LiFePO4 vs Li-Polymerakku

[wwem55]

Hallo, mein Name ist Wolfgang und ich bin neu hier.

Ich bin erst im Herbst mit Schiffsmodellbau angefangen und habe zu den Akkus ein paar Fragen:

Mir waren bisher als "gute" Akkus die Lipos bekannt.

Wie verhält sich das mit den Voltzahlen, wenn man die LiFePos nehmen würde:

wenn ich einen 2S Regler, der 7,4V verträgt, wie komme mit den LiFePos darauf ?

3 Stück sind nur 6,4V, das ist etwas wenig, bei 3 Stück habe ich 9,6V, das würde der Regler doch nicht verkraften, oder?

Und bei 3S Lipo verhält sich das doch genauso, oder habe ich da einen Denkfehler?

Ich bin leider kein Elektriker und das sind für mich weitgehend "böhmische Dörfer"

Viele Grüße

Wolfgang

Von Moderator JL bearbeitet

Da das zwar mit LiFePO4-Akkus zu tun hat, aber wenig mit dem "Eigenbau", habe ich ein neues Thema aufgemacht.

 

[Chris DA]

Hallo Wolfgang,

Erstmal: willkommen hier bei uns!

Und dann: "gute Akkus" die Lipo......Grade mal heute wieder welche entsorgt (Riesen Diskussion mit dem jung zwecks einem geblähten Lipo von 2019, während ein kaputter lifepo4 von 2014 einfach in die Kiste wanderte!).

Ich benutze ohne Probleme mit billigen China Reglern Nennspannung 7,4v auch 3S LiFePO4. 

Also das sollte gehen.....Kann das aber nicht für jeden Regler sagen..... 

 tut mir leid.....musste wohl probieren.

Lipo 3S wird wohl definitiv nicht gehen!

und

Habe inzwischen den "Billigen" abgesagt, den Rücken gedreht! Lieber einmal in die Tasche greifen und ok (auch wenn ich was ändere), im Vergleich zu 2-3 mal kaufen!

Gruss 

Chris

[JL]

Hallo Wolfgang,

LiFePO₄-Akkus haben eine Nennspannung von 3,3V, bei zwei Zellen hast du dann 6,6V; ein bis 7,4 V belastbarer Regler sollte damit auch arbeiten.

Für den Vergleich ist nicht nur die Nennspannung wichtig, sondern auch die maximal mögliche Spannung, die in der Regel etwas höher liegt. Der nächste wichtige Punkt ist der Spannungsabfall beim Betrieb. Wenn man sich diese Kurven bei bestimmten Strömen ansieht, fällt auf, dass zwar die Ausgangsspannung bei Li-Polymerakkus am Anfang höher ist, diese aber recht schnell abnimmt; die LiFePO₄-Akkus halten die Spannung über einen längeren Zeitraum in einem mit den Li-Polymerakkus vergleichbaren Bereich. Für Zellen namhafter Hersteller sollten sich solche Entladekurven in den Akkuinformationen finden lassen.

Im übrigen ist Geiz an dieser Stelle nicht billig: Ein LiFePO₄-Akku aus guter Quelle schafft bei pfleglicher Behandlung 1000 Ladespiele. Da relativiert sich der Preis schnell, wenn der preisgünstige Akku deutlich eher den Löffel abgibt. Und pflegliche Behandlung sollte schon sein, immerhin enthalten diese Akkus genug Energie für ein mittleres Desaster - übrigens noch ein Argument für LiFePO₄, da die nicht "durchgehen".

[Steinbeisser]

Bei genutzten 3S LiPos ist der Tausch gegen einen 4S LiFePo4 problemlos möglich. Da funktioniert dann meist sogar die Unterspannungsabschaltung der Regler, wenn diese im Betrieb auf LiPo 3S eingestellt war und beim Tausch auf 4S LiFePo4 so bleibt. Die meisten Regler für Brushless Motoren haben nämlich leider immer noch kein LiFePo4 Programm, bei Bürstenmotoren gibt es da schon bessere Auswahl.

Das funktioniert bei mir zumindest mit Roxxy und Derkum sowie Graupner Reglern sehr zuverlässig.

7,2V NiMh Zellen, sogenannte Racing Packs, habe ich bisher auch immer schadlos mit 2S oder 3S LiFePo4  ersetzt.

Etwas Vorsicht ist dann bei Billigreglern mit dem BEC umzugehen, das ist dann eventuell etwas überfordert und kann zu heiß werden.

Da Klemme ich dann lieber das rote Kabel ab und nutze einen separaten Spannungsregler 

 

Gut zu Lesen und sehr informativ ist übrigens derzeit in der aktuellen Ausgabe der CAMPING CARS & CARAVANS 5/21 ein Vergleichstest zwischen Blei- und LiFePo4 Akkus.