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Schiffsmodell.net

Holz mit Laser schneiden


Megavolt

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Hallo zusammen,

da ich mit dem Gedanken spiele mir einen Laserdrucker anzuschaffen stellt sich mal wieder die Frage welcher.

Es gibt ja auch hier wie für fast alles eine Riesenauswahl und auch eine große Preisspanne, nur wie immer was stimmt den nun und was nicht.

Ich hoffe das sich hier jemand findet der schon Erfahrung mit den Dingern hat und bereit  ist dies weiterzugeben.

Ich bin für jeden Rat dankbar.

Michael

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Ich bin mal Spassverderber: Blos Finger weg von solchen Billig-Laserschneidern sind recht oft "Billig-Importe" am Zoll vorbei von dubiosen EBay- oder Amazon-Händlern mit gravierenden Sicherheits-Mängeln. Eine offene Konstruktion wie der S9? Arrgh... Besucht lieber einen ordendlichen Makerspace, wo die entsprechenden "Profi-Kisten" zur Verfügung stehen. Oder lasst von nem Profi lasern. Oder bestellt Euch zumindest den Artikel:

https://www.heise.de/make/meldung/Guenstige-Lasercutter-sicherer-machen-so-geht-s-4084376.html

und setzt da um, was darin vorgeschlagen wird. Sonst könnt Ihr evtl. wegen mangelnden Augen bald nicht mehr Böötchen bauen. Ich habe lange genug in nem Laserlabor gearbeitet, um zu wissen, was das Zeug anstellen kann...

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Keine Ahnung ob Dir das wirklich weiterhilft, aber ich probiere mal was ich mir bisher zusammenreimen kann:

Ich betreibe seit ein paar Monaten einen OM Laser Cutter, mit einer fix montierte riesig langen Laser Röhre an der Hinterseite. Der Strahl wird über mehrere bewegte Spiegel quer durchs geschlossene Gehäuse geschickt. Diese Spiegel wollen zumindest einmal richtig gut zueinander eingestellt werden, sonst gibt es Teilflächen die verbrannt, aber nicht durchgeschnitten werden.

Das vielfache Einstellen fällt wohl bei einem Diodenlaser komplett weg, nur die Höhe über dem Werkstück muss ebenfalls exakt angepasst werden. Bei den Diodenlasern scheint mir die Abschirmung des Laserstrahls über die kleine rote Abdeckung auszureichen, aber für so dünnes Sperrholz wie ich es üblicherweise schneide (0,4 mm, 1mm, 1,2 mm, 2 mm) wäre ein so kleiner Abstand zum Werkstück eine Katastrophe. Wenn sich da - wie so oft - etwas hochbiegt und verklemmt, wird es mitgezogen und damit alles andere mit verschoben. Also für den Schnitt von dünnem Sperrholz würde ich von vornherein eine Haube über dem gesamten Gerät vorsehen, entweder mit einer Kamera zum Beobachten des Fortschrittes auf einem Monitor, oder mit einer transparenten Kunststoff Scheibe oben am Gehäuse, die die Wellenlänge des Lasers wirksam blockt. Dann könnte man die kleine Abdeckung am Diodenlaser selbst weglassen und hätte ausreichend Abstand zur gelaserten Fläche. Außerdem könnte man dabei auch gleich eine Absaugung aus dem Gehäuse nach außen machen, denn gelasertes Sperrholz - ganz besonders Pappel - treibt einem sonst sehr schnell die Tränen in die Augen.

Eines muss einem klar sein - wie Bernhard schon geschrieben hat - der Laserstrahl der Laser Cutter ist komplett unsichtbar und richtig gefährlich, wenn er irgendwo seitlich weggespiegelt werden kann. Das ist bei einem CO2 Laser bei offenem Gehäuse sehr einfach möglich (z.B. ein einziger etwas schlechter eingestellter Spiegel), bei einem Diodenlaser gehts dagegen gleich von vornherein nur nach unten. Also wenn da kein spiegelndes Material drunter ist, sehe ich keine Möglichkeit wie der Laser Strahl die Richtung wechseln sollte. Ich denke ein Dioden Laser, der nach unten gerichtet ist, ist viel sicherer als ein CO2 Laser mit all den bewegten Spiegeln. Die von Bernhard verlinkten Tips beziehen sich auf einen K40, den günstigsten CO2 Laser am Markt mit bewegten Spiegeln. 

Also warum will man dann überhaupt noch einen CO2 Laser? Weil er viel schneller und mit nur einem Durchlauf schneiden kann. Für einigermaßen komplexe Modelle braucht meiner gleich mal eine Stunde - der S9 den Tests nach zu schließen wohl ungefähr 5x bis 10x so lange. Die maximal schneidbaren Holzstärken scheinen mir in etwa gleich zu sein.  Der S9 Diodenlaser graviert bei 80 Prozent Leistung etwas langsamer als meiner bei 8 Prozent Leistung. Mehr Leistung macht es bei mir derzeit nicht schneller, weil die Beschleunigung zu mehr erst bei langen Linien zum Tragen käme. Bei mir sind es aber vor allem kleine Beschriftungen die graviert werden. Vielleicht kann ich mal die Treiber der Schrittmotoren höher drehen, dann könnte auch deutlich mehr gehen. So tief habe ich mich noch nicht in die Materie hinein gearbeitet.

soweit meine ersten Gedanken dazu. Klärt das schon einiges, fehlt noch etwas, oder ist es zu lang?

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hallo

vielen dank für die vielen Informationen das ist alles sehr Hilfreich und zeigt auch gleichzeitig das dies ein nicht so einfaches Thema ist.

Gekauft ist so ein Teil schnell nur wenn es dann mal da ist merkt man erst wie komplex das ganze ist.

Eines ist schon einmal klar einfach kaufen und loslegen ist nicht wirklich, da gibt schon einiges zu bedenken, alleine die Geruchsbelästigung daran habe ich nie einen Gedanken verschwendet, ok das es Gefährlich ist durch den Laser war schon klar

nur das es so gefährlich ist hätte ich nicht bedacht. Der Punkt kosten ist natürlich auch in der heutigen Zeit nicht zu vernachlässigen, wie es ausschaut ist ja nicht nur das Gerät da kommt dann noch Software, eventuell Kiste usw.

Das alles bringt nun wieder den Gedanken ins Spiel brauche ich so ein Teil oder wie oft brauche ich es , tut es nicht auch die Dekupiersäge die ja schon da ist, wird es wieder eine Anschaffung welche dann verstaubt?

 

HMMMMMM

Schauen wir mal

Nur eins ist klar die Antworten welche ich hier bekommen habe, haben den Denkprozess nochmal angeschoben.

Dafür euch allen vielen dank

LG

Michael

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Was mir bei der Recherche über den S9 aufgefallen ist: Da werden die Schnittgeschwindigkeiten im Test mit 180-200 mm/Minute angegeben, in Lightburn habe ich die Angabe für meinen Laser allerdings in mm/Sekunde. Bei mir sind das üblicherweise beim Schneiden 8- 25 mm/Sekunde - umgerechnet (x60) also 480 - 1500 mm/Minute. Da ich wegen der sonst zu starken Schmauchspuren derzeit nicht mit voller Leistung schneide - häufig um die 30-50 Prozent - ergibt sich draus, dass wohl auch ein schwächerer CO2 Laser (z.B. 40 Watt) ungefähr gleich schnell wie meiner mit 80W schneiden könnte.  

Beim Gravieren (Beschriften, Papier schneiden, Grafiken) sind der S9 und meiner wie gesagt sehr ähnlich schnell - 2000 mm/Minute beim S9 und 3000mm/Minute bei meinem, weil er bei den kurzen Wegen bei den Buchstaben einfach nicht auf mehr als 50mm/Sekunde beschleunigt.

Kann eine Einstellungsfrage sein, wenn ich mal viel Zeit habe spiele ich mich noch damit. Ich denke, die Schritt Motoren könnten den leichten Wagen mit Spiegel und Linse noch wesentlich schneller beschleunigen, aber könnten dafür bei Dauerbetrieb heiß werden. Ich weiß noch nicht mal, wie man bei dem RUIDA Controller die Beschleunigung umstellen könnte. Er läuft ausreichend gut, das ist bei mir derzeit bei weitem das Wichtigste.

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Ich kann das "außer Haus geben" zum gelegentlichen Laser Schneiden sehr empfehlen. Ich hatte bis vor einem Jahr Spantsätze zu meinen Bauplänen immer bei Modellbau Kirchert in Wien lasern lassen. Material hat er vorrätig, innerhalb einer Woche hatte ich immer die fertigen Holzteile im Postkasten oder gleich direkt beim Kunden. Er hat auch keine Scheu vor ausgefallenen Materialien, die Kosten lagen bei mir vor einem Jahr bei ca. 50 Euro pro mittel komplexem Modell inklusive Material. Der hat auch eine kleine Anleitung zum Erstellen der passenden Vektorgrafiken online (rot für innen, grün für außen und schwarz für gravieren).

Wieviel ich mir damals an Ärger und Zeit erspart habe, kann ich erst jetzt so richtig ermessen, seit ich selber einen Laser betreibe und Zug um Zug besser kennenlerne. Ich bin jetzt sicher nicht der schlaueste und kann mir schon vorstellen, dass sich da andere viel leichter tun. Bei mir macht es zum Glück trotzdem Sinn, weil ich den Platz habe und damit zunehmend selbst entwickelte Bausätze auf Menge produzieren will. Die Freundin meines Bruders hat ihn auch als Werkzeug entdeckt und produziert nun für diverse Märkte kleine nette Dinge. Sie ist erfahrene Comic Zeichnerin und tut sich leicht, neue Vorlagen mit erstaunlichem "Haben will" Potential zu erfinden und veredelt die dann mit Lasieren, Lackieren, Filz usw. Sie zieht mich auch gerne nach einem erfolgreichen Verkaufs Tag ein bisschen damit auf, wieviel sie im Gegensatz zu mir schon damit verdient hat... Sei ihr gegönnt ... wir Modellbauer brauchen halt einen langen Atem bis zum bombastischen Erfolg :-)

Das soll jetzt kein direktes Abraten von einem Kauf eines beliebigen Laser Cutters sein. Wenn man das Thema für sich erforschen möchte, ist das prima und macht auch Spaß. Der S9 scheint wirklich interessant für Hobbyzwecke. Aber es bindet Zeit und Material (für die Infrastruktur rundherum und die missglückten Versuche), so dass man für normale Spanten, Fenster- und sonstige Holzteile in Hobby Menge vermutlich insgesamt günstiger fährt, wenn man das gleich von vornherein außer Haus machen lässt.

 

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Moin mitnander,
man sollte in der Modellbauwerkstatt das Wort Witschaftlichkeit möglichst meiden. ;-)
Tatsächlich wird sich mein S9 wohl nie amortisieren, Mir geht's allerdings um die Sache selbst.
Ständig wird was geändert oder ver(schlimm)bessert. Derzeit baue ich gerade eine Liearführung an.
Leider hat der freundliche Chinese eine zu erwartende Qualität geliefert. Hätte ich mal das Original von Sculpfun bestellt.
Ist halt ein ständiger Lernprozess.

P.s. Als ich 1967 meine Lehrstelle als Radio und Fernsehtechniker angetreten hab, sagte mein Lehrherr:
"Du wirst dein ganzes Leben dazulernen müssen" Damals dachte ich der spinnt. Heute weiß ich's besser. :-)

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Noch ein kleines Bildchen zur Verdeutlichung von meinem Spiegel Laser - da hatte ich am Anfang in meiner Verzweiflung beim Einstellen einen grünen Laserpointer zwischen Laserröhre und erstem Spiegel dazwischengeschaltet. (Mit einem winzigen Umlenkspiegel) Da kann man ein bisschen den Pfad des Laserstrahls erkennen. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass ich mit den Spiegeln alleine keine Chance hatte, ich musste im Endeffekt auch die Laserröhre etwas verschieben damit der Start in der Mitte des ersten Spiegels erfolgt. Da ist aber keine Verstellung vorgesehen. Ist derzeit lose im Spiel der Schraublöcher, da muss ich auch noch etwas besseres erstellen.

beim ersten Bild habe ich den Pfad mit Strichen verdeutlicht.So deutlich kam der am Foto leider nicht rüber.

Spiegelpfad grün heller Striche 1024px.JPG

Spiegelpfad grün heller 1024px.JPG

Edited by genius
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