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47ft Watson - ON 954 'Solomon Browne' mit Bootshaus und Slipanlage


titanicmax

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Mit zuversichtlichem Blick auf ein UT 22 habe ich ein weiteres Projekt gestartet: das Rettungsboot Solomon Browne aus Penlee in 1:20.

zunächst mal ein paar Infos zum Original:

 

ON 954 Solomon Browne

Typ: 47ft Watson

Länge: 47ft - 14,1 m

Verdrängung: 23 Tonnen

Geschwindigkeit: 9 kn - 16,7 km/h

Besatzung: 8 Mann

 

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Quelle: Penwith Local History Group

Das 47ft Watson mit seinen geschwungenen Linien geht zurück auf die klassischen Ruderboote (Gigs und vor allem Walfangboote). Der Rumpf ist mit zwei Lagen Mahagoni beplankt, die beiden Propeller liegen in tiefen Tunneln. Ursprünglich nicht selbstaufrichtend, wurde das Boot Ende der 70er Jahre mit einem automatischen Airbag ausgerüstet. Viele Boote der RNLI waren (und sind noch) in Bootshäusern untergebracht und im Einsatzfall über eine Ablaufbahn zu Wasser gelassen.

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das Unglück vom 19. Dezember 1981

An einem  stürmischen Dezemberabend geriet nahe Penlee ein Frachter in Seenot. Bei der nachfolgenden Rettungsaktion verunglückte die Solomon Browne und erlangte dadurch tragische Berühmtheit. Die wesentlichen Ereignisse habe ich hier zusammengefasst, für weitere Recherche kann ich "Penlee - The Loss of a Lifeboat" von Michael Sagar-Fenton sehr empfehlen.

 

18:14

Union Star meldet Falmouth Coastguard Maschinenprobleme, Position etwa sechs Meilen von Lands End. Die Meldung wird ruhig und ohne Dringlichkeit abgesetzt, der Wachoffizier entscheidet sich vorsorglich Einsatzmittel in Bereitschaft zu versetzen. Die Luftwaffenbasis Culdrose wird gebeten einen Helikopter startklar zu machen, das Rettungsboot über einen zu erwartenden Einsatz informiert und der in Mount’s Bay stationierte Bergungsschlepper Noord Holland kontaktiert. Ein Radarposten der Küstenwache wird besetzt.

Schlepperkapitän Guy Buurman setzt sich mit dem Havaristen in Verbindung und bietet eine Hilfeleistung im Rahmen einer Bergungsvereinbarung an (Lloyd’s Open Form). Henry Moreton lehnt das Angebot ab, in der Hoffnung die Maschine wieder klarzumachen. Der Radarposten macht ein Echo aus, dass sich rasch nach Norden bewegt.

 

19:00

Der Sturm nimmt an Stärke zu. Noord Holland setzt auf eigene Initiative Kurs auf den Havaristen. In Mousehole studiert Vormann Trevelyan Richards die Karten des zu erwartenden Einsatzgebietes. An Bord der Union Star wird die Ursache für den Maschinenausfall ausgemacht: der Treibstoff ist mit Seewasser verunreinigt.

Auf Anraten der Küstenwache setzt Henry Moreton zögerlich eine Pan-Pan Dringlichkeitsmeldung ab. Daraufhin wird der Sea King in Culdrose aufgefordert zu starten und Vormann Richards telefonisch über die veränderte Lage informiert, nicht jedoch über die Radarplots, und gebeten weiter abzuwarten.

 

19:50

Sea King Rescue 80 sichtet Union Star, knapp zwei Meilen von Tater Dhu entfernt. Die Küstenwache bittet den Vormann, unverzüglich auszurücken und alarmiert die Küstenrettungsgesellschaft in Mousehole. Mary Richards, die Mutter des Vormanns, verständigt telefonisch die Bootsbesatzung. Zwei Signalböller explodieren in der Nacht und wenig später gleitet die Solomon Browne aus dem Bootshaus in die tobende See.

Rescue 80 versucht mehrmals, Personen von der Union Star zu retten. Doch Wind und Seegang machen das Unterfangen unmöglich. Beinahe kollidiert der Hubschrauber mit dem Mast der Union Star. Wegen der Nähe zum Ufer ist ein Eingreifen des Bergungsschleppers nicht mehr möglich.

 

20:47

Solomon Browne erreicht den Havaristen und Rescue 80 starten einen weiteren, vergeblichen Versuch. Das Rettungsboot kommt in mehreren Anläufen längsseits, doch keiner an Bord der Union Star wagt den Sprung auf das Rettungsboot. Der Wind erreicht Böen von bis zu 160 Stundenkilometer und die Wellen erreichen bis zu 18,2 Meter (60ft).

Die Besatzung des Sea King entschließt sich zu einem weiteren Versuch, kollidiert erneut beinahe mit dem Mast der Union Star und der Mann an der Seilwinde wird gegen das Fahrwerk des Helikopters geschleudert. Eine große Welle schleudert das Rettungsboot auf die Lukendeckel der Union Star. Dort verharrt das Boot für einen Moment und rutscht wieder in die See.

 

21:21

Solomon Brown meldet an Falmouth Coastguard, dass vier Personen gerettet wurden und sich noch zwei an Bord befinden. Die Nachricht endet abrupt mit einem krachenden Geräusch. Rescue 80 kehrt zurück zur Basis, sieht das Rettungsboot aber noch aufrecht und Kurs auf die offene See halten. Noord Holland sichtet die Solomon Browne ebenfalls ein letztes Mal.

In den folgenden 20 Minuten versucht die Küstenwache mehrmals vergeblich die Solomon Browne zu erreichen. Rescue 80 wird betankt und kehrt umgehend zum Einsatzort zurück.

 

Was genau in diesen Minuten geschah, wird man nie mit letzter Sicherheit klären können. Die Besatzung der Solomon Browne und alle Schiffbrüchigen kamen ums Leben, das Rettungsboot wurde von der wütenden See zerschlagen. Taucher entdeckten später einen Teil des Hecks, um einen Propeller war ein Tau geschlungen.

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das Modell

Maßstab 1:20

Länge: 70,5 cm

Breite: 20,0 cm

Verdrängung: 2,9 kg

 

Rumpf und Aufbau sind auf Spant gebaut (6 mm Birkensperrholz), mit 2 mm Abachi-Leisten beplankt und werden aus GFK abgeformt.

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Das Boot wird ein Bootshaus als Vitrine bekommen, dafür wird eine Seitenwand aus Plexiglas gefertigt. Vorne kann eine Slipanlage angebaut werden. Für die spontane Ausfahrt am See natürlich zu sperrig, aber für das UT oder besondere Tage sicher spannend.

 

Zitat

 

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Spachteln & schleifen - die Lieblingsbeschäftigung jedes Modellbauers :)
 

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Der Rumpf ist soweit geschafft, am Aufbau fehlen noch ein paar Durchgänge.
Danach werden Plicht und die Abdeckung vom Maschinenraum abgeklebt.

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Zwischendurch noch ein Blick in die Werft, die wurde kurz vor Weihnachten umgestaltet.
Eine zweite Werkbank, Hängeschrank und - sehr praktisch - Dosenregal von Molotow.

 

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Bei Gelegenheit gibt es noch zwei weitere Hängeschränke und einen neuen Heizer.

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Bootshaus

Wie oben erwähnt, soll das Watson ein eigenes Bootshaus bekommen. Angelehnt an die alte Station bei Penlee Point.
Von außen ein simples Gebäude - vier Wände und ein Dach. Beim Material denke ich an 6 mm Sperrholz und  ein Stück Plexiglas für die Öffnung in der Steuerbordwand.

 

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Quelle: Pinterest

 

Innen wird das Haus ganz klar von Rampe und Wiege dominiert. Gelagert wurde das Boot horizontal und erst vor dem Start abgesenkt.
Hinter der Rampe befinden sich die große Winde zum Aufholen, Spinde und eine Telefonzelle. An den Wänden hängen schwarze Tafeln, auf denen mit goldenen Lettern Einsätze verewigt sind.
Die Leiter neben dem Tor führt zu einer kleinen Werkstatt.

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Quelle: social.shorthand.com

 

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Quelle: Twitter

 

Das Bootshaus selbst dürfte keine große Herausforderung darstellen. Wesentlich kniffliger wird die äußere Rampe mit Auslösemechanismus.
Klappbar soll sie sein, wasserfest und sich einfach aber sicher am Bootshaus befestigen lassen :keineIdee:

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titanicmax

Beschlagteile

Für die Beschlagteile des Fahrstandes hab ich mich heute mal an TinkerCAD gewagt:

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Eine Luke zum Maschinenraum, Kompass, Fahrhebel und drei Instrumententafeln. Um über Shapeways drucken zu können, musste ich einige Details wie Vorreiber, Lampen und Schalter wieder entfernen.
Die Teile werden später mit Silikon abgeformt und aus Resin gegossen. Beim Kompass und den Instrumententafeln kommt eingefärbtes, transparentes Resin zum Einsatz, um sie hinterleuchten zu können.

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titanicmax

Die Beschlagteile hab ich noch am Samstag bei Shapeways geordert, heute war ein kleines Paket in der Post:

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Der Steuerhebel hat es nicht aufs Bild geschafft, versteckt sich vermutlich noch in der Luftpolsterfolie   :pfeif:

Nachschub an Harz, Gewebe, Glasfaserband usw. ist eingetroffen. Am Wochenende wird das Deckshaus fertiggestellt, dann kann abgeformt werden.

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  • 3 weeks later...
titanicmax

Rumpf

 

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Mit einem schönen Knacken hat sich der Rumpf problemlos aus der Form gelöst.
Leider ist die Oberfläche nicht so schön wie beim Urmodell. Mehrere Lufteinschlüsse müssen ausgebessert werden.
Aber damit kann ich leben. Nach fünf Jahren Jagd steht endlich der Rumpf eines Watson auf der Werkbank.

Die Handschrift des Laminators ist unverkennbar, satte 775 g bringt der Rumpf auf die Waage.
Brandung und Kaventsmänner braucht man schon mal nicht zu fürchten   :D

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  • 2 weeks later...
titanicmax

Weiter geht's am Rumpf. Die Scheuerleisten sind zwei Nasenleisten aus Balsa. Um sie besser biegen zu können, habe ich sie rückseitig im Abstand von wenigen Millimetern eingesägt.
Geht einfacher als die Leisten mit Wasser und Dampf zu biegen, allerdings müssen die Schnitte gespachtelt und geschliffen werden.

 

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Stevenrohre & Zusatzkiele sind auch schon angebracht:

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Ein besonderes Merkmal vieler alter britischer Rettungsboote ist das achtern überstehende Ruder. Ein weiteres Überbleibsel aus der Zeit der Ruderboote.
Um es es beim Aussetzen und Einholen des Bootes nicht zu beschädigen, kann es entlang der eckigen Ruderachse nach oben gezogen werden.

Meine Ruderachse ist ein 3 mm Vierkantrohr aus Messing, in das ein 2 mm Messingdraht eingeklebt wird.
Der Messingdraht steht etwas über und sitzt später in Sinterlagern. Das Ruderblatt besteht aus zwei Lagen Polystyrol und hat ein 4 mm Vierkantrohr als Aufnahme für die Ruderachse.

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Quelle: Kirkcudbright History Society

 

 

@JojoElbe 

So kommen die Boote wieder an Land:
 

 

 

 

Bevor das Boot eingeholt werden kann, muss es natürlich zuerst ins Wasser. Fürs Modell gibt's eine einfache und zuverlässige Möglichkeit:

 

Viele der alten Watsons und Barnetts wurden nicht direkt im Bootshaus ausgeklinkt, da zuerst der Mast aufgerichtet werden musste. Der war nicht nur Lampenträger, sondern gleichzeitig auch Auspuff.
Das Modell vorbildgetreu aus dem Bootshaus zu winschen, den Mast ferngesteuert aufzurichten und es dann auszuklinken wäre natürlich die Kirsche auf der Sahne.

Aber lässt sich das zuverlässig realisieren? Das fertige Modell bringt ein paar Kilo auf die Waage :weisnicht:
Einfacher ist sicherlich, das Boot wie im Video gezeigt zu wassern. Das Bootshaus wäre dabei nur schmückendes Beiwerk.

Zitat

 

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  • 2 weeks later...

Deckshaus & Deck

 

Ein weiterer Schritt ist geschafft. Wie schon der Rumpf hat sich das Deckshaus mit einem befriedigenden Knacken aus der Form gelöst.
240 Gramm schwer (oder leicht   :weisnicht:) und ca. 2 mm Materialstärke. Muss natürlich noch versäubert und innen geschliffen werden.

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Das Deck aus 2 mm Flugzeugsperrholz war schnell zugesägt und aufgeklebt. Unter dem Aufbau sitzt eine große Zugangsöffnung und achtern gibt es eine kleine Wartungsöffnung für das Ruderservo.
Auf das Sperrholz kommt eine Sichtbeplankung aus Abachi und PS-Profilen, mit einem Süllrand aus PS.

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Mittschiffs sitzen die beiden Motoren und der Akku. Empfänger, Multiswitch, Sound- & Lichtmorsemodul finden ihren Platz achtern über den Wellentunneln.

 

Zitat

 

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  • 2 weeks later...

Deckshaus & Süllrand

 

Der Süllrand aus Polystyrol steht   :) Zur besseren Stabilität habe ich vorher unter Deck entlang der Öffnung 5 mm Abachileisten befestigt.
An Steuerbord ist ein kleiner Ausschnitt, da ich die Schiebetüre zum Fahrstand eventuell offen darstelle.

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Die Öffnungen im Deckshaus habe ich mit Bohrer und Schlüsselfeilen realisiert.
Zwei Fenster hinter den Türen fehlen noch, die folgen sobald der Aufbau komplett gespachtelt und geschliffen ist. 
 

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Die 47ft Watsons waren von 1955 bis 1992 im Einsatz.
In dieser Zeit waren nicht nur die Boote einigen Veränderungen unterworfen,
auch die persönliche Schutzausrüstung der Besatzung wurde angepasst.

ON 954 Solomon Browne wurde 1960 von der Werft William Osborne in Littlehampton gebaut.
Zu dieser Zeit waren noch gelbes Ölzeug, Südwester und Rettungswesten aus Kapok im Einsatz.
1970 wurden neue Schutzkleidung in oranger Farbe und die sog. Beaufort-Rettungswesten mit synthetischer Füllung eingeführt.
Diese Westen waren ohnmachtssicher und hatten genug Auftrieb, um den Rettungsmann samt geretteter Person über Wasser zu halten.

Zwei tolle Artikel zur Entwicklung der persönlichen Schutzausrüstung bei der RNLI gibt´s hier:

Evolution of lifesaving kit

Lifejackets for lifesavers (PDF)

Gebaut wird die Solomon Browne zum Zeitpunkt des Unglücks im Dzember 1981.
Damit scheiden meine bisher verwendeten Figuren aus. Bei Lextek konnte ich ein paar der DGzRS Rettungsmänner von Graupner ergattern.
Mit ein paar Modifikationen an der Rettungsweste gehen die Jungs als waschechte britische Besatzung durch.

 

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Decksbeplankung ist schon in Arbeit, Bilder davon gibt's morgen.

 

Zitat

 

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  • 3 weeks later...

Rumpf

 

Am Wochenende hat der Rumpf endlich Grundierung und die erste Farbe bekommen.
Natürlich beides von Molotow. Die Sprühköpfe habe ich gegen Outline Special (Weiß-Gold) getauscht.

Das Schanzkleid ist aus 1 mm Polystyrol geschnitten und bekommt auf der Innenseite noch Stützen aus Evergreen-Profilen.

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Beschlagteile

 

Farbe beim Trocknen zuzusehen ist wenig ergiebig. Also hab ich mich nochmal in TinkerCAD vertieft und weitere Beschlagteile konstruiert.

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Was konstruiert ist, möchte natürlich auch gedruckt werden.
Erste Anlaufstelle ist üblicherweise Shapeways.

Dateien hochgeladen - gut

Dateien sind druckbar - auch gut

Preis für das Vergnügen - nicht gut

Alleine die Fensterrahmen in Briefmarkengröße werden mit 40 Euro veranschlagt.

Nach etwas Recherche bei verschiedenen Dienstleistern hab ich mich für FDM-Druckservice entschieden.
Ein kompletter Satz Teile kostet mit Versand knapp 30 Euro. Nun ist günstiger nicht automatisch besser und ich konnte keine Erfahrungsberichte zu FDM auftreiben.
Aber angesichts der saftigen - und regelmäßig steigenden - Preise von Shapeways kann ein Versuch nicht schaden.
Teile sind bestellt, Bilder gibt es sobald geliefert ist.

 

Zitat

 

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  • 4 weeks later...

Elektronik

In der achteren Kabine sitzt der Technikträger mit Empfänger, Multiswitch und zwei tollen Modulen von CP-Elektronik.
Der kleinere Baustein ist lässt das Blaulicht am Mast pulsieren statt blitzen und simuliert damit ein Rundumlicht mit drehendem Reflektor.
Mit dem größeren Baustein kann die Geschwindigkeit des Radarmotors mittels Poti genau eingestellt werden.

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An die Rückwand der Kabine kommt noch eine Stiftleiste, um beim Aufsetzen des Deckshauses automatisch die Verbindung zu den Verbrauchern herzustellen.


 

Beschlagteile

Die georderten Beschlagteile sind wie angegeben pünktlich zum 26. Juli geliefert worden:

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Fensterrahmen und Kompass sind super und können direkt verbaut werden.
Die Grätings selbst sind ebenfalls gut, nur die Oberfläche der Stützen ist unsauber.
Ist aber für mich kein Problem, davon sieht man später kaum etwas.
Diese Teile würde ich sofort wieder bei FDM-Druckservice bestellen.

Alle anderen Teile haben keine glatte Oberfläche und brauchen Nachbearbeitung mit Spachtel & Schleifpapier.
Aber man kann damit arbeiten und Schleifstaub gehört eben zum Modellbau wie nasse Hände zum Aquarium.

Die ersten Druckteile sind schon verbaut und der Vormann scheint mit seinem Arbeitsplatz ganz glücklich zu sein:

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Viel Platz oder Komfort hat er nicht. Braucht er auch nicht, ist schließlich kein Kreuzfahrtschiff.

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Es geht voran. Und noch 132 Tage bis das Boot fertig sein soll.
 

 

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  • 1 month later...

Der September ist schon fast vorbei und es bleiben noch 86 Tage.

 

Elektronik

Die Federleiste ist bestückt - ganz ohne verbrannte Finger oder verschmorte Kabel   :D
Ein Servokabel und damit zwei Schaltkreise sind noch frei.

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Deckshaus

Der Mast ist eine simple Konstruktion aus Kunststoff und Messing. Positionslaterne und Blaulicht sind funktionsfähig.
Beim Original fungierte der Mast gleichzeitig als Auspuff und musste vor dem Start manuell aufgerichtet werden. Das erledigt am Modell später ein Linearservo.

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Neben dem Mast finden sich eine Winde, der Notausstieg des Maschinenraums und Stützen der Strecktaue. Eine der vier Leinenkisten ist auch schon fertig.
Hier kommen Profile von Evergreen zum Einsatz. Nicht günstig, aber angenehm zu verarbeiten.

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Nicht fehlen darf der Airbag auf der achteren Kabine. Ein kleines Detail, mit einer großen Geschichte.

In den alten Tagen, als sich Männer aus Stahl in Booten aus Holz gegen die Elemente stemmten, gab es bereits selbstaufrichtende Boote.
Schmal, mit schwerem Kiel und hohe Endboxen an Bug und Heck.
Allerdings schränkten die Endboxen das Sichtfeld der Besatzung ein und die Boote lagen sehr lebhaft im Wasser.
Mit der Motorisierung der Flotte setzten sich auf den britischen Inseln die stabilen, aber nicht selbstaufrichtenden Bootstypen durch.

Alleine zwischen 1947 und 1962 kenterten sieben Boote der RNLI, 37 tapfere Rettungsmänner ließen dabei ihr Leben.
Doch erst die beiden Unglücke von Longhope 1969 und Fraserburgh 1970 mit dem Verlust von weiteren 13 Mann brachten ein Umdenken.

Am 21. Januar 1970 geriet 35 Meilen vor Fraserburgh der dänische Fischer 'Opal' in Seenot.
Ein russischer Trawler nahm den Havaristen in Schlepp und das 46ft 9in Watson 'Duchess of Kent' leistete Eskorte.
Von einer als außergewöhnlich beschriebenen Welle erfasst, kenterte das Rettungsboot:

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Quelle: BBC

Ein Mann konnte noch von der Besatzung des Trawlers gerettet werden. Vier Mann wurden im Inneren des Wracks aufgefunden, einen Leichnam gab die See nicht mehr preis.
Beim anschließenden Untersuchungsausschuss wurde festgestellt, dass unter den gegebenen Wetterbedingungen alle fünf Stunden mit einer solch hohen Welle zu rechnen sei.
Auf langwierigen Einsätze bestünde damit ein garantiertes Risiko zu Kentern. 

Sowohl durch das Board of Trade, als auch das britische Parlament wurde eine Verbesserung der Rettungsflotte gefordert. Parallel zur Entwicklung neuer Bootstypen wurden die bestehenden Boote umgerüstet.
Das Gros erhielt achtern einen automatischen Airbag. Ab einer gewissen Schlagseite wurde durch ein Pendel ein Ventil geöffnet und der Airbag mit Druckluft aufgeblasen.
Als 1979 die 'R A Colby Cubbin No 3' von Barra bei Windstärke 12 mit Wellen von mindestens 30ft kenterte, kam die Besatzung mit dem Schrecken davon.
Beim selben Einsatz kenterte auch die 'Helmut Schroder of Dunlossit' durch. Als Boot der exotischen Thames-Klasse war sie bereits ausschließlich durch große und wasserdichte Aufbauten selbstaufrichtend.

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Das wär's auch schon gewesen.

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  • 4 weeks later...

Ahoi, Freunde der britischen Rettungsboote!
Es gibt Neues von der Werft.

 

Bootshaus

Ein Rettungsboot braucht natürlich ein standesgemäßes Bootshaus. Mein Bauwerk orientiert sich am alten Bootshaus von Penlee Point.
Der Rohbau ist aus Sperrholzplatten und dicken Leisten (Buche und Abachi) zusammengesetzt.

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Die Rampe hat eine Steigung von 15 Grad. Am oberen Ende der Rampe wird noch eine funktionierende Wiege angebracht.
Um die Wartung zu erleichtern, wurden die Boote horizontal gelagert und bei Bedarf hydraulisch abgesenkt.

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Auch an der Solomon wurde fleißig weitergewerkelt. Die nächsten Beschlagteile sind angebracht und das Deckshaus erstrahlt in knalligem Orange (#011 SLIDER HELLORANGE) von Molotow.

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Probefahrt

Mit geladenen Akkus durfte die Solomon heute Morgen zu einer weiteren Probefahrt aufbrechen:

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Für die Freunde des bewegten Bildes:

 

Das wär's auch schon gewesen.

 

 

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  • 2 months later...

Ahoi, Freunde der britischen Rettungsboote!
Es gibt Neues von der Werft. Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu - Zeit ein paar Bilder nachzulegen.

 

Beleuchtung

Mit der Elektronik werde ich mich wohl nie ganz anfreunden können, aber dieses Mal hat es ganz ohne durchgebrannte LED oder angeschmorte Kabel geklappt. Man wächst mit seinen Aufgaben.
Beleuchtung lässt sich ordnungsgemäß über das Futaba Modul schalten.
Zugegeben, die Kabinenbeleuchtung könnte einen Tacken heller sein und ein Suchscheinwerfer wäre doch ganz nett gewesen. Merke ich mir für das nächste Projekt.

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Aufkleber

Den Bug jedes Bootes der RNLI ziert seit jeher das stolze Emblem dieser Organisation. Von der britischen Firma BECC werden tolle hierzu tolle Aufkleberbögen angeboten.
Bootsnamen und Station sind Textaufkleber von Ihr-Baron.

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Für mich stellt das Anbringen der Schriftzüge jedes Mal einen kleinen Höhepunkt dar.
Nicht nur tritt das Modell damit in seine Bauphase ein, auch bekommt es damit seine Identität und Geschichte eingebrannt. Der Name lädt den Betrachter ein, sich mit der Geschichte des Vorbildes und seiner Besatzung auseinander zu setzen und hält auf diese Weise das Andenken lebendig.

 

Besatzung

Apropos Besatzung: vom stolzen Piratenschiff bis zum wackeren Rettungsboot - ohne Besatzung kommt es nicht voran.  Als in jener stürmischen Nacht vor 40 Jahren die Signalböller detonierten, fanden sich zwölf Freiwillige am Bootshaus ein. Angesichts der bevorstehenden Aufgabe wählte Vormann Richards seine erfahrensten Männer aus. Nur wenig später rauschte die Solomon Browne ein letztes Mal über ihre Slipanlage - an Bord acht tapfere Freiwillige:

  • William 'Trevelyan' Richards - Vormann
  • James Madron - stellv. Vormann und Maschinist
  • Nigel Brockman - stellv. Maschinist
  • John Blewett - stellv. Maschnist
  • Charles Greenhaugh - Rettungsmann
  • Kevin Smith - Rettungsmann
  • Barrie Torrie - Rettungsmann
  • Gary Wallis - Rettungsmann

 

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Quelle: falmouthpacket

Soweit ein Rettungseinsatz wie so viele andere. Wie sie Tag und Nacht entlang unserer Küsten geschehen. Ein Notruf läuft auf und tapfere Männer und Frauen machen sich auf den Weg.
Trotzen in kleinen Booten der Gewalt der See, um ihnen unbekannte Mitmenschen zu retten.
Und wäre die Solomon nur etwas früher ausgerückt, hätte dieser Einsatz höchst wahrscheinlich ein gutes Ende gefunden. Wie so viele, die sie zuvor überstanden hatte.

Ausgangsbasis für die Besatzung meines Modells waren die DGzRS Rettungsmänner von Graupner.
Von den Jungs habe ich Silikonformen angefertigt und Duplikate aus Resin gegossen.
Mit etwas Revell-Plasto wurden die Rettungswesten aufgefüttert und die Figuren dann mit Farben von Citadel bemalt. Fünf der acht Mann sind bereits an Bord. Zwei im Fahrstand, der Rest an Deck. Um bei Sturm nicht über Bord zu gehen, sind letztere mit einem Messingstift im Bein gesichert. 

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Nicht ganz fertig, aber so gut wie. Nur ein paar Kleinigkeiten und Malerarbeiten fehlen noch.
 

Das wär's auch schon gewesen.

Erheben wir das Glas auf ein neues Jahr, das da vor unserem Bug liegt.
Und auf alle Rettungsmänner- und Frauen an unseren Küsten     :sauf:

 

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