren bekommt.

Bis ca. 40 Quadratdezimeter Segelfläche würde ich darum dem schnellen, unproblematischen Servo immer den Vorzug geben. Darüber kann's langsam grenzwertig werden.

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Guest Aurigarius

Ja, ich denke damit hast Du recht. Mein Rumpf ist zwar vergleichsweise schmal, aber dennoch denke ich daß ein Segelverstellservo für mein Boot die beste Lösung ist.

 

Hartmuts Schotführung habe ich mir angesehen. Gefällt mir auch sehr gut und ist an sich einfach zu lösen, aber ich habe nicht so einen einfachen Zugang zum Bootsinneren wie Hartmut.

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  • 4 weeks later...
Guest Welle

Ich habe gerade eine genialen Tipp zum Spannen einer Schot gefunden.

 

Ich selbst habe mir mal vor Jahren bei Schepp eine Aufrollautomatik für die Schotleine gekauft. Das Teil funktioniert nach dem Prinzip eines Rollbandmaß und hält die Schotleine straff. Wie das Prinzip des Gummizuges, nur eben mit fast gleich bleibender Kraft, bei Gummi nimmt die Zugkraft ja zu, je mehr das Gummi gezogen wird. Das Gummi hat allerdings den Nachteil, es muss ab und zu ausgetauscht werden. Für lange Schotwege allerdings ist Gummi nicht geeignet, bei der Aufrollautomatík, kann man da schon weit mehr als einen Meter realisieren.

 

Die Aufrollautomatik funktioniert prima, ist so gut wie unkaputtbar und die Belastung auf die Winde ist nicht so hoch wie beim Gummi. Das Teil und das Funktionsprinzip an sich ist schon spitze, es hat nur einen Haken, es ist relativ groß, es passt nicht in kleine Modelle und es kostet 27,60 Euro

 

Nach einen ähnlichen Prinzip funktioniert ein Teil, was schon für 1,50 Euro zu bekommen ist, es nennt sich Skipasshalter oder Ausweisjojo, man braucht nur mal in der Bucht danach suchen.

 

Ein kleine Federspule mit herausziehbarer Schnur. Zwischen 60 bis 80 cm, das reicht dicke für die Hitec-Winden, deren Wickelweg liegt bei etwas mehr als 60 cm.

 

Diese Rollen sind zu dem noch recht klein und passen so auch in kleinere Modelle.

 

Hier ist so ein Teil im Einsatz, klick

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