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Schiffsmodell.net

Anker in Bermpohl einbauen


Hans1243

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Hallo,

Ich möchte in meine Bermpohl einen Anker einbauen. Da im Bug ein Riss ist, möchte ich diesen gleich nutzen und dort eine ABS-Platte draufkleben. Dahinter soll ein Rohr für die Ankerkette nach oben geführt werden.

Jetzt meine Fragen:

Welchen Anker muss ich nehmen? Wie schwer muss er sein? Wie land soll die Kette sein?

Wie habt ihr die Ankerwinde gebaut? Soll ich sie mit Freilauffunktion machen und wie? Welchen Motor soll ich nehmen? Ich möchte keine kaufen, das ist preislich nicht drin

Vieleicht könnt ihr mal Fotos einstellen.

Schöne Grüße

Hans

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Ralph Cornell

Hallo, @Hans1243Ankerwinde... Das ist eine kitzlige Sache. Schaue Dir mal dieses Video an, damit Du einen Eindruck erhältst, mit welchen Schwierigkeiten das verbunden ist.

Käuflich zu erwerben ist so eine Ankerwinde mit Freifall von 2 verschiedenen Firmen mit 2 verschiedenen Funktionsprinzipien. Da ist einmal die sogenannte Trommelwinde, bei der die Kette auf eine Trommel aufgewickelt wird. So etwas gibt es von der Firma Krick - auch als Bausatz Dieser hier . Funktioniert recht zuverlässig, und man bekommt bis zu drei Meter Kette 5,1 x 3 auf eine geteilte Trommel. Aber dieser Typ Ankerwinde hat einen Nachteil: Einmal baut er im Quereinbau ziemlich breit. Längst könnte man so eine Winde ohne die Teilung einbauen. Aber diese Winde hat noch einen Nachteil: Die Einführung der Kette erfolgt immer von der gleichen Stelle. Demzufolge bildet sich beim Aufwickeln ein "Berg" auf der Trommel. Von diesem "Berg" können Kettenschlaufen seitlich abrutschen, und diese Schlaufen blockieren dann das weitere Ablaufen der Kette beim Ankerfall.

Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung einer "Mangelwinde". Bei diesem Typ wird die Kette zwischen einem Gummirad und einem Plastikrad sozusagen "hindurchgemangelt". Meines Wissens nach wird dieser Windentyp nur von einer Firma hergestellt: Den Gebrüdern Dahmen Hier . Auch das ist ein Bausatz. Alles andere als billig. Hierbei ist die Kettenlänge nahezu egal. Aber die Kettenführung ist eine kitzlige Sache. Einmal braucht man im Schiffsbauch eine Art Kettenbunker, in den die aufgemangelte Kette dann hinein fällt. Er sollte so hoch und schmal sein wie möglich, damit die Kette beim Ausrauschen nicht hin- und herschlägt und aus der Führung springt. Auch wird eine Kette 5,1 x 3 mm nicht mehr sicher transportiert. 4 mm Kettenbreite dürfte die Grenze darstellen. Man sollte übrigens bei beiden Windentypen Stegketten verwenden, damit sich bei einem Verdrehen der Kette nicht einzelne Glieder "aufstellen". Sonst bietet sich noch die Firma SteBa an. Ist zwar eine Apotheke, aber die haben Stegketten und auch die passenden Anker.

Die dritte Möglichkeit eignet sich praktisch nur für den Aufbau auf Deck. Hierbei wird die Kette durch ein Kettenrad mit "Taschen" transportiert. Die Nachteile einer solchen Winde sind: Man braucht das zu der Kette passende Rad. Meines Wissens nach hat unser Ümmi hier im Forum Kettenräder für zwei Größen konstruiert - für Stegketten von 3 x 1,9 mm und für solche mit 5,1 x 3 mm. Die gibt es bei Shapeways Hier . Auch eine Apotheke. Und noch ein gewichtiger Nachteil: Eine solche Winde kann man nicht kaufen, da ist Selbstbau gefragt.

An Motoren für eine Ankerwinde eignen sich ideal Diese hier .

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Ralph Cornell

Zweiter Teil eines Sacks von Ratschlägen zur Ankerwinde: Du hattest schon die richtige Idee. Von dort, wo die Ankerketteaus der Bordwand herauskommt, sollte ein Rohr nach oben geführt werden. Um es gleich richtig zu machen, sollte das Rohr sowohl mit dem Deck als auch der Bordwand DICHT verklebt werden. Und noch etwas wichtiges: Die Reibung einer Ankerkette auf dem Untergrund ist erheblich. Sie muss so gering wie möglich gehalten werden. Darum sollte man das Rohr senkrecht einbauen.

An Deck braucht man dann eine Umlenkrolle und/oder eine Klüse. Hierzu eignen sich Rosetten aus dem Baumarkt. In Diesem Baubericht sind sie auf der dritten Seite zu sehen. Der Baubericht der "Repsold" enthält auch viele Details zu den zwei Ankerwinden.

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Hallo,

@Ralph CornellDanke für die Tipps. Außerdem bin ich auch in einem anderen Beitrag von dir fündig geworden: Freifall Ankerwinden  Ich denke Dort kann ich mir was abschauen :D Die Winde von den Gebrüdern Dahmen ist ja wirklich raffiniert, aber ich werde es wahrscheinlich mit einer Kettennuss versuchen. Mir ist schon was einfallen. Ralph's erste Winde aus dem erwähnten Beitrag werde ich ein wenig modifizieren. Irgendwas mit anderem Motor und einem mini Servo habe ich schon im Kopf.

Leider haben die Baumärkte nicht offen bzw. nur Abholservice, sodass ich eher auf das Internet zurückgreifen muss und Versandkosten leider unumgänglich werden.

Ich berichte dann vom meinem (hoffentlichem) Erfolg.

Viel Grüße aus Oberbayern

 

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Ümminger Kapitän
Am 18.2.2021 um 09:05 schrieb Ralph Cornell:

Die dritte Möglichkeit eignet sich praktisch nur für den Aufbau auf Deck. Hierbei wird die Kette durch ein Kettenrad mit "Taschen" transportiert. Die Nachteile einer solchen Winde sind: Man braucht das zu der Kette passende Rad. Meines Wissens nach hat unser Ümmi hier im Forum Kettenräder für zwei Größen konstruiert - für Stegketten von 3 x 1,9 mm und für solche mit 5,1 x 3 mm. Die gibt es bei Shapeways Hier . Auch eine Apotheke. Und noch ein gewichtiger Nachteil: Eine solche Winde kann man nicht kaufen, da ist Selbstbau gefragt.

An Motoren für eine Ankerwinde eignen sich ideal Diese hier .

Hier ist nicht zu langes abwarten angesagt, ich werde den Shapewaysshop in absehbarer Zeit schließen.
Bei der Preispolitik die Shapeways an den Tag legt, ist das Interesse stark verflogen. Um Preise aufzurufen die Modellbauer bereit sind zu zahlen, müsste ich drauf legen. Selbtst bei einem Verzicht auf meinen Gewinn von teilweise unter 1% blieben die Preise uninteressant. Und für den spärlichen Gewinn zahle(n) ich(wir) noch Gebühren.
Der Steuerberater hat jedes Jahr Spaß weil Gewinn und Steuerberatungskosten in keinem Verhältnis stehen.


In ferner Zukunft gibt es die Teile direkt bei mir. Günstiger und nicht einen profitgierigen Ami unterstützend.

Edited by Ümminger Kapitän
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Ralph Cornell

Ich habe vor einiger Zeit einen Versuch gemacht mit der Stegkette 5,1 x 3 mm. Ich habe einfach die Kettennuss von Ümmi auf den Abtrieb eines Micropile-Motors geschoben (verkeilt) und dann den Motor drehen lassen. Resultat: Die Kette wird sauber und ohne Anstand transportiert. Also eignet sich eine solche Nuss hervorragend für eine Ankerwinde.

Und wenn Ümmi die Dinger jetzt selbst anfertigt, kann das nur gut sein! Ich weiß noch nicht, ob gedruckt oder in Messing gefräst - ideal wäre letzteres...

Bei der "Bermpohl" ist die Sache etwas schwieriger, da dort die Winde unter Deck eingebaut war. In diesem Fall würde ich einer Trommelwinde den Vorzug geben. So ein Ding zu bauen ist keine Hexerei. Die Winde aus dem "Demonstrator" ist so ein Eigenbau, aus 2 mm Glasfaserplatte. Das ist sogar stabiler als die Krick-Konstruktion und baut nicht so breit.

Noch ein Wort zu der Rutschkupplung. Hier habe ich einfach kleine Stücken Gummischlauch in das Rohr geschoben, das die zentrale Achse der Trommel bildet. Die Schrauben auf den Seitenscheiben der Trommel (hier habe ich aus reiner Faulheit Servoscheiben verwendet) quetschen den Gummi, so daß die Reibung der Trommel auf der zentralen Achse einstellbar ist.

Auch für die Kupplung der Winde habe ich Servoscheiben verwendet.

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Ümminger Kapitän
vor 9 Stunden schrieb Ralph Cornell:

Und wenn Ümmi die Dinger jetzt selbst anfertigt, kann das nur gut sein! Ich weiß noch nicht, ob gedruckt oder in Messing gefräst - ideal wäre letzteres...

Vielen Dank für die Vorschusslorbeeren.
Die Kettennüsse werden zunächst gedruckt sein.
Die Arbeit eines Lohnfräsers der die Teile aus dem vollen MS schnitzt, will auch niemand bezahlen.
Eine Option ist dann noch gießen. Aber das ist ganz ferne Zukunft.
 

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Ralph Cornell

:ot-pfeif-sp: Hallo, @Ümminger Kapitän!

Etwas, das mir in den Sinn kam, als Du mit den Kettennüssen wieder begonnen hast: Ursprünglich waren die Dinger doch für Deine "Neuwerk" gedacht, nicht wahr? Da laufen die Ankerketten doch durch Rinnen zu den Klüsen. Ich könnte mir vorstellen, daß die Reibung der Ketten in den Rinnen so groß ist, daß die Anker nicht mehr ausrauschen wollen.

Wie könnte man diese Reibung verringern? Dazu fiel mir etwas ein: Wenn man die Rinnen vibrieren lassen würde? Wie der Vibrationsalarm in einem Handy. Dann wären die Ketten immer einen kleinen Teil der Zeit in der Luft und die Schwerkraft könnte ihr Werk tun.

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Ümminger Kapitän
vor 14 Stunden schrieb Ralph Cornell:

Ursprünglich waren die Dinger doch für Deine "Neuwerk" gedacht, nicht wahr? Da laufen die Ankerketten doch durch Rinnen zu den Klüsen. Ich könnte mir vorstellen, daß die Reibung der Ketten in den Rinnen so groß ist, daß die Anker nicht mehr ausrauschen wollen.

Da gibts keine Rinnen.
Von der Nuss über den Kettenstopper ins Fallrohr.

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Edited by Ümminger Kapitän
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Endlich, nach langer Suche bin ich über einen Beitrag (Hier) im Forum auf die Lösung gestoßen, die mir am besten zusagt: Hier
Dann habe ich auch keine Probleme mit dem Anschluss von Motor und Servo. 1. Brauche ich keine zwei Kanäle und 2. auch keinen Umpolschalter für den Motor. Ein Reedschalter wird den Anker dann im eingezogenen Zustand abschalten.
Für die Winde auf Deck ist bei genauerer Betrachtung der Bermpohl eher wenig Platz; ich will das Deck ja nicht vollstopfen. Ein Scheinwerfer und ein Löschmonitor sollen auch noch drauf.
Danke trotzdem für die Ratschläge.
Bis ich berichten werde dauert es noch ein bisschen, erst mal soll die Technik fertiggestellt werden.
Schönen Sonntag 
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