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Schiffsmodell.net

HF-31 "Maria" in 1:20 - ein Langzeitprojekt


BernhardB

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Hallo zusammen,

jetzt fang ich doch mal an, über mein bereits seit 10 Jahren laufendes Langzeitprojekt "HF-31 - Maria" zu berichten. Für alle, die das Teil nicht kennen: Das ist ein Fischerei-Ewer, der 70 Jahre in der Nordsee gefischt hat, bevor er seinen letzten Liegeplatz im Deutschen Museum bekommen hat. So sieht er aus:

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(ArticCynda, CC0, via Wikimedia Commons)

Pläne stammen aus diesem Buch: Jobst Broelmann, Timm Weski, Maria HF 31. Seefischerei unter Segeln. München 1992

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Ich habe mir die Zeit-Stempel der Pläne angeschaut, die ich von meinen ersten Planungsdateien habe - 2011, also genau 10 Jahre alt, das Projekt. Dauern wird es mindestens noch mal so lang, wobei ich hoffe, dass ich das Schiff in "motorisiertem" Zustand schneller am Start habe - Segel kommen erst danach. Das Projekt ist für mich so was wie ein "Experimentier-Projekt", wo ich viel ausprobiere, auch Sachen, bei denen der Ein oder Andere sagen wird: Soooo doch nicht! Dazu gleich mehr.....

Angefangen habe ich damit, dass ich die Pläne des Buchs (die alle ohne Bemaßungen sind) in "Cademia" gehackt habe - ein 2D-CAD, das damals noch Open Source war, dessen Programmierer damit dann aber Geld machen wollten, was nicht gut gegangen ist -> Jetzt zeigen die Links zum Hersteller ins Leere. Egal, das, was ich wirklich benötige, ist entweder schon gebaut oder nach FreeCad getackert. Zum Bau habe ich mir aus dem Baumarkt Buchenholz-Sperrholz in 4 und 6 mm geholt. Daraus habe ich dann den Boden des Rumpfs ausgeschnitten (der ist bei einem Ewer absolut flach) und dann auf diesen mit Leisten als Ausrichtung die Spanten aufgestellt. Heutzutage würde ich das anders machen: Anderes Material: Birken-Flugzeugsperrholz in 3 mm Dicke: Das hätte mir ca. 50 Laubsägen-Blätter erspart und wäre auch noch wasser-unempfindlicher gewesen. Und natürlich würde ich heute den Rumpf auf Helling über Kopf bauen. Ich musste bei der Spantenform auch noch kräftig durch Aufkleben dünner Leisten und Wegschleifen an anderer Stelle "nach-straken" - mit 2D-Cad funktioniert das Straken einfach nicht so toll wie heute mit 3D.

Beplankt habe ich dann mit 1mm Buche - das würde ich heute sogar immer noch ähnlich machen: Das Holz biegt sich gut und ist einfach zu bearbeiten. Für die Wasserfestigkeit sorgt Epoxy. Damit bin ich jetzt grob im Jahr 2015, in dem auch so die ersten Bilder entstanden sind:

 

 

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Innen wurde das dann mit Epoxy und Glasfaser aus dem Baumarkt laminiert - was sich allerdings als Fehler erwies: Das Epoxy aus dem Baumarkt ist OK und werde ich immer wieder verwenden. Beim Glasfaser-Auskleiden muss man wissen, dass es - unabhängig vom Gewicht - 2 Typen gibt: Den Typus für glatte Flächen, der sicher zum Ausbessern von Autos / "echten" Booten usw. super ist, sich aber nicht an eine Ecke anpassen kann und den "flexiblen" Typ, den jeder vernünftige Modellbauer verwenden würde, der anders gewebt ist... Ratet mal, mit welcher Sorte ich ausgekleidet habe...

Angemalt hab ich das Ganze dann auch recht bald, einen Motor eingebaut und die Mast-Füße einlaminiert, immer noch mit der falschen Sorte  Glasfaser: 

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Die Masten sind Buchenstäbe, die ich in die Bohrmaschine eingespannt habe und zugeschliffen habe. Hier ist schon die erste Schwimmprobe, ich habe die ganze Küche ausgeräubert:

 

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Ich glaube jetzt reicht das erst mal für den ersten Teil... Ihr seht, es schwimmt und nach genügend Nachbessern war es auch dicht. Ich bin schon ein ganzes Stück weiter, dazu aber in Folge-Beiträgen....

Anmerkungen, Komentare usw. gerne hier:

 

 

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Bleigießen in den Balken-Kiel: Kiel ausgeschnitten, links und rechts ein Brettchen dran, so dass eine Tasche entsteht. Dann Schrauben schräg reingeschraubt, damit das Blei später nicht aus der Tasche fallen kann. In der Mitte habe ich ein Stück Holz stehen lassen, an dem ich - wenn ich lustig dazu bin - ein Schwert anbringen kann.

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So sieht das Bleigieß-Werkzeug aus: Ein Lötbrenner, eine Muffe als Schmelztiegel und eine Zange zur Handhabung des heißen Bleis...

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Und so schaut das ausgegossen aus:

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So sieht das dann ungefähr 2018 aus:

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Die 3 Decksteile sind natürlich rausnehmbar. Jetzt gehts an den Elektro-Einbau:

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Über dem Elektro-Motor ist ein kleiner Holz-Kasten mit Voltmeter für die Spannungsanzeige der Versorgungsspannung, Ladebuchsen und Hauptschalter. Der ist nachher durch die Decksluke, bei der im Original der Motor zugänglich ist, erreichbar.

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Vorne dürfen die Akkus Platz nehmen

 

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Darüber kommt ein Deckel

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Und auf den der Arduino mit seinen Shields

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Nebenbei noch das Steuerhaus gebaut: Das ist leider nicht mehr beim Original erhalten. Zum Hintergrund: Die Maria bekam 1925 einen Glühzünder-Motor. Dabei wurde auch ein Steuerhaus auf das Deck gestellt und die Ruderpinne durch ein Steuerrad ersetzt. Das alles wurde leider beim Überführen ins Deutsche Museum wieder rückgängig gemacht, so dass im Museum der Zustand grob wie vor dem Umbau ist... Bilder:

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An den Masten habe ich Befestigungen für die Wanten angebracht, diese an den Rumpf angeschlagen. Die Masten werden durch Federn nach oben gedrückt, so dass die Wanten gespannt werden:

 

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Somit sind die Masten einfach durch nach unten drücken und die Wanten abnehmen demontierbar...

Link zum Kommentar-Thread:

 

Edited by BernhardB
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Und so steht das Teil heute da:

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Das Deck ist schon zum Teil beplankt, Niedergang und Oberlicht gibt es auch schon. Der Niedergang läßt sich sogar öffnen und schließen. 

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Im hinteren Bereich sind die Bünn-Abdeckungen angedeutet, dahinter die Wartungs-Klappe für den Glühzünder und das Deckshaus. Hier dürfte einiges an Phantasie drinnen stecken, das möchte ich nicht als "Scale" verkaufen: Motor-Zugang ist im Museum wieder weg gemacht worden, die Bünn auf die Größe vergrößert, die sie anfangs hatte. Die Anordnung kann man im genannten Buch in einigen Photos (in denen das Boot im Schlick vor sich hingammelt) erahnen. Auch von Bootshäusern aus dieser Zeit habe ich kein vernünftiges Bild gefunden, nach dem man das hätte vernünftig planen können - aber ich finde so sieht es schon recht stimmig aus.

 

 

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Ihr könnt vielleicht auch an Bootshaus und Motor-Klappe sehen, dass ich die Teile ein wenig gealtert habe (dunkle Farbe in Pinsel, ausgestrichen, bis fast nichts mehr dran war, damit über Ritzen und Ecken gegangen, bis diese angestoßen aussehen.... das selbe habe ich auch beim Niedergang gemacht).

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Die Motorraum-Klappe kann geöffnet werden, damit kann ich das Boot  laden und an - bzw. ausschalten. Ich sollte wohl dringend mal wieder laden. die Nominal-Spannung ist 9,6 V :muahaha:

An die Ruder-Steuerung muss ich noch mal ran: Die ist derzeit etwas zu vorbild-getreu über 2 Seile aus dem Ruderhaus gemacht, das lenkt aber in der Praxis nicht so präzise wie es soll:

 

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Kommentare gerne hier:

 

Edited by BernhardB
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  • 3 months later...

Wenigstgens ein bisschen weiter gekommen: Deck ist beplankt.

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Ich denke, ich habe schon mal geschrieben: Kalfalterung habe ich beim Original keine mehr gesehen, deswegen gibts bei mir auch keine? Was es aber auf jeden Fall noch geben wird: Altern und Versiegeln des Decks gegen Feuchtigkeit..... Ich werde berichten.

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  • 7 months later...

Es ist ein bisschen weiter gegangen: Das Deck ist gealtert und versiegelt:

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Zur Technik dazu gibt es auch ein DuRöhre-Video:

 

Ins Wasser durfte die Maria testweise auch schon:

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Auch hierzu ein kleines Video:

Und hier gehts zu den Kommentaren:

 

 

Edited by BernhardB
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  • 2 weeks later...

Und wieder ein bisschen weiter:

Bäume und Gaffeln im Rohbau:

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Sowie die Anker-Winde mit einziehbarem Klüver ebenfalls im Rohbau:

 

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Edited by BernhardB
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  • 1 month later...
  • 1 month later...

Der Pumpspill hat erst mal Pause, da muss ich zurück ans CAD, der Mechanismus muss geändert werden, damit er funktioniert. Also erst mal die Mast- und Baumbeschläge im Rohbau:

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Das Gelenk ist gekauft, der Rest aus Messing ausgeschnitten und gebogen...

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Und wieder etwas weiter: Baum und Gaffel des Hauptmast sind montiert.

So wird die Gaffel wohl mal stehen, wenn ein Segel dran hängt:

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Das wird aber noch dauern, erst mach ich die Maria ohne Besegelung fertig, wenn ich damit fertig bin, kommen die Segel dran. (Wobei ich natürlich jetzt schon im Kopf habe, wie das aussehen soll und worauf ich bis dahin beim Bauen Rücksicht nehmen muss)

Bis dahin darf sie so rumfahren:

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Noch ein paar Details:

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Edited by BernhardB
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  • 1 month later...

Nun hab ich dem Mast die "Krone" - oder wie man das nennt - aufgesetzt:

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Tecknik: Als vergoldeten Stahl-3D-Druck von Shapeways drucken lassen. Zum Vergleich das Original:

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  • 1 month later...

Ankerwinde ist fertig und "funktionsfähig". Will heißen: Pumpt man am Spill, dreht sich die Winde wie beim Vorbild nach oben.....image.jpeg.482a2b53e15cd3da0860a1fafde2d613.jpeg
 

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Edited by BernhardB
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  • 1 month later...
  • 1 month later...
  • 1 year later...
BernhardB

Huch, ist das aber lange her... Na ja, ich sagte ja "Langzeitprojekz" :D

Jetzt gehts ein bisschen weiter mit dem Beiboot: Alles Buche, kein Sperrholz, die Spanten jeweils aus 3 Teilen (2*Seiten, 1*Boden) zusammen geleimt

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Beplankt auch mit Buche (1mm)

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Jetzt kommt hauptsächlich noch Bemalung dran....

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