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Einige grundsätzliche Betrachtungen über Smoker.


Ralph Cornell

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Ralph Cornell

Liebe Mit-See(h)leute! Etliche von euch haben solche Dinger an der Arbeit. Solche "Abgassimulationen" tragen zum Ambiente bei. Aber ein Newcomer, der das erste Mal so ein Ding einsetzen will, ist vielleicht etwas überfordert. Solchen Newcomern ist dieser Beitrag gewidmet.

Was ist nun so ein Smoker? Grundsätzlich gesagt, ist das ein Gerät, das im Betrieb den Anschein von Abgasen erzeugt. Man spricht auch von "Rauchgeneratoren". Es gibt eine ganze Anzahl von Anbietern, die solche Smoker im Programm haben. Unter diesen dürften Seuthe (https://seuthe-dampf.de/) und Uwe Fleer (https://uwefleer.hpage.com/) die am häufigsten genannten Namen sein. Aber es gibt auch andere Anbieter, wie zum Beispiel Pichler (Pichler), Hen Long und andere.

Wie funktioniert nun so ein Rauchgenerator? In praktisch allen Fällen handelt es sich um Geräte, die einen mehr oder weniger dichten Nebel erzeugen, der dann von einem Lüfter aus dem Schornstein geblasen wird. Hier unterscheidet man zwei Versionen: Ultraschall-Nebler, die eine Flüssigkeit feinst zerstäuben, und Verdampfer-Nebler, die eine Flüssigkeit mit einem Heizwiderstand verdampfen. In beiden Fällen wird der Nebel mit einem Lüfter aus dem Schornstein befördert.

Auch bei den Verdampfer-Neblern gibt es zwei Typen. Bei einem tauchen die Heizwiderstände in das zu verdampfende Medium ein, im zweiten Fall wird die Flüssigkeit mittels eines Dochtes zur Heizwendel befördert.

Auch bei den letzteren gibt es zwei Typen, die sich nur durch das Dampfmedium unterscheiden. Die einen verwenden ein Rauchöl (bei den Seuthe-Smokern ein Muss), die anderen verwenden dasselbe Zeug, das in Discos für Ambiente sorgt: Disconebel. Ich persönlich verwende seit Jahren Disco-Nebelfluid. Für unsere Zwecke wäre wohl die zweite Version vorzuziehen, weil es Gewässerunbedenklich ist. Die Dämpfe eines Öl-Smokers können sich auf dem Wasser niederschlagen, und auch auf dem Schiff selbst, was nach jedem Einsatz penible Reinigungsmaßnahmen nach sich zieht.

Aber ich will auch nicht verhehlen, daß ein Smooker mit Disconebel Nachteile hat. Zum einen wird das Nebelfluid von den Dochten etwas unwilliger zum Heizwiderstand transportiert. Und ein weiterer Nachteil ist...

Dazu müssen wir erst eimal die Konstruktion eines typischen Smokers und die Zusammensetzung des Nebelfluids betrachten. In fast allen Fällen sitzt (in 99 von 100 Fällen) ein kleiner Axiallüfter auf dem Deckel des Smokers. Der Luftstrom wird durch kleine Löcher in dem Deckel ins Innere des Smokers befördert, wo er das verdampfte Medium auf Kondensationstemperatur herunter kühlt (und die Heizwendel gleich mit). Nun besteht das Nebelfluid zum größten Teil aus destilliertem Wasser, dem eine geringe Menge von Glyzerin und Isopropylalkohol beigemischt ist. Das Glyzerin sorgt dabei dafür, daß die winzigen Dampfbläschen von ihm umhüllt werden, so daß der Dampf nicht sogleich in die Umgebungsluft übergeht (und so zur Erhöhung der Luftfeuchte beiträgt). Es ist dasselbe Prinzip wie bei Seifenblasenflüssigkeit. Auch hier umhüllt eine nur moleküldicke Schicht die Seifenblase und verhindert, daß sie "austrocknet" und schnell zerplatzt.

Das Glyzerin verhindert also die "Verdampfung" des Dampfes in die Luft. Aber nun stellt euch vor, daß der Smoker geschüttelt wird, ob beim Transport des Schiffs oder durch Bewegungen auf dem Wasser. Das Nebelfluid kann dabei in die Löcher geraten, die die Luft in den Smoker befördern. Und dort bilden sich Blasen, die die Löcher zusetzen und die dank des Glyzerins auch nicht so schnell verdampfen. Der geringe Luftdruck, den der Lüfter erzeugen kann, reicht oft nicht aus, um solche Bläschen aus den Löchern zu treiben. Folge: Der Heizwiderstand überhitzt und wird beschädigt oder brennt durch. Wenn man Nebelfluid verwendet, sollte man sich davor hüten, den Smoker zu schütteln. Wenn es doch passiert: Kräftig in den Lüfter blasen! Das reicht meistens aus, um die Löcher wieder freizulegen.

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Hier haben wir zwei typische Smoker in einem Plastikgehäuse. Unterhalb der Lüfterräder erkennt man stellenweise die Bohrungen, durch die die Luft in den Smoker befördert wird. Ich habe sie schräg ausgeführt, denn die Luft innerhalb der Lüftergehäuse wirbelt zum größten Teil nur im Kreis herum. Durch die Schrägung wird die Luft besser in das Innere geleitet. Die Dämpfe, die der Smoker erzeugt, sind übrigens nur lauwarm.

Die Messingrohre dienen bei diesen Exemplaren dafür, das Nebelfluid einzufüllen. In einigen Fällen dienen diese Röhrchen auch gleich als Indikatoren für den Füllstand: Die untere Mündung sitzt dicht über dem Boden des Gehäuses. Sinkt der Flüssigkeitsstand so weit ab, daß die Mündung frei liegt, wird der Dampf auch aus diesen Röhrchen ausgestoßen, was auf einen unmittelbar bevorstehenden Trockenlauf schließen lässt, den es unbedingt zu vermeiden gilt.

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Ralph Cornell

Heutzutage sind Smoker-Verdampfer, die in das Dampfmedium getaucht werden, eher unüblich geworden. Ich habe seit langem keine mehr gesehen. Die zeitgemäße Methode besteht darin, das Dampfmedium mit einem Docht, der um die Heizwendel geschlungen wird, dorthin zu befördern.

Früher musste man sich diese Dochte selbst anfertigen. Sie bestanden (und bestehen) aus einem hitzefesten Material wie Glasfaser.large.DSCN1227.JPG.f324196398aa3c5ed564d56cfb8d4bee.JPG

Ich habe mal zwei Heizwendeln nebeneinander gelegt - rechts der selbst angefertigte Docht, links ein moderner. Er besteht ebenfalls aus Glasgewebe.

Die besondere Biegung der Anschlussdrähte ist einer Erkenntnis geschuldet: Die Smoker-Heizwendeln werden heiß; sehr heiß, und diese Hitze wird über die Endkappen an die Drähte weitergeleitet. Uwe Fleer kam auf die geniale Idee, die Drähte nach innen zu biegen, so daß sie den Docht berühren. Auf diese Weise kann die Hitze nur bis zu diesen Kontaktpunkten weitergeleitet werden; der Rest des Drahts bleibt kühl. Das ist im Falle eines Smokers mit Kunststoffgehäuse, wie er im vorigen Post zu sehen ist, besonders wichtig - sonst könnte sich der Draht in den Deckel einbrennen und ihn verformen oder durchlöchern.

Wie nun der Strom in die Heizwendeln eingeleitet wird, ist unterschiedlich. Uwe Fleer führt die Drähte durch den Deckel und schützt diesen durch hochhitzefeste Kunststoffröhrchen. Die stromführenden Kabel sind dabei direkt an die Drähte angelötet. Andere Versionen, die ich gesehen habe, benutzen Telefonbuchsen.

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die den Vorteil haben, daß man hier Stecker einstecken kann und den Smoker leicht entnehmen kann. Auch hier werden die Anschlussdrähte in die Enden eingelötet.

Ich selbst benutze eine andere Methode, die den Vorteil hat, den Heizwiderstand leicht austauschen zu können - eine Klemmung. Und man sollte sich nicht täuschen - die Lebensdauer eines Heizwiderstands ist begrenzt!

Wie ich in einem anderen Thread schon beschrieben habe, benutze ich M3 Messing-Zylinderkopfschrauben. Diese erhalten unmittelbar unter dem Kopf und quer zum Schlitz eine 1 mm Bohrung. Hier werden später die Anschlussdrähte hindurchgesteckt.

Um den Deckel des Smokers vor etwa weitergeleiteter Hitze zu schützen ziehe ich auf das Gewinde der Schrauben Abschnitte aus Siliconschlauch auf - Scheibchen von 2-3 mm Dicke.

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Diese werden auf das Gewinde der Schraube gesteckt, zuerst einer der größeren Abschnitte,  dann ein kleinerer.

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In den Deckel der Smokerbox werden zwei Löcher gebohrt, deren Durchmesser dem der kleineren Abschnitte entspricht.

Nun steckt man die Schraube hier hindurch und schiebt eine weitere große Scheibe auf.

Durch die Querbohrungen werden nun die Anschlussdrähte der Heizwiderstände hindurchgesteckt. Wenn man jetzt auf das Gewinde der Schraube eine Mutter setzt und sie anzieht, schieben sich die Siliconscheiben herunter und zusammen und klemmen den Draht zwischen dem Schraubenkopf und der großen Silconscheibe fest.

Der Kontakt ist recht sicher, und auf diese Weise wird verhindert, daß eventuell hitzeführende Metallteile den Kunststoff der Box berühren können. Auch im Fall einer metallenen Box isolieren die Siliconscheiben die Anschlüsse voneinander. Das Ergebnis kann man im vorigen Post sehen.

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Ralph Cornell

Ja, diese Sch...kamera. Mittlerweile ist es fast zufallsabhängig, ob die Bilder scharf werden. Hängt wohl vom Untergrund ab. Weiß mag sie gar nicht, aber auch das rote Laken meines Betts scheint sie nicht zu mögen. Hol's der Seeteufel!

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Der Autofocus braucht so etwas wie eine klare Kante, damit er scharf stellen kann. Leg doch einfach einen Maßstab dazu. Ich nehme entweder die Schneidematte mit der aufgedruckten Skala oder ein Stahllineal.

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